Reisebericht: Silvester in Polen – Krakau mit einer kleinen Reisegruppe entdecken

29.12. – 01.01.2018, 4 Tage exklusive Städtereise Krakau (Krakow) – 5–Sterne–Hotel Radisson Blu direkt in der Altstadt – festliche Silvester–Gala


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Krakau mit seiner wunderschönen Altstadt begrüßte uns mit hellen Tagen, gutem Essen und grandiosen Eindrücken aus Geschichte, Kultur und Moderne.
Ein Reisebericht von
Chris Hähnel

1. Tag – Anreise

Bereits am frühen Morgen ging es für uns auf in Richtung Deutsche Grenze und Polen. Mit Frank, unserem sehr freundlichen Busfahrer, und einer kleinen Märchenstunde mit "Der Geschichte vom Safranschuh" wurde uns die Fahrt nicht lang und bereits am Nachmittag erreichten wir unser 5*-Hotel Radisson Blu mitten im Zentrum von Krakau und nur wenige Meter entfernt vom Rynek und der Wawel. Ein Spaziergang in die Innenstadt präsentierte Krakau von seiner noch weihnachtlich leuchtenden Seite und entlockte uns das eine "ohh" und "ahh". Ein Glühwein auf dem noch aufgebauten Weihnachtsmarkt sorgte für vielseitiges Lob - einfach köstlich! Am Abend servierte uns das Radisson Blu ein exzellentes 3-Gänge-Menü. Zu Wein und viel Tee lernten wir uns alle etwas besser kennen.

2. Tag – Stadtrundgang – Rynek, Marienkirche und die alte Universität

Nach einem üppigen Frühstück vom Buffet, versammelten wir uns alle in der Lobby und erwarteten gespannt die Ankunft von Christian, unserem Reiseleiter. Mit Audio-Guide ausgestattet, stiefelten wir los. Die einstige Unterkunft vom ehemaligen Papst Johannes Paul II mit dem berühmten Fenster, von welchem der Papst einst bei Besuchen mit den vorbeischlendernden Krakauern plauderte und auch die ein oder andere Andacht hielt, ist heute noch mit dem Bild des einstigen Pontifex ausgestattet. Milde lächelt dieser auf die Umgebung hinab. Die direkt daneben liegende St. Franziskus-Kirche besuchten wir daraufhin und Christian erzählte uns viel über die Entstehung der Kirche und besonders der eindrucksvollen Fenster, die Stanislaw Wyspianski im Jugendstil entwarf und erschuf. Durch das strahlende Sonnenlicht erleuchteten die Fenster in ihrer ganzen Pracht. Im Innenraum waren viele Eindrücke des Jugendstils zu erkennen und eine glorreiche Krippe aus dem jährlichen Krippenbau-Wettbewerb war ebenfalls aufgestellt. Die filigranen Arbeiten und tausenden Farben sorgten bei uns für große Verzückung. Hinaus aus der Kirche und hinein in den Sonnenschein. Die Kälte machte uns bei diesen schnen Anblicken fast nichts aus und so folgten wir Christian vom Denkmal von Dr. Jozef Dietel zum Collegium Maius, dem ältesten Gebäude der Krakauer Universität wo pünktlich um 11 Uhr eine Prozession ranghoher krakauer Gönner der Universität als Glockenspiel auftauchten. Der Rynek und die Tuchhalle sowie der Turm des alten Rathauses, welcher heute noch auf dem Martplatz steht, schlossen sich an das musikalische Schauspiel der Universitätsuhr an. Die Tuchhallen sind ein Magnet für Touristen und locken mit typischen Handwerken und hübschen Mitbringseln für die Daheimgebliebenen. Hinein in die berühmteste Kirche Krakaus - die Marienkirche. Die Geschichte vom Safranschuh kam uns nun wieder ins Gedächtnis, dreht sich dieses schließlich um die Errichtung des berühmten Veits-Altar, der in der Kirche steht. Ein eindrucksvolles Bauwerk, welches ganz aus Holz mit Statuen von fast 3m Höhe und ausklappbaren Seitenteilen ein wahrhaftes Meisterwerk ist. Als wir aus der Kirche wieder hinauskamen, war es gerade 12 Uhr und das Geläut der Glocken ertönte weit und vibrierte angenehm im Brustraum. Ein besonderes Schauspiel ist hier der Trompeter des Glockenturms. Nach Anschlagen der Glocken bläst er eine bestimmte Melodie in alle vier Himmelsrichtungen von den Turmfenstern, stets nur wenige Takte, denn dieses Ritual erinnert an den Einmarsch feindlicher Truppen und das Warnsignal des damaligen Trompeters, der mit einem Pfeil in die Kehle zum Schweigen gebracht wurde. Wenige Meter aus dem Stadtkern heraus bestaunen wir den in der Sonne leuchtenden Bau des alten Theaters, bevor wir uns zur alten Befestigungsanlage und Stadtmauer begeben. Auf dem Platz vor dem Grundwalddenkmal haben wir einen schönen Blick auf den Barbakan und das St. Florianstor, welches noch heute die Innenstadt "schützt". Wir schlendern durch das Tor und hinein in unser Lokal zum Mittagessen. Eine typische polnische Suppe und Piroggen (gefüllte Teigtaschen) munden vorzüglich und viele von uns nutzen die Gelegenheit für einen polnischen Wodka mit Honig - ein Miodula. Anschließend verabschiedet sich Christian von uns und wir haben den Nachmittag zur freien Verfügung. Das jüdische Viertel lockt einige von uns an und so schlendern wir durch die engen Gassen vorbei an kleinen Restaurants, Cafés und Synagogen, die von außen doch recht unscheinbar sind und innen voller geheimer Schätze stecken.
Viele von uns versammeln sich am Abend zum Chopin-Konzert in der Nähe des Rynek. Ein Professor der Krakauer Musik-Hochschule spielt eine Stunde lang die schwierigen und wunderschönen Stücke von Frederic Chopin vollkommen aus dem Kopf und versetzt uns mit seiner Fingerfertigkeit auf den Tasten in wahre Begeisterung. Einen abschließenden Bummel über den noch immer geöffneten Weihnachtsmarkt runden einen traumhaften Tag ab und wir fallen glücklich in unsere Betten.

3. Tag – Krakauer Unterstadt und Wawel

Nachdem uns Christian am Morgen wieder mit unseren geliebten Audioguides ausgestattet hat, spazieren wir wieder zum Rynek. Heute bleiben wir jedoch nicht oben auf, sondern tauchen hinab in die alte Stadt, die unter dem heutigen Marktplatz entdeckt und freigelegt wurde. Nachdem wir gestern duch die Tuchhalle geschlendert sind, so stehen wir heute direkt darunter. Christian erzählt uns viel über Krakau - die florierende Handelsstadt des 14. Jahrhunderts und die hier gehandelten Waren, Zölle und auch die ein oder andere Brand-Katastrophe. Für allgemeine Erheiterung sorgte eine alte Waage, die uns unser Gewicht in Stein, Pfund und anderen alten Gewichtseinheiten ausgab.
Wieder an der Oberfläche führte uns unser Weg zur Wawel. Die alte Burg mit großem Innenhof und "Chakra"-Stein thront hoch über der Weichsel. In der hiesigen Kirche sind die Grablegen zahlreicher namhafter Herrscher zu bestaunen, die aus Mamor, Holz und anderen hochwertigen Materialien erschaffen wurden. Dem großen Gewusel in der Kirche entziehen wir uns anschließend wieder und zur großen Freude verabschiedet uns Christian, der, wenn er nicht Reisende wie uns durch Krakau führt, Musiker ist, mit einem Ständchen auf polnisch, dem wir begeistert beistimmen. Den restlichen Tag können wir ganz nach Lust und Laune gestalten und so treffen wir uns alle zum Abendessen und der vom Hotel organisierten Silvesterfeier wieder. Alle haben sich herausgeputzt und so kann der letzte Abend des Jahres beginnen. Bei zahlreichen Speisen vom Buffet, leckerem Wein und moderner Musik, vergeht der Abend wie im Flug und um Mitternacht stoßen wir gemeinsam auf das neue Jahr an! "Prosit Neujahr!" Noch eine ganze Weile sitzen wir beisammen, bevor wir uns nach und nach zu Bett begeben. Zum Glück heißt es morgen: ausschlafen!

4. Tag – Heimreise

Am Morgen strahlt die Sonne und taucht Krakau für unseren Abschied noch einmal in gleißendes Licht. Das späte Frühstück schickt uns gestärkt auf die Heimreise und gemeinsam mit Frank, unserem Busfahrer, geht es zurück nach Deutschland. Auf der Fahrt zeigt sich das neue Jahr von seiner schönen Seite und gibt uns mit Regenbogen und glorreichem Sonnenuntergang am Ende des Tages einen Vorgeschmack auf die nächsten 364 Tage. Ein vorgelesenes polnisches Märchen entführt uns in die Mythen und Sagen der polnischen Kultur und gemeinsam mit anderen Reisenden aus Krakau und Breslau erreichen wir unsere jeweiligen Heimathafen. Eine abwechslungsreiche und schöne Reise, an die wir noch lange zurückdenken werden, ist vorüber und wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch in Polen, Krakau oder an anderen Orten in der Welt.

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