Reisebericht: Radreise Masuren – Im Land der Wälder und Seen

18.05. – 26.05.2013, 9 Tage Radreise in Polen mit Torun – Allenstein – Lötzen – Steinort – Wolfsschanze – Borker Heide – Zondern – Nikolaiken – Spirdingsee – Niedersee – Eckertsdorf – Cruttinen (215 Radkilometer)


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Kommen Sie mit in ein unberührtes Naturparadies!
Ein Reisebericht von
Jacob Spangenberg
Jacob Spangenberg

Sonntag – 21.05.13

An unserem heutigen ersten Radtag fuhren wir früh um  8.00 Uhr bei herrlichem Sonnenschein und blauen Himmel mit dem Bus ca. zwei ein halb Stunden in ein kleines Dorf wo wir die Räder gemeinsam aus dem Radanhänger ausluden. Nach einer kurzen Einstimmung durch unsere Reiseleiterin Natalia  auf die kommende Rad-Woche fuhren wir alle hinter einander in Richtung Oberländerkanal. Die erste Radtour führte durch idyllische Natur und vorbei an blühenden Rapsfeldern. An unserem ersten Tag hätte das Wetter nicht besser sein können. Sonne pur und 30 Grad! Unterwegs stoppten wir an einigen Stellen des Kanals und bestaunten die alten Wehre und seine Landrutschen für die Schiffe. Am Ende der Radtour stand Busfahrer Jörg schon mit unserem Bus und hatte alle Bockwürste und Wiener bereits fertig. Wir luden die Räder ein und aßen bei einem kühlen Bier und Sekt genüsslich unsere Würste. Danach fuhren wir noch ca. 2 Stunden nach Sensburg und checkten gemeinsam ins Hotel ein. Nach dem Abendessen spazierten wir noch zum Sonnenuntergang entlang des Sees. Die vielen Mücken machten uns jedoch etwas zu schaffen.

Montag – 20.05.13

Der Tag begann wieder mit herrlichem Sonnenschein und wir starteten mit den Rädern vom Hotel in Richtung Heilige Linde.  Wir durchquerten die Stadt Sensburg und fuhren durch verschlafene Ortschaften und entlang prachtvoller Alleen. Gegen 11.30 erreichten wir die Ortschaft Heilige Linde, wo wir ein kleines Mittagessen einnahmen. Es gab Piroki und Buschku. Beides sind traditionelle polnische Speißen. Piroki sind Maultaschen mit Käse oder Fleisch gefüllt und Buschku ist Kraut mit Kartoffeln und einer Bratwurst. Nach dieser leckeren Stärkung  hatte jeder von uns noch etwas Freizeit und gegen 13.15 besichtigten wir die Kirche und lauschten dem Orgelkonzert. Die Orgel wurde 1720 errichtet und verfügt über 4000 Pfeifen. Nach diesem tollen Erlebnis schwangen wir uns wieder auf die Räder, um in Richtung Rösseln zu fahren. Dort wartete schon wieder Jörg mit dem Bus, so dass wir gleich die Räder einladen konnten. Natalia machte noch eine kleine Stadtführung, bevor es wieder zurück nach Sensburg ins Hotel ging. Den tollen Tag ließen wir nach dem Abendessen bei einem Bier oder Wein ausklingen.

Dienstag – 21.05.13

Das erste Programmhighlight war die Wolfsschanze, das ehemalige Hauptquartier von Adolf Hitler und seinem Stab im 2. Weltkrieg. Früh ab 9.00 Uhr führte uns ein örtlicher Tourguide durch das Gelände der Wolfsschanze. Wir erfuhren viel über das Leben und der Funktionsweiße des Führerhauptquartiers. Die Bunkeranlagen von Bohrmann, Goering und Hitler lagen nach ihrer Sprengung damals noch genauso da bis heute. Unser Tourguide erzählte uns so einige interessante Geschichten und Anekdoten von damals. Nach dieser tollen Führung gingen wir zurück zum Bus und luden die Räder aus. Zusammen mit Natalia starteten wir ab der Wolfsschanze unsere Fahrradtour in Richtung  Steinort. Unterwegs standen wieder kleine Pausen auf dem Programm. Es ging entlang idyllischer Waldwege und ab und zu auch ein paar Sandwege. In Steinort angekommen besichtigten wir die Ruinen vom ehemaligen Schloss des Grafen von Lehendorf. Gegen 13.30 bestiegen wir unser gemietetes Schiff, mit der wir 2 Stunden über dem Doben-See fuhren. Ein leckeres Mittagessen (welches wir einen Tag vorher schon bestellten) wurde uns auf dem Schiff serviert. Es gab Zanderfilet und Aal zur Auswahl. Es war eine tolle Atmosphäre, da wir mit unserer Gruppe alleine auf Schiff gewesen sind. Als dann noch die Sonne herauskam war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Leider erfuhren wir in der Zeit telefonisch vom Busfahrer dass unser Bus eine Panne hat. Es stellte sich dann heraus dass die Kupplung einen Schaden hatte und er zur Reparatur nach Danzig abgeschleppt werden muss. Zum Glück konnten wir in der Zeit auf dem Schiff einen Ersatzbus für die nächsten Tage organisieren. Als wir in Lötzen mit dem Bus anlegten stand der Ersatzbus schon da. Alles klappte prima und die Reise konnte problemlos fortgesetzt werden. Wir besichtigten noch die kleine Stadt Lötzen und fuhren gegen 17.00 Uhr zurück zum Hotel. Leider stand das Glück nicht mit auf der Seite des  Busfahrers, denn er musste bis Abends 23.00 Uhr auf den Abschleppdienst aus Danzig warten und ca. 5 Stunden in der Nacht zur Werkstatt fahren (an einem Abschleppseil). Für die nächsten Tage hatten wir schonen einen Gepäcktransport und Radhängertransport organisiert und somit konnte die Reise ohne Probleme für die Reisegäste fortgesetzt werden.

Mittwoch 22.05.13

Heute hieß es Abschied nehmen von unserem schönen Hotel in Sensburg. Wir fuhren mit den Rädern vom Hotel aus, über Seehesten nach Zondern. Unterwegs meinte es das Wetter noch gut mit uns. Wieder ging es vorbei an blühenden Rapsfeldern und einsamen verträumten Ortschaften. In Zondern angekommen besichtigten wir ein Bauernmuseum und trafen eine waschechte Ostpreußin, auch Christel genannt. Sie erzählte alte Geschichten von früher auf Ihre eigene Art du Weiße. Es war ein großer Spaß! Als es dann nach dem Museumsrundgang auch noch ein Überraschungspicknick gab, sah man die Freude bei jedem im Gesicht geschrieben. Leckere Salate, Wurst, Käse, Obst wurde uns aufgetaffelt. Es war einfach klasse! Mit vollem Magen fuhren wir weiter in Richtung Nikolaiken. Kurz vor unserem Zielpunkt, dem Hotel Mazurski Dworek kam plötzlich ein heftiger Regenschauer. Zum Glück konnten wir uns auf einer Baustelle unterstellen und 3 Bauarbeitern etwas Gesellschaft leisten. Nach einer halben Stunde Dauerregen war wieder alles vorbei und wir konnten die letzten 2Kilometer zum Hotel weiter fahren. Im Hotel angekommen spritzten wir noch unsere Räder vom Dreck ab und freuten uns auf die heiße Dusche und das Abendessen. Unser Gepäck und Radanhänger wurde aufgrund der Buspanne mit einem Transporter transportiert.

Donnerstag – 23.05.13

Bei leichtem Regen setzten wir uns in unseren Ersatzbus und fuhren ca. 30min. in Richtung Johannisburger Heide. Etwas außerhalb der Stadt Johannisburg trafen wir uns an einem Waldrand mit unserem Radanhängertransport und luden gemeinsam die Räder aus. Der erste Teil der Radtour ging durch das schöne Waldgebiet, später dann an einigen Seen und idyllischen Dörfern. Das Wetter hielt sich und wir bekamen nur kleine kurze Regenschauer ab. Zur Mittagspause verstärkte sich jedoch der Regen, sodass wir eine etwas längere Mittagspause in verschiedenen kleinen Restaurants in Ruciane Nida einlegten. Leider regnete es auch nach der Mittagspause noch, somit sind wir zügig in Richtung Hotel gefahren, vorbei an einer kleinen Schleuse und über befestigte Sandwege. Wer wollte konnte auf dem Weg ins Hotel noch einen kleinen Stopp in Nikolaiken machen. Abends stand ein Masurischer Tanz und Musikabend auf dem Programm. Es gab Grillspezialitäten umrahmt von 3 polnischen Musikern. Nach dem Essen unterhielten Sie uns mit Spiel und Spaß, wo uns des Öfteren die Tränen kamen vor Lachen!

Freitag – 24.05.13

An unserem heutigen letzten Radtag, fuhren wir vorbei an zahlreichen kleinen Seen, vorbei an  Alt Ukta und anschließend nach Eckertsdorf. Dort besichtigten wir das Philipponen-Kloster, welches idyllisch in der Nähe des Dusch-Sees liegt. Zum Glück hielt das Wetter einigermaßen und es blieb trocken. Gegen Mittag ging weiter nach Krutyñ, wo wir ein kleines Mittagessen einlegten, welches wir vorher mit Hilfe von Natalia bestellten. Danach freuten wir uns auf die etwa 1,5-stündige Stakenbootfahrt bzw. Paddelbootfahrt auf dem Fluss Krutyñ. Die glasklare Krutynía zählt zu den schönsten Paddelrevieren Polens. Wir fuhren vorbei an prachtvollen Schwänen und genossen die Ruhe und die schöne Natur.  Nach diesem letzten großen Highlight der Reise fuhren wir zurück zum Hotel, von wo aus wir uns von unserer Reiseleiterin Natalia verabschiedeten. Den Abend ließen wie immer in einer gemütlichen Runde ausklingen.

Samstag – 25.05.13

Nun hieß es Abschied nehmen von unserem Hotel und den schönen masurischen Seen. Wir fuhren mit dem Bus über Landstraßen nach Posen, eine der ältesten Städte Polens. Wir übernachteten ein letztes Mal in einem schönen Hotel, am Rande der Stadt. Nach dem Abendessen nutzten einige noch die Gelegenheit die schöne Altstadt zu besichtigen. Wir fuhren mit der Straßenbahn ca. 10min. in Richtung Zentrum. Die fünft größte Stadt Polens beeindruckte uns mit prachtvollen Altstadthäuser und das im Renaissancestil gebaute Rathaus. Nach ca. einer Stunde hatten wir einen tollen Eindruck von der Stadt an der Warthe. Am heutigen Abend stand das Champions League Finale Bayer gegen Dortmund an. Alle Fußballbegeisterten schauten gemeinsam in der Lobby das Finalspiel und tranken ein letztes Mal auf dieser schönen Reise ein polnisches Bier.

Sonntag – 26.05.13

Leider geht jede schöne Reise einmal zu Ende. Heute stand die ca. 8 stündige Heimfahrt nach Deutschland auf dem Programm. Während der Fahrt ließen wir die Radreise bei einem interessanten Film über die Masuren Revue passieren. Nach der Grenze verabschiedeten und bedankten wir uns offiziell bei allen Reisegästen bevor die ersten Gäste uns in Niederlehme verließen.
Auf dem Heimweg nehmen wir tolle Erinnerungen und schöne Erlebnisse. Die Masuren als Naturparadies werden wir so schnell nicht vergessen.

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