Reisebericht: Gruppenreise nach Masuren – RB Dessau

01.05. – 10.05.2017, 10 Tage Danzig – Masuren – Thorn RB Dessau


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Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen.....
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Dessau grüßt die Welt

Jedes Jahr zur selben Zeit riefen die Mädels vom Reiseland: Es ist soweit, macht Euch bereit! Das Silkchen wirbelte im Hintergrund und bald war die Sache mehr als rund. Sie hat die Truppe eingeschworen: Leute, 2017 geht es nach Masuren! So dann, noch schnell das Haus abschließen, den Schlüssel zum Nachbarn, zum Blümchen gießen... Und schwups ging`s los - Volkers Bus war riesengroß. Da war viel Platz für Leutchen und Sachen, die Reise begann mit reichlich Lachen (und Sekt). Das erste Ziel war Stettin, abends hoch oben in Bar 22 genossen wir Bierchen, Tonic und Gin. Der Bus rollte nach Danzig weiter, auch da war es schön und die Stimmung heiter. Unser Hotel lag ideal und so hatten wir die Wahl: Langer Markt, Marienkirche, Oliwa, später Sopot und Kaschubei - für jeden war etwas dabei. Dann hieß es Koffer fassen, nach 3 Tagen und Nächten haben wir Danzig verlassen. Die gewaltige Kreuzritterburg in Malbork begeisterte sehr, doch wir wollten noch mehr. Eine lustige Kahnpartie auf dem Oberlandkanal folgte zugleich, mit Krakauer und Kuchen, auch die Sonne beschenkte uns reich. Die nächste Station war Masuren, dort war es ein bisschen wie kuren. 3 Tage zum Genießen, mit gutem Essen, Seen, Wäldern und Wiesen. Im Hotel Totu fühlten wir uns willkommen und wohl, den gesangsfreudigen Lukas fanden wir auch ganz toll. Auch wissen wir nun, horch, horch, die Babys bringt nicht der Klapperstorch! Bei Eulalia haben wir gesungen und gelacht, das Brautpaar verschwand in der Hochzeitsnacht. Nach kurzer Nacht und etwas ruh`n, rollten wir nach Torun. Kopernikus war hier zu Hause, also machten wir hier die letzte Pause. Alles hat leider ein Ende, wie schnell doch 10 Tage vergehen.... Mit etwas Wehmut im Herzen reisten wir nach Dessau zurück, wieder bei Sonnenschein, was für ein Glück. Eure Dessauer Bande ist wirklich cool! Volker und ich fühlten uns bei Euch pudelwohl! Wir sagen Danke und auf Wiedersehen - und ich Mädel aus Sachsen: Es war ä bissel wie scheeen...
Ganz liebe Grüße, bleibt gesund & reiselustig
Eure Annett

Städte mit reicher Kultur

Von Dessau fuhren wir zunächst in den Norden Polen und statteten den Städten Szczecin (Stettin) und Gdansk (Danzig) einen Besuch ab. Die liebenswerte Anna zeigte uns am Nachmittag Ihre Heimatstadt Stettin mit dem Schloss der Pommerschen Fürsten und der Hakenterasse. Stettin, die historische Hauptstadt Westpommerns, ist am Unterlauf der Oder gelegen und ca. 65 km von der Ostsee entfernt. Auf Grund ihrer bewegten Geschichte wechselte die Stadt mehrmals ihre Staatszugehörigkeit. So befand sie sich unter schwedischer, preußischer und später unter polnischen Herrschaft. Abends genossen wir in der Bar 22 einen super Rundblick über die Stadt und den ein oder anderen Drink. Am nächsten Tage führte uns eine längere Busfahrt über die neue Schnellstraße, vorbei an Koszalin und Slupsk nach Gdansk. Unsere "Herberge" war das Novotel Centrum Gdansk mit einer genialen Lage zur Altstadt. Unsere erfischende Stadtführerin Ania begleitete uns auf unseren Streifzügen durch die Dreistadt und die Kaschubei. Am ersten Tag bummelten wir durch die Gassen der Altstadt: Langer Markt mit Rechtstädtischem Rathaus und Neptunbrunnen, altes Krantor an der Mottlau und ehrwürdige Marienkirche. Am Nachmittag chauffierten wir mit dem Bus nach Oliwa. Im dortigen Dom erfolgte eine Führung mit kleinem Orgelkonzert. Anschließend drehten wir eine Runde durch Gdynia. Im dortigen Hafen liegen 2 Museumsschiffe vor Anker, ein Kanonenboot und ein Segelschulschiff, auch ein großes Segelschiff der Marine. Nach dem reichhaltigen Abendessen bummelten viele Gäste durch die romantisch beleuchtete Altstadt. An den ersten Mai-Tagen war es noch sehr frisch und kühl, so dass eine Einkehr mit Glühwein und Bärenfang nicht fehlen durfte.

