Reisebericht: Wanderreise Algarve – an der Südküste Portugals

29.03. – 05.04.2018, 8 Tage Wandern in Portugal: Raposeira – Martinhal – Cabo de Sao Vicente – Monchique – Burgau – Rocha da Pena – Lagos (48 Wanderkilometer)


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Blauer Himmel, Sonnenschein, Wind, Blumenpracht, türkisblaues Wasser und die imposanten Felsküsten mit ihren Buchten und den mächtigen Wellen des Atlantiks - diese eindrucksvollen Erlebnisse prägten unsere Wanderreise an der Algarve in Portugal.
Ein Reisebericht von
Christin Kuschka
Christin Kuschka

1. Tag, 29.03.2018: Anreise nach Faro

Um die Mittagszeit traf sich der größte Teil unserer Gruppe am Dresdener Flughafen, von wo aus wir am Nachmittag mit einem Direktflug nach Faro geflogen sind. Drei weitere Gäste, die unsere Wandergruppe vervollständigten, flogen bereits am Vormittag von Frankfurt aus nach Faro. Sie werden am zweiten Tag zu unserer Gruppe dazu stoßen. In Faro angekommen wurden wir am Flughafen von Lina, unserer Reisleiterin, freudestrahlend empfangen und begrüßt. Sie führte uns zum Bus der uns anschließend in den kleinen Ort Carvoeiro brachte in dem, etwas außerhalb, unser Hotel Baia Cristal lag. Durch das Personal wurden wir herzlich begrüßt und konnten auch so gleich unsere Zimmer beziehen. Anschließend trafen wir uns beim reichhaltigen Abendessen wieder und ließen diesen ersten Tag beim gemeinsamen Zusammensitzen und mit einem Glas Bier oder Wein gemütlich ausklingen.

2. Tag, 30.03.2018: Westküste – Cabo de São Vicente

Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden wir um 9:00 Uhr von unserem Busfahrer Antonio und unserer Reiseleiterin Lina am Bus empfangen. Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg nach Raposeira, unserem Ausgangspunkt für unsere erste Wanderung an der Algarve. Auf dem Weg dorthin konnten wir die Schönheit Portugals bestaunen. Nach einer langen Trockenzeit im vergangenen Winter und einer intensiven Regenzeit Anfang März zeigte sich uns die Natur hier in ihrer vollen grünen Pracht. Der erste Teil der heutigen Strecke führte uns zunächst über eine Erdstraße, die durch ein Flusstal verlief. Entlang dieser Strecke bot sich uns ein kleiner aber faszinierender Einblick in die Pflanzenwelt der Algarve. Am Ende dieses Abschnittes erreichten wir unser erstes Etappenziel, die Bucht von Barranco, welche insbesondere für unsere weiblichen Wanderer ein besonderes „Bonbon" bereithielt. Anschließend führte uns ein ansteigender schmaler Pfad auf einen beeindruckenden Klippenweg. Entlang der Steilküste, die einen phantastischen Ausblick auf die umgebene Landschaft und den Atlantik bot, führte uns der Weg Richtung Praia do Martinhal - unser heutiges Wandertagesziel. Nach einer anschließenden und entspannten Kaffeepause in Sagres machten wir noch eine Abstecher zum Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas. Nach dem Verzehr „der letzten Bratwurst vor Amerika" traten wir unsere Heimreise zum Hotel an, wo wir den gelungen ersten Wandertag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen ließen.

3. Tag, 31.03.2018: Burgau – Praia da Luz – Lagos

Nach unserem Frühstück sind wir heute gemeinsam nach Burgau, einem kleinen stimmungsvollen Küstenort im Südwesten der Algarve, aufgebrochen. Hier lag unser Ausgangspunkt für unsere heutige Wanderung. Gemeinsam haben wir diese wunderschöne Ortschaft durchquert bis wir an die kleine bezaubernde Meeresbucht gekommen sind. Von dort aus gelangten wir auf einen Klippenpfad der uns oberhalb der beeindruckenden Steilküste zwischen Burgau und Luz entlangführte. Weiter ging es über eine aussichtsreiche Anhöhe und entlang der Sandstein-Klippen, die hier zwar nur 15 m hoch sind, dennoch durch ihre Terrakotta-gefärbten Felsformationen beeindruckten. Die Hälfte der heutigen Etappe ist geschafft, als wir Luz erreichen. Wir belohnen uns mit einer Kugel Eis und einer Pause die uns durch eine kleine musikalische Darbietung eines Straßenkünstlers für einen Moment die Zeit vergessen lässt. Gestärkt ging es für uns anschließend weiter über den Torre de Atalaia nach Porto de Mós. Unser Weg führte uns entlang der belebten Uferpromenade und anschließend ein Stück von der Küste weg. Kurz nach Luz haben wir schnell an Höhe gewonnen und den bereits von Luz aus sichtbaren Torre de Atalaia (109 m) bestiegen. Oben erwartete uns ein phantastischer Ausblick auf die Küste. Von dort aus ging es anschließend auf einen breiten Klippenpfad entlang der beeindruckenden Steilküste weiter. Das Zusammenspiel zwischen den Farben der Natur war insbesondere auf diesem Abschnitt ein Hochgenuss für unsere Augen - farbenfrohe Blumen auf grünen Wiesen, die terrakotta-gefärbten Klippen und im Hintergrund der türkisfarbene Atlantik. Mit wenigen Ab- und Anstiegen erreichten wir gefesselten von diesen Eindrücken unser heutiges Etappenziel die Bucht von Porto de Mós. Zum Ausklang dieses gelungen Tages besuchten wir im Anschluss noch den malerische Küstenort Lagos welchen jeder von uns, mit Blick auf seine eigenen Interessen, erkunden konnte bevor es am späten Nachmittag zurück zum Hotel ging.

4. Tag, 01.04.2018: Ausflug in das Monchique Gebirge

Ziel unserer heutigen Wanderung ist der Picota (773 m) gewesen, ein markanter und aussichtsreicher Gipfel südöstlich der Stadt Monchique. Zu Beginn führte uns die Tour über eine Asphaltstraße. Gesäumt von Gärten, in denen unzählige Zitronenbäume standen, gelangten wir auf dieser Straße zum Hauptweg der Via Algarviana. Auf diesem historischen Pilgerweg durchwanderten wir zunächst einen eindrucksvollen Korkeichenwald und durchquerten anschließend einen Eukalyptuswald. Bereits kurz danach sahen wir schon die Aussichtswarte auf dem Picota. Nach einem windigen Anstieg erreichten wir dann bald auch den Gipfel und genossen bei einer kleinen Ruhepause den großartigen 360°-Blick über die Algarve, bis hin zum Atlantik. Nach dem anschließenden Abstieg fuhren wir zum Abschluss des heutigen Wandertages in den kleinen Kurort Caldas de Monchiques. Hier überraschten Lina und ich unsere tapferen Wanderer mit einem reichhaltigen Picknick am Brunnen des „Fontes dos Amores". Portugiesische Spezialitäten wie Oliven, Johanneskernbrot, Schinken, Käse, Osterkuchen und Wein ließen die Herzen höherschlagen und die Gesichter strahlen, bevor wir uns anschließend müde aber gestärkt auf dem Heimweg machten.

5. Tag, 02.04.2018: Wanderung im Naturschutzgebiet Rocha da Pena

Ziel unserer heutigen Wanderung war der Tafelberg Rocha da Pena im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Doch zuvor machten wir noch einen kleinen Abstecher in die traditionelle Marktstadt Loulé, wo wir die von den Mauren inspirierte Markthalle besuchten um uns mit lokalen Spezialitäten einzudecken. Anschließend ging es zum Ausgangspunkt unserer Rundwanderung weiter. Zunächst führte uns der Weg über einen steilen Anstieg, entlang an Oliven und Feigenbäumen, in Richtung einer eindrucksvollen Plateauhochfläche. Von hier aus sind wir zunächst zum Miradouro Norte, einem nahe gelegenen Aussichtspunkt, gegangen. Hier hatten wir die Möglichkeit die Ausläufer der Serra do Caldeirão überblicken zu können. Anschließend sind wir zurückgegangen und haben den Weg Richtung Hochebene eingeschlagen. Hier wanderten wir auf einem schmalen Pfad durch dichte Macchienlandschaft. Auffällig war hier insbesondere die große Anzahl an hohen wilden Fenchelbüschen. Bald darauf erreichten wir die Überreste einer langen Steinmauer, die im Mittelalter als Verteidigungsmauer verwendet wurde. Nach dem Steinwall führte uns der Weg in leichtem Anstieg auf einen breiten Pfad über die Hochebene. Hier abzweigend gelangten wir auf einem schmalen Pfad zum Gipfel Talefe (480 m). Leider konnten wir aufgrund der heutigen Wetterbedingungen den Blick ins Tal nicht genießen, was unserer Wanderstimmung aber kein Abbruch tat. Vom Gipfel sind wir dann in das kleine verschlafene Dorf Penina abgestiegen, wo wir kurz danach unsere Wanderung für heute beendeten. Anschließend sind wir noch in die kleine Ortschaft Alte gefahren, wo wir uns bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee von den Strapazen des Wanderer-Daseins erholen konnten, bevor wir unseren Heimweg ins Hotel antraten.

6. Tag, 03.04.2018: Küstenwanderung nach Carvoeiro

Die Felsküste der Algarve zählt wohl zu den eindrucksvollsten Küstenformationen Europas und ist das Ziel unseres letzten Wandertages. Unser Weg führte uns heut, ganz in der Nähe unseres Hotels, von Senhora da Rocha zum Leuchtturm von Alfanzina. Knapp acht Kilometer entlang steiler Felsklippen und Buchten sind einfach etwas Besonderes und lassen unser Wandererherz ein letztes Mal höher schlagen. Die Küstenlinie zu unserer Linken wanderten wir heute entlang gut markierter Wege, die zum Teil durch steile Ab- und Anstiege geprägt waren. Besonders beeindruckend waren die an der Steilküste ockerfarbenen und rotbraunen Felsen, die spektakuläre und bizarre Erosionsformen aufwiesen, wodurch uns heute eine besonders reizvolle Landschaft entgegentrat. Immer wieder legten wir Fotostopps ein, um den wunderschönen Blick über die von Felsen eingeschnittene Küstenlinie, an der man unterschiedliche geomorphologische Formen wie Bögen, Grotten und auch Wasserhöhlen bewundern konnte, für unsere Erinnerungen festzuhalten. Nach gut vier Stunden erreichten wir erschöpft aber glücklich den Leuchtturm von Alfanzina. Zum Abschluss dieses herrlichen Tages fuhren wir noch in das lebhafte Zentrum von Carvoeiro, wo unsere Reiseleiterin Lina uns die wohl beste Eisdiele des Ortes zeigte. Nach einer großen Portion Eis ging es für uns zurück zum Hotel, wo wir dann auch Abschied von Lina und Antonio nehmen mussten. So endete der heutige Tag für die meisten von uns wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

7. Tag, 04.04.2018: Freizeit an der Algarve

Den heutigen Tag hatten wir zur freien Verfügung. Einige von uns erholten und entspannten sich am hoteleigenen Pool oder erkundeten die Umgebung auf eigene Faust. Damit wir nicht ganz außer Schritt kommen bot ich einen Spaziergang von unserem Hotel entlang der Küstenlinie nach Carvoeiro an, auf dem mich ein Großteil unserer Gruppe begleitete. Das Wetter ist toll, der Weg angenehm zu begehen und immer wieder bleiben wir stehen und genießen ein letztes Mal die unglaubliche Natur der Algarve und den Blick auf den Atlantik. Nach einem erholsamen Tag trafen wir uns noch auf einen kleinen Umtrunk und ließen diesen letzten Abend bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen.

8. Tag, 05.04.2018: Rückflug nach Deutschland

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Abschieds. Abschied nehmen von unserem Zuhause auf Zeit, Abschied von der traumhaften Algarve und somit auch von Portugal und seinen herzlichen Bewohnern, und Abschied nehmen von lieb gewonnenen Wanderfreunden. Unser Gepäck mit tollen Erinnerungen und vielen Fotos gefüllt, ging es für die meisten von uns bereits in der Früh zum Flughafen nach Faro, von wo aus wir unsere Heimreise nach Dresden antraten. Die Zurückgebliebenen durften noch etwas ausschlafen und den Vormittag unter portugiesischem Himmel verbringen, bevor es am frühen Nachmittag auch für sie Abschied nehmen hieß. Und so endete eine wundervolle Woche an der Südküste Portugals...
Liebe Gäste,
nun heißt es leider „Adeus" sagen. Es war toll mit Ihnen gemeinsam die Algarve wandernd zu entdecken. Gerne denke ich zurück an die wundervollen Momente und Eindrücke die wir miteinander sammeln durften, unser gemeinsames Picknick und das große Glück, das wir beim Wandern mit dem Wetter hatten. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft viele weitere solch toller Erlebnisse und denken Sie immer daran, das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz.
Ihre Reisebegleitung, Christin Kuschka

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