Reisebericht: Silvester in Polen – Jahreswechsel auf Schloss Krokowa bei Danzig

29.12. – 02.01.2018, 5 Tage Silvesterreise nach Pommern mit Krokowa – Danzig – Kaschubei – Kartuzy – polnische Ostseeküste


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Vom 29.12.17 - 01.01.18 hat unsere Reisegruppe einen unvergesslichen Jahreswechsel in dem Schloss Krokowa bei Danzig erlebt. Stationen der Reise waren Danzig, Sopot, die Kaschubei mit seiner Hauptstadt Kartuzy und das Fischerdorf Debki.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
Anna Jeske

1. Tag 29.12.17: Anreise

Am Donnerstag, den 29.12.17 sammelte sich unsere Gruppe nach Stops in Chemnitz, Dresden, Ruhland und Flughafen Berlin Schönefeld langsam zusammen und wir begannen unsere gemeinsame Silvesterreise zum Schloss Krokowa bei Danzig.
Die Route verlief über Stettin, dann parallel zu den Kurorten Kolobrzeg, Mielno und Darlowo vorbei nach Slupsk. Dort legten wir eine unserer längeren Pausen ein und ließen uns Zeit für einen einstündigen Spaziergang durch die Stadt.
Dieser begann am Rathaus, das im neugotischen Stil erbaut wurde. Weiter ging es zum Neuen Tor, wo in der Vergangenheit unter anderem ein Gefängnis und eine Wollspinnerei untergebracht waren. Danach passierten wird die Marienkirche, deren schiefer Turm 89 cm aus dem Lot neigt. An dem Fluß Slupska liegt die Hexenbastei, in der vermeintliche Hexen im Mittelarbeiter eingesperrt wurde. Heute befindet sich in dem Turm eine Ausstellung für moderne Kunst. Unser kleiner Rundgang durch Slupsk endete beim Herzogschloss der Pommerschen Herzöge, der Sclossmühle und am Mühlentor.
Nach diesem schönen Spaziergang ging es nach einer kurzen Glühweinpause endlich zu unserem Ziel - dem Schloss Krokowa.
Das Schloss Krokowa wurde 1285 erstmals urkundlich erwähnt und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.
Seit 1990 beherbergt das Schloss die Europäische Begegnung - Kaschubisches Kulturzentrum Krokowa. 1994 wurde die Räumlichkeiten des Schlosses komplett renoviert und stehen seinen Besuchern jetzt als Hotel, Museum und Restaurant offen.
Mit der ausgezeichneten Küche des Restaurants machten wir gleich am ersten Abend unsere Bekanntschaft.

2. Tag, 30.12.17: Oliwa – Stadtzentrum Danzig – Sopot

Unter strahlend blauem Himmel und leichten Minusgraden startete unser Reisebus am Freitagmorgen Richtung Danzig. Bei Wehjerowo stieg unser örtlicher Reiseleiter Bolek zu. Bolek hat dein Großteil seines Lebens in der Kaschubei und der Gegend um Danzig verbracht und wusste entsprechend viel zu berichten.
Unser erste Station für heute war die Kathedrale in Oliwa - nahe des gleichnamigen Parks. Das Besondere dieser Kathedrale ist seine einzigartige Orgel. Diese besteht aus fast 8000 Pfeifen, die aus Eichenholz, Tannenholz, Kiefernholz und Zinn gefertigt sind. Beim Spiel bewegen sich mit den Pfeifen ebenfalls geschnitzte Figuren von Engel und Heiligen.
Leider hatten wir nicht die Möglichkeit den einzigartigen Klang dieser Orgel zu erleben - aber es lag noch viel Programm vor uns.
Weiter ging es ins Stadtzentrum von Danzig. Hier versuchte uns Bolek in kurzer Zeit die Highlights dieser ehemaligen Hansestadt zu zeigen: Krantor - Grünes Tor - Langer Markt - Rathaus - Marienkirche - Goldenes Tor.
Nach diesem Rundgang konnten wir uns bei einem Glas Glühwein in der Bernsteinschleiferei etwas aufwärmen. Danach hatte jeder die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Aufgrund des großartigen Wetters war ein Abstecher an die Ostsee in den bekannten Badeort Sopot undenkbar.
Mit 511 Metern ist die „Mole" in Sopot der längste Holzsteg Europas und bietet einen großartigen Blick über auf Ostsee und den Strand bis nach Gdynia.
Im Schloss Krokowa erwartete uns nach dem Abendessen die Lebkuchenmalerin Danuta Trucz. Sie zeigte uns, wie man nur mit einfachen Tricks kleine Kunstwerke aus dem leckeren Gebäck zaubern kann. Die Motivation von Danuta ihre zwei größten Leidenschaften - nämlich Süßes und die Kunst miteinander zu verbinden - traf wohl auch auf viele aus unserer Gruppe zu und es wurde ein langer und lustiger Abend an dem viele kleine, köstliche Kunstwerke entstanden.

