Reisebericht: Singlereise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

14.07. – 24.07.2019, 11 Tage Rundreise für Singles und Alleinreisende mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Saftig-grüne Wiesen auf denen Rinderherden grasen, schroffes Vulkangestein und von Hortensien gesäumte Straßen prägen die Landschaft der Azoren. Diese Inselgruppe im Herzen des Atlantiks war das Ziel unserer 11-tägigen Singlereise.
Ein Reisebericht von
Laura Schäfer

1. Tag, 14.07.2019: Flug nach Ponta Delgada

Bereits am frühen Morgen begann für viele der Tag mit der Abholung durch den Haustür-Transfer-Services und dem Transfer zum Flughafen. Gegen Mittag traf sich der überwiegende Teil der Gruppe in Berlin-Tegel und mit wachsender Vorfreude auf die kommenden Tage wurden die Koffer abgegeben. Mit der portugiesischen Airline TAP starteten wir schließlich Richtung Lissabon. Mit 5 Stunden war der darauffolgende Aufenthalt in der portugisischen Hauptstadt zwar recht lang, doch so konnte die Zeit für das Kennenlernen der Mitreisenden und das Abendessen genutzt werden. Kurz vor Mitternacht Ortszeit hob der Flieger endlich Richtung Ponta Delgada, der Hauptstadt der größten Azoreninsel Sao Miguel, ab. Nach 2,5 Stunden Flugzeit erreichten wir unser Ziel. AM Flughafen warteten bereits unsere örtliche Reiseleiterin Filomena und unser Busfahrer Antonio. Gemeinsam ging es zum Hotel „Marina Atlantico", welches unmittelbar am Hafen von Ponta Delgada gelegen ist. Erschöpft von dem langen Tag, aber voller Erwartungen fielen alle recht bald in ihre Betten.

2. Tag, 15.07.2019: Ganztagesausflug nach Furnas inkl. Mittagessen

Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein wurden wir am ersten Morgen auf den Azoren geweckt. Bei einem schmackhaften Frühstück im Hotel lernten wir bereits die ersten kulinarischen Spezialitäten der Inselgruppe kennen. Süße Ananas war ebenso an dem international ausgerichteten Buffet zu finden, wie aus Kuhmilch hergestellter Käse von Sao Jorge. 9 Uhr starteten wir dann zu unserem ersten Tagesausflug , welcher uns zunächst an der Südküste entlang führte. Bei einem Stopp am Aussichtspunkt „Miradouro do Pisao" erzählte uns Filomena von der hohen Bedeutung der Landwirtschaft auf den Azoren. Durch das ganzjährig milde und feuchte Klima, bei welchem die Temperaturen auch im Winter selten unter 12 °C fallen, können bis zu 3 Mal im Jahr Kartoffeln geerntet werden. Auch die Haltung von Weidevieh, insbesondere von Rindern, ist eine wichtige Einnahmequelle auf der Insel. In der Ortschaft Vila Franco do Campo besichtigten wir den Innenraum der Kirche St. Michael. Der reich verzierte Kirchenraum wartete mit einem großen, aus Fliesen bestehenden Wandbild und goldenen Verzierungen auf. Vorbei am Rathaus und der zu Ehren des Stadtvaters aufgestellten Statue führte uns Filomena zum Hafen, wo wir bei Törtchen und Kaffee eine kleine Pause einlegten. Im Anschluss ging es weiter in Richtung Inselmitte. Ziel waren die nahe Furnas gelegenen Vulkanlöcher. In diesen wird der für die Azoren typische Eintopf „Cozido" zubereitet: In einem großen Topf werden dafür verschiedene Gemüsesorten, wie Kohl, Karotten und Süßkartoffeln sowie Fleisch von Schwein, Rind und Hühnchen in die Erdlöcher hinunter gelassen. Nach mehreren Stunden sind alle Zutaten fertig gegart und der Topf wird wieder an die Oberfläche geholt. Selbstverständlich wollten wir nicht nur die Zubereitung kennenlernen, sondern uns auch vom guten Geschmack des Cozido überzeugen.Aus diesem Grund fuhren wir zu „Tony's Restaurant", wo uns der dampfende Eintopf vorgesetzt wurde und unseren Geschmackstest bravourös bestand. Nach einer ausgedehnten Mittagspause führte uns Filomena durch den Terra Nostra Park, welcher neben einer Vielzahl botanischer Pflanzen auch über Thermalquellen verfügt. Das durch den hohen Eisengehalt rostbraun gefärbte Wasser soll insbesondere bei Erkrankungen der Haut und Atemwege helfen. Neben hundert Jahre alten Eisenholzbäumen wachsen im Terra Nostra Park unzählige Kamelienarten, Farne und auch Maracujapflanzen. Nachdem wir uns an der Farbenfrohheit der Blüten verzaubern lassen hatten, fuhren wir weiter zu den Fumerolen von Furnas. Diesen sind ein Beweis für die anhaltenden, vulkanischen Aktivitäten auf den Azoren. Der aus den Fumerolen austretende, heiße Wasserdampf wird von den Einheimischen u.a. für das Kochen von Meißen genutzt. Bevor es am Abend zum Hotel nach Ponta Delgada zurückging, brachte uns Antonio mit dem Bus auf den Eisenberg, von welchem wir einen atemberaubenden Blick über den Lagoa das Furnas hatten, an dessen Ufer wir am Mittag die Zubereitung des Cozido beobachtet hatten. Zum Abendessen ließen sich alle in den nahe des Hotels gelegenen Restaurants frischen Fisch, Salat und andere köstliche Speisen schmecken.

3. Tag, 16.07.2019: Ganztagesausflug an den Lagao do Fogo ohne Mittagessen

Nach dem Frühstück starteten wir 9 Uhr zunächst wieder in östliche Richtung. Erstes Tagesziel war eine 1862 gegründete Keramikfabrik. Den Arbeitern konnten wir dort bei der Fertigung von Krügen und Bechern über die Schulter schauen. Noch heute wird jedes gefertigte Stück von Hand bemalt. Im Anschluss an die kurze Führung in der Fabrik spazierten wir im kleinen Örtchen Lagoa durch den Hafen. Die ansässigen Fischer holten hier gerade ihren Fang an Land und bereiteten die Netze für die nächste Ausfahrt vor. Nachdem wir das emsige Treiben im Fischerhafen eine Weile beobachtet hatten, setzen wir unsere Tour fort. Unser Fahrer Antonio lenkte den Bus gekonnt durch die steilen und kurvenreichen Straßen. Vom Aussichtspunkt des „Pico da Barrosa" konnten wir einen herrlichen Blick auf den zu unseren Füßen liegenden Kratersee Lagoa do Fogo, zu deutsch „Feuersee", werfen. Das frische Grün an den Berghängen bildete dabei einen eindrucksvollen Kontrast zum Blau des Sees. Von hier aus hatten wir auch einen wunderschönen Blick über den Großteil der Insel: Beim Blick gen Westen konnten wir auf der einen Seite Ponta Delgada und auf der anderen Seite Ribeira Grande sehen. Bevor wir zu dieser Ortschaft im Norden der Insel aufbrachen, legten wir noch einen Stopp an einem Wasserfall ein. An dessen Wasserverlauf in der Caldeira Velha wurden kleine Wasserbecken angelegt, in welchen das Baden möglich ist. Beim anschließenden Rundgang in Ribeira Grande brachte uns Filomena die Architektur der Insel näher. So haben viele weiß getünschte Häuser unter den Fenstern schwarze Steine eingesetzt, damit früher die Frauen die Fassade beim Ausklopfen der Teppiche aus dem Fenster nicht dreckig machten. Nachdem die Mittagssonne in den Cafés am Markt genossen wurde, stand der Besuch der Teeplantage „Chá Gorrena" auf dem Programm. Mit traditionellen Maschinen werden dort die Teeblätter getrocknet, zerkleinert und anschließend per Hand verpackt. Natürlich durfte eine Kostprobe des hier hergestellten grünen und schwarzen Tees nicht fehlen. Auf der Rückfahrt zum Hotel legten wir noch einen Stopp am Strand Santa Barbara ein, wo wir Surfer beim Wellenreiten beobachten und den Sand unter den Füßen spüren konnten. Am Abend stand für die Gruppe ein gemeinsames Abendessen im Restaurant „Cozinha d' Autor" an. Am Hafen konnten wir mit Blick auf unser Hotel leckere Speisen verkosten. Nachdem uns als für die Azoren typische Vorspeise Blutwurst mit Ananas serviert wurde, folgten Thunfisch, Steak und als Dessert ein Kuchen mit Karamellüberzug. So ließen wir den dritten Tag unserer Reise gemütlich bei einem Glas Wein und Kaffee ausklingen.

4. Tag, 17.07.2019: Ganztagesausflug Sete Cidades

Nachdem wir bereits einen großen Teil der Insel erkundet hatten an den Vortagen, fuhren wir heute nach dem Frühstück gen Westen. Den ersten Halt legten wir unweit von Ponta Delgada auf der Ananasplantage Arruda ein. Dort werden in Gewächshäusern die Ananaspflanzen gezogen. Nach ca. 21-24 Monaten wächst je Pflanze eine Ananas. Die bei Arruda geernteten Früchte werden ausschließlich auf der Insel verkauft und nicht exportiert. Auf unserer Weiterfahrt fuhren wir auf Straßen, welche kilometerlang von Hortensien gesäumt wurden. Aufgrund des hohen Eisengehaltes im Boden blühen diese vor allem in Blautönen. Schon bald erreichten wir den „Vista do Rei", den „königlichen Ausblick". Von diesem sieht man hinunter auf die beiden Seen Lagoa Azul und Lagoa Verde. Bei wolkenlosem Himmel machen diese Seen ihren Namen alle Ehre und das Wasser scheint blau bzw. grün zu glitzern. Am Ufer des Lagoa Azul im verschlafenen Örtchen Sete Cidades legten wir eine Mittagspause ein. Beim darauffolgenden Besuch des ethnografischen Museums in Capelas konnten in mehreren Räumen verschiedene Handwerksberufe angesehen werden. So gibt es beispielsweise eine nachgestellte Post, eine Schule mit hölzernen Bänken und eine Druckerei. Ebenso sind aus Fischschuppen und Zwiebelhaut gelegte Bilder zu bestaunen, welche von der Frau des Inhabers per Hand gelegt wurden. Am späten Nachmittag zeigte uns Filomena bei einem Stadtrundgang die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Ponta Delgada. Durch den von Antonio Borge angelegten botanischen Garten ging es dabei an der Hauptkirche und dem Rathaus der Stadt vorbei in Richtung Hafen, wo anschließend alle den Abend ausklingen ließen.

5. Tag, 18.07.2019: Weiterreise nach Terceira

Am 5. Tag unserer Reise hieß es vorerst Abschied zu nehmen von Sao Miguel, Filomena und Antonio. Nachdem der Vormittag für individuelle Erkundungen bei schönstem Sonnenschein genutzt wurde, fand am Mittag der Transfer zum Flughafen statt. Mit einem Propellerflugzeug legten wir den innerazoreanischen Flug nach Terceira zurück, wo uns bereits Paula, unsere örtliche Reiseleiterin, erwartete.Vom im Osten der Insel gelegenen Flughafen ging es mit dem Bus nach Angra do Heroismo. Entlang der gepflasterten Hauptstraße fuhren wir durch die seit 1983 als Welterbe gelistete Stadt. Da auf Terceira der Stierkampf eine lange Tradition hat, gibt es in Angra do Heroismo eine Stierkampfarena. Bereits von Weitem sahen wir die imposante Statue zweier Stiere. An den auffällig bunten Heilig-Geist-Häusern vorbei fuhren wir zu unserem Hotel „Terceira Mar". Am Abend konnte im hoteleigenen Pool geschwommen und vom Balkon aller Zimmer aus das im Licht der untergehenden Sonne glitzernde Meer bestaunt werden.

6. Tag, 19.07.2019: Ganztägige Inselrundfahrt auf Terceira

Den heutigen Tag nutzten wir, um Terceira, die drittgrößte der Azoreninseln, zu erkunden. Zunächst machten wir uns auf den Weg zum Monte Brasil, dem Hausberg von Angra do Heroismo. Wie die Satue von Alfonso VI., früherer König von Portugal, kann man an dieser Stelle den Blick über die Stadt schweifen lassen. Bei 26°C und Sonnenschein setzten wir unseren Ausflug entlang der Südküste fort. Bald konnten wir die Ziegeninseln, welche nahe Terceira im Meer liegen, entdecken. Der Name dieser Inseln beruht auf der Gegebenheit, dass in früheren Zeiten die Bauern der Region tatsächlich ihre Ziegen per Boot auf die Inseln brachten und dort grasen ließen. Wir verließen die Küste und machten uns auf nach Sao Sebastiao, der ältesten Siedlung von Terceira. Ziel war die Hauptkirche des kleinen Örtchens. In dieser sind alte Fresken mit biblischen Szenen zu finden, welche etwa auf die gleiche Zeit zurückdatiert werden, in welcher auch die Fresken in der Sixtinischen Kapelle entstanden sind. Der anschließende Stopp unserer heutigen Tour fand an einem Aussichtspunkt statt, von welchem der sogenannte „Flickenteppich von Terceira" überblickt werden kann. Die nach einem großen Vulkanausbruch entstandene Fläche ist durch Mauern aus Vulkangestein in kleine Felder und Wiesen geteilt. Die unterschiedlichen Grüntöne erwecken dadurch den Eindruck einer Patchworkdecke. An der Ostküste in Praia da Vitória genossen wir zunächst den Blick über den Hafen, bevor wir in diesem zu Mittag gegessen haben. Einige nutzten die verfügbare Zeit, um mit den Füßen im Atlantik zu stehen oder um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Am frühen Nachmittag ging es zu einem kleinen Weingut nach Biscoitos. Paula erzählte uns hier, dass der angebaute Wein direkt auf der Erde wächst und aufgrund des dunklen Vulkangesteins die dafür notwendige Wärme besonders gut gespeichert werden kann. Nachdem wir das kleine Museum zur Geschichte des Familienbetriebes angeschaut hatten, bekamen wir eine Kostprobe des eigens produzierten Portweines serviert. An einer der vielen Badestellen bestaunten wir später den sonst recht ruhig wirkenden Atlantik. Die Wellen brachen tosend an den aus dem Wasser aufragenden, vulkanischen Felsformationen. So sahen wir dem Spiel der Wellen eine Weile zu, bevor es weiter zur Höhle „Algar do Carvao" ging. Im mit Moosen bewachsenen Vulkanschlot führen 226 Treppenstufen zu einem kleinen, unterirdischen See. Gespeist wird er durch das von der Decke tropfende Schwitzwasser. Die kühle Luft im Felsinneren war eine willkommene Abwechslung zu dem sonst meist schwül-warmen Wetter. Zurück zum Hotel ging es vorbei an weitläufigen Wiesen auf denen wilde Stiere grasten. Diese werden fern von Menschen gehalten und lediglich zu den Stierkämpfen in die Ortschaften geholt. Im Unterschied zu den spanischen Stierkämpfen werden die Stiere auf den Azoren im Anschluss nicht getötet, sondern zurück auf die Weide geführt. Am Abend hieß es Koffer packen, denn am folgenden Tag stand die Weiterreise auf die nächste Insel an.

