Reisebericht: Silvesterreise Azoren – Insel Sao Miguel

27.12. – 03.01.2022, 8 Tage Rundreise über Silvester mit Ponta Delgada – Furnas – Lagoa do Fogo (Feuersee) – Lagoa Verde und Sete Cidades – Silvesterfeier im Hotel inkl. Getränken


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Silvester auf eine besondere Art, in Mitten des Atlantiks
Ein Reisebericht von
Martin Gruhle
Martin Gruhle

Reise nach Sao Miguel

Überpünktlich wurde ich am heutigen Morgen von einen Transferfahrzeug abgeholt. Gemeinsam mit weiteren Gästen aus der Region Dresden, ging es zum neuen Hauptstadtflughafen in Berlin. Leider waren aufgrund der Temperaturen, Teile der Autobahn vereist, sodass es zu Vollsperrungen kam. Durch die Umwege kamen wir etwas später als geplant am BER an. Hier stießen weitere Gäste zu unserer Gruppe und wir gingen zur Gepäckabgabe. Durch die vielen Formulare und immer noch herrschenden Probleme am Flughafen, schafften wir gerade so den Abflug. In Lissabon hatten wir einen kurzen Aufenthalt und die restlichen Gäste stießen zu unserer Gruppe. Der Flug nach Ponta Delgada ging pünktlich und wir kamen gegen 18:30 Uhr an. Die Koffer geholt und dann noch die Gesundheitskontrollen schnell hinter uns gebracht. Am Ausgang erwartete uns herzlich unsere örtliche Reiseleiterin Serafina. Dann ging es gemeinsam zum Bus, wo uns Emanuel erwartete, der uns die nächsten Tage sicher über die Insel fahren sollte. Der Weg vom Flughafen zum Hotel war kurz. Eingecheckt und noch ein paar wichtige Informationen von Serafina erhalten. Dann ging ich mit den Großteil der Gruppe noch in einem Restaurant am Hafen etwas Essen, da die meisten durch die langen Flüge ausgehungert waren. Todmüde vielen wir ins Bett und der erste Tag, war vorbei.

Stadtrundgang Ponta Delgada

Nach einem erholsamen Schlaf, konnten wir heute entspannt frühstücken. Um 09:00 Uhr holte uns Serafina vom Hotel ab und wir starteten unseren Stadtrundgang durch Ponta Delgada. Den ersten Stopp legten wir an der Sao Pietro Kirche ein, welche nur einige Meter vom Hotel entfernt ist. Leider konnte man nicht rein gehen heute. Wir setzten unseren Weg weiter fort bis zur bekannten Markthalle. Hier werden alle möglichen regionalen Obst- und Gemüsesorten gehandelt. Serafina konnte uns zu jeder einzelnen Sorte etwas zum Anbau, Herkunft und Verwendung erzählen. Die Zeit verging hier schnell und wir setzten unseren Weg fort. Vorbei kamen wir unter anderen am Museum Carlos Merchado und liefen bis zur Jeusitenkirche, eine der schönsten Kirchen der Insel. Hier besichtigten wir das Sakrale Kunstmuseum. Als Bonus gab es musikalische Untermalung von Geige und Klavier, da im Kirchenschiff gerade Proben stattfanden. Unser Rundgang führte uns weiter zum Park des Dichters Anthero do Quental und schließlich zum botanischen Garten von Antonio Borges. Hier finden sich unzählige exotische Pflanzen- und Baumarten, wie der mächtige Gummibaum mit seinen skurrilen Wurzeln. Die letzte Etappe führte uns durch schmale Straßen und über den Franziskanerplatz zum Hauptplatz Ponta Delgada mit dem berühmten Portal. Hier endete die Stadtführung und der Nachmittag stand allen frei zur Verfügung. Mit einigen Gästen verabredete ich mich wieder zum Abendessen am Hafen, diesmal im Lokal Momentos. Dort ließen wir den Tag entspannt ausklingen.


Ausflug nach Nordeste

Nach dem Frühstück starteten wir heute zu unseren Ausflug in die Region von Nordeste, im Osten der Insel. Leider startete der Tag mit viel Regen und Wind. Wir ließen uns aber die Stimmung nicht versauen. Nach einer längeren Fahrt mit dem Bus und vielen Erklärungen von Serafina zur Insel, machten wir unseren ersten Stopp im Park von Ribeira dos Caldeiros. Die Wasserfälle, durch den Regen gut gespeist, boten ein mächtiges Schauspiel. Nach etwas Aufenthalt und vielen Fotos, setzten wir unsere Fahrt fort. Der nächste Stopp war die namens gebenden Ort Nordeste. Da es gerade stark regnete, entschieden wir uns erst zu Mittag zu essen bevor wir den kleinen Rundgang durch den Ort machten. Es gab ein typisches azoreanisches Menü mit Brot, Suppe, einem Fleischgericht und Dessert. Dies schmeckte allen gut und als Überraschung brachte uns Serafina ihren typischen Weihnachtskuchen und den Orangen-Likör mit. Danach machten wir unseren Rundgang über den Hauptplatz mit der Kirche des heiligen Georg. Wir fuhren weiter und machten Stopps an den Aussichtspunkten Ponta du Sossego und Ponta du Madrugado mit ihren traumhaften Panoramen. Unseren letzten Stopp machten wir in Povacao. Am Hafen der Stadt brachen die mächtigen Wellen herein und boten ein wunderbares Schauspiel, welches alle faszinierte. Der Ort selbst war sehr schön weihnachtlich noch geschmückt, mit den lebensgroßen Puppen der Weihnachtsgeschichte. Nach einen kleinen Spaziergang fuhren wir zurück zum Hotel.


Ausflug in die Region Furnas

Heute stand ein besonderer Ausflug auf dem Plan. Es ging in die Region des Kraters Furnas. Zuerst machten wir aber Halt in Villa Franco do Campo, mit Zwischenstopp am Aussichtspunkt Pisao. Wir machten einen kleinen Stadtrundgang und kamen an den typischen weiß-schwarzen Häusern vorbei. Am Hafen erwartete uns Emanuel mit den Bus. Vor der Abfahrt probierten aber einige den kleinen, landestypischen Käsekuchen der hier produziert wird. Weiter ging es zum See von Furnas, direkt im Krater. Hier befinden sich die markanten Schwefelquellen und die bekannten Kochstellen des Cozido do Furnas. Das Herausnehmen der großen Töpfe aus den Erdlöchern ist immer ein Spektakel. EinTeilnehmer unserer Gruppe durfte sich auch daran probieren. Wir wollten diesen Eintopf natürlich auch probieren und fuhren zu Tonys Restaurant. Dort wurde unser Cozido aufgetischt. Das Gericht bestehend aus verschiedenen Fleisch- und Gemüsesorten schmeckte allen vorzüglich. Gut gesättigt wollten wir die Kalorien direkt ablaufen, also fuhren wir zum Park von Terra Nostra. Dieser bietet auf zwölf Hektar Pflanzen und Bäume aus aller Welt in einer wunderschön angelegten Parkanlage. Im Zentrum befindet sich die heiße Quelle mit dem Bad. Wir verbrachten fast zwei Stunden im Park, da es überall was zu entdecken gab. Als nächstes fuhren wir zur Teeplantage von Gorreana, den größten Anbauer von Tee auf den Azoren. Leider stehen im Winter die Maschinen still. Dennoch lohnte sich der Rundgang durch die Produktionsanlage mit anschließender Verkostung des Tees. Danach machten wir uns aber auf dem Heimweg. Legten aber einen Stopp noch am Aussichtspunkt von St. Idria. An dem alten Walbeobachtungspunkt hat man einen wunderschönen Blick über die Küste im Norden. Da alle noch ziemlich satt vom Cozido waren, gingen wir nur eine Kleinigkeit essen am Abend.


Silvestertag

Am Vormittag stand der verpflichtende Covid-Test für die Abendveranstaltung an. Danach hatten alle noch Freizeit bis zum Abend. Die meisten nutzten die Sonne heute und machten einen Bummel durch Ponta Delgada. Am Abend trafen wir uns und gingen gemeinsam zu Silvesterdinner. Es gab ein vorzügliches Menü mit Gourmet-Startern, ausgefallenen Fleisch- und Fischgängen und einen fruchtigen Dessert. Dazu reichlich Wein. Es spielte begleitend zum Essen ein Gitarrist. Leider musste wegen der örtlichen Beschränkungen das Restaurant 23 Uhr schließen und auch Tanz und Feuerwerk waren untersagt. Dennoch verbrachten wir noch in gemütlicher Runde den restlichen Abend bei guten Gesprächen. Mit viel Sekt und Rosinen stießen wir Punkt 0 Uhr an und verbrachten im Anschluss noch ein paar weitere Stunden gemeinsam.


Ausflug im Zentrum von Sao Miguel

Den ersten Tag des Jahres konnten wir entspannt angehen und spät Frühstücken. Um 10 Uhr holten uns Serafina und Emanuel ab. Wir starteten erst nach Sao Roque. Hier begannen einige Einheimische ihr Neujahrsbad. Wir konnten ein traumhaftes Panorama über die Küste bei herrlichen Sonnenschein genießen. Weiter fuhren wir nach Lagoa. Die Keramikfabrik hatte leider wegen einiger Coronafälle geschlossen. Dennoch erzählte uns Serafina vor der Fabrik alles über die Herstellung der typisch blau-weißen Fließen. Wir unternahmen weiter noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort bis zum Fischerhafen, bevor wir weiter fuhren. Der nächste Punkt auf unseren Programm war der Feuersee, also fuhren wir hoch hinauf. Zuerst versteckte dich dieser noch im Wolkennebel. Aber einige Minuten später, von einen anderen Aussichtspunkt aus, erstreckte er sich in voller Größe. Wir fuhren wieder hinab in Richtung Norden. In Caldeiras do Ribeira Grande, einen kleinen Kurort mit Thermalquellen, legten wir unsere Mittagspause ein. Danach fuhren wir weiter nach Ribeira Grande. Von einen Aussichtspunkt aus konnten wir zunächst die Küste der Stadt bestaunen. Im Anschluss machten wir einen kleinen Stadtrundgang und kamen an den zahlreichen Kirchen, dem Theater und dem Park vorbei. An der Hauptkirche, auf dem höchsten Punkt der Stadt endete der Rundgang. Hier konnten wir die ganze Stadt noch einmal bei herrlich diffusen Licht bestaunen. Nun ging es wieder zum Hotel. Heute ging es wieder ins Sao Pietro zum Abendessen, da die meisten von diesen Lokal begeistert waren.


Ausflug nach Sete Cidates

Unser letzter Reisetag startet wieder entspannt. Da das Wetter wieder schlechter war, entschieden wir uns, erst zur Ananasplantage zu fahren. Hier erzählte uns Serafina, alles wissenswerte um den aufwendigen Anbau der süßen Frucht. Im Laden der Plantage konnten wir dann noch den Ananaslikör aus eigener Herstellung probieren. Emanuel fuhr uns wieder weiter nach Nord-Westen. Bevor wir nach Capelas, unseren nächsten Ziel kamen, machten wir noch einen Stopp am Petras Negras - die Küste mit den schwarzen Felsen. Danach fuhren wir zum Museum von Capelas. Hier hatte der Eigentümer in vielen Jahren und mit sehr viel Leidenschaft ein ganzes Museum zusammen gesammelt, was die Lebensweise der örtlichen Bevölkerung aus dem letzten Jahrhundert darstellt. Das Museum ist wirklich charmant eingerichtet und stellt eine Ladenstraße aus Ponta Delgada dar. Nun fuhren wir weiter nach Sete Cidates. Bevor wir in den Krater fuhren, machten wir aber noch einen Stopp am Aussichtspunkt Escalvado. Hier hat man einen idealen Blick auf den Mönchsfelsen. Im Krater von Sete Cidates machten wir eine kleine Mittagspause. Danach sollte es zum Aussichtspunkt von Vista de Rei gehen - den königlichen Blick. Leider hingen die Wolken sehr tief und es regnete, sodass der blaue und grüne See hinter einen grauen Vorhang verborgen blieben. Auch die nächsten Aussichtspunkte unseres heutigen Ausflugs blieben verborgen. Erst an der Küste klarte es wieder auf. Dadurch konnten wir in Relva nochmal die Küstenlinie bestaunen. Ein Teilnehmer unserer Gruppe ist leidenschaftlicher Geocacher und konnte hier einen Teil der Gruppe zum suchen des Caches begeistern. Die Freude war groß, als dieser gefunden wurde. Zurück in Ponta Delgada mussten wir uns noch testen lassen für den Rückflug. Am Abend lud Eberhardt Travel zum gemeinsamen Abschluss-Abendessen ein. Es gab ein vorzügliches 3-Gang-Menü im Restaurant Stage und wir ließen die Reise gemütlich ausklingen.


Heimreise

Heute hieß es Abschied nehmen von Sao Miguel. Die ersten Gäste verließen uns schon mitten in der Nacht, mussten aber dann noch einen Tag länger bleiben, da leider der Flug und der Anschlussflug gecancelt wurden. Aufgrund einer Verschiebung der Flüge, konnten der Großteil der Gruppe noch entspannt frühstücken. Um viertel nach neun, holten uns Emanuel und Serafina ab und brachten uns zum Flughafen von Ponta Delgada. Der Check in dauerte etwas, da die vielen nötigen Dokumente kontrolliert wurden. Der Flug nach Lissabon hatte auch etwas Verspätung, aber wir kamen ohne weiter Probleme an. Hier trennten sich die Wege von Gästen die nach München und Hamburg flogen. Ein kurzer Aufenthalt am Flughafen von Lissabon und dann sollte es schon weiter nach Berlin gehen. Leider mussten wir nach dem Boarding wieder aus dem Bus steigen, da noch ein Pilot fehlte. Etwas warten und wir konnten wieder einteigen. Auf dem Rollfeld hieß es auch noch etwas warten, da die Freigabe zum Start fehlte. Dann ging es weiter und wir landeten halb 12 in Berlin. Hier trennten sich die Wege vom Großteil der Gruppe. Ein kleiner Teil fuhr mit mir weiter in Richtung Dresden. So endete eine abwechslungsreiche Reise.

Schlusswort

Liebe Reisefreunde! Es war mir ein großes Vergnügen den Jahreswechsel mit Ihnen/euch mitten im Atlantik zu verbringen. Ich würde mich freuen bei einer späteren Reise den ein oder anderen wieder zu treffen.
Reisefreudige Grüße
Martin

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