Reisebericht: Singlereise Algarve – im Süden von Portugal

12.10. – 19.10.2015, 8 Tage Rundreise für Singles & Alleinreisende: Faro – Silves – Cabo Sao Vicente – Sagres – Lagos – Loule – Salir – Olhao


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die Algarve, farbenfroh und duftend mit herzlichen Menschen, ist ein wunderbarer Fleck Erde im Süden Portugals. Während unserer achttägigen Reise konnten wir gemeinsam mit unseren örtlichen Reiseleitern, diese Region entdecken uns in sie verlieben.
Ein Reisebericht von
Sophie Hof
Sophie Hof

Anreise

Für die Meisten von uns begann die Reise an einem kalten Vormittag am gut besuchten Flughafen Berlin, von dem aus wir mit der Air Berlin Richtung Süden flogen. Unserer Ziel: Faro in Südportugal, genauer gesagt an der Algarve gelegen. Die Flugzeit betrug insgesamt 3 ½ Stunden. Um 10:25 Uhr flogen wir los und erreichten um 13:00 Uhr Ortszeit unser Ziel - Achtung, die Stunde Zeitverschie-bung nicht vergessen! Vor Ort wurden wir von Marianne empfangen, die uns erklärte, dass Vitor heute bedauerlicherweise nicht hier sein konnte, ab Mittwoch früh dann aber ganz für uns da sein wird. Dies stört uns nicht besonders, denn Marianne ist auch eine ganz herzliche Person. Sie stellte uns unseren Busfahrer, Francisco, der uns die Reise über begleiten würde, vor. Anschließend fuhren wir entlang der Küste zu unserem Hotel, dem Tivoli Lagos, einem Hotel das - wie die ganze Gegend - von der maurischen Architektur geprägt ist.

Silves – Serra de Monchique

Unser Tag begann um 9 Uhr mit der Abholung durch Manuela vom Hotel. An diesem Abend kommt auch Vitor kommt im Hotel an. Zuerst fuhren wir mit ihm in das hübsche Örtchen Silves, zur Markt-halle. Die Märkte sind in Portugal noch besonders wichtig, denn hier geht die Hausfrau am liebsten einkaufen: Lokale Produkte und frische Fische werden hier in Fülle angeboten, und zu günstigeren Preisen als im Supermarkt. Wie alle Südländer legen die Portugiesen viel Wert auf das Essen und es wird noch sehr oft zur Hause selbst gekocht. Von der Markthalle aus führen kleine Gassen hoch zum ehemaligen Pranger und dann weiter zur Burg, einem mächtigen Bau aus rotem Stein. Von der Burgmauer aus ist auch die Sicht auf die Umgebung richtig herrlich! In den Gassen und in den Cafés gibt es noch eine ganz tolle Besonderheit: die gemalten Kacheln. Diese sind auch typisch für die Algarve und wurden von den Maurern dort eingeführt. Wenn man bedenkt, dass man für eine einzige Kachel über neun Monate braucht, von der Herstellung, über das Trocknen, Bemalen, Brennen usw... .Kurz vor Mittag verließen wir Silves und fuhren zu der Serra die Monchique, mit ca. 900 Meter ein sehr hoher Punkt der Algarve. Leider konnten wir aufgrund des Nebels die Sicht nicht genießen. In der Nähe hatten wir auch eine Medronho-Verkostung, auch Erdbeerlikör genannt, obwohl es mit Erdbeeren eigentlich nichts zu tun hat. Bei 47% Alkoholgehalt muss man da schon einen starken Magen haben! Für Erkältungen ist es aber ein Wunderheilmittel- zum Beispiel mit ein bisschen Honig und Zitrone. Zum Abschluss haben wir noch einen kleinen Spaziergang in Caldas de Monchique unternommen - beliebter Luft- und Wasserkurort.

Cabo Sao Vicente – Sagres

Das Ende der Welt - das Promotorium Sacrum, wie die Römer es nannten - ist der südwestlichste Punkt Europas. Das nächste Stück Erde kommt erst in ca. 5.000 Kilometer: Amerika. Sehr lange trau-ten sich die Europäer nicht westlicher. Und eins muss man sagen: das flache, karge Plateau, das schroff ins Meer stürzt vermittelt tatsächlich den Eindruck, dass die Welt hier aufhört. Heute wissen wir natürlich, dass es ganz anders ist - Christopher Columbus hat Amerika schon seit mehreren Jahrhunderten entdeckt. Die Landschaft und der Blick auf die Felsen und das Meer sind atemberaubend. Der große Leuchtturm, der ganz am Ende vom Kap zu sehen ist, dient immer noch als Orientierungspunkt für die Schifffahrt. Kleiner Tipp - schon lange nicht mehr ein Geheimnis aber trotzdem immer noch lustig - hier können Sie die letzte Bratwurst vor Amerika genießen, serviert von jungen, blonden Frauen, damit man wirklich den Eindruck hat, in Deutschland zu sein. Und natürlich gehört auch zu der Bratwurst ein Zertifikat. Man muss es ja beweisen können, dass es tatsächlich eine richtige Bratwurst war! In Sagres, einem hübschen Örtchen, besuchten wir die Festung vom Infant Henrique. Hier ließ er, vor sehr langer Zeit, eine Seefahrtsschule gründen. Auf dem Rückweg nach Lagos machten wir noch ein Abstecher zu den Felsen der Frömmigkeit - der bekanntesten Felsformation der Algarve, eine durchs Meer zerklüftete Küste mit zahlreichen Grotten und Felsen - bevor wir wieder in unserem schönen Städtchen ankamen. Nach einer wohl verdienten Mittagspause war es nun Zeit auch Lagos kennen zu lernen. Durch interessante Erklärungen von Vitor, der nun für den Rest der Reise unser örtlicher Reiseleiter war, wurde uns die Geschichte der 20.000 Seelen großen Stadt näher gebracht. Da es am Tag zuvor wegen dem Nebel leider nicht viel zu sehen gab, versuchten wir heute erneut unser Glück und fuhren am Nachmittag, allerdings nur mit einem Teil der Gruppe, zur Serra de Monchique, mit 900 Metern das höchste Gebirge der Algarve. Und das Wunder geschah - also teilweise würde ich sagen - denn es gab zwar keinen blauen Himmel und es war an der Küste ein wenig dösig aber man hatte trotzdem einen hervorragenden Blick auf die Region!

