Reisebericht: Rundreise Masuren – Land zum Träumen

26.04. – 04.05.2013, 9 Tage Rundreise Stettin – Danzig – Masuren – Thorn – Posen


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In einer von Eberhardt Travel konzipierten 9 Tagesreise in die Masuren lernten wir neben den Schönheiten der Natur, auch den raschen Aufschwung, der sich in unserem Nachbarland, der Polnischen Republik vollzieht, kennen.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Reisebericht

Am ersten Tag dieser Reise besuchten wir Szczecin, die alte Hafenstadt, gelegen am westlichen Arm der Oder, nahe der deutschen Grenze. Im noblen Vier-Sterne Hotel „SAS Radisson" bezogen wir die Zimmer und unternahmen anschließend eine Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten, wie der Hakenterasse, dem neu rekonstruierten Schlosshof des Schlosses der  pommerschen Fürsten. Neben dem Hotel befindet sich ein Bürogebäude, dessen 22. Etage man mit einem Lift erreichen kann. Von dem dort vorhandenen Cafe' hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und ihren Hafen.
Am zweiten Tag erreichten wir Gdansk, wo wir für zwei Nächte im „Scandic Hotel ", unweit der Altstadt gelegen, unser Quartier bezogen. Die Fahrt nach Gdansk führte uns über Koszalin, Slupsk, und Lebork nach Kartuzy, dem Hauptort der Kaschubei. Dort besuchten wir die noch erhaltene Klosterkirche des Karthäuserordens, deren Dach einem Sarg nach-empfunden ist. Bei einer Trauung in der Kirche konnten unsere Gäste sich ungehindert einen Eindruck davon verschaffen. Vor und nach dem Abendessen wurde die Zeit für  einen Besuch der Altstadt von Gdansk genutzt.
Nach einem reichhaltigen Frühstück erwartete uns bereits unser Stadtführer Krzysztof. Er zeigte uns die Dreistadt Gdansk, Zoppot und Gdynia und erläuterte die politischen, wirtschaftlichen und geschichtlichen Zusammenhänge der Entwicklung dieser Stadt an der Danziger Bucht. Ein Orgelvorspiel in der Kirche von Oliwa bildete den Abschluß  der Stadtführung. Zu Fuß absolvierten wir den Gang durch die Altstadt von Gdansk. Wir sahen die imposante Marienkirche, den langen Markt mit dem „Grünen" und „Goldenen Tor", dem Rechtsstädter Rathaus, den Neptun-Brunnen, dem Artushof, die Frauengasse sowie den Hafen, mit seinem Krantor, gelegen an der Mottlau. Von hier starten die Schiffe zu Rundfahrten und zum Besuch der Westerplatte.
Am nächsten Tag starteten wir dann in Richtung der Masuren. In  Malbork, der größten Deutschordensburg im Lande angekommen, erwartete uns bereits ein deutschsprachiger Gästeführer, der der Reisegruppe in zwei Stunden die Räume der im 2. Weltkrieg stark zerstörten und wieder aufgebauten Burg zeigte. Anschließend ging es weiter über Ostroda,   Olsztynek (hier steht das größte Freilicht Museum Polens), und Olsztyn nach Mragowo. Über eine fast durchweg neu gebauten Straße erreichten wir Mragowo in einer Stunde (früher benötigte man für diese Strecke zwei Stunden). Das Hotel „Totu" erwartete uns bereits und verwöhnte uns, wie immer, mit einem reichhaltigen Abendbuffet.
Am nächsten Tag erwartete uns der Norden Masurens. Am Morgen empfing uns Lukas, unser örtlicher Reiseleiter für die Masuren, zuerst fuhren wir in das „Masurische Venedig" nach Mikolajki. Dort unternahmen wir eine Bootsfahrt auf den Talty-See und lernten bei einer Führung den Ortskern kennen. Anschließend fuhren wir zur „Wolfsschanze" bei Rastenburg oder auf polnisch: Ketrzyn. Nach einem geführten Rundgang durch einen polnischen Publizisten fuhren wir weiter zur Wallfahrtskirche Swieta Lipka, die in den letzten Jahren vollständig renoviert wurde. In einem Orgelvorspiel konnten die Gäste diese Orgel mit ihren beweglichen Figuren bestaunen. Auch sie erstrahlt im neuen Glanz.
