Reisebericht: Singlereise Stettin und die polnische Ostsee

05.06. – 08.06.2018, 4 Tage Single–Treff in Stettin mit Ausflügen nach Wollin und Karsibor – Country–Picknick und Schiffsparty


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Unser Single-Treff führte uns in diesem Jahr an die Oder, das Oderhaff, nach Settin und an die polnische Ostsee. Gemeinsam erlebten wir vier spannende Tage in Pommern mit einer gelungenen Mischung aus Städtereise und Naturerlebnis.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Busreise nach Polen – Besuch der Hakenterrasse in Stettin

Mit unserem komfortablen 5-Sterne-Reisebus reisten wir mit Bus-Chauffeur Dirk und Reisebegleiterin Kristin von Chemnitz, Dresden oder Berlin in den Norden Polens, nach Westpommern. Dabei durchquerten wir das Zweistromland zwischen Elbe und Oder mit seinen eiszeitlich geprägten Landschaften vom Baruther Urstromtal über die Oder-Havel-Region bis in die Uckermark. Am Nachmittag erreichten wir Stettin, welches nur 20 Kilometer von der Deutsch-Polnischen Grenze entfernt liegt. An einem Rasthof an der Grenze gab es gleich die Möglichkeit, ein wenig Geld zu tauschen. Vorbei am Universitätsviertel und am Friedhof von Stettin fuhren wir in die Altstadt. Hier unternahmen wir mit Kristin einen kleinen Spaziergang an der Hakenterrasse, dem bekanntesten Bauensemble der Stadt und einem Wahrzeichen Stettins. Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir den Ausblick von der Hakenterasse auf die Oder und den Hafen. Wir flanierten entlang der Marine-Akademie, dem Nationalmuseum und dem hübschen Amtsgebäude der Woiwodschaft Westpommern zu einem der beiden Biergärten, die sich links und rechts der Hakenterrasse befinden. Bei einem Kaffee, Bier oder Eis ließen wir das fast maritime Flair der Stadt auf uns wirken.
Nach unserem Aufenthalt an der Hakenterrasse, die übrigens nach dem einstigen deutschen Oberbürgermeister Hermann Haken benannt ist, fuhren wir schließlich zu unserem Hotel Panorama am südlichen Stadtrand von Stettin. Das 3-Sterne-Hotel liegt direkt am Landschaftsschutzgebiet Buchheide. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant. Nach dem 4-Gänge-Menü ließen wir den Abend bei netten Gesprächen, Wein, Bier und Cocktails gemütlich ausklingen.

Stadtbesichtigung in Stettin mit Orgelkonzert, Schloss und Rosengarten

Am zweiten Tag unserer Singlereise erwartete uns Stettin zu einer ausführlichen Stadtbesichtigung per Bus, zu Fuß und per Boot. Nach dem gemütlichen Frühstück im Hotel fuhren wir bei schönstem Wetter in die Innensadt von Stettin. Am modernen Pazim-Hochhaus, dem zweithöchsten Gebäude der Stadt, trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Anna, die uns am heutigen Tag die Stadt zeigte. Das Besichtigungsprogramm begann mit dem Besuch der katholischen Jakobskathedrale in Stettin, eine der größten Kirchen Pommerns und dem höchsten Gebäude der Stadt. Anna zeigte uns die Besonderheiten der Architektur und Geschichte dieser mächtigen Backstein-Kathedrale und wir lauschten bei einem etwa dreißigminütigem Konzert den Klängen der beeindruckenden Orgel.
Dann ging es zu Fuß weiter in die innere Altstadt Stettins. Vorbei am historischen Marktplatz mit seinen hübschen bunten Ständehäusern und dem alten Rathaus spazierten wir zum Schloss der Pommern-Herzöge. Dabei erzählte uns Anna allerlei Wissenswertes zur Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner, zu Liebesgeschichten, Hexen und Herzögen. Unsere Stadtrundfahrt ging vom Schloss weiter in die sehenswertesten Viertel der Stadt mit ihren alten Stadttoren, Kirchen und Parks. Wir staunten, wie grün und abwechslungsreich die siebtgrößte Stadt Polens ist. Wir besuchten den Rosengarten Stettins "Rozanka", in dem mehr als einhundert Rosenarten wachsen. Bei einem Spaziergang ließen wir die bunte Blütenpracht und den Duft der Rosen auf uns wirken. Bei unserer weiteren Rundfahrt durch den riesigen Quistorp-Park zeigte uns Anna die schönsten Villen, Alleen und Denkmäler. Das schöne Viertel gilt als das "Westend" von Stettin. Entlang der Hauptpromenaden und dem sternförmigen Plac Grunwaldski fuhren wir zurück in Richtung Innenstadt. Zurück am Hochhaus Pazim stiegen wir aus dem Bus aus und legten eine Mittagspause ein. Ein Großteil unserer Reisegruppe fuhr mit Kristin zum höchstgelegenen Café Stettins hinauf, dem "Café 22" in der 22. Etage des Pazim-Hochhauses. Von etwa 90 Metern Höhe hat man hier einen wunderbaren Blick über Stettin, den Dammschen See (Dabie) und den Flusslauf der Oder. Bei Kaffee, Eis und leckeren Slalaten und Snacks genossen wir die Aussicht. Gleich neben dem Pazim-Gebäude befindet sich das Einkaufszentrum Galaxy, in dem man neben Geschäften auch viele Möglichkeiten zum Mittagessen findet.

Abendliche Schiffspartie auf der Oder und dem Dammschen See

Nach der Erholungspause führte uns Anna als kleinen zusätzlichen Programmpunkt noch zum Zentralfriedhof von Stettin. Der drittgrößte Friedhof Europas beherbergt 60.000 Gräber und ist wie ein großzügiger Landschaftspark angelegt mit Springbrunnen, alten Bäumen, Backstein-Kapellen und Denkmälern. Unter Botanikern gilt er fast als botanischer Garten. Nach diesem Abstecher in die Ruhe und Beschaulichkeit fuhren wir schließlich zur Schiffsanlegestelle unterhalb der Hakenterrasse, wo unser Ausflugsschiff für eine gesellige Schiffspartie wartete. Mit dem Ausflugsschiff "Kapitan Cook" starteten wir zu einer 2,5-stündigen Rundfahrt auf der Oder vorbei an der Hakenterrasse und den Hafenanlagen bis in die idyllische Wasserlandschaft des Dammschen Sees (Dabie). An Bord gab es ein Abendessen mit Grillfleisch und Salaten. Bei kühlen Getränken und Musik genossen wir anschließend die Seeluft an Bord und einige schwangen sogar das Tanzbein. Nach unserer geselligen Schiffspartie fuhren wir mit unserem Bus zum Hotel Panorama und ließen den Abend bei einem im Hotelrestaurant gemeinsam ausklingen.