7. Tag, 20.07.2019: Weiterreise nach Faial – Inselrundfahrt

Ab 6 Uhr trafen wir uns heute beim Frühstück, denn bereits 7.15 Uhr wurden wir abgeholt und zum Flughafen chauffiert. Nach dem Check-In verabschiedeten wir uns herzlich von Paula. Mit der Airline SATA ging es zur dritten Insel auf unserer Reise: Faial. Nach ca. 40 Minuten Flug konnten wir unsere Koffer vollzählig in Empfang nehmen und wurden bereits von Joaquim, unserem Reiseleiter für die kommenden zwei Tage, erwartet. Wir starteten direkt zur Inselrundfahrt. Erste Station war dabei an einer kleinen Badestelle, wo das Wasser im Licht der Sonne strahlend blau erschien. Da der Tag früh begonnen hatte, nutzten wir den Halt und genehmigten uns einen Kaffee, um endgültig munter zu werden. Als nächstes Etappenziel erreichten wir in Capelinhos das Informationszentrum. In diesem wird er 1957/58 vor Faial stattgefundene Vulkanausbruch mittels Ausstellungen und kurzen Erklärfilmen thematisiert. Die über ein Jahr anhaltenden Eruptionen bedeckten die nähere Umgebung vollständig mit schwarzer Asche, auf der bis heute keine Pflanzen wachsen. Neben diesem Informationszentrum steht noch heute der Leuchtturm, welcher wie durch ein Wunder beim Vulkanausbruch unbeschadet blieb. Wer mochte, konnte die schmale Wendeltreppe im Inneren hinaufsteigen und wurde mit einem tollen Blick über das durch die Eruptionen neu entstandene Gebiet belohnt. Im Anschluss begaben wir uns zu der Stelle, wo früher eine Fischersiedlung stand. Diese wurde durch die Asche komplett bedeckt. Hier waren durch die Strömungen viele Quallen angeschwemmt wurden. So konnten wir die portugiesische Galeere, deren Tentakel bei Hautkontakt ein starkes Brennen verursachten, aus unmittelbarer Nähe sehen. Entlang des flämischen Kraters setzten wir die Tour zum Krater Caldeira fort. Da gute Sicht war, konnten wir einen Blick in den grün bewachsenen Krater werfen. Die Wolken zogen dabei nur wenige Meter über unsere Köpfe hinweg. Bevor wir zu unserem Hotel in Horta fuhren, stoppten wir noch an einem Aussichtspunkt. Von diesem sahen wir den Hafen der verschlafenen Stadt und beobachteten ein Segelschiff bei der Ausfahrt. Am Abend konnte in der an unserem „Hotel do Canal" beginnenden Hafenpromenade fangfrischer Fisch verspeist werden. Ziel vieler Gäste war dabei „Peter's Café Sport", in welchem sich regelmäßig Segler aus aller Welt auf einen Gin Tonic treffen. Zahlreiche der in Horta angelandeten Segler haben sich mit personalisierten Kunstwerken an der Hafenmauer verewigt.

8. Tag, 21.07.2019: Ganztagesausflug Pico

Am heutigen Tag stand eine weitere Azoreninsel auf unserem Programm: Pico. Diese ist vor allem für den Walfang, welcher bis Mitte der 1980er Jahre stattfand, und den Anbau von Weinen bekannt. Ein Transfer brachte uns nach dem Frühstück zum nahegelegenen Fährterminal. Von hier aus setzten wir in einer halbstündigen Fahrt über nach Pico, auf welcher der gleichnamige Vulkan in einer dichten Wolkendecke verschwand. Von Madalena aus machten wir uns mit dem Bus entlang der Küste in südwestliche Richtung auf, um die Insel zu erkunden. Erster Stopp war ein Rollsteg, eine ins Meer führende Rampe. Auf dieser wurden in vergangenen Jahrzehnten die Fässer mit dem auf Pico produzierten Wein ins Meer gerollt, um von dort auf die Schiffe gezogen und exportiert zu werden. An großen Drachenbäumen vorbei gelangten wir schließlich nach Lajes, wo wir das Walfangmuseum besichtigten. Bei einem Film erfuhren wir zunächst von der Bedeutung dieses bis fast zum Ende des 20. Jahrhunderts relevanten Wirtschaftszweiges der Azoren. Im Anschluss bestaunten wir die umfangreiche Sammlung der Scrimshaws. Darunter sind Walzähne zu verstehen, auf welche Zeichnungen gemalten eingeritzt wurden. Aber auch allerlei andere Gegenstände aus Walzähnen fanden sich im Museum, vom Kochlöffel über das Teeservice bis hin zum Werkzeug. Nachdem wir uns in den lokalen Restaurants zum Mittag gestärkt hatten, ging es weiter über die Insel. Dabei waren wir kurzzeitig von dickem Nebel eingeschlossen, da wir das hügelige Inselinnere überqueren mussten. In Sao Roque legten wir einen kurzen Stopp ein, da sich hier früher eine Fabrik zur Verarbeitung der gefangenen Wale befand. Bei einem anschließenden Spaziergang Zwischenzwei Dörfern im Norden der Insel durchliefen wir ein Weinanbaugebiet und bestaunten die sich hier befindlichen Häuser aus schwarzem Lavagestein. Bevor wir mit der Fähre zurück nach Faial übersetzen, stand uns noch etwas Freizeit in Magdalena zur Verfügung. Außerdem gab es noch einen kleinen Feigenschnaps mit Minzgeschmack für alle, da Pico unter anderem auch für seine vielfältigen Liköre bekannt ist. Zurück auf Faial brachte uns der Transfer dann zum Hotel und wir ließen einen weiteren, abenteuerlichen Tag unserer Reise ausklingen.