3. Tag, 31.12.17: Ausflug in die Kaschubei und Silvesterball

Der heutige Silvestertag begann mit einem Ausflug ins sogenannte „Blaue Ländle" - die Kaschubei.
Passend dazu war unser erster Programmpunkt heute der Kalvarienberg von Wejherowo. Dieser gilt als kaschubisches Jerusalem und besteht aus 26 Kapellen und verteilt sich südlich von Wehjerowo auf einer Anhöhe im Wald.
Hinter dem Kalvarienberg steht die Geschichte, dass sein Stifter - Jakob von Weiher - an einem Feldzug in Russland teilgenommen und bei der Belagerung der Ortschaft Biala ernsthaft verwundet wurde. Er schwor sich, dass wenn er überleben sollte eine Kirche auf seinen Ländereien errichten würde. Daraufhin wurde die Dreifaltigkeitskirche 1643 errichtet.
Danach ging es für uns weiter nach Kartuzy - in die Hauptstadt der Kaschubei. Hier wollte uns Bolek auch die Kirche zeigen. In diese konnten wir allerdings nur einen kurzen Blick werfen, da die katholische Messe am letzten Tag des Jahres jeden Moment beginnen sollte und viele polnische Familien in die Kathedrale einkehrten.
Am Stadtrand von Kartuzy befindet sich das Kaschbei-Musuem. Hier waren viele Gebrauchsgegenstände der Kaschuben ausgestellt - die viele aus unserer Gruppe auch noch aus ihrer eigenen Kindheit bekannt vorkamen. Auf der Fahrt zum Kaschubei Museum erzählte Bolek uns, dass die Kaschuben sprichwörtlich immer an ihrem schwarzen Gaumen erkannt wurden - dieser kam vom Schnupftabak. Natürlich forderte Bolek da auch von uns wie ein echter Kaschube etwas Schnupftabak zu probieren. Und auch die Teufelsgeige - ein typisch kaschubisches Instrument konnte mal ausprobiert werden.
Unsere Mittagspause verbrachten wir dann im Pub Helena im Dorf Ostrzyce. Die Gaststube war urig eingerichtet und bot eine großartige Aussicht auf den See - Jezioro Ostrzyckie.
Hier wurde die typisch polnische Sauerteigsuppe Zurek im ausgehölten Brotlaib serviert und es gab auch deftige Fischgerichte.
Zurück im Schloss in Krokowa hieß es dann auch sich langsam auf die lange Ballnacht vorzubereiten und heruaszuputzenm.
Ein Abend mit viel Musik, viel Tanz und vor allem viel Essen lag vor uns:
„Gänseroulade mit Preiselbeere, gebratener Schweinekamm mit Wacholder, Lammfleisch mit Ingwer unter Glasur, Putenbrust mit Birnenfüllung, Roastbeef mit Rotwein, Hirsch-Carpaccio, Schleienpastete mit Korioander, Lachs-Rouladen mit grünem Pfeffer, Hering in Würz-Olivenöl, Perlhuhnbrust mit Salat und Nüssen..."
Bei dieser kleinen Auswahl handelte es sich nur um eine kleine Auswahl des kalten Abend-Buffets, dass neben Menu und einem großen Dessert-Buffet serviert wurde.
Um Mitternacht stießen wir auch mit den polnischen Gästen im Ballsall an und wünschten uns gegenseitig Gesundheit, Freude und nur das Beste für das neue Jahr.
Eine schöne, lange und abwechslungsreiche Silvesternacht klang langsam aus.

4. Tag, 01.01.18: Strandausflug Debki

Diesmal blieb unser Eberhardt Bus am Schloss stehen und wir fuhren mit dem Schlossbus in das 8 km entfernte Fischerdorf Debki.
Ein Spaziergang an der Ostsee war für uns alle der perfekte Start ins neue Jahr. Wir genossen die frische Luft, lauschten dem Rauschen des Meeres und tauschten und untereinander über das bisher Erlebte aus.
In Krokowa stand für uns noch einmal detailliert die Geschichte des Schlosses - in dem wir die letzten Tage verbracht haben - auf dem Programm. Die Kustodin Grazyna Patryna führte uns zuerst durch das kleine Stadtmuseum von Krokowa und anschließend in die Museumsräume des Schlosses.
Um 17.00 Uhr erwartete uns im Ballsall des Schlosses ein weiterer Höhepunkt der Reise: Ein Neujahrskonzert: Die drei Sängerinnen der Gruppe „Les Femmes" interpretierten klassische italienische Stücke von szenisch und zu einer kleinen Geschichten inszeniert. Dabei kam auch der Humor nicht zu kurz und wir verließen alle beschwingt und schmunzelnd den Ballsaal.
Unser letzter gemeinsamer Abend in Krokowa ging dem Ende zu.
An dieser Stelle möchte ich mich für das tolle Hotel Team und vor allem unserer Dolmetscherin Patrycja danken, die diese Tage unvergesslich für uns gemacht haben, immer zur Seite standen und alles dafür getan haben uns einen tollen Aufenthallt zu ermöglichen. Dziekuje Bardzo!

5. Tag, 02.01.18: Rückreise

Nach 4 aufregenden Tagen in Polen hieß es für uns heute wieder die Rückreise anzutreten und voneinander Abschied zu nehmen.
Ich danke allen Mitreisenden und unserem Busfahrer Peter Möbius für diese schöne Reise und wünsche an dieser Stelle nochmal Alles Gute für dieses neue Jahr.
Eure Anna
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Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo, vielen Dank für den schönen Reisebericht und das Gruppenfoto.Auch uns hat die Reise gut gefallen, das schöne Wetter tat sein übriges dazu! Leider waren für mich, als leicht Gehbehinderte, die Ausflüge teils etwas zu anstrengend. Wir fanden das Programm der Tage zu umfangreich, besser weniger und es bleibt mehr Zeit und man kann intensiver geniesen!
Ihre Familie Garbe

Familie Garbe
20.01.2018

Recht vielen Dank für die schönen Reiseerinnerungen .Für uns waren die vielen tollen Erlebnisse wunderbar. Dank eurer unermüdlichen Einsätze .Wir freuen uns schon auf weitere schöne reisen mit Eberhardt.

Ute und Wolfgang
22.01.2018

Danke für eine beeindruckende perfekte Reise und eine bisher selten bei anderen Veranstaltern erlebte umfassende Vor- und Nachbereitung, die einfach dazu gehört und der Punkt auf dem i ist. Ihr Lohn: die nächste Reise ist bereits gebucht.

Barbara & Rolf
27.01.2018