Tagesausflug zu den Inseln Wolin und Karsibor zwischen Ostsee und Stettiner Haff

Am dritten Tag unserer Singlereise unternahmen wir einen spannenden Ganztagesausflug an die Ostsee und das Stettiner Haff. Unsere Reiseleiterin Anna holte uns nach dem Frühstück direkt am Hotel ab und wir fuhren mit dem Bus etwa 1,5 Stunden zur Insel Wolin und zur kleineren Insel Karsibor, die nur durch einen Kanal von der Insel Usedom getrennt ist. In einem kleinem ursprünglichen Dorf auf Karsibor erwartete uns der erste Programmpunkt - eine Bootsfahrt im idyllischen Delta des Flusses Swine, nach dem auch der bekannte Badeort Swinemünde benannt ist. In zwei Gruppen schipperten wir mit einem kleinen Katamaran-Motorboot durch die Flusslandschaft, die Lebensraum vieler seltener Wasservögel ist. Die jeweils andere Gruppe entspannte sich auf der Hotelterrasse am Bootsanleger bei Kaffee und Kuchen. Auch zu einem Spaziergang, zum Ausblick vom Aussichtsturm, zum Paddeln oder Tretbootfahren war hier die Möglichkeit. Danach besuchten wir die kleine Dorfkirche auf Karsibor, um deren Erhalt sich die Dorfbewohner mit viel Liebe und Leidenschaft kümmern.
Wir fuhren mit dem Bus zurück auf die Insel Wolin, wo wir zu einem Country Picknick im Dorf Lubin verabredet waren. Im überdachten Biergarten des Landrestaurants waren wir zunächst zum Mittagessen eingeladen. Bei frischem Dorsch und polnischem Bier ließen wir die Seele baumeln. Dann hatte Reiseleiterin Anna einige Spiele und Tänze für uns vorbereitet und wir verbrachten den warmen und sonnigen Nachmittag hier am Ufer des Türkissees nördlich des Stettiner Haffs. Zum Abschluss gab es noch Grillwürstchen vom Lagerfeuer und leckere Salate.

Ausflug nach Misdroy an der Ostseeküste

Auf Wunsch unserer Reisegruppe wollten wir schließlich noch einen Ausflug an die Ostsee anschließen. Wir fuhren mit unserem Bus nach Misdroy, ein zwischen Swinemünde und Mielno gelegenes Seebad an der polnischen Ostseeküste. Wir bummelten gemeinsam entlang der Strandpromenade und nutzten die Gelegenheit für einen Strandspaziergang an der Ostsee. Das Wetter war herrlich und es war eine Menge los hier in Misdroy.Nach dieser Stippvisite an der Ostsee reisten wir im Bus zurück nach Stettin. Wir verabschiedeten uns von Anna und erreichten unser Hotel. Nach dem dreigängigen Abendessen ießen wir den schönen und erlebnisreichen Ausflugstag bei einem gemeinsamen Drink noch einmal Revue passieren.

Rückreise mit Besuch im Nationalpark Unteres Odertal

Nach dem Frühstück nahmen wir Abschied von Stettin und reisten im Bus zurück auf die deutsche Seite der Oder. Südlich von Stettin schließt sich das Untere Odertal an, welches auf polnischer Seite ein Natrschutzgebiet ist und auf deutscher Seite sogar ein Nationalpark. Übrigens ist das Untere Odertal der einzige Nationalpark Brandenburgs! Durch die Städte Gartz an der Oder und Schwedt an der Oder erreichten wir das Nationalparkzentrum im Dorf Criewen. Wir spazierten durch den herrlich-grünen Lenné-Park am Schloss Criewen zum Besucherzentrum des Nationalparks, das sich im einstigen Stallgebäude des hübschen Herrenhauses befindet. Hier erwartete uns ein Nationalpark-Ranger und stellte uns die Besonderheiten der Oderauen, der Polderlandschaft und der hiesigen Tier- und Pflanzenwelt vor. Im Besucherzentrum gibt es Aquarien mit heimischen Fischen, ein Modell des Poldersystems, mit dem die Oderauen geflutet werden können, sowie eine Multimedia-Show zur Entwicklung des Nationalparks. Danach wanderten wir mit einem Ranger gemeinsam in die idyllische Polderlandschaft der Oder und erfuhren Wissenswertes zu den Pflanzen und Bäumen. Nach einer Mittagspause im Eiscafe und aus unserer Bordküche traten wir nach diesem Ausflug in die Natur die weitere Heimreise an. Wir durchquerten zum Abschluss die Choriner Schorfheide mit ihren Moor- und Seenlandschaften und kammen auch am mittelalterlichen Kloster Chorin vorbei. Über Berlin, Dresden und Chemnitz fuhren wir schließlich zurück in die Heimat.

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