Der nächste Tag (der 1. Mai ) führte uns bei schönen Wetter in den Osten, nach Elk. Dort bestiegen wir einen Zug, dem eine alte Dampflok vorgespannt war. Unter Pfeifen und Zischen, umrahmt von Akkordeonmusik, fuhren wir ca. 45 Min. durch die sog. Buckelmasuren , begleitet von Kühen, Pferden,  Störchen und Reihern nach Sypitki. Dort am Rande dieses kleinen masurischen Dorfes erwartete uns ein Picknick in freier Natur. Das Nationalgericht Bigos wurde serviert, ebenso Bier und Wodka. Jeder Gast konnte sich dann noch am offenen Feuer eine Wurst selbst braten zu der dann noch Salat und Brot gereicht wurde. Ein Becher heißer Kaffee wurde noch getrunken, bevor es zurück zum Ausgangsbahnhof ging. Dort konnte man noch das kleine Eisenbahnmuseum, welches im alten Bahnhofsgebäude untergebracht ist, besuchen. Anschließend führte uns unsere Fahrt nach Gizycko, wo wir einen kleinen Rundgang machten. Dabei sahen wir die alte Drehbrücke über den Lötzener Kanal, die per Hand geöffnet wird, um die Schiffe durchzulassen, das neue Hotel, welches auf den Resten einer alten Ordensburg errichtet wurde, den Jachthafen, und die protestantische Kirche.
Der letzte Tag in dieser Region gehörte den südlichen Masuren. Nach einem Rundgang in Mragowo besuchten wir in Kleinort das Geburtshaus des deutschen Schriftstellers Ernst Wiechert, ein einsam gelegenes Forsthaus in der Johannisburger Heide. Im Gedenkraum wurde mittels Tontechnik Leben und Werk dieses Mannes dargestellt. Im kleinen Ort Krutinnen wartete in einem Restaurant ein zünftiges Zanderessen auf unsere Gäste. Danach bestiegen wir mehrere Kähne, um eine Staakenbootsfahrt auf dem Flüsschen Krutynna zu machen. Etwa eine Stunde gleiteten die Boote, angeschoben von Mitgliedern der dortigen Genossenschaft, durch unberührte Natur und Stille, nur begleitet von einigen Enten und  Schwänen. Nach dieser erholsamen Fahrt  fuhren wir zur Bauernhochzeit bei Eulalia in der Nähe des kleinen Dorfes Babieta. Auf einen Waldweg wurden wir von Pferdekutschen und deren Lenkern empfangen. Auch eine schöne Reiterin mit ihrem Ross begrüßte uns. Nach einer längeren Fahrt mit der Kutsche erreichten wir den Gnadenhof, wo verlassene und ausgesetzte Tiere ihre restlichen Tage verbringen.
Im Festzelt fand dann die Bauernhochzeit mit reichlichen Essen, Musik und Tanz statt. Auch ein Brautpaar und ein Baby waren mit von der Partie.
Am nächsten Tag mussten wir leider diese herrliche Region der Masuren verlassen. Unser Weg führte uns nach Torun, der Stadt, wo 1473 Nikolaus Kopernikus geboren wurde. Im Hotel „Helios Mercure" verbrachten wir die letzte Nacht vor unserer Rückreise. Bei einem kleinen Spaziergang zur Marienkirche, dem Markt, dem Rathaus, dem Kopernikusdenkmal, dem Johannisdom, dem Geburtshaus von Kopernikus, den alten Speicherhäusern und der Stadtmauer mit dem Schiefen Turm, dem Segler-und Klostertor informierten sich unsere Gäste über die schöne, nie zerstörte Altstadt. Sicherlich haben auch einige Gäste die Toruner Spezialität, genannt „Thorner Katharinchen" mit nach Hause genommen.
Der letzte Tag begann etwas zeitiger als sonst, denn es gab auf der Heimfahrt noch einiges zu sehen. So die Kathedrale von Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens, das Rathaus von Poznan und die frisch renovierte Pfarrkirche St.Stanislaus. All das zeugt, ebenso wie die Wallfahrtskirche Swieta Lipka in den Masuren, von der Kunstfertigkeit der polnischen Restauratoren.
Bei der Heimfahrt genossen wir die Vorzüge der neuen Autobahn die von Poznan bis Frankfurt/Oder durchweg befahrbar ist. Generell wurde bei dieser Fahrt sichtbar wie schnell sich der Straßen -und Autobahnbau im Lande vollzieht. Ob in den Masuren, im Umfeld von Gdansk,  ebenso um Torun und zwischen Gniezno und Poznan überall wird zügig und großräumig, auch an den Wochenenden gearbeitet. Auf dieser Autobahn gelangten wir schnell und zügig wieder in die Heimat.
Bei dieser Fahrt profitierten wir alle vom Zeitraum, in dem diese Reise stattfand. In der Polnischen Republik wird der 1. Mai als Feiertag begangen, der 2. Mai ist der Tag der „Flagge" und der 3. Mai wird als „Tag der Verfassung" gefeiert. Einschließlich des 4. und 5. Mai standen fünf Tage hintereinander zur Verfügung. Es waren viele Familien mit ihren Kindern unterwegs in der Natur, besuchten historischen Stätten, Kirchen und feierten mit Verwandten und Freunden auf Volksfesten in den Städten.
Diese Reise, die wir in diesen Jahr noch dreimal durchführen werden, wird sicherlich wieder ihre Interessenten finden. Ich werde für meinen Teil alles Erforderliche tun, dass auch diese Fahrt für alle Gäste ein Erlebnis wird.
Karl-Heinz Meinig

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