Reisebericht: Silvesterreise Azoren – Insel Sao Miguel

27.12. – 03.01.2020, 8 Tage Rundreise über Silvester mit Ponta Delgada – Furnas – Lagoa do Fogo (Feuersee) – Lagoa Verde und Sete Cidades – Silvesterfeier im Hotel inkl. Getränken


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Den Jahreswechsel von 2019 nach 2020 verbringt eine gut gelaunte Reisegruppe auf der größten Insel der Azoren. Bei frühlingshaften Temperaturen entdecken wir in einer Woche dieses grüne Paradies inmitten des Antlantiks.
Ein Reisebericht von
Franziska Barthel
Franziska Barthel

27. Dezember 2019 – Anreise nach Sao Miguel

Heute startet unsere Reise sehr früh am Morgen auf die größte der neun Inseln der Azoren. Die
Gruppe trifft am Flughafen in Lissabon aufeinander und nimmt den nächsten Flug nach Ponta Delgada auf Sao Miguel.
Nach einer sehr wackligen aber sicheren Landung nimmt uns unser Reiseleiter Frederik in Empfang, mit ihm unser Busfahrer Paulo und ein sehr stürmisches und nasses Wetter.
Frederik kam bereits mit fünf Monaten auf die Insel und lebt nun seit 21 Jahren hier mit seinen Eltern.
Nach dem Check-in unserem Hotel Marina Atlântico haben wir Zeit ein wenig im Zimmer zu entspannen, den Supermarkt zu besuchen oder uns den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Unser Abendessen genießen wir heute im Restaurant Sao Pedro. An der Wand werden kleine Filme von Sao Miguel gezeigt, welche unsere Reise- und Entdeckungslust für die nächsten Tage weckt. Allen schmeckt es und nach dem langen Tag fallen alle müde in die Hotelbetten.

28. Dezember 2019 – Stadtrundgang durch Ponta Delgada

Nach einem reichhaltigen Frühstück mit azoreanischen Spezialitäten sind alle bereit den Tag zu entdecken. Es ist immer noch windig, aber die Sonne kämpft sich so langsam durch die Wolken. Frederik begrüßt uns in der Hotel Lobby und möchte und heute die Stadt zeigen. Unser Rundgang durch Ponta Delgada beginnt in der Markthalle. Hier gibt es viele Stände mit frischem Obst und Gemüse, aber auch Fisch und Fleisch werden angeboten. Im kleinen Käseladen werden außerdem viele azoreanische Leckereien angeboten.
Wir sehen außerdem die Jesuitenkirche (Igreja do Colégio dos Jesuítas) mit dem angrenzenden Museum „Nucleo de Arte Sacra). Der Altar ist fast vollständig aus Holz gearbeitet. Jedoch wird die Kirche nur noch für Veranstaltungen genutzt. Die kleinen Balkone an der Fassade wurden für den besseren Überblick bei den Prozessionen gefertigt.
Im Zentrum liegt die Hauptkirche der Einwohner die Kirche „Matriz de Sao Sebastiao". Gleich neben der Kirche stehen die Stadttore, welche 1783 erbaut wurden, aber auch schon um einige Meter versetzt worden sind.
Der Nachmittag steht allen zu freier Verfügung.

29. Dezember 2019 – Tag zur freien Verfügung

Wir sind gespannt in den nächsten Tagen mehr von Sao Miguel zu sehen. Die Insel bekam seinen Namen von Schutzpatron Michael und ist ca. 64 km lang und 16 km breit. Circa 140 000 Menschen, also etwas über die Hälfte der Einwohner der insgesamt neun Inseln, lebt hier.
Heute haben wir den Tag zur freien Verfügung und starten bei viel Sonne von Hotel zum botanischen Garten. Der wunderschön angelegte Park mit einem kleinen Teich, vielen Bäumen und auch einem Obst- und Gemüsegarten dient ebenfalls als Wohnsitz des Präsidenten der Azoren.
Ebenfalls ist der Ausblick am „Ermida da Mae de Deus" (Wallfahrtsziel der Mutter Gottes) ein kleines Highlight. Die Wolken der letzten Tage haben sich verzogen und wir können mehr von der Insel sehen.

30. Dezember 2019 – Ausflug nach Furnas mit Terra Nostra Park

Am Morgen holen uns Frederik und Paulo mit dem Bus von Hotel am und wollen uns nun mehr von Sao Miguel zeigen. Wir starten Richtung Osten, entlang der Küste bis nach Vila Franca, wo wir kurze Stopps an der Küste und am Hafen einlegen. Danach geht es mehr ins Landesinnere. Die Straßen sind gesäumt von vielen Hortensien. Diese würden bald die Straßen überwuchern, würden Sie nicht jedes Jahr herunter geschnitten werden. Eine andere Pflanze, die dominiert ist der wilde Ingwer aus dem Himalaya. Er wurde vor vielen Jahren auf der Insel eingeschleppt und verbreitet sich nun teppichartig überall und schadet der Natur.
Unser heutiges Ziel ist der kleine Kurort Furnas, welcher bereits seit ca. 100 Jahren vom Tourismus lebt. Ermöglicht wird dies von den heißen Quellen im gesamten Ort.
Unser Mittagessen hier ist ebenfalls etwas ganz Besonderes, es gibt „Cozido", eine Art Schmorgericht aus verschiedenen Fleisch- und Gemüsesorten. Allen schmeckt es und wir haben wir Kraft den 12ha großen Park „Terra Nostra" zu erkunden. Nach einem Spaziergang durch die reichhaltige Pflanzenwelt des Gartens, können wir im angelegten Thermalbecken Energie für das neue Jahr tanken. Das Becken wird von heißen Quellen gespeist und hat daher eine ungefähre Temperatur von 38°C und ist besonders eisenhaltig.
Nachdem viele dieses entspannende Bad genutzt haben, machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel.

31. Dezember 2019 – Ausflug nach Nordeste

Da ist er, der letzte Tag des Jahres. Wir beginnen Ihn wieder bei zwar bedecktem aber trockenem Wetter pünktlich um neun Uhr. Die gesamte Gruppe hat sich für den fakultativen Ausflug in den Nordosten der Insel entschieden.
Wir besuchen eine Teeplantage der Insel. Hier werden zum Beispiel grüner und schwarzer Tee geerntet und verkauft und wir haben die Möglichkeit einmal „hinter die Kulissen" zu schauen und auch den Tee zu verkosten. Diese Fabrik gibt es bereits seit 1883.
Auf dem Weg nach Nordeste halten wir an vielen kleinen Aussichtspunkten, wo wir einen tollen Blick über die Küsten und Landschaften von Sao Miguel haben. Im Bus erzählt uns Frederik viel über die Insel, ihre Einwohner und die Lebensweise und Religion der Menschen. Über 90% hier sind katholisch und es gibt einen Streit der Pfarrer, wer in welchem Dorf predigen darf. Auf den Azoren gibt es keine Kirchensteuer, somit ist jeder Pfarrer von den Spenden des Dorfes abhängig. Wer also in einem großen Dorf predigt, kann ein besseres Leben führen.
Nordeste ist ein kleines, beschauliches Dorf direkt an der Küste. Schon nach einem kurzen Spaziergang bei noch weihnachtlichen Klängen aus den Boxen auf der Straße haben wir alles Wichtige gesehen. Nun zeigt uns Paulo seinen Hot Spot der Insel. Ein kleiner Park, welcher im Sommer oft von den Einheimischen als Treffpunkt zum Grillen genutzt wird. Hier genießen wir unser Picknick mit einem guten Schluck Wein. So kann man den letzten Tag des Jahres verbringen.
Durch dichte Nebelfelder wagen wir uns auf dem Weg zurück zum Hotel. Währenddessen erläutert uns Frederik noch etwas über die Tierwelt von Sao Miguel und klärt auch wer zuerst da war: Der Mäusebussard oder die Maus. Er spielt uns außerdem den Laut des Gelbschnabelsturmtauchers vor, welches schon viele Inselbesucher in der Nacht verwundert hat.
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Hotel und haben noch etwas Zeit, um uns auf die Silvesterfeier am Abend vorzubereiten. Einige Baden im Meer, andere schwitzen den Ballast des Jahres in der Sauna aus oder schlafen noch eine Runde.
Am Abend erwartet uns eine rauschende Feier mit leckerem Essen und Getränken, Livemusik und viel Konfetti im großen Saal des Hotels.

01. Januar 2020 – Ausflug Sete Cidades

Das neue Jahr hat begonnen und nach einem rauschenden Fest, beginnen wir den heutigen Tag etwas später als sonst. Unser Ziel heute: die Sete Cidades. Mehrere Vulkanausbrüche haben diese Kraterlandschaft geformt. Inmitten dieser malerischen Landschaft liegen die beiden bekanntesten Seen der Insel. Der Lagoa Azul und der Lagoa Verde werden meist als zwei getrennte Seen betrachtet, sind jedoch unter der Brücke durch einen kleinen Durchlass miteinander verbunden. Der Lagoa Azul ist sowohl der größte, als auch der tiefste See von Sao Miguel.
Leider ist das Wetter heute nicht wie gewünscht und der tolle Ausblick auf die Landschaft versteckt sich hinter dicken Nebelschwaden.
Wir lassen uns die Laune nicht verderben, wenigstens regnet es nicht. Wir machen einen kleinen Spaziergang durch das kleine Dorf mit ca. 800 Einwohnern und lernen die Baumtomate und den nickenden Sauerklee kennen.
Am Nachmittag halten wir an einem kleinen Haus mit Garagentor. Frederik hat uns ein Handwerksmuseum versprochen und keiner kann sich vorstellen, wo sich dieses verstecken soll. Nachdem wir durch die Garage eingetreten sind, trauen wir unseren Augen kaum. Der Eigentümer ist bereits über 90 Jahre alt und hat auf seinem Grundstück ein Museum in Stil einer kleinen Stadtgebaut. Hier verbergen sich viele Schätze, die uns das alte Handwerk näherbringen sollen. Eine nachgebaute Drogerie, ein Zahnarztstuhl, altes Spielzeug und viele andere interessante Sachen faszinieren uns. Es ist erstaunend, was er über die Jahre alles gesammelt hat.
Wir steigen wieder in den Bus und es fängt an, wie aus Gießkannen zu regnen. Zum Glück haben wir unser Programm für heute geschafft.

02. Januar 2020 – Ausflug Lagoa do Fogo und Ribeira Grande

Heute werden wir von der Sonne verwöhnt. Der Höhepunkt des Tages ist definitiv unser erster Stopp. Wir fahren auf den Berg, welchen wir auch von unserem Hotel aus sehen und freuen uns über den tollen Blick von oben. Auf der einen Seite können wir die Küste überblicken, auf der anderen liegt der Lagoa do Fogo in einem Krater vor uns. Wir wandern etwas herum, suchen die schönsten Fotomotive und genießen die Sonnenstrahlen. Ebenso haben wir einen Blick auf Ribeira Grande, unserem nächsten Ziel heute. Als kleine Überraschung fährt uns Paulo zum großen Strand, wo viele die Gelegenheit nutzen die Füße in den Atlantik zu halten. Dank der großen Wellen, werden aber auch einige Hosenbeine nass, welche aber bei dem schönen Wetter aber wieder schnell trocken sind. Wir laufen etwas durch die Stadt und genießen unseren letzten Tag auf dieser wundervollen Insel. Am Nachmittag schauen wir uns noch zwei Handwerksbetriebe an. Als erstes halten wir an einer Keramikfabrik, wo wir bestaunen können, wie die Mitarbeiterinnen in wenigen Sekunden schöne Keramikdosen herstellen. Diese werden auch dort gebrannt und von Hand bemalt.
Nachdem durch die Monokultur die Orangenplantagen auf Sao Miguel eingingen, setzten die Einheimischen auf den Anbau von Ananas. Eine der Plantagen sehen wir uns heute noch an. In verschiedenen Gewächshäusern sehen wir die verschiedenen Stadien der Pflanze und können im Anschluss noch einen süßen Ananaslikör probieren, bevor wir zurück zum Hotel fahren.
Den restlichen Nachmittag nutzen wir für ein abschließendes Bad im Atlantik, einen Spaziergang und zum Koffer packen.
Nachdem durch die Monokultur die Orangenplantagen auf Sao Miguel eingingen, setzten die Einheimischen auf den Anbau von Ananas. Eine der Plantagen sehen wir uns heute noch an. In verschiedenen Gewächshäusern sehen wir die verschiedenen Stadien der Pflanze und können im Anschluss noch einen süßen Ananaslikör probieren, bevor wir zurück zum Hotel fahren.
Den restlichen Nachmittag nutzen wir für ein abschließendes Bad im Atlantik, einen Spaziergang und zum Koffer packen.

03. Januar 2020 – Abreise

Unsere Woche neigt sich heute leider dem Ende. Am Mittag bringen uns Frederik und Paulo zum Flughafen und verabschieden sich herzlich von uns.
Mit etwas Verspätung starten wir Richtung Lissabon und verteilen uns da auf unsere Anschlussflüge.
Am späten Abend erreicht jeder sein zu Hause.Liebe Reisegäste,
für die tolle gemeinsame Reise bedanken ich mich herzlich bei Ihnen. Die gute Laune der Gruppe war wirklich toll, egal ob bei Regen, dichtem Nebel oder Sonnenschein! Ich wünsche Ihnen und euch weiterhin ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr und hoffe viele von Ihnen auf einer nächsten Reise wieder zu sehen!
Liebe Grüße
Eure Franziska

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