9. Tag, 22.07.2019: Stadtrundgang in Horta – Weiterflug nach Sao Miguel

In der Nacht hatte es zwar ein wenig geregnet, aber nach dem Frühstück begrüßte uns Joaquim bei strahlendem Sonnenschein zum Stadtrundgang in Horta. Vom Hotel aus durchliefen wir zunächst die amerikanische Siedlung, welche durch rosafarben getünschte Häuser charakterisiert wird. In der deutschen Siedlung konnten wir in einem der Häuser bunte Fenster entdecken, auf welchen die Wappen verschiedener deutscher Adelshäuser verewigt sind. Durch die Gassen der kolonialen Stadt machten wir uns auf den Weg zum Wochenmarkt „Mercado Municipal" und einem Franziskanerkloster. Nach unserer Rückkehr zum Hotel hieß es bereits wieder Koffer packen, denn unser Weiterlug nach Sao Miguel stand an. Am späten Vormittag verabschiedeten wir uns also schon wieder von Joaquim, welcher uns mit viel Charme Faial und Pico gezeigt hat. Auf unserem Inlandsflug mit SATA durchflogen wir ein kleines Gewitter und kamen schließlich bei strömendem Regen auf Sao Miguel an, wo wir bereits von Filomena und Antonio erwartet wurden. Diese transferierten uns zum Hotel „Marina Atlantico", welches uns bereits von den ersten Tagen unserer Reise wohl bekannt war. Gegen Abend ließ zum Glück auch der Regen nach, sodass einem leckeren Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants nahe des Hotels nichts mehr im Wege stand.

10. Tag, 23.07.2019: Freizeit – fakultative Walbeobachtung

Den letzten Tag unserer Singlereise auf den Azoren begannen wir mit einem entspannten Frühstück. Auf dem heutigen Tagesprogramm stand ein fakultativer Bootsausflug, bei welchem wir versuchen wollten, einen Blick auf die verschiedenen Wal- und Delphinarten, welche in den hiesigen Gewässern leben, zu erhaschen. So trafen wir uns viertel 9 an der Rezeption des Hotels und schlenderten zum nahegelegenen Hafen. Nachdem wir unsere Karten für den Ausflug erhalten hatten und an Bord des Katamarans gegangen waren, gab es eine kurze Einführung durch eine Meeresbiologin. Diese berichtete uns, dass bisher vor den Azoren mehr als 25 Wal- und Delphinarten gezählt wurden. Die Boote für die Walbeobachtung erhalten die Informationen über die Aufenthaltsorte der Tiere dabei von Personen, welche an Land in Aussichtspunkten, die bereits zu Zeiten des Walfangs zum Ausschau halten genutzt wurden, sitzen. Auf den Wellen fuhren wir mit unserem Katamaran auf den Atlantik hinaus und konnten bereits nach 30 Minuten die ersten Tiere im Wasser ausmachen: einen Schwarm von Gemeinen Delphinen. Die flinken Tiere schwammen unter dem Bug des Bootes umher, tauchten immer wieder aus den Wellen auf und begleiteten uns eine Weile. Nur schweren Herzens konnten wir den Blick von den Delphinen lösen, aber wir wollten ja noch weitere Wasserlebewesen sehen auf unserem Ausflug. Das Glück lag auf unserer Seite und so konnten wir wenig später zwei Pottwale sehen. Diese heimische Walart kann bis zu 20 Meter lang und 60.000 Kilogramm schwer werden. Die mächtigen Tiere waren in den dunklen Fluten jedoch trotz ihrer Größe nur schwer auszumachen und so hielten wir Ausschau nach dem Blas der Tiere, eine Wasserfontäne, welche beim Ausatmen entsteht. Nachdem wir auch die Pottwale so eine Zeit lang beobachtet hatten, machten wir uns zurück auf den Weg in Richtung Festland, wo wir nach ca. 2,5 Stunden Bootsfahrt anlegten. Der anschließende Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde auf vielfältigste Art genutzt. Sei es bei der Fahrt mit der Bimmelbahn durch Ponte Delgada, beim Shopping in den Läden der Stadt oder beim Besuch einer weiteren Ananasplantage. Am Abend trafen sich schließlich alle erneut am Hotel, um gemeinsam zum Abschiedsessen zu laufen. Im Restaurant „Mercado do Peixe" erwartete uns ein schmackhaftes Büffet. Neben einer Gemüsesuppe als Vorspeise wurden uns Reis mit Hühnchen und Fischfilet mit Kohlgemüse serviert. Als erfrischendes Dessert folgte darauf eine Creme mit Passionsfrüchten, welche nicht nur den geselligen Abend, sondern auch eine wundervolle Reise mit großartigen Erlebnissen abrundete

11. Tag, 24.07.2019: Flug nach Deutschland

Viel zu schnell war nun der Tag unserer Abreise von den Azoren gekommen. Beim Frühstück konnten wir ein letztes Mal das frische Obst aus lokalem Anbau genießen. Der Vormittag stand nochmals zur freien Verfügung. Nachdem die letzten Souvenirkäufe getätigt und noch einmal an der Hafenpromenade entlang flaniert wurde, brachten uns Filomena und Antonio zum Flughafen. Mit der ein oder anderen Ananas im Gepäckk traten wir zunächst den Flug von Ponta Delgada nach Lissabon an. Dort hieß es bereits von einem Teil der Gruppe Abschied zu nehmen, da einige Gäste nach Frankfurt bzw. Düsseldorf zurückflogen. Gegen 22.15 Uhr landeten schließlich 12 Gäste inklusive Reisebegleitung in Berlin-Tegel. Zurück auf deutschem Boden konnten alle ihre Koffer entgegennehmen und wurden von den bereits wartenden Transferfahrzeugen nach Hause chauffiert.
An dieser Stelle geht ein großer Dank an unsere örtlichen Reiseleiter Filomena, Paula und Joaquim, welche uns mit Begeisterung ihre Heimatinseln gezeigt und die azoreanische Lebensweise, Landschaft und Kultur nähergebracht haben.
Weiterhin möchte ich allen Gästen danken, welche ich auf dieser Reise begleiten durfte und die stets mit guter Laune (auch bei der ein oder anderen Flugverspätung) auf die nächste Insel gespannt waren.
Bleiben Sie gesund und behalten Sie Ihre Reisefreude bei.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Reisebegleiterin Laura Schäfer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Im Reisebericht fehlen mir die Tage 8, 9 und 10. Kann ich diese noch bekommen? Danke.
Freundliche Grüße Anita

Meißner, Anita
25.08.2019

Liebe Frau Meißner,
vielen Dank für Ihren Hinweis.
Der Reisebericht ist nun vollständig und um weitere Bilder ergänzt.
Mit herzlichen Grüßen
Laura Schäfer und Ihr Team von Eberhardt Travel

Laura Schäfer
05.09.2019