Reisebericht: E–Bike Radreise an der Polnischen Ostsee rund um Kolberg

05.08. – 12.08.2023, 8 Tage E–Bike Radreise mit 4–Sterne–Hotel in Kolberg und geführte Radtouren: Kolberg – Schloss Roman – Hoff – Dzwirzyno


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Diese E-Bike-Reise wird allen Teilnehmern in Erinnerung bleiben - stand sie doch unter dem Einfluß des Sturmtiefs "Hans", das uns an den ersten Tagen viel Regen und Wind brachte. Dennoch: die Laune war immer gut, da man auch aus solchen Tagen etwas Schönes machen kann.
Ein Reisebericht von
Georg Berger
Georg Berger

Anreise nach Kolberg

Mit dem "Ostsee-Pendel" starteten die ersten Gäste um 08.00 h in Dresden. Wir sammelten an verschiedenen orten auf der Strecke zusteigende Gäste ein und erreichten am Nachmittag unser Hotel in Kolberg. Teilnehmer unserer Gruppe, die selbst angereist waren, trafen wir im Hotel, und so konnten wir am späteren Nachmittag zusammen unsere Fahrräder für die kommende Woche beim Fahrrad-Verleih direkt am Hotel übernehmen. Unser örtlicher Chef-Guide Sylverster begrüßte uns mit einem Vodka, und der Tag konnte - noch bei Sonnenschein- zuende gehen.

Küsten–Bus–Tour (!) von Kolberg Richtung Osten mit Zugabe Kösslin/Koszalin

Wie bereits bei der Fahrrad-Übernahme befürchtet, so sah der erste 2. Reisetag auch aus: Strömender Regen, dazu helftiger Wind, zu stark, um sicher an der Küste entlang Fahrrad zu fahren. - Also stiegen wir alle in zwei Minibusse (Vitos) und fuhren die orte an, die eigentlich auf unserer heutigen Radtour vorgesehen waren. Statt Picknick gab es Kaffee und Kuchen in einem alten Gutshof (Dworek Osieki), der alleine schon begeisterte...
Dazu gab es noch einen Besuch in der Großstadt Koszalin(Köslin und eine Führung vom Klaudia, Co-Guide Sylverster's in der Bischofskirche St. Marien.
Ein gelungener Tag trotz Regen und Sturm. Vielen Dank Sylverster!
Zum Abendessen trafen sich dann alle im Restaurant und anschließend in der Lobbybar, wo der RBGL einen "Special Drink" auf den verregneten Tag ausgab.

Vorgezogener Ruhetag wegen Sturm mit Orkanböen

Der Wetterbericht hatte es vorhergesagt, es kam auch genau so: Böen bis 10 Beaufort verbunden mit heftigem Regen: wieder kein Fahrradtag.
Nach Abstimmung mit der Gruppe wollten wir unseren für Mittwoch vorgesehenen Ruhetag vorziehen. Sylvester bot sogar an, einen Shuttle ins Stadtzentrum zu fahren, hin und zurück. Die Fahrt in die Stadt wurde vom Großteil der Gäste angenommen. So konnte jeder auf eigene Faust die Stadt erkunden (möglichst Indoor), Shoppen oder Kaffee trinken gehen. Zurück zum Hotel waren es dann nur wenige, die meisten wollten laufen oder den Bus zum Hotel nehmen.
Wir trafen uns alle beim Abendessen (am großen Tisch), und es gab viel zu erzählen.

Radtour von Hoff nach Kolberg

Heute war das Wetter bereits besser. Es gab trockene Phasen, besonders am Vormittag, sodass wir es wagen konnten, heute das Prgramm des 3. Tages in Angriff zu nehmen. Mit den Minibussen und Fahrrad-Anhänger ging es noch Hoff, wo die markanten Sehenswürdigkeiten, die Ruine der Kirche an der Steilküste und die Statue der magischen Meerjungfrau gleich ausgiebig besichtigt und fotografiert werden konnte. die Story dazu gab es im Museum des Städtchens, wo eine Multi-Media-Show die Geschehnisse und die dazugehörige Sage moderierte: Sehenswert! - Dazu läuft der 15. Längengrad/Meridian mitten durch das Museum. Und auch die Bedeutung des 15. Längengrades, der ja auch eine Zeitzone markiert, wurde erklärt.
Dann sollten wir wieder einen Tribut an den Sturm "Hans" zahlen: Die geplante Schmalspurbahnfahrt zum Treffpunkt, wo die Räder auf uns warteten, musste ausfallen, da der Sturm am Tag zuvor Bäume über die Gleise "gelegt" hatte. (Wie gut, dass wir gestern nicht gefahren sind, war offensichtlich gefährlich). Wieder sprang Sylvester ein, holte uns mit den Bussen ab, soddass wir dann unsere erste Fahrradstrecke in Angriff nehmen konnten. Trocken radelten wir entlang der Ostseeküste bis Mrzezyno, besichtigten die neue Mole und gingen dann in ein Fischrestaurant, wo Sylvester ein Essen organisiert hatte, weil das Wetter für das geplante Picknick zu unsicher war. Richtige Entscheidung: beim Essen fing es an, heftig zu regnen. Wir konnten den ersten Schauer abwarten, und machten uns dann auf den Weg Richtung Kolberg. Hier wollte uns Klaudia noch einiges zeigen und erklären, aber es regnete so heftig, dass wir es vorzogen, direkt "nach Hause" zu radeln. - Es hat alles gepasst an dem Tag und war Regen genug, um noch gut gelaunt den Abend zu genießen.

Radtour entlang der alten Schmalspurbahn

Heute ging es vom Hotel über Kolberg ins Landesinnere auf den Spuren der alten Schmalspurbahn. Auf den Weg dorthin erklärte uns Sylvester, der uns heute selbst führte, die Bedeutung der Mahnmale und Kriegsdankmäler an der Strecke.
Auf dem alten Bahndamm war ein guter Fahrradweg angelegt worden, der uns vorbei an Feldern und blühenden Wiesen, Goscino, wo wir die Kirche St. Andrzeja Boboli besichtigten, bevor wir zum Schloss Ryman zum Mittagessen fuhren. Lecker, echt polnische Pirogggen mit zweierlei Füllungen. Weiter ging es dann zum Brunnensee, wo die beiden Busse mit dem Fahrradanhänger warteten. Unterwegs holte uns der Regen ein, aber wir war bald an den Bussen und dann auch zurück im Hotel.

Radtour entlang der Persante zum Imker Dywogo

Heute führte uns Klaudia wieder, zuerst noch mal nach Kolberg, wo es ja noch einiges zu erklären gab. Wir waren an der sogenannten Altstadt, dem Militär-Museum, am Rathaus und schließlich im Dom, wo uns Klaudia kompetent und kompakt sehr viel erzählte. Dann machten wir uns auf die Strecke zur Imkerei. Beim Einfahren in den Hof sahen wir bereits Sylvester am Grill stehen.... Der Juniorchef der erklärte uns seine Arbeitweise, das "Wandern" der Bienenstöcke in der Umgebung und zuletzt die verschiedenen Honigarten, die produziert wurden. Hier hat der Buchweizen eine hervorragende Bedeutung. Der Honig aus Buchweizenblüten hilft quasi gegen alle Gebrechen der Menschen..
Dann gab es gegrillte Würstchen, Bauerbrot mit Griebenschmalz (Wahnsinn!) und Essiggurten, dazu Wasser und Bier....So konnten wir gut gestärkt den Weg zurück nach Kolberg antreten.

Radtour in der Pommerschen Schweiz durch die Pommerschen Seenplatte nach Polczin

Wieder auf einer ehemaligen Schmalspurbahnstrecke querten wir die Pommersche Seenplatte, vorbei an ehemaligen Bahnhofsgebäuden, Äckern (u.a.Buchweizen) und Wiesen. Am Badesee bei Skape machten wir eine Pause und wer wollte, konnte baden gehen. In der Nähe von Slowianki wartete Sylverster und Assistent schon auf uns mit einem grandiosen Grillpicknick. Fleisch, Wurst, Käse vom Grill, Salat von Sylvesters Frau, Gurken, Brot, Bier, Wein, Wasser, Softdrinks - alles da! Da wollten die meisten Gäste gar nicht mehr weiterfahren. Aber die letzte Streck konnten wir bei Sonnenschein zurücklegen, da machte Radfahren noch mal richtig Spaß. So war es auch das richtige Wetter wür ein Eis in der bunt mit umgedrehten Regenschirmen geschmückten Fußgängerzone. Klaudia führte uns zum Abschluß noch durch den Kurpark mit den bunten Beeten und der Trinkhalle mit Heilwasser, ebenfalls gegen alles... Zwischenzeitlich waren die Räder auf den Hänger geladen und es ging zurück nach Kolberg. Am Fahrradverleih war es dann Zeit für den Abschied von Sylvester, Klaudia und dem ganzen Team - sie waren superb.
Im Hotel gab es ein letztes Abendessen, anschließend wieder einen großen Tisch in der Lobby. Auch die Gäste, die am nächsten Tag auf eigener Regie nach Hause fahren, wurden verabschiedet mit einer weiteren Runde "Zoladkowa Gorzka" - und "Auf Wiedersehen!"

Rückreise von der Ostsee

Wir hatten noch einmal viel Zeit zum Frühstücken, dann kam mehr als pünktlich unser Bus mit einem eingespielten Fahrerteam, das uns sicher zu den Ausstiegen bis nach Dresden brachten.

Schlusswort

Eine ganz besondere Reise mit einer ganz besonderen Gästegruppe, so möchte ich diese E-Bike Reise an der Polnischen Ostsee bezeichnen. Sturm und Regen haben uns nicht die Laune verdorben, und so konnten alle gemeinsam eine unvergessliche Urlaubswoche erleben.
Ich freue mich, dass ich als euer Reisebegleiter dabei sein durfte und bedanke mich für diese gute zeit mit euch. Auf ein Wiedersehen auf irgendeiner Eberhardt-Reise würde ich mich freuen und grüße ganz herzlich.
Euer George Berger

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