Faro – Olhao – Sombrage

Faro, die Hauptstadt der Algarve, wartet heute darauf, von uns erkundet zu werden. Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichen wir die Stadt und unternehmen, mit interessanten Erklärungen von Vitor, einen kleinen Stadtrundgang. Vom ursprünglichen Fischerdorf ist nicht viel zu sehen, dieses ist im Laufe der Jahre ziemlich stark gewachsen. Auf unserem Weg sehen wir die Arco da Vila, das Stadttor mit zahlreichen Storchnesten - die Algarve ist einer der Orte, an dem die Störche den Winter verbringen - die Kathedrale und das Bischofspalast. Sehr alte Gebäude gibt es in Faro nicht: es gab im 17. Jahrhundert ein starkes Erdbeben und vieles wurde zerstört. Danach fahren wir nach Olhao, einem der größten Fischerhäfen der Provinz. Ebenso wie in Faro unternehmen wir auch hier einen Stadtrundgang und beenden diesen in der Markthalle. Die Fülle der Fische ist besonders beeindruckend: alle sind frisch, noch richtig als Tier zu erkennen. Olhao ist auch der perfekte Ort für den, der bei seiner Mittagspause Fisch essen will, denn die Restaurants entlang des Meeres bieten hier besonders gute Angebote. Am Nachmittag fahren wir in´s Landesinnere durch Korkeichenwälder nach Sombrage. Sombrage ist eines der Zentren der Korkindustrie, eine sehr wichtige Industrie für Portugal, da das Land der größte Hersteller weltweit ist. Bei einer Führung von Sophia, die uns leidenschaftlich über die Verarbeitung von Kork erzählt, wird uns dieses besondere Produkt und seine Verwendung näher gebracht. Es ist erstaunlich, was man alles damit machen kann! Nicht nur Weinkorken, sondern auch Handtaschen, Schmuck, Regenschirme und Vieles mehr...

Loulé – Alte

Samstag ist Markttag in Loulé. Wie jede Woche erweckt die Stadt an diesem Tag zum Leben. Genauer gesagt, gibt es nicht nur einen Markt an diesem Tag, sondern zwei: den Zigeunermarkt, ein bisschen außerhalb der Stadt gelegen, und den Lebensmittelmarkt in der historischen Markthalle. Beim Zigeunermarkt ist es möglich zu günstigen Preisen viele Markentaschen, Markenparfüme und noch Vieles mehr zu erwerben. Über die genaue Herkunft der Produkte muss man aber - wie immer bei einem solchen Preis - ein Auge zu drücken. Da der Tag regnerisch war, war der Markt leider nicht so voll und bunt wie üblich, aber gab uns schon ein guten Eindruck über das, was Normalerweise hier los ist. Mit einem schönen Spaziergang durch die Stadt - und der Besichtigung einer hübschen Kirche mit Kacheln - erreichten wir dann das Stadtzentrum und seine beeindruckende Markthalle im neumaurischen Stil aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier sind es hauptsächlich Lebensmittel und lokale Produkte, die verkauft werden. Und eins muss man sagen: das Obst schmeckt unglaublich lecker! Nach der Mittagspause und unter Regen ging es weiter. Zuerst nach Almancil. Das Örtchen beherbergt einen richtigen Schatz und zwar die Sankt Lorenz Kirche. Das Innere der Kirche ist komplett mit blau-weißen Fliesen gekachelt. Ein absolutes Muss, wenn man schon in der Algarve ist. Der letzte Punkt, der auf unserem Reiseprogramm steht, ist das Bergdorf Alte. Während eines Spaziergang erkunden wir den Ort. Wir beschreiten erstmals den Weg entlang des Flusses Alte und dann durch die kleinen Gassen bis hin zur Kirche Nossa Senhora da Assuncao - auch eine sehr schöne Kirche. Der Höhepunkt des Dorfes bildet dann die kleine Konditorei mit ganz typischem Gebäck aus der Region und, wie überall, sehr süßem, frisch gepressten Orangensaft.

Rückreise

Nach einer Woche im Süden Europas begeben wir uns auf den Weg zurück nach Deutschland. Vitor verabschiedet sich von uns am Flughafen - er ist extra für die Betreuung am Flughafen, und zur Verabschiedung gekommen. Nach der Gepäckabgabe, dem Check-In und ein wenig Wartezeit fliegen unsere Maschinen los - Richtung Heimat.
Ich hoffe, Sie sind alle gut Zuhause angekommen und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute! Sehr würde ich mich freuen, Sie wieder zu sehen und bedanke mich bei Ihnen für die schönen gemeinsamen Reiseerlebnisse.
Ihre Sophie

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht