Malerisch, faszinierend und vielseitig – wir haben die Algarve erwandert!
Reisebericht: 10.05. – 17.05.2025
Eine Bucht schöner als die nächste, Felsformationen, wie aus einer anderen Welt - das ist sie, die Algarve! Traumstrände, aber auch wunderschöne Natur mit seichten Bergen im Hinterland. Die Algarve ist ein Wanderparadies, lässt das Herz von Naturfreunden höher schlagen und das auch noch beim schönsten Wetter!
Ein Reisebericht von
Mariele Legler
Tag 1: Ankommen, Durchatmen, Loslaufen – Unser Start an der Algarve
Früh am Morgen – für viele schon um 3:30 Uhr – begann unsere Reise ins sonnige Portugal. Die Vorfreude auf die Algarve war spürbar, und so verging der Flug wie im Nu. Gegen 10 Uhr erreichten wir unser Hotel Vila Galé Atlântico in Albufeira. Bereits beim Aussteigen aus dem Bus begrüßte uns die portugiesische Sonne mit wohligen 21 Grad – und mit ihr das Gefühl: Jetzt geht’s los!
Kaum angekommen, schnürten wir schon die Wanderschuhe für einen ersten gemeinsamen Spaziergang zum Naturschutzgebiet Lagoa dos Salgados. Der Weg dorthin führte uns entweder direkt über den weiten, hellen Sandstrand oder alternativ über einen Holzsteg, der oberhalb der Dünen verläuft – beides mit traumhaften Ausblicken auf Atlantik und Natur. Die Gruppe teilte sich spontan: Einige gönnten sich unterwegs einen gemütlichen Kaffee mit Meerblick, andere hoben sich den Genuss für das Mittagessen nach dem Rückweg auf.
Pünktlich um 13 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel – perfekt getimt zum Einchecken und Durchatmen. Der Nachmittag gehörte der Entspannung: ein wenig Sonne auf dem Balkon, ein kurzer Bummel oder einfach Beine hoch.
Später trafen dann auch die restlichen Gäste aus München ein – und damit war unsere Gruppe vollständig. Beim Abendessen im Hotel lernten wir uns alle in lockerer Atmosphäre kennen. Lächeln, erste Gespräche, gemeinsames Lachen – die Chemie stimmte sofort. So klang unser erster Tag an der Algarve genauso aus, wie man ihn sich wünscht: voller Vorfreude auf das, was noch kommt.
Tag 2: Wilde Küsten, weite Blicke und die letzte Bratwurst vor Amerika
Heute starteten wir unsere erste richtige Wanderung – und sie hatte es in sich: wunderschön, abwechslungsreich und voller kleiner Entdeckungen. Ausgangspunkt war der traumhafte Strand von Martinhal bei Sagres, wo der weiche Sand unter unseren Schuhen knirschte und die salzige Brise uns wachkitzelte.
Von dort führte unser Weg stetig bergauf – raus aus der Bucht, hinein in die wildere Landschaft der Hochebene. Der Kontrast war eindrucksvoll: erst das ruhige, weite Blau des Atlantiks, dann die schroffe Schönheit der Hochebene mit ihren steinigen Pfaden, aromatisch duftenden Kräutern und einer überraschend vielfältigen Flora. Immer wieder hielten wir inne – nicht aus Erschöpfung, sondern weil die Ausblicke auf die Steilküste einfach atemberaubend waren.
Oben angekommen, belohnte uns die Weite der Landschaft mit einem Gefühl von Freiheit. Die unberührte Natur und das Spiel aus Wind, Licht und offenen Blicken machte die Wanderung zu einem echten Erlebnis für alle Sinne.
Am Nachmittag fuhren wir weiter zum Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas. Der Wind pfiff kräftig über das Kap, die Klippen fielen dramatisch ins Meer – und wir genossen diesen rauen, ehrfürchtigen Ort mit Humor und Hunger: „Die letzte Bratwurst vor Amerika“ (natürlich mit Zertifikat!) war genau das Richtige.
Nach einem kleinen Bummel an den Souvenirständen und vielen Erinnerungsfotos ging es zurück ins Hotel. Der Rest des Tages gehörte der Entspannung – und beim Abendessen klang der Tag in gewohnt fröhlicher Runde aus.
Tag 3: Duftende Hänge, steile Pfade und ein Schluck Medronho – Unterwegs im Monchique–Gebirge
Heute führte uns unsere Reise in eine ganz andere Welt – ins grüne, stille Herz der Algarve: das Monchique-Gebirge. Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus hinauf in den kleinen Ort Vila do Monchique, der auf 450 Metern Höhe liegt und schon beim Aussteigen mit frischer Bergluft und Vogelgezwitscher begrüßte.
Unsere Wanderung begann sanft, wurde aber bald anspruchsvoller, denn es ging hinauf auf den 737 Meter hohen Picota, den zweithöchsten Gipfel der Algarve. Die Wege waren gut begehbar, aber stellenweise schön steil – genau richtig, um ein wenig ins Schwitzen zu kommen.
Ringsum begleitete uns die vielfältige Vegetation des Gebirges: Korkeichen mit ihren aufgeschlitzten Stämmen, duftender Eukalyptus, wildes Heidekraut, Rosmarin und Lavendel – die Nase kam kaum hinterher mit all den Aromen. Immer wieder öffneten sich traumhafte Ausblicke über das hügelige Hinterland bis hin zur Küste.
Doch der Tag hatte noch mehr zu bieten: In Monchique selbst kehrten wir in ein rustikales, typisch portugiesisches Lokal ein – einfach, gemütlich, ehrlich. Dort gab es eine kleine Verkostung des Medronho, einem hochprozentigen Schnaps aus der Frucht des Erdbeerbaums. Der Geschmack war... sagen wir mal, kräftig – aber die Erfahrung herrlich authentisch, mit Einheimischen am Tisch und einem breiten Lächeln im Gesicht.
Auf dem Rückweg legten wir noch einen Halt im Kurort Caldas de Monchique ein. Inmitten alter Bäume und plätschernder Quellen spazierten wir durch den gepflegten Park, ließen die Seele baumeln und den Tag langsam ausklingen, bevor es zurück ans Meer ging.
Tag 4: Sonnige Klippenwege und ein Hauch Stadtflair – Von Porto de Mós nach Burgau
Heute wanderten wir wieder direkt am Meer – und das bei besten Bedingungen: die Sonne im Rücken, der Atlantik zu unserer Linken, eine frische Brise im Gesicht und der Blick weit über die Küste. Wir starteten am Strand von Porto de Mós, einem feinsandigen, goldgelben Strand bei Lagos. Von dort führte uns der Weg entlang der typischen Algarve-Felsküste – teils sanft geschwungen, teils wild zerklüftet – mit atemberaubenden Ausblicken auf Buchten, Wellen und das endlose Blau.
Durch das lebhafte Örtchen Praia da Luz ging es weiter Richtung Burgau, das sich seinen dörflichen Charme bewahrt hat. Immer wieder hielten wir kurz an, um Blumen zu bewundern, Möwen zu beobachten oder einfach den Moment zu genießen. Die Pflanzenwelt direkt an der Küste überraschte uns mit kleinen Blütenteppichen, Sukkulenten und duftenden Kräutern am Wegesrand.
Nach unserer Wanderung fuhren wir weiter nach Lagos, wo wir den Nachmittag ganz entspannt verbrachten. Ohne Programmdruck ließ es sich herrlich durch die Gassen bummeln, in kleine Läden schauen, einen Galão trinken oder einfach die Altstadt genießen.
Da wir für den nächsten Tag - Freizeit - ganz entspannt die berühmte Grottenfahrt unternehmen, war dieser Nachmittag ideal zum Runterkommen – und um Sonne, Wind und Atlantik noch einmal in aller Ruhe wirken zu lassen.
Tag 5: FREIZEIT zwischen Himmel, Meer und Fels – Grottenfahrt mit der „Mara“
Heute war Freizeit angesagt, aber naja, auch nicht so richtig, denn Reisebegleiterin Mariele hatte verschiedene Tourenvorschläge und so hatte sich die Gruppe für eine Katamaranfahrt entlang der Grotten und Felsküste bei Lagos entschieden. Schon am Montag und Dienstag war klar: Wir gönnen uns diesen Ausflug mit dem Schiff Mara, einem Katamaran, der ruhig im Wasser liegt und damit auch für empfindliche Seemägen bestens geeignet ist.
An Bord waren die Sitzplätze begrenzt – drinnen saß man gemütlicher, draußen lag man auf Netzen oder machte es sich auf der Fläche bequem. Wind, Wellen, Sonne – und mittendrin wir.
Die Fahrt entlang der spektakulären Felsküste war schlicht traumhaft. Besonders die Blicke in die engen Grotten, die sonst nur von See aus zu bewundern sind, waren unvergesslich. Die Farben des Wassers – Türkis, Smaragd, Tiefblau – wechselten im Minutentakt. Zwar blieben die Delfine heute aus, doch das tat der Begeisterung keinen Abbruch.
Gegen 13:30 Uhr waren wir zurück im Hotel. Der restliche Tag stand zur freien Verfügung – einige gingen baden, andere entspannten sich am Pool oder am Meer, manche zogen sich einfach mit einem Buch zurück.
Beim Abendessen waren wir uns einig: Die Kombination aus Seeluft, Natur und Leichtigkeit war genau das Richtige zur Wochenmitte. Und: Morgen sehen wir die Küste wieder – diesmal von oben.
Tag 6: Postkartenmotive zum Durchwandern – Küstenzauber bis Carvoeiro
Heute war er da: der Tag der schönsten Wanderung unserer Reise. Um 9 Uhr starteten wir voller Vorfreude – mit festem Schritt und dem Wissen, dass uns einer der spektakulärsten Küstenabschnitte der Algarve bevorstand. Besonders spannend: Diesmal gingen wir denselben Weg zu Fuß, den wir tags zuvor vom Wasser aus bestaunt hatten.
Der Startpunkt war eine kleine, charmante Kapelle am Rand der Felsen, wo uns das Meer tief unten schon begrüßte. Von dort folgten wir dem gut begehbaren Küstenpfad – rund 8 Kilometer mit etwa 250 Höhenmetern, die sich über sanfte An- und Abstiege verteilten. Die Ausblicke entlang des Weges? Einfach grandios: Klippen, Bögen, Felstürme, Sandbuchten, grün bewachsene Hänge – als hätte die Natur hier ganz besonders großzügig gemalt.
Zwischen uns und dem Horizont lag nichts als Blau, und doch war jeder Schritt gesäumt von Farben und Düften – kleine Blüten, Thymian, Meersalz auf der Haut. Immer wieder hielten wir inne, um zu fotografieren, zu staunen oder einfach still zu genießen.
Am Ziel erreichten wir das lebendige Küstenstädtchen Carvoeiro. Hier erwarteten uns süße Cafés, exzellentes Eis, einladende Restaurants und hübsche Souvenirläden – der perfekte Ort, um die Wanderung mit Genuss ausklingen zu lassen.
Viele von uns gönnten sich eine kleine Stärkung oder ein Erinnerungsstück für Zuhause. Und mit müden Beinen, aber vollen Herzen kehrten wir später ins Hotel zurück – ein Tag wie aus dem Bilderbuch.
Tag 7: Tafelberg, Tierwelt & Tafelfreuden – Natur und Genuss in Rocha da Pena und Alta
Heute zog es uns ins Hinterland der Algarve, dorthin, wo sich Touristen seltener verirren – und wo die Natur umso ursprünglicher ist. Bevor wir die Wanderschuhe schnürten, machten wir noch einen lohnenden Stopp in der Markthalle von Loulé. Zwischen fangfrischem Fisch, handgemachtem Käse, buntem Gemüse und regionalem Kunsthandwerk gab es viel zu entdecken – ein authentisches Stück Algarve mit allem, was das Herz (und Auge) begehrt.
Dann ging es weiter zur Rocha da Pena, einer beeindruckenden Felsformation, die wie ein natürlicher Tafelberg aus der Landschaft aufragt. Das gleichnamige Naturschutzgebiet erstreckt sich über mehr als 600 Hektar und war heute unsere Bühne. Entlang teilweise steiler, aber gut begehbarer Wege wanderten wir durch eine herrliche, wilde Natur: knorrige Sträucher, karge Hänge – und überall Zeichen von Leben. Die "Gangsterkatze" haben wir zwar leider nicht entdeckt, dafür aber die Zistrosenschmarotzer (/-würger)!
Nach der Wanderung fuhren wir nur kurz weiter bis Alta, wo Lina und Mariele alles für ein ganz besonderes Highlight vorbereiteten: ein Picknick am Bachlauf, liebevoll arrangiert und regional bestückt. Brot, Käse, Schinken, Fischpasteten, Oliven, gegrillte Paprika, Nüsse, Kuchen – und natürlich ein großzügiger Krug mit portugiesischem Wein. Während wir genossen, schnatterten Entenküken am Wasser, und die Seele hatte Zeit zum Nachkommen.
Zum Abschluss schlenderten wir noch durch das zauberhafte Dorf Alta, ein Ort wie aus einem Bilderbuch: ruhig, gepflegt, charmant – und genau der richtige Ausklang für einen Tag, der uns gezeigt hat, wie viel Schönheit im Stillen liegt. Was für ein herrlicher letzter Wandertag!
Tag 8: Abschied von der Algarve – Mit Sonne im Herzen nach Haus
Heute hieß es Abschied nehmen – von der Algarve, vom Atlantik, von den weiten Küstenwegen und nicht zuletzt voneinander. Nach ereignisreichen Tagen voller Natur, Bewegung und Begegnungen verlief die Rückreise nach Leipzig und München ganz entspannt und nach Plan. Es blieb noch Zeit für letzte Gespräche, ein Lächeln, eine herzliche Umarmung – und die stille Hoffnung: Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder. Denn eines ist sicher: Diese Reise wird noch lange nachklingen – in unseren Fotos, in kleinen Muschelstücken in der Tasche, und vor allem im Herzen.
Liebe Wanderfreunde,
was haben wir gestaunt auf dieser schönen Reise! Herzlichen Dank für eure humorvolle und positive Art, die diese Reise so schön gemacht hat! Denn Planung und schöne Landschaften sind nichts, wenn man nicht es nicht gemeinsam auch genießen kann. Und das konnten wir!
Gern würde ich wieder mit euch durch die schönsten Ecken dieser Welt wandern. Bleibt gesund und vielleicht ja schon bis bald,
eure Mariele