Ausflug durch die Kaschubische Schweiz

Da gestern die Straßen verstopft waren, fuhren wir heute nach Zoppot (Sopot), da es auf dem Weg lag. Ziel und Fotomotiv war die aus Holz gezimmerte 150 Jahre alte, 500 m in die Ostsee ragende Mole. Anschließend kutschierte uns Volker durch die Kaschubei. Leider war uns der Wettergott an diesem Tag nicht hold. Es war kalt, regnete, so mußten wir an diesem Tag etwas improvisieren. Die Kaschubei ist eine zweisprachige ethnografische Region, die sich nördlich der Tucheler Heide bis zur Ostseeküste erstreckt. Beim Besuch des kleinen  Bauernmuseums in Kartuzy (Karthaus), dem Hauptort dieses Gebietes, machte uns Ania mit Geschichte und Leben dieser Volksgruppe vertraut. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen (den haben wir beim Abendessen ja nicht mehr geschafft....). Nächste Station war die Abteikirche des Karthäuser-Ordens in Kartuzy, die die Form eines Sarges hat. Besonders wertvoll ist das Chorgestühl und die Gestaltung des Altars mit Ledertapeten an den Wänden. Mementi mori - der Sensenmann wacht darüber! In Chmielno, an einem der Radunski-Seen gelegen, besuchten wir die kleine Töpferei der Familie Necel. Leider regnete es weiter in Strömen und machte Fotostopps an sonst malerischen Aussichtspunkten in dieser reizvollen Umgebung unmöglich. Wir waren froh, dass wir zum Abendessen ins Restaurant Zlota Jesien früher kommen konnten. Im großen Ballsaal nahmen wir an einer Festtafel Platz. Der Saal hätte gern noch mal 40 Gäste aufgenommen, Platz war genügend da. Das Essen und die Getränke von der Bar wurden serviert, wobei die rollende Bar mit Sofortkasse eher an den Abteil-Service bei der Bahn AG erinnerte. Die kaschubische Boy-Band musizierte dabei und es wurde gesungen und auch getanzt. Danach ging es nach Danzig zurück und der obligatorische Abendbummel mit einigen Gästen und Absacker folgte.

Reise in die Vergangenheit und Kahnpartie auf Rollen

Auf unserer Reise in Richtung der Masuren statteten wir zunächst der größten Ordensritterburg in Polen einen Besuch ab. Die Marienburg, ein Kunstwerk der Wehr-und Residenzarchitektur des späten Mittelalters wurde von unserer Reisegruppe unter Leitung eines örtlichen Guides in Augenschein genommen. Die weltgrößte gotische Schlossanlage nimmt eine Fläche von 21 ha ein, der Rauminhalt der Gebäude beträgt insgesamt über 250.000 Kubikmeter. Sie gilt als größtes von Menschenhand errichtetes Backsteinbauwerk. WOW, wir waren beeindruckt. Warum wir aber gerade in der mittelalterlichen Küche, die mit Plastikhühnchen und Gummikohl dekoriert war, nicht mit Blitz fotografieren durften, verstehe ich immer noch nicht. Nach dieser Stippvisite fuhren wir entlang des Oberlandkanals zu unserem kleinen Böotchen Cyranka, wo uns der Kapitän und seine Crew bereits erwarteten. Bei Sonnenschein starteten wir zur unserer Kahnpartie auf einem Teilstück des Oberlandkanales, wo wir über 2 Ebenen rollten, besser gesagt, gezogen wurden. Bewirtet wurden wir mit selbstgebackenen Kuchen und leckeren Krakauern. Der Kapitän erklärte uns viel über die Entstehung des Kanals und die Funktionsweise, auch konnten wir an einer Schleuse an Land gehen. Mit Seifenblasen verabschiedete uns der Kaptitän. Volker erwartete uns schon sehnsüchtig am Bus und die lustige Reise nach Sensburg in Masuren wurde fortgeführt. Entlang zahlreicher Baustellen, die beeindruckend zeigen wie effektiv und schnell die Infrastruktur in Polen ausgebaut wird (alles EU gefördert). Trotz Baustellen standen wir nie im Stau, da Ersatztrassen für den Durchgangsverkehr geschaffen waren und der Verkehr ohne viel Drumherum bestens rollte . Nachdem wir Olsztyn passiert hatten, fuhren wir auf einer in den letzten Jahren fertiggestellten Straße, die uns schnell nach Mragowo brachte. Das gemütliche und familiär geführte Hotel Toto am Ufer des Czos-Sees war für die nächsten 4 Nächte unser Quartier. Am Abend wurden wir von den freundlichen Mitarbeitern begrüßt. Beim Abendessen labten wir uns am reichlichen und wohlschmeckenden masurischen Buffet. Hier kocht noch die Hausfrau! Ein Dankeschön an die Küche.

Natur pur in den Masuren

Die nächsten Tage widmeten wir uns nun ausführlich der Erkundung der Masuren. Der große Lukas, unserer Reiseleiter und echter Sensburger begleitete uns mit Witz, Charm und Gesang durch seine Heimat. Am Vormittag besichtigten wir die Wallfahrtskirche „Heilige Linde". Hier erlebten wir eine weitere Orgelpräsentation. Die Besonderheit dieser Orgel sind die vielen Figuren, die sich beim Spiel der Orgel bewegen.Für uns hatte Lukas die besten Plätze vor dem Altar reserviert. Anschließend erkundeten wir die Wolfsschanze, versteckt im Wald bei Rastenburg. Bei einer Führung erfuhren wir von einer ehemaligen Lehrerin (.... hören Sie, passen Sie auf....) alles über den Bau, die Anordnung der einzelnen Bunker und das Attentat vom 20.Juli 1944. Später holten wir unser Sektfrühstück nach und stießen auf das Wohl unseres Geburtstagskindes Gabi an. Danach fuhren wir zum Städtchen Mikolajki (Nikolaiken). Nach einer Mittagspause bei Eierkuchen und masurischem Auflauf spazierten wir mit Lukas durch den hübschen Erholungsort, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Anschließend bestiegen ein Schiff, welches uns über den Nikolajkener See zum größten Masurischen See, dem Spirdingsee, und zurück brachte.  Das Wetter war uns hold, die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Der nächste Tag in den Masuren begann mit einer längeren Busfahrt nach Elk. Mit einem, von einer Diesellok gezogenen Zug, begaben wir uns auf eine gemütliche Fahrt durch die sogenannten Buckelmasuren nach Sypitki, wo im Wald ein Picknick für uns vorbereitet war. Bei Akkordeonklängen, verspeisten wir das polnische Nationalgericht Bigos und jeder Gast grillte seine leckere Krakauer am Lagerfeuer. Wir fühlten uns wie Pfadfinder. Dazu gab es Bier, Wodka, alkoholfreie Getränke und Kaffee. Der letzte Tag in dieser Region führte uns in die südlichen Masuren, in die Johannisburger Heide. In dieser Gegend, in Kleinort, wurde auch Ernst Wiechert als Sohn eines Försters geboren. In seinen Büchern beschrieb er immer wieder seine schöne Heimat und machte sie damit bekannt. Mit dem Bus fuhren wir nach Krutynia, einen kleinen Ort am Flüsschen Krutynnen. Bei feuchteren Wetter (von oben und von unten) unternahmen wir eine 1stündige Staakenbootsfahrt auf dem insgesamt 99 km langen Flüßchen Krutynnen, dem wohl schönsten von Masuren. Wir glitten durch eine relativ unberührte Natur, zunächst flussaufwärts und mit der Strömung wieder zurück. Da es in dieser Idylle relativ frisch war, hatten sich die sonst zahlreichen Wasservögel und andere Tiere ins wärmere Dickicht verzogen. So sahen wir nur einen stolzen, einsamen Schwan und eine Biberburg. Zum Aufwärmen und Mittagessen kehrten wir ins Restaurant „Mazuria" ein. Es gab gegrillten Zander, auch für die Nicht-Fischesser gab es eine Alternative. Bevor wir uns von Lukas verabschiedeten, zeigte er uns noch seine  Heimatstadt Mragowo (Sensburg) mit Magistratssee, Mole, Rathaus, Evangelischer und Katholischer Kirche, ehemaliger Synagoge sowie dem Polenmarkt. Am Abend fuhren wir gut gelaunt durch die Lande. Volker nahm einen kleinen Umweg und zauberte uns ein echtes Storchendorf aus dem Ärmel. In Babieta wurden wir von der hübschen Eulalia begrüßt, die dort einen Bauernhof/Gnadenhof betreibt. Ein Rittmeister mit Pfeifchen sorgt für preissische Ordnung! Auf einem Waldweg wurden wir von einer schönen Reiterin auf einem feurigen Hengst und mehreren Pferdekutschen empfangen. Mit einer lustigen Kutschfahrt begann die Bauernhochzeit, die mit Musik und Tanz, Folklore und reichlich Essen und Trinken aufwartete. Das ausgewählte Brautpaar stand natürlich im Mittelpunkt des Geschehens. Alle hatten sichtlich großen Spass. Es wurde gelacht, gesungen und getanzt. Wir verabschiedeten uns herzlich von Eulalia und ihren Töctern. Später wurde unser Bus zum Partybus und mit Andrea Berg, Helene Fischer und anderer Fetenmusik verging die Rückfahrt zum Hotel viel zu schnell. Den Abend liessen viele noch an der Bar ausklingen. Masuren, eine faszinierende Landschaft, durch die letzte Eiszeit geschaffen mit unzählige Seen (3.000!), welligen Hügeln, dichten Wäldern, grünen Wiesen, kleinen, lieblichen Dörfern und vielen Storchennestern - Danke an Lukas, der uns mit Geschichten, Witzen und Gesang diese wundervolle Region näher brachte.

Torun, die Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus

Unsere Rückreise erfolgte über Olsztyn und Ostroda nach Torun (Thorn). Seit 1997 gehört die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbes. Hier wurde 1473 Nikolaus Kopernikus geboren, der die Erde in Bewegung brachte. Nadzieja zeigte uns auf einem Stadtrundgang sein Geburtshaus und andere Sehenswürdigkeiten: Marienkirche, Marktplatz mit Rathaus und  Kopernikusdenkmal, Artushof, Johanniskirche, Schiefer Turm und Gefängnis. In der Altstadt ist die Bausubstanz sehr gut erhalten, da die Stadt weder Kriegszerstörungen noch Hochwasserkatastrophen erlebt hat. Thorn, wie die Stadt früher hieß, war von 1264 bis 1411 Mitglied der Hanse und gehörte bis in das 17.Jh. zur Elite der europäischen Handelsstädte. Über Jahrhunderte war sie das Zentrum des Kornhandels. Das Getreide wurde von den Äckern Ostpolens auf der Weichsel nach Danzig verschifft. An diese Zeit der damaligen Weichselschiffer erinnert auch der Flößer-Brunnen am Rathaus. Ein Flößerjunge lockt mit seiner Geige die Frösche aus der Stadt. Bekannt ist die Stadt auch durch die Thorner Katharinchen, einer Lebkuchenspezialität. Unsere Heimfahrt nach Dessau erfolgte in Richtung Poznan via Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens. Von weitem sahen wir den Dom zu Gniezno, der einer der wertvollsten Denkmäler in Polen ist. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte des Hl. Adalbert und es ist der Platz, wo die ersten polnischen Könige gekrönt wurden. Am frühen Abend waren wir wieder in Dessau zurück....

Für die Statistik

Ingesamt sind wir ca. 2.438 km gefahren, davon rollten wir 1.909 km durch Polen.
Und mit gereimten, netten Zeilen von einem Reisegast möchte ich diesen kleinen Reiseblog beenden:

Masuren – Land der Träume

Kaum war das Reiseziel 2017 ausgesucht, waren die Busplätze auch schon ausgebucht.
Am 1. Mai, 8.15 Uhr, ging es endlich los. Die Begrüßung der Gruppe am Bahnhof war famos.
In Mildensee war die Gruppe dann komplett. Wir wurden mit Sekt begrüßt von Corinna, Silke, Volker und Annett. Dann setzten wir die Reise fort. Es gab die ersten Informationen an Bord.
Durch den Fläming ging die Fahrt vorbei an Berlin, zu unserem Zielort nach Stettin.
Den ersten Ort eroberten wir mit dem Bus. Eine Stadtrundfahrt in Stettin mit Anna war ein Muss. Bis 2050 ist Stettin Komplett saniert, bis dahin sicherlich noch viel passiert.
Sie war aufgelegt zu manchem Scherz und legte uns ihre Stadt ans Herz.
„Für die reichen Polen bringt die Babys der Storch. Die Armen müssen sie selber machen, horch, horch!" Die Stadt Stettin war zum Feiertag geschmückt.
Der Nationalstolz hat uns nicht unbedingt entzückt. Auf das Restaurant nebenan waren wir erpicht, denn in der 22. Etage war eine herrliche Aussicht.
Die Reise sollte dann nach Danzig gehen. Unterwegs gab es Köslin und Stolp zu sehen.
Auf der Fahrt begleitete uns Sonnenschein. Wenn Engel reisen, muss das so sein.
Viele Felder, Wälder, Baustellen, Seen, waren rechts und links zu sehn.
Annett machte uns mit Geschichte, Bio, Mathe und Geo bekannt. Ihre Ausführungen waren sehr interessant. Sie fragte: wisst Ihr woraus der Mensch gemacht? Aus einem Klumpen Lehm, wer hätte das gedacht. Mit der Mengenlehre ging die Fahrt dann weiter, die Gewinnberechnung stimmte uns alle heiter. Nach der Mittagspause gab es einen Bettelbrief an Gott. Der Briefträger war mit dem austragen der Post ganz flott. Er steckte ihn in den Briefkasten des Finanzamtes ein. Die Beamten behielten gleich mal 30,- Euro ein.
Am Nachmittag kamen wir dann in Danzig an. Nach dem Abendessen war ein Erkundungsrundgang mit Annett dran Der Abend endete an der Mottlau.
Die Wahl des Lokals war sehr schlau. Nach dem Frühstück ging es zu Fuß in die Altstadt,
die viele schöne alte Häuser mit „Beischlag" hat. Das alte Rathaus und die Marienkirche konnten wir sehen, weil wir mal nicht fahren, sondern gehen. In der Bernsteinfabrik viele Ketten und Steine hingen. Für die Preise sollte man allerdings im Lotto gewinnen.
Vorbei an Gdingen und Zoppot ging die Reise weiter. Das Wetter war noch immer trocken und teilweise heiter. Neben Danzig ist Gdingen sehr modern. Besonders junge Architekten nutzen diese Bauweise gern. Im Hafen große Segelschiffe lagen, sie alle und was geschichtliches sollen sagen, Am Tag der Verfassung alle Plätze waren voll. Die Kulisse mit den alten Schiffen und den vielen Menschen war toll. Ein Busparkplatz deshalb leider nicht zu finden war.
Am Feiertag waren die freien Plätze mehr als rar. Liebe Reisende, macht Euch keine Sorgen, den Stadtspaziergang gibt es für Euch morgen. Die längste hölzerne Seebrücke in Zoppot steht. Nur der Einheimische darauf kostenlos geht. In der Kathedrale zu Oliva das Orgelkonzert schon wartete. Kurz nach unserer Ankunft die Musik startete. Heute geht's ins Blaue Land.
Vielen ist die Gegend nicht bekannt. Zum Kathäuserorden geht's für uns dann.
Dort erwartete und der Sensenmann. Bevor wir sind weiter in die Kaschubei.
Ging es am Hafen und dem Sitz von Solidarnoc vorbei. Das rostige Gebäude der Solidarität
Heute als Erinnerung an die Streikbewegung steht. Die Seebrücke und die Wanderdünen in Zoppot waren zu sehn, bevor wir zurück zum Bus mussten gehen.
Wir fuhren durch Berg und Tal, die vielen Kurven waren Einigen nicht egal.
Am Heimatmuseum war der erst Halt. Die Geschichte der Kaschubei erfuhren wir bald.
An der Stiftskirche von Karthaus der Regen begann. Wir änderten einfach das geplante Reiseprogramm. Am kaschubischen Weg vertrieben wir uns die Zeit, denn das Abendessen war noch weit. Wir konnten sehen wie Keramik wird hergestellt. Einigen Reisenden das Ergebnis sehr gefällt. Folkloremusik und kaschubisches Essen, ließen uns das schlechte Wetter vergessen. Die Stimmung im Bus war dann super toll, aber glaubt nicht, dass wir waren vom „Verdauerlie" voll. Schon wieder mussten wir Kofferpacken Und manche noch den Zimmersafe knacken. Die Marienburg stand dann auf unserem Programm. Am Vormittag kamen wir pünktlich an. Die Fahrzeit haben wir mit Sprichwörtern verbracht Und dabei am frühen Morgen schon gelacht. Das Gelübte aus der Ritterzeit War Armut, Gehorsam und Keuschheit.
1997 wurde die Burg als Weltkulturerbe aufgenommen. Seit dem viele Besucher die Marienburg erklommen. Auf der Weiterfahrt zum Oberlandkanal, gab es Geschichten von Mark Twain zum Genetiv und Plural. Mit dem Rollberg wird das Schiff gezogen. 99 Meter ging es so nach oben. Auf dem Schiff gab es Kuchen und leckere Wurst Und neben Kaffee und Kakao auch Bärenfang für den Durst. Mit der Wolfsschanze und Heilige Linde ging es weiter,
das Wetter war trocken und heiter. Die Orgel in der Wallfahrtskirche hat bewegliche Teile.
Die Figuren musizieren mit bei jeder Liedzeile. In Rastenburg fuhren wir an dem alten Gelände der Brauerei vorbei. Eine Verkostung war deshalb nicht mehr dabei.
In der Wolfsschanze waren 80 Bunker versteckt. Diese waren von dunklen Wäldern verdeckt.
„Man muss die Geschichte kennen um die Gegenwart zu verstehen". Drum haben wir uns die Bunkeranlage in der Wolfsschanze angesehen. Wir setzten nach einem Umtrunk die Reise fort,
Nikolaiken nur nach kurzer Fahrt war unser nächster Ort. Viele Störche sind hier zu Hause,
nach ihrer langen Winterpause. Die Feldmäuse die Lieblingsspeise sind.
Das weiß in Polen doch jedes Kind. Wegen der vielen Kanäle und Seen „Masurisches Venedig" genannt, bei vielen Wassersportlern als Segelparadies im Sommer und Winter bekannt.
„Jetzt fahr'n wir übern See" haben wir gesungen, das Lied uns fast ohne Fehler ist gelungen.
Durch die vielen Kormorane sterben die Wälder ab. An manchem Ufer werden die gesunden Bäume schon knapp. „Eine Seefahrt, die ist „ und schön , da kann man nicht nur Seeadler seh'n. „Lustig ist auch das Rentnerleben, brauchst dem Fiskus keine Steuer mehr geben."
Die Butterhirsche stehen auf den Weiden am Straßenrand, gehen den Bauern auf dem Acker schon lang nicht mehr zur Hand. Wir tranken Sekt und Schnaps auf Gabi's Wohl.
Sie noch lange bei bester Gesundheit leben soll. Die Feier ging auf der Fahrt zum Hotel noch weiter, der Reiseleiter und wir waren ziemlich heiter. Der fakultative Ausflug sollte den Eisenbahnliebhabern dienen. Drum ging es in Elk im Salonwagen auf die Schienen.
Lukas erzählte über Land und Leute, vom alten sozialistischen Polen und von heute.
Kindergeld gibt es erst ab dem zweiten Kind, weil die Geburtenzahlen so niedrig sind.
Durch die Buckelmasuren ging die Reise. Der Musiker im Zug spielte mansche schöne Waise.
Die Bahnstrecke ist stummer Zeuge der alten Zeit. In Sypitki stand schon das Picknick bereit.
Die unberührte Natur wird von der UNESCO geschützt. Die grüne Lunge den Tieren und den Pilzsammlern nützt. Es gab Bigosch und Krakauer an Spießen. Wir konnten das Essen bei Wodka und Wein genießen. Das alte Bähn'le brachte uns zurück zum Bus. Die Fahrt durch die grünen, weiten Felder war ein Genuss. Mit deutschen und polnischen Liedern ging die Reise weiter. Die Mitreisenden im Bus wie immer froh und heiter. Die Sonne lacht vom Himmelszelt.
Wer hat nur das schöne Wetter bestellt? Geschichten vom Reiseleiter gab es dazu. So verging die Heimreise zum Hotel im Nu. Der Morgen mit dem Gedicht „Spaziergang" begann.
Die schönen Zeilen zogen uns in seinen Bann. In der Johannisburger Heide ging es an der Seenplatte entlang. Auf dem Staakenboot auf der Kruttina wurde uns nicht bang.
Das Mittagessen gab es in einem idyllischen Restaurant am Fluss. Der fangfrische, gegrillte Fisch war ein Genuss. „In der Fremde erfährt man was die Heimat wert ist", war das Motto von Ernst Wickert, ein Schriftsteller, kein Journalist. Die Rückkehr mit Geschichten und Witzen gespickt, in Sensburg der Stadtrundgang hat uns erquickt. Mit „Entchen von Tharau" stimmten wir in die Pause ein, bevor wir kamen ins Städtchen rein. „Kein schöner Land" war das Abschiedslied von Lukas. Er war ein richtiger polnischer Lorbass. Die Weiterreise ging an dichten Wäldern vorbei. Ein Storchendorf war auch dabei. „Auf der Wiese steht was, hat so rote Strümpfe, hat ein weißes Röcklein an und watet durch die Sümpfe." Die Fahrt zur Bauernhochzeit mit einer Geschichte begann. Annett erklärte was Politik so kann:
„Der Kapitalist unterdrückt die Arbeiterklasse auf bekannte Weise
Und die Zukunft liegt in der Sch....... (Scheiße)." Mit drei Kutschen ging es dann zum Bauernhaus, wir suchten Anita und Ernst als Brautpaar aus. Die Braut trug den Jungfernkranz.
Es folgte ein Walzer als Hochzeitstanz. Mit Musik, Tanz und polnischer Esserei,
ging auch dieser schöne Abend mal vorbei. Den Künstlern und Gastgebern haben wir Beifall gezollt, die Liebe und Pflege alter und verletzter Tiere auf dem Hof war gewollt. Es geht nach Thorn ganz geschwind. Die Geschichte vom Freund und Apotheker gab's am Morgen.
Der Bärenfang vertrieb dem Pastor vor der Predigt alle Sorgen. Da wir an der Baustelle mussten warten Annett die Geschichte von den anderen sieben Zwergen konnte starten.
Die Moral von der Geschicht', vertraue den Unternehmensberatern nicht!
Als wir in Allstein angekommen, wurde die Bestellung für das Mittagessen aufgenommen.
Trotz Sonnenschein ist es heute kalt. Ein Schneeschauer bei 5Grad erwartete uns beim ersten Halt. Zur Unterhaltung geb es Stilblüten aus Aufsätzen: u.a. die 95 Prothesen von Luther fetzten. Kurz nach der Akunft waren wir zum Stadtrundgang bereit. Zum Ausruhen und erholen bleibt zu Hause noch Zeit. Die Geburtsstadt von Kopernikus wir haben gesehen,
als wir gemütlich durch die Altstadt von Thorn gehen. Vorbei am Gefängnis und der Universität, in der Marienkirche die schwarze Madonna steht. Bis zur Weichsel gingen wir dann weiter, vorbei am Esel, der auch zur Strafe diente als Reiter. Wir sahen im Geschäft wie die Printen werden bemalt, eine kleine Auswahl als Mitbringsel haben wir bezahlt.
Auch eine Abschiedsfahrt mal zu Ende geht. Die Fahne in Dessau-Roßlau auf Halbmast weht.
Uns erreichte die schlechte Kunde, dass dies die letzte Fahrt war in dieser Runde.
Wir danken Silke, Corinna und Karen von Reiseland, die uns über viele Jahre schon bekannt.
Ob es ging nach Süden oder Norden. Mit Euch war es schön aller Orten.
Jeder Urlaub verbunden war mit Reiseland, man auf den Fahrten neue Freunde fand.
Ob Armbruch, Sonnenstich oder andere Pein, keiner war mit seinem Schicksal allein.
Der Spruch des Tages wurde zur Pflicht, ohne ihn fuhr unser Bus nicht.
Habt Dank für die vielen schönen Jahre, auch wenn es durch uns manchmal gab graue Haare.
Wenn's am Schönsten ist, dann soll man gehen.
Wir sagen nochmals Danke und auf Wiedersehen!
Autorin: H. Ehlert

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Reiseberichte sind super. Man kann sich auch später noch sehr gutvorstellen, wie es war, denn es wurde in beiden Berichten genau das wesentliche und schöne dokumentiert.
Vielen dank dafür.

Anita und Ernst Ide
15.06.2017