Reisebericht: Städtereise nach Krakau – Polen

05.08. – 08.08.2010, 4 Tage Kurzreise Polen: Krakau mit Altstadt, Wawel und Jüdischem Viertel


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Eine Reise durch die Geschichte unseres polnischen Nachbarn. Kaum eine Stadt eigenet sich dafür besser, als die heimliche Kulturhauptstadt Polens Krakau. Marienkriche, Wawel und Karzimierz sind nur einige der bekannten Highlights der Stadt.
Ein Reisebericht von
Phillip Richter

1. Tag Dresden – Krakau


Heute fahren wir im bequemen Reisebus über Görlitz und Breslau nach Krakau. Die Fahrt führt uns durch das schlesische Steinkohlebecken bei Kattowitz, einem der wichtigsten Wirtschaftszentren Polens. Gegen Nachmittag erreichen wir unser gemütliches Hotel, direkt an der Altstadt von Krakau gelegen. Sogleich machen wir uns zu einem kleinen Spaziergang zum Wawel auf und erspähen den berühmten Feuer speienden Drachen am Wawelhang. Die Altstadt ist belebt und viele junge Familien schlendern durch die Gassen. Nachdem wir den Wawelhügel erklommen haben, kehren wir in ein edles Restaurant am Alten Markt ein. Dort essen wir hauchdünne Kalbsschnitzel, die von der habsburgischen Geschichte der Stadt zeugen. Voller Eindrücke kommen wir in unser Hotel zurück und ruhen uns vom Tag aus.

2. Tag Wawelschloß – Wawelkathedrale – Marienkirche


Heute werden wir vom örtlichen Reiseleiter Jacek Ptak durch die königlichen Gemächer des Wawel, die Kathedrale und die Marienkriche geführt. Imposante Räume, reichlich verziert und voller wertvoller Kunstschätze, erzählen von der Blütezeit des Königreichs Polen, als die Jagiellonenkönige hier regierten. Da Krakau im Krieg nur wenig zerstört wurde, spürt man an jeder Ecke der Stadt ihre bewegte Geschichte. Nachdem wir die bedeutende Kathedrale besichtigen, steigen wir in die unterirdische Krypta ab. Dort fasziniert viele Gäste die Grabstätte von August dem Starken, der um 1700 König von Polen und Kurfürst von Sachsen war. Eine katholische Wallfahrt und viele kirchliche Würdenträger versammelten sich gleichzeitig auf dem Wawel und gaben einen Eindruck, von dem Einfluss der Kirche in Polen. Dies bestätigt sich in der Marienkirche, die wir nach einem kleinen Spaziergang auf der Königsallee erreichen. Der bekannte Hochaltar von Veit Stoß und die langen Chöre der Kirchen Krakaus bleiben noch lange im Gedächtnis. Gerne verweilen wir in der Kirche und genießen die einmalige Stimmung.

3. Tag Karzimierz – Collegium Maius


Der Tag beginnt mit einem Besuch der Fabrik, in der Oskar Schindler zahlreiche Juden im Zweiten Weltkrieg vor dem sicheren Tod rettete. Jacek zeigt uns daraufhin das ehemalige jüdische Viertel Krakaus. Wir passieren original jüdische Cafes und eine Synagogen. Das jüdische Viertel zeichnet sich durch seine junge kreative Szene aus und gibt Krakau eine völlig andere Facette. Kleine, schmale Gassen und Häuschen zeugen von der Zeit des jüdischen Ghettos. An dieser Stelle drehte Steven Spielberg seinen bekannten Film Schindlers Liste. Kaum ein anderer Ort erzählt soviel über glanzvolle und dunkle Zeiten jüdischer Kultur. Am Nachmittag kehren viele Gäste kurz in unser Hotel zurück, um sich ein wenig frisch zu machen. Danach gehe ich mit einigen Gästen in das Collegium Maius, einem wirklich lohnenswerten Ausflug in der altstadt, der kaum touristisch erschlossen ist. Historische Hörsäle und der Geist von Nikolaus Kopernikus nimmt uns auf eine Zeitreise durch die Geschichte der zweitältesten Universität Mitteleuropas. Beeindruckend ist auch der große Empfangssaal, in
dem schon Richard von Weizsäcker und Papst Johannes Paul II geehrt wurden.
Unseren Krakauausflug schließen wir mit einem traditionellen polnischen Essen ab, das wir im Restaurant Jarema, direkt aam Florianstor, einnehmen. Begleitet wird der Abend von stimmungsvoller Klaviermusik und traditionell gekleideter Bedienung.

4. Tag Krakau – Breslau – Dresden


Nun ist unser schöner Krakauausflug schon wieder am Ende. Bevor wir jedoch Polen verlassen, nutzen wir die Möglichkeit, kurz noch einen Abstecher in die Breslauer Altstadt zu machen. Dort erhaschen wir einige der bekannten Breslauer Zwerge, die sich fast unsichtbar in das Stadtbild einfügen. Sie zeugen von der polnischen Opposition, während der Zeit des Sozialismus in unserem Nachbarland. Unsere Reise ist zu ende, doch es bleiben unzählige schöne Erinnerungen und wir sind unserem Nachbarland ein wenig näher gekommen.

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