Reisebericht: Lissabon und Madeira – Reise–Kombination

01.10. – 12.10.2010, 12 Tage Städtereise Lissabon und Rundreise auf Madeira


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Eine Reisekombination die mich zuerst in die weltoffene und pulsierende Hauptstadt Portugals und danach auf die immergrüne Blumeninsel im Atlantischen Ozean führt. Voller Vorfreude auf meine neuen Gäste, packe ich am Vorabend des Abflugs meine Koffer
Ein Reisebericht von
Aline K.

Reisebericht

Freitag, 01.10.2010 - Anreise nach Lissabon
Schon in der Früh, genau um 06:45 Uhr holte mich der Transferfahrer von Zuhause ab, um mich direkt nach Leipzig zum Flughafen zu chauffieren. Sicher und bequem erreichte ich diesen nur eineinhalb Stunden später. Die ersten Gäste erkannte ich schon von weitem an den Eberhardt-Koffergurten und begrüßte sie herzlich. Bis alle weiteren Gäste erschienen sind, vergehen rund 30 Minuten. Nachdem ich  die Eberhardt-Reisegäste  noch einmal im Ganzen begrüßte und mich als ihre Reisebegleitung vorstellte, gingen wir gemeinsam zum Air Berlin Schalter, wo wir unsere Bordkarten erhielten und das Gepäck abgaben. Nachdem alle problemlos diese Hürde geschafft hatten liefen die Gäste zum Sicherheitsbereich. Ich bildete das Schlusslicht und vergewisserte mich, dass alle eingecheckt sind.
Leider landete das Flugzeug, welches uns bis nach Palma de Mallorca zur Zwischenlandung bringen sollte, so spät, dass wir eine Verzögerung des Abfluges von 30 Minuten hatten. Zum Glück hatten wir aber genügend Puffer für den Weiterflug nach Lissabon. Das Servicepersonal an Bord der Air Berlin umsorgte alle Gäste sehr gut und wir erhielten als Snack ein belegtes Brötchen. Am Flughafen in Palma de Mallorca angekommen, erfuhren wir, dass auch unser nächster Flieger wieder 30m Minuten Verspätung hatte. Die kecken Flugbegleiterinnen in Pink von der NIKI Airline (ein Partner von Air Berlin) machten dies aber durch Ihre Freundlichkeit wieder wett.
Um 16:10 landeten wir schließlich in Lissabon. Wir verließen das Flugzeug gut gestärkt und suchten uns den richtigen Weg durch den Irrgarten des Flughafens zur Gepäckausgabe. Wir hatten das Glück, dass unsere Koffer die Ersten auf dem Rollband waren. Somit hatten alle Gäste der Reisegruppe zügig ihre Koffer wieder. Am Ausgang erwartete uns schon Margarida - die örtliche Reiseleitung. Sie begleitete uns zum Hotel nur wenige Fahrminuten vom Flughafen entfernt. Im Bus gab sie schon die ersten Erklärungen, womit die Gäste einen ersten Eindruck über die Stadt erhielten.
17:15 Uhr erreichten wir endlich das Hotel „Principe Lisboa“ in der Nähe des Parkes Eduardo VII und die Gäste bezogen rasch ihre Zimmer. Ich wartete noch eine halbe Stunde an der Rezeption auf eventuelle Rückmeldungen, jedoch kam keiner der Gäste. Somit begab nun auch ich mich auf mein Zimmer. Einige Gäste erkundeten noch vor dem Abendessen die Gegend. Gleich um die Ecke befindet sich ein großes Einkaufszentrum, das „Corte de Inglés“. Darin befindet sich auch ein Supermarkt, indem viele sogleich sich das Nötigste, wie Wasser und Obst besorgt hatten. Andere Gäste nutzten aber auch die Zeit um einen kleinen Spaziergang durch den nahegelegenen Parque Eduardo VII zu machen. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht über die Stadt.
19:00 Uhr versammelten sich alle Gäste zum Abendessen in der 1. Etage des Hotels. Es gab typisch portugiesische Gemüsesuppe (Caldo Verde), Ente mit Reise und Brokkoli und als Nachtisch Mousse au Chocolat. Letzteres hatte leider nicht die Konsistenz, die ein Mousse haben sollte, somit blieb es bei vielen unberührt.
 
Samstag, 02.10.2010 - Stadtrundfahrt Lissabon
Frühstück gab es schon ab 07:15 Uhr, womit alle Gäste genügend Zeit hatten sich für den anstehenden Tagesausflug zu stärken.
Um 09:00 Uhr holten uns Margarida und er der Busfahrer am Hotel ab. Heute stand die Besichtigung der Stadt im Programm. Margarida ließ zuerst den Busfahrer einige Runden durch die Ober- und Unterstadt drehen, dabei erhielten wir einen guten ersten Eindruck. Nach einer knappen Stunde erreichten wir das Hieronymuskloster


im Stadtteil Belém. Da dieses erst 10:30 Uhr öffnete erklärte uns Margarida erste interessante Dinge über dieses Monumental. Unsere Gruppe war schon angemeldet, sodass wir ungehindert eintreten konnten in die Kathedrale des Klosters. Nicht nur von außen ist dieses Bauwerk beeindruckend, sondern auch von innen ist es wahrlich eine schlichte aber schöne Kathedrale. Nach der Kathedrale besichtigten wir den angrenzenden Kreuzgang des Klosters. Im Anschluss hatte die Gruppe ein wenig Freizeit um auf eigenen Wegen das Kloster zu besichtigen. Die meisten gingen, schon in Richtung Ausgang, zur Chorempore,


von wo man einen super Blick über das Innere der Kathedrale erhaschen konnte. Schließlich saßen alle wieder 11:30 Uhr im Bus. Weiter ging es danach, immer noch im selben Stadtteil bleibend, zum Torre de Belém. Ein Turm er im 16. Jahrhundert als Wachturm errichtet wurde, später sogar als Zollhaus und Gefängnis diente. Auch hier hatten wir einen kurzen Stopp, der uns genug Zeit ließ, ein wenig Sonne zu tanken und den Turm ausgiebig zu bestaunen. Wir fuhren wieder in Richtung Altstadt entlang des Flusses und hielten sogleich an der nächsten Sehenswürdigkeit an, dem Padrão dos Descobrimentos. Diