Reisebericht: Rundreise Masuren – Land zum Träumen

20.09. – 28.09.2012, 9 Tage Rundreise Stettin – Danzig – Masuren – Thorn – Posen


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Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Reisebericht

In einer von Eberhardt Travel neu konzipierten 9 Tagesreise in die Masuren lernten wir neben den Schönheiten der Natur, auch den raschen Aufschwung, der sich in unserem Nachbarland, der Polnischen Republik vollzieht, kennen.
Am ersten Tag dieser Reise besuchten wir Szczecin, die alte Hafenstadt, gelegen am westlichen Arm der Oder, nahe der deutschen Grenze. Im noblen Vier-Sterne Hotel „SAS Radisson" bezogen wir die Zimmer und unternahmen anschließend eine Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten, wie der Hakenterasse, dem neu rekonstruierten Schlosshof des Schlosses der  pommerschen Fürsten, sowie das Hafentor und das Tor der preußischen Huldigung u.a. mehr. Neben dem Hotel befindet sich ein Bürogebäude, dessen 22. Etage man mit einem Lift erreichen kann. Von dem dort vorhandenen Cafe' hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und ihren Hafen.
Am zweiten Tag erreichten wir Gdansk, wo wir für zwei Nächte im „Novotel Centrum",  ebenfalls einem Vier Sterne Haus, in der Speicherstadt unweit der Altstadt gelegen, unser Quartier bezogen. Die Fahrt nach Gdansk führte uns über Koszalin, Slupsk, und Lebork nach Kartuzy, dem Hauptort der Kaschubei. Dort besuchten wir die noch erhaltene Klosterkirche des Karthäuserordens, deren Dach einem Sarg nachempfunden ist.
Nach dem schmackhaften Abendessen nutzten unsere Gäste den Abend zu einem Besuch der Altstadt. Nach einem reichhaltigen Frühstück erwartete uns bereits unsere örtliche Reiseleiterin Dorota. Sie zeigte uns die Dreistadt Gdansk, Zoppot und Gdynia und erläuterte die politischen, wirtschaftlichen und geschichtlichen Zusammenhänge der Entwicklung dieser Stadt an der Danziger Bucht. Ein Orgelvorspiel in der Kirche von Oliwa bereicherte den ersten Teil der Stadtführung. Den zweiten Teil absolvierten wir zu Fuß durch die Altstadt von Gdansk. Wir sahen die imposante Marienkirche, den langen Markt mit dem „Grünen" und „Goldenen Tor", dem Rechtsstädter Rathaus, dem Artushof, die Frauengasse sowie den Hafen, mit seinem Krantor, gelegen an der Mottlau. Von hier starten die Schiffe zu Rundfahrten und zum Besuch der Westerplatte.
Am nächsten Tag starteten wir dann in Richtung der Masuren. Über Malbork (Fotostop), Elblag und Paslek gelangten wir zum Oberländer Kanal. Wir sahen den Kanal in Aktion und  jeder Reisegast konnte anhand der angebotenen Prospekte, Broschüren, der Schautafeln und der vorhandenen Technik das System nachvollziehen. Über 5 Rampen, wird auf einer Länge von 10 Km, ein Höhenunterschied von 100 Metern überwunden. Anschließend ging es weiter über Ostroda,  und Olsztynek (hier steht das größte Freilicht Museum Polens). Etwa 20 Km entfernt befindet sich die Gedenkstätte der Schlacht von Grunwald, wo 1410 der Deutsche Orden eine empfindliche Niederlage durch die vereinten Heere Litauens und Polens erfuhr. Nach einem Mittagsimbiß und der Besichtigung der 2010 neu gestalteten Gedenkstätte führte uns unsere Fahrt über Olsztyn nach Mragowo. Über eine fast durchweg neu gebauten Straße erreichten wir Mragowo in einer Stunde (früher benötigte man für diese Strecke zwei Stunden). Das Hotel „Totu" erwartete uns bereits und verwöhnte uns, wie immer, mit einem reichhaltigen Abendbuffet.Am nächsten Tag erwartete uns der Norden Masurens. Am Morgen empfing uns Lukas, unser örtlicher Reiseleiter für die Masuren, und wir fuhren zuerst zur Wallfahrtskirche Swieta Lipka, die in den letzten Jahren vollständig renoviert wurde. In einem Orgelvorspiel konnten die Gäste diese Orgel mit ihren beweglichen Figuren bestaunen. Auch die Orgel erstrahlt im neuen Glanz. Danach besuchten wir die Wolfsschanze bei Rastenburg oder Polnisch Ketrzyn.
Nach dem geführten Rundgang fuhren wir in das „Masurische Venedig", nach Mikolajki.  Dort unternahmen wir eine Schiffsfahrt über den Nikolajkener See zum Spirding- oder Sniardwysee, dem größten der Masurischen  Seen. Bei sonnigen Wetter und guter Versorgung an Bord genossen unsere Gäste die erholsame Schiffsreise.
Der nächste Tag führte uns in den Osten nach Elk. Dort bestiegen wir einen Zug, dem eine alte Dampflok vorgespannt war. Unter Pfeifen und Zischen fuhren wir ca. 45 Min., inkl. Zugvorfahrt zum Fotografieren, durch die sog. Buckelmasuren , begleitet von Kühen, Pferden und Reihern nach Sypitki. Dort am Rande dieses kleinen masurischen Dorfes erwartete uns ein Picknick in freier Natur. Das Nationalgericht Bigos wurde serviert, ebenso Bier und Wodka. Jeder Gast konnte sich dann noch am offenen Feuer eine Wurst selbst braten zu der dann noch Salat und Brot gereicht wurde. Ein Becher heißer Kaffee wurde noch getrunken, bevor es zurück zum Ausgangsbahnhof ging. Dort konnte man noch das kleine Eisenbahnmuseum, welches im alten Bahnhofsgebäude untergebracht ist, besuchen. Anschließend führte uns unsere Fahrt nach Gizycko, wo wir einen kleinen Rundgang machten. Dabei sahen wir die alte Drehbrücke über den Lötzener Kanal, die per Hand geöffnet wird, um die Schiffe durchzulassen, das neue Hotel, welches auf den Resten einer alten Ordensburg errichtet wurde, den Jachthafen, die protestantische Kirche und das neue Einkaufszentrum.
Der letzte Tag in dieser Region gehörte den südlichen Masuren. Nach einem Rundgang in Mragowo besuchten wir in Kleinort das Geburtshaus des deutschen Schriftstellers Ernst Wiechert, ein einsam gelegenes Forsthaus in der Johannisburger Heide. Im Gedenkraum wurde mittels Tontechnik Leben und Werk dieses Mannes dargestellt. Im kleinen Ort Krutinnen wartete in einem Restaurant ein zünftiges Zanderessen auf unsere Gäste. Danach bestiegen wir mehrere Kähne, um eine Staakenbootsfahrt auf dem Flüsschen Krutynna zu machen. Etwa eine Stunde gleiteten die Boote, angeschoben von Mitgliedern der dortigen Genossenschaft, durch unberührte Natur und Stille, nur begleitet von Enten, Schwänen und Fischen. Nach dieser erholsamen Zeit fuhren wir zur Bauernhochzeit bei Eulalia. Auf einen Waldweg wurden wir von Pferdekutschen und deren Lenkern empfangen. Auch eine schöne Reiterin mit ihrem Ross begrüßte uns. Nach einer längeren Fahrt mit der Kutsche erreichten wir den Gnadenhof, wo verlassene und ausgesetzte Tiere ihre restlichen Tage verbringen. Im Festzelt fand dann die Bauernhochzeit mit reichlichen Essen, Musik und Tanz statt. Auch ein Brautpaar und ein Baby waren mit von der Partie.
Am nächsten Tag mussten wir leider diese herrliche Region der Masuren verlassen. Unser Weg führte uns nach Torun, der Stadt, wo 1473 Nikolaus Kopernikus geboren wurde. Im Hotel „Helios Mercure" verbrachten wir die letzte Nacht vor unserer Rückreise. Bei einem kleinen Spaziergang zur Marienkirche, dem Markt, dem Rathaus, dem Kopernikusdenkmal, dem Johannisdom, dem Geburtshaus von Kopernikus, den alten Speicherhäusern und der Stadtmauer mit dem Schiefen Turm, dem Segler-und Klostertor informierten sich unsere Gäste über die schöne, nie zerstörte Altstadt. Sicherlich haben auch einige Gäste die Toruner Spezialität, genannt „Thorner Katharinchen" mit nach Hause genommen.Der letzte Tag begann etwas zeitiger als sonst, denn es gab auf der Heimfahrt noch einiges zu sehen. So die Kathedrale von Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens, das Rathaus von Poznan und die frisch renovierte Pfarrkirche St.Stanislaus. All das zeugt, ebenso wie die Wallfahrtskirche Swieta Lipka in den Masuren, von der Kunstfertigkeit der polnischen Restauratoren.Bei der Heimfahrt genossen wir die Vorzüge der neuen Autobahn die von Poznan bis Frankfurt/Oder durchweg befahrbar ist. Generell wurde bei dieser Fahrt sichtbar wie schnell sich der Straßen -und Autobahnbau im Lande vollzieht. Ob in den Masuren, im Umfeld von Gdansk,  ebenso um Torun und zwischen Gniezno und Poznan überall wird zügig und großräumig, auch an den Wochenenden gearbeitet. Auf dieser Autobahn gelangten wir schnell und zügig wieder in die Heimat.
Diese Reise, die auch im Jahr 2013 stattfindet, wird sicherlich wieder ihre Interessenten finden. Ich werde für meinen Teil alles Erforderliche tun, dass auch diese Fahrt für alle Gäste ein Erlebnis wird.
Karl-Heinz Meinig

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