Reisebericht: Singlereise Wandern an der Costa Vicentina in Portugal

19.05. – 26.05.2019, 8 Tage Wanderreise für Singles & Alleinreisende im Südwesten Portugals – Naturpark Südwest–Alentejo und Vicentinische Küste


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Entlang sanfter Hügel, Getreidefeldern und Korkeichen erstreckt sich das noch unbekannte, sehr ursprüngliche Alentejo-Gebiet in Portugal. Hier möchten wir die nächsten Tage Erholung finden und die Küsten und das Inland zu Fuß erkunden.
Ein Reisebericht von
Franziska Barthel
Franziska Barthel

19. Mai 2019 – Anreise in die Region Alentejo

Am Vormittag treffen sich elf wanderlustige Gäste und Reisebegleitung Franzi am Flughafen in Frankfurt um in eine schöne Woche zu starten. Ohne Probleme landen wir im Flughafen in Faro und treffendort auf Holger. Er hat Portugal zu seiner zweiten Heimat gemacht und bietet nun im Alentejo Wanderungen an. Gemeinsam mit Andre werden wir in das ca. 150 Kilometer entfernte Zambujeira do Mar, an der Südwestküste Portugals, gefahren.
Wir haben kurz Zeit unsere kleinen Ferienwohnungen zu beziehen und dann wartet die Eigentümerin Saudade bereits mit einem leckeren Abendessen auf uns. Als kleine Sahnehaube spielt ihr Sohn noch einige Lieder auf der Gitarre und singt dazu.
Wir sind sehr gespannt, was uns die nächsten Tage erwartet.

20. Mai 2019 – Wanderung von Hafen zu Hafen

Am Morgen wurden die ersten bereits sehr früh vom hier ansässigen Hahn geweckt. So trafen wir uns alle pünktlich 9 Uhr zum Frühstück. Frisch gebackenes, warmes Brot, Obst und Rührei vom Volk unseres Frühaufsteher-Hahns erwarteten uns bereits.
Gut gestärkt und mit einem Lunchpaket ausgestattet, holten uns Larissa und Holger zu unserer ersten Wanderung ab. Vom Hafen in Almograve führte uns der Weg entlang steiler Klippen und durch Eukalyptus-Wäldern zum Ort Cavaleiro. Hier legten wir eine Kaffee- und Bierpause ein. Die Hälfte der Strecke hatten wir geschafft. Nach sehr sandigen Wegen, war der Weg nun etwas befestigter und wir konnten auf die vielen blühenden Pflanzen achten. Besonders die hier weit verbreitete Zistrose hat es uns angetan. Holger sagte uns, dass die sechs-blättrigen Glück bringen sollen, so wie bei uns das vierblättrige Kleeblatt. Wir sahen gleich sieben von diesen Blüten, vier davon sogar am gleichen Strauch. Also viel Glück für uns heute. Aber das hatten wir ja bereits. Viel Sonnenschein und ein leichter Wind verwöhnten uns!
Am Abend probierten wir die portugiesischen Spezialitäten im Restaurant „Rita" direkt m Meer. Hier ließen wir uns den frischen Fisch schmecken und genossen den Sonnenuntergang.

21. Mai 2019 – Land und Leute

Die 15 Kilometer von gestern wurden von allen gut verkraftet und so konnten wir frisch und munter in diesen Tag starten. Holger hat uns ein tolles Picknick versprochen, welches uns antrieb. Nach einem kurzen Transfer erreichen wir Sao Teotonio, einen kleinen Ort im Inland von Alentejo. Von hier aus wanderten wir gemeinsam mit Larissa entlang von Eukalyptus-Plantagen und vielen Korkeichen. Beides wichtige Nutzpflanzen hier in Portugal. Der Eukalyptus wird zur Papierherstellung genutzt. Er wächst sehr schnell und kann daher aller acht bis zwölf Jahre abgeholzt werden. Jedoch brauch er auch viel Wasser, die Wurzeln reichen tief ins Erdreich und verdrängt daher einheimische Baumarten.
Die Korkeiche hingegen ist ein Baum für die Geduldigen. Nach dem Anbau müssen 25 Jahre bis zur ersten Ernte vergehen, bis zur erneuten Ernte wieder neun bis zehn Jahre. Jedoch kann diese Korkeiche dann bis zur 200 Jahr alt werden, also eine Anschaffung für mehrere Generationen. Die Rinde wird hauptsächlich zur Herstellung von Sekt- und Weinkorken, Für die Textilindustrie und als Bodenbelag in den Wohnngen genutzt.
Nach unserer Wanderstrecke von elf Kilometern wartete bereits Holger mit kühlen Getränken und kleinen Leckereien auf uns. Natürlich unter einer großen schattenspendenden Korkeiche. So lässt es sich leben!

22. Mai 2019 – Wanderung zum Drehort "Das Geisterhaus"

Der erste Blick aus dem Fenster verspricht heute vieles Gutes, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein.
Und so starten wir wieder, nach einem liebevoll angerichteten Frühstück, ins Inland von Alentejo. Rund 12 Kilometer liegen heute vor uns. Unser Weg führt uns an einem kleinen Bach entlang, welcher im Fluss Mira mündet bis zu einem kleinen See. Hier wurde das Drama "Das Geisterhaus" mit Antonio Banderas gedreht. Holger hat hier wieder ein tolles Picknick vorbereitet mit allem was das Herz begehrt. Von hier aus müssen wir noch ein kleines Stück bis zum Auto laufen, aber wir sind jagut gestärkt.
Im Ort Odemira erwartet uns bereits der ortsansässige Müller an der kleinen Mühle auf dem Berg. Dank des kräftiges Windes können wir hier sehen, wie frisches Mehl gemahlen wird. Die Mühle ist schon lange im Familienbesitz und wird hauptsächlich für die Versorgung der Dorfbewohner genutzt. Viele Bauern bringen ihr Getreide hier her,um es mahlen zu lassen.
Im kleinen Käseladen im Ort haben wir noch die Möglichkeit die örtlichen Spezialitäten zu erwerben, bevor es wieder in unsere Unterkunft geht.

23. Mai 2019 – Freizeit und Weinverkostung

Den heutigen Tag können wir sehr entspannt beginnen. Wir haben heute frei! Es wird ausgiebig gefrühstückt, bevor die meisten den kurzen Weg nach Zambujeira do Mar antreten. Hier gibt es Souvenirs, heimische Kleidung oder auch frisches Obst. Zum Baden ist es am Vormittag leider nochetwas frisch, so springen alle erst am frühen Nachmittag in die Fluten des Antlantik.
Um 16.30 Uhr holen uns Holger und Andre ab, um nach Brejao zu fahren. Hier hat sich ein Norweger, in der Nähe des Atlantik, getraut Wein anzubauen. Trotz der vielen Kritiken und Meinungen, dass das nicht klappen würde, ist er nun sehr erfolgreich. Wir durften die acht verschiedenen Weine des Gebietes probieren und erfuren viel über die Anbauweise. Danach kehrten wir in einem kleinen Lokal im Ort ein und bekamen ein reichhaltiges Abendessen.

24. Mai 2019 – Wanderung zu den Benosas

Es liegen noch zwei Wandertage vor uns. Heute startet Larissa direkt von der Unterkunft mit uns zur Klippenwanderung. Bisher hatte jede Wanderung ihren eigenen Charme und unterschiedliche Landschaftsbilder zu bieten. Unsere Erwartungen waren hoch und wir wurden nicht enttäuscht. Wilde Steilklippen und einige Kletterhindernisse wurden von uns bezwungen. Eine Pause legten wir am früheren Privatstrand von der Fadolegende Amalia Rodrigues an.
Fado bedeutet übersetzt "Schicksal" und die melancholischen Lieder handeln meist von Heimweh, sozialen Missständen oder unglücklicher Liebe. Meist wird er in kleinen Lokalen gespielt und von einer speziellen Gitarre mit 12 Saiten begleitet.
Nach unser Wanderung machten wir noch einen kurzen Spaziergang durch Odeceixe und machten uns nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen wieder auf den Weg zur Unterkunft.

25. Mai 2019 – Von Almograve nach Milfontes

Die letzten zwölf Kilometer wollen heute von uns bezwungen werden. Wir starten von Almograve, hier waren wir bereits am Montag, jedoch geht es heute in die nördliche Richtung. Die sandigen Wege machten uns diese Wanderung gar nicht so einfach. Die Sonne vom wolkenlosen Himmel, tat auch ihr Bestes. Früher als gedacht, war unser Ziel in Sicht. Der Praia Furnas und der Rio Mira. Im kleinen Restaurant suchten wir schnell den Schatten und ließen uns kühle Getränke schmecken. Wer wollte, konnte auch die Erfrischung im Fluss suchen. Er ist einer der Flüsse mit der besten Wasserqualität in Europa. So finden hier auch viele Vögel und auch Fische ein neues Zuhause.
Die Krönung des Tages war eine Schifffahrt auf dem schönen Fluss, hier konnte man die tolle Landschaft noch mal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.
Am Abend bekochte uns wieder Saudade, so dass wir mit vollen Bäuchen keinen weiten Wegmehr ins Bett hatten.

26. Mai 2019 – Abreise

Leider heißt es heute schon wieder Abschied nehmen. Auf der Fahrt zum Flughafen konnte man die vielen Korkeichen an sich vorbei ziehen sehen.
Mit viel Sonne im Herzen und der portugiesischen Gelassenheut landeten wir am Abend in München und flogen von dort wieder an unsere Heimatflughäfen.
  Liebe Reisegäste, ich wünsche Euch für die Zukunft alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Ich freue mich, euch auf einer meiner nächsten Reisen wieder begrüßen zu dürfen. Damit wäre ich jetzt "fertsch" :)
Eure Franzi

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Kommentare zum Reisebericht

Danke Franzi,

es war sehr schön und empfehlenswert.
Liebe Grüße an Alle

von Steffi

Steffi
02.06.2019

Danke an alle, die an der Planung und Durchführung dieser Reise beteiligt waren! Es war wunderbar! Gruß, Iris

Iris
02.06.2019