Lissabon & Douro Kreuzfahrt mit aROSA
Reisebericht: 09.09. – 18.09.2024
Portugal im Spätsommer
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Montag, 09.09.24 : Anreise Lissabon
Für die ganze Gruppe von 14 Personen ging es sehr früh vom Dresdner Flughafen nach Frankfurt, wo letztendlich der Flieger nach Lissabon startete.
Alle freuten sich auf die Kreuzfahrt auf dem Douro mit dem Eberhardt- Vorprogramm Lissabon.
Laut Wettervorhersagen sollte sich der Sommer in Deutschland mit viel Regen und einem satten Temperatursturz verabschieden. So konnten wir den Sommer in Südwesteuropa verlängern. Wir hofften es zumindest. 10 Tage später sollten wir es wissen.
Auf unserem Flug gab es einen prominenten Gast, die Europa- und Weltmeisterin sowie Olympiasiegerin Malaika Mihambo.
Pünktlich auf dem Lissaboner Flughafen gelandet, der den Namen des portugiesischen Politikers Humberto Delgado trägt, und dessen Denkmal wir in Porto sehen sollten, ging es zum reservierten Reisebus. Mit der Reiseführerin für die kommenden 3 Tage, Margarida, ging es in ca.30 Minuten Richtung Lissaboner Innenstadt.
Das Hotel "My Story Figueira" war vor der "aROSA Alva" zunächst unser zu Hause.
Da die meisten Hotelzimmer schon bereit waren, wurde die Mittagsruhe gern angenommen.
Am Nachmittag trafen wir uns zu einem Spaziergang, der uns zum Praça do Comercio an den Tejo führte. Die dorthin führende Hauptstraße Rua Augusta, und der Platz selber wurden nach dem verheerenden Erdbeben am 1.11.1755 durch Marques de Pombal wieder aufgebaut.
Nach dem gemeinsamen Abendessen waren wir alle froh, uns in das Reich der Träume zu bewegen. Da die Uhren in Portugal auch 1 Stunde zurückgestellt wurden, waren wir z.T. 20 Stunden auf den Füßen.
Dienstag, 10.09.24: Lissabon
Mit Margarida und dem Fahrer Americo begann der Tag in Lissabon mit einer kurzen orientierenden Fahrt über die knapp 2 km lange Prachtstraße, Avenida da Liberdade mit ihren Jugendstil-Häusern und eleganten Geschäften, Richtung Amoreiras-Hochhaus. Was nach Fertigstellung Anfang der 1990er Jahre zu kontroversen Diskussionen führte, ist heute aus dem Lissaboner Stadtbild nicht mehr wegzudenken. In den 3 Hochhäusern, die sogar den bekannten Valmor-Preis für herausragende Architektur erhielten, befinden sich heute eines der größten Einkaufszentren der Stadt, aber auch Wohnungen und Büros. An der "grünen Lunge Lissabons" vorbei und entlang des Tejo, kamen wir schließlich in Belem an. Schon auf dem Busparkplatz ahnte man, dass wir nicht die einzigen Gäste waren. Der Stadtteil Belem besitzt gleich mehrere Attraktionen. neben den Parkanlagen und Museen, gibt es das Hieronymuskloster, den Belem Turm und das Entdeckerdenkmal.
Eine architektonische Meisterleistung im manuelinischen Stil, ist das seit 1983 sich auf der Liste der Kulturgüter der Menschheit befindliche Kloster. Von Belem aus begann Vasco Da Gama, dessen Grabmal sich in der Klosterkirche befindet, seine Fahrt nach Indien. Darüber informierte uns Margarida, jedoch haben wir es nicht gesehen, da ein nochmaliges Anstehen in einer Schlange von allen abgelehnt wurde.
Von keinem Geringerem als dem König Manuel I. persönlich, wurde da Gama nach seiner Rückkehr an dieser Stelle mit allen Ehren empfangen.
Das Kloster, nach Da Gamas Indien-Reise ab 1502 erbaut, beherbergt in wundervollen Verzierungen und Dekorationen auch Motive aus Indien.
Es ist sicher das herausragendste religiöse Bauwerk der Stadt und glücklicherweise durch das Erdbeben von 1755 nicht zerstört worden.
Das Südtor, nahe dem wir uns in der ersten Warteschlange gedulden mussten, zeigt nicht nur die Heilige Mutter Gottes, sondern auch Heinrich den Seefahrer, der uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Entdeckerdenkmal, an dessen Spitze, wieder begegnete. Dieses Denkmal des Bildhauers De Almeida wurde zum 500. Todestag des Seefahrers 1960 errichtet. Das Denkmal zeigt eine Karavelle, ein Schiff der damaligen Zeit, mit wichtigen Personen, wie z.B. den Astronom Pedro Nunes, einen weiteren Seefahrer, Fernando Magellan und Philippa von Lancaster, Königin und Gattin von Heinrich III. von Kastilien.
Zuvor hatten wir aber dem Belem-Turm einen Besuch abgestattet und dort die bekannten "Pasteis de Belem" genossen. Es sollen die Besten sein, ihre Herstellung bleibt ein Geheimnis, ein leckeres!
Zurück am Hotel, gab es eine kurze Erholungspause, bevor am Nachmittag ein Spaziergang zur Burg San Jorge und in die Altstadt Alfama auf dem Programm stand. Nicht alle folgten diesem Vorschlag, standen doch andere Wünsche im Vordergrund. Die nunmehr kleine Gruppe sollte einiges leisten, die Wege zur und von der Festung und durch die Altstadt sind mühsam, aber einmal oben, wird man mit einem fantastischen Blick auf den Tejo, auf der anderen Flussseite auf die Christus Statue und auf das Zentrum Lissabons belohnt.
Den Abend ließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Mittwoch, 11.09.24: Obidos, Alveira, Check In "aROSA"
Es hieß früh Abschied nehmen von der portugiesischen Hauptstadt. Wir hatten nur einen kleinen Teil kennenlernen dürfen. Vielleicht haben wir "Lust auf mehr" geweckt und der ein oder andere möchte nach dieser "Schnuppertour" an der Eberhardt-Städtetour Lissabon teilnehmen, die über 5 Tage angeboten wird ?!
Bevor wir am Abend an Bord der aROSA gingen und die Flusskreuzfahrt auf dem Douro beginnen konnten, gab es 2 zusätzliche Stopps in Obidos und Aveiro.
Beide Städte sind sehr bekannt und sehenswert.
Obidos wird bis heute von einer 1,6 km langen Stadtmauer, die z.T. begehbar ist, umgeben. Viele Könige erweiterten sie. Der Eingang zur Stadt erfolgte einst durch 4 Tore. Für uns war der Eingang durch ein doppeltes Stadttor mit einem Oratorium und seinen typischen Kacheln, den Azulejos. König Diniz hat seiner Frau Isabel die Herrschaft über die Stadt zur Hochzeit geschenkt. Seitdem war die Stadt Eigentum des "Casa das Rainhas"/Haus der Königinnen. Erst im 19. Jahrhundert erlosch dieser Stand.
Ein kurzer Spaziergang, ein Kaffee und eine ( oder zwei ?) Probe(n) des bekannten Kirschlikörs im Schokoladenbecher und schon war die Zeit vorbei, und wir machten uns auf den Weg nach Aveiro.
Wir befanden uns am Meer, dass wurde uns sofort beim Ausstieg in Aveiro bewusst. 29 Grad zeigte das Busthermometer an, aber es wehte ein angenehmes Lüftchen. Aveiro wird gern als "Venedig Portugals" bezeichnet, da viele Kanäle die Stadt durchziehen. Auf einer 40minütigen Kanalfahrt wurden wir durch Andre' informiert, dass es rund 10 km Kanäle in der Stadt geben soll. Auch gab er Informationen über das dort produzierte Salz. Eine kleine Kostprobe von Biskuit Gebäck mit Fleur de Sel, dem edelsten Meersalz, gab es dann im Bus auf der Weiterfahrt nach Vila Nova de Gaia.
Am Spätnachmittag begrüßte uns herzlich die Crew der aROSA ALVA. Sie wurde unser zu Haus für die kommenden 6 Nächte.
Die Kreuzfahrt auf dem Fluss Douro konnte beginnen, die Freude und Neugierde war groß.
Donnerstag, 12.09.24: Kreuzfahrt mit Lamego und Weinlese
Unser schwimmendes Hotel wurde 2018 erbaut und verfügt über 63 Kabinen mit maximal 126 Gästen.
Es hat eine Länge von fast 80 m und eine Breite von 11,40 m . Letzteres muss so bleiben, da sonst keine Schleusendurchfahrt mehr möglich sein würde. Alle 5 Schleusen auf dem Douro sind 12 m breit. Unser Kapitän, der Portugiese Diogo Martins, hatte mit Hilfe seiner Crew natürlich alle Schleusenein-und ausfahrten mit Bravour gemeistert. Jede Schleusendurchfahrt muss bezahlt werden: eine Einmalzahlung von je € 43,09 plus
€ 0,75 pro Passagier (die Crew ist frei), plus pro Schiffstonne € 7,64 . Die "Alva" ist etwa 3100 Tonnen schwer. Diese Informationen bekam ich aus allererster Hand, wobei aber auch der Kapitän sagte, dass man als Mitglied der Gemeinschaft "Douro Azul" Sonderpreise bekäme, über die er verständlicherweise nicht sprach.
Die Crew arbeitet durchgehend 7 Wochen an Bord, danach gibt es 1 Woche frei.
Auf unserer Tour waren 110 Passagiere an Bord, 104 deutschsprachige und 6 englischsprachige Gäste.
6.45 Uhr hieß es in Vila Nova da Gaia "Leinen los". Die Fahrt führte uns langsam flussaufwärts. Schon am ersten Tag wurden 2 der insgesamt 5 Douro Schleusen passiert. Gäste, die keinen fakultativen Ausflug gebucht hatten, erlebten sogar die Durchfahrt durch die 3. Schleuse.
Andere nahmen entweder am Ausflug "Lamego" teil, oder übten sich als "Erntehelfer". Wie wir später erfuhren, war es ein tolles und interessantes Erlebnis, die Trauben zu ernten und diese zu verarbeiten. Im großen Granitbecken hieß es, selbstverständlich barfüßig, die Trauben zu stampfen. Nicht das was am Nachmittag gestampft wurde, sondern das was 3 Jahre und länger im Fass reifte, bekamen wir am Abend auf der "Qinta de Avasseda" als Kostprobe.
Als Aperitif gab es einen Muskateller und zum mehrgängigen Abendessen einen Weiß- und Rotwein.
Freitag, 13.09.24: Kreuzfahrt mit Portweinprobe
Freitag der 13. - böses Ohmen. NEIN!
Wir freuten uns auf eine Portweinprobe am Vormittag und die Durchfahrt durch die engste Stelle des Douro am Nachmittag.
Die Sonne strahlte bei 27 Grad. Die Nachrichten aus Deutschland wurden natürlich immer verfolgt, auch das Wetter. Während man zu Hause schon die Winterjacke anziehen musste, genossen wir an Deck ein Sonnenbad und freuten uns über die Verlängerung des Sommers.
Der Douro schlängelt sich über 897 km (wir erinnern uns an das WLAN Passwort an Bord) durch Spanien und Portugal. Seine Quelle ist auf ca. 2100 m Höhe auf spanischer Seite. Während er dort nicht schiffbar ist, besteht dies aber auf portugiesischer Seite auf 211 km.
Im Douro Tal findet man auf 48000 ha Weinreben. So durfte eine Weinprobe natürlich nicht fehlen. Am Vorabend gab es bereits auf der
"Quinta da Avessada" einen Muskateller, so benannt, weil er über 600 Höhenmetern geerntet wurde und damit 100 m über der zulässigen Anbauhöhe der Trauben, die für Portwein bestimmt ist. Er war zwar auch süß, aber eben kein Portwein.
Auf der "Quinta da Roeda" wurden uns nach einem geführten Spaziergang und allgemeinen Informationen 2 Portweine gereicht: ein 3 Monate alter "Pink Port" und ein 5 Jahre alter "Reserva Port". Auch wurde z.T. eine Flasche gekauft, die, wenn man sie zu Hause genießt, die schönen Erlebnisse sofort wieder aufleben lässt. Wohl bekomm's !
12.15 Uhr verließen wir Pinhao, das Zentrum des Alto Douro Gebietes mit seinen unzähligen Weingütern. Flussaufwärts ging es Richtung spanische Grenze, nahe der wir 18.50 Uhr ankamen. Dazwischen mussten wir an der 4. Schleuse, die von Valeira, etwas warten, weil ein kleineres Freizeitboot uns die direkte Einfahrt versperrt hatte. Die Durchfahrt war aber wieder sehr interessant. Perfekt manövrierte der Kapitän die "Alva" in die Schleusenkammer. Alsbald stieg der Wasserpegel auf 33 m Höhe. Erbaut wurde sie in den Jahren 1971 bis 1976. Dahinter wartete bereits die "Vasco da Gama", ein weiteres der insgesamt 26 Hotelschiffe auf dem Douro. Die Strecke mit der engsten Stelle im Tal nach der Valeira Schleuse war landschaftlich so eindrucksvoll, dass die meisten Gäste an Deck waren.
Die Crew der "Alva" ließ sich vor dem Abendessen etwas besonderes einfallen, als Apero gab es Sangria in der Lounge und zum Abendessen portugiesische Spezialitäten, z.B. "Francesinha" . Was ist das ? Fleisch, Wurst und Käse zwischen Weißbrot, das Ganze wird wiederum mit Käse überbacken und in einer scharfen Soße serviert.
Samstag, 14.09.24: Kreuzfahrt mit Salamanca in Spanien
Nach einem "Discoabend" mit Musik der 60er und 70er Jahre fiel es nicht so leicht, pünktlich 8.20 Uhr in einem der 2 Reisebusse zu sitzen, welche interessierte Gäste nach Salamanca fuhren. Da aber von unserem Anlegeplatz bis Salamanca fast 120 km zurückzulegen waren, verstand man die frühe Abfahrtszeit.
Das 16. Jahrhundert war für Salamanca prägend, mit Prachtbauten wurde die Stadt größer und berühmt. Der Hauptplatz, Placa Major, ist das beste Beispiel dafür. Unsere Stadtführerin Alicia berichtete uns, sobald der Stier über der Flagge auf dem Rathaus zu sehen ist, wird in den nächsten Tagen ein Stierkampf stattfinden. Wir konnten tatsächlich einen Stier sehen. Zu sehen waren außerdem die vielen kulinarischen Köstlichkeiten, allen voran der iberische Schinken.
Jedoch lebt(e) die ganze Stadt von und mit der Universität. Die verschiedenen Gebäude verteilen sich über die ganze Stadt. Die architektonische Hauptattraktion sind aber zweifelsohne die reich verzierten Gebäude der päpstlichen Universität, in der, wie der Name schon sagt, Theologie studiert wird und die "alte" Universität. Deren Gebäude gehen bis in das 15. Jahrhundert zurück, werden aber nur noch für Veranstaltungen oder Ausstellungen genutzt.
Es war, trotz der langen An-und Rückreise, ein gelungener Aufenthalt im Nachbarland Spanien, in der goldenen Stadt Salamanca, die wegen der vielen Gebäude aus Sandstein so bezeichnet wird.
Sonntag, 15.09.24: Kreuzfahrt und Castelo Rodrigo
Wieder wurde ein fakultativer Ausflug am Vormittag angeboten. Auf kurvenreicher Strecke führten uns die 2 hervorragenden Busfahrerinnen Paula und Belinda zunächst zu einem 977 m hohen Aussichtspunkt. Eine Christus Statue gab es auch dort, man meinte er breitet schützend seine Arme über die Besucher und Bewohner der umliegenden kleinen Dörfer aus. Von diesem Punkt hatte man schon den ersten Blick auf Castelo Rodrigo. Dies gehört zu 12 portugiesischen Dörfern, die aufgrund ihrer Lage, Geschichte und Sehenswürdigkeiten besonders sehenswert sind. Zudem liegt Castelo Rodrigo, wie auch die am Vortag besuchte spanische Stadt Salamanca am Jakobsweg. Dieser hat bekanntlich einen Hauptweg und mehrere Verzweigungen, ist aber der bekannteste Pilgerweg zum Heiligtum, der Kathedrale mit dem Grab des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela.
Das kleine Bergdorf ist auch bekannt durch die Verarbeitung von Oliven und Mandeln. So gab es überall Kostproben. Mandeln mit Schokolade überzogen, mit Ingwer, mit Salz, mit Zimt, oder natur-für jeden Geschmack war etwas dabei. Wer zu viel davon genascht hatte, für den gab es ein Schnäpschen, natürlich einen Mandelschnaps, der mit Wein gemischt wurde. So manches Mitbringsel landete in den Taschen der Besucher.
Auf dem Rückweg fuhren wir durch ein Stück Nationalpark, den sich Spanien und Portugal teilen. Der "Parque Natural do Douro Internacional" mit seinen Steilhängen soll u.a. die Heimat von Geiern sein, die auf den Klippen brüten. Es wäre doch sehr schön, vielleicht ein Tier zu sehen! Und tatsächlich, nach einigen Minuten ließen sich die Tiere am Himmel sehen. Welcher Geier es nun aber genau war, konnte keiner sagen. War es ein Schmutzgeier, der auch zum Nationalparkvogel erkoren wurde oder vielleicht ein Gänsegeier, oder ein Mönchsgeier ?
Pünktlich zum Mittagessen waren wir wieder auf der "Alva", die 15 Minuten später ihren Liegeplatz in Barca d'Alva verließ. Es war der nordöstlichste Punkt unserer Reise. Wir wussten in diesem Moment, es geht zurück.
Ein Sonnenbad, ein Nickerchen, Fotografieren der 2 Schleusendurchfahrten, dem Reiseleiter Pedro bei seinem Vortrag zur portugiesischen Geschichte lauschen, jeder tat das seine und war glücklich.
Montag, 16.09.24: Kreuzfahrt und der Palast von Mateus
Ein Italiener in Portugal ? Ja, fährt man ins italienische Arezzo oder Siena, oder auch nach Rom, begegnet man Niccolo Nasoni.
Aus ihm wurde Nicolau Nasoni als er in Porto ankam und sich dort z.B. an der Kathedrale verewigte.
Porto wollten wir aber an diesem Tag noch nicht besichtigen, denn das bedeutete das Ende unserer Schiffsreise.
Wir besichtigten den Palast und die Gärten von Mateus. Nahe der Stadt Vila Real liegt dieses Beispiel für portugiesischen Barock.
So, wie wir den Palast heute vorfinden, ist es das Ergebnis der Bauarbeiten zwischen 1744 und 1749.
Der 3. Morgade des Dorfes Mateus ließ es erbauen. Jeweils das älteste Kind erbt den heutigen Titel Gräfin oder Graf, den Palast und die dazugehörigen Ländereien. Im Moment ist dies Gräfin/Donna Teresa de Albuquerque. Sie ist die Erbin des 2022 verstorbenen "Hausherren" Dom Fernando de Albuquerque. Sie ist zudem auch Schirmherrin der 1970 gegründeten privaten Stiftung. Um alles erhalten zu können und ein Teil des Palastes zum Museum zu erklären, wurde die Stiftung ins Leben gerufen.
Durch den Rose' Wein, auf dessen Etikett das Abbild des Palastes zu sehen ist, ist der Wein, der mit 36 Millionen Flaschen der meist verkaufte portugiesische Wein (laut der Aussage von Mario) ist, sehr bekannt.
Am Mittag verließ die "Alva" den Liegeplatz Regua, um die letzten Flusskilometer nach Cais da Lixa bzw. Vila Nova de Gaia zurückzulegen.
Die Crew verschönerte, bzw. versüßte uns den Nachmittag, indem sie das Rezept der portugiesischen Spezialität Pasteis de Nata weitergab. Eine Kostprobe durfte natürlich nicht fehlen. Es ist allerdings hier zu erwähnen, dass wir jeden Morgen zum Frühstück uns von diesem "leckeren Hüftgold" bedienen konnten.
Die Crew-Verabschiedung mit einem großen OBRIGADO an alle vor und hinter den Kulissen erfolgte vor dem Abendessen und nach dem Dinner traf man sich zu Folklore Musik in der Lounge und ließ den vorletzten Abend auf der "Alva" gemütlich ausklingen.
Dienstag, 17.09.24: Kreuzfahrt und Porto
Gab es für uns keine Schiffskilometer mehr, so aber Buskilometer und zwar nach und durch Porto .
Bereits seit dem Vortag gab es durch schlimme Waldbrände einen stark bedeckten Himmel. Die Sonne stand als roter Ball noch am Himmel, schaffte es aber nicht durchzukommen, so dass sich alles mit einem diesigen gelben Schleier präsentierte.
Die "Alva" verließ Cais da Lixa, passierte die Schleuse Crestuma mit ihrem 14 m Höhenunterschied und fuhr nach Vila Nova de Gaia. Wir waren nicht an Bord, fuhren wir doch im modernen Reisebus nach Porto.
Mit viel Verkehr in den Morgenstunden muss man in Porto rechnen, so standen bereits alle Ausflugsbusse pünktlich 8.15 Uhr zur Abfahrt bereit. Wir wollten natürlich so viel wie möglich von dieser Stadt an der Douro Mündung kennenlernen. Zudem kamen noch Umleitungen wegen gesperrter Straßen durch die verheerenden Waldbrände.
Porto liegt unweit der Mündung des Douro in den Atlantik. 6 Brücken überspannen den Fluss, eine 7. befindet sich im Bau. Die interessantesten Brücken sind zweifelsfrei die 2 Stahlbogenbrücken mit den Namen "Maria" und "Luis" .
Porto ist die 2.größte Stadt des Landes, und sie überrascht ihre unzähligen Besucher mit vielen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. der Kathedrale auf dem höchsten Punkt, dem Clerigo Turm mit seinen 110 m und dem reich mit Azulejos verzierten Bahnhof San Bento.
Vor der Buchhandlung Lello standen wieder einmal viele Menschen, um sich Harry Porter etwas näher zu fühlen. J.R. Rowling wohnte selbst in Porto und machte Details der Innenausstattung der Buchhandlung in ihrer Romanreihe berühmt.
Im der gegenüberliegenden Stadt Vila Nova de Gaia sind alle bekannten Portweinkeller beheimatet. Ein letzter Besuch galt "Burmester" mit einer Verkostung zweier Portweine, einem trockenen weißen, der 3 Jahre in Edelstahlfässern gelagert wurde, und einem "Ruby Reserve Sotto Voce", welcher 5 Jahre reifte.
Den Nachmittag gestalteten die meisten individuell, z.B. mit einem kurzen Bummel nochmals durch Vila Nova de Gaia oder dem Genießen der Bordannehmlichkeiten. Auch hieß es Koffer packen, bevor wir uns ein letztes Mal auf der "Alva" mit einem guten Abendessen verwöhnen ließen.
Mittwoch, 18.09.24:
Es hieß Koffer einpacken, wir verabschiedeten uns von der "aROSA ALVA" mit einem Adios .
Die Bustour zum Flughafen dauerte knapp 30 Minuten und damit ging eine eindrucksvolle Reise zu Ende.
Portugal haben wir mit Lissabon und dem Douro Tal etwas näher kennen gelernt.
Um meine Worte vom 1. Reisetag aufzunehmen: der Sommer wurde verlängert. Sonnenschein und strahlend blauer Himmel waren unsere ständigen Begleiter. Wir konnten uns über durchschnittlich 25 Grad freuen.
Nur in Porto war die schöne Sicht auf Attraktionen und auch die Weitsicht auf den Atlantik durch die Eintrübung des Himmels aufgrund der Waldbrände nicht gegeben. Wollen wir hoffen dass keine Menschenleben zu beklagen sind und Hab und Gut der Bewohner nicht in kürzester Zeit den Flammen zum Opfer fielen!
Habt Dank für das nette Miteinander ! Genießt zu Hause Portwein, Mandeln und Sardinen o.ä. und denkt an die schöne Zeit!
Bleibt gesund , das ist das Wichtigste !
Alles Liebe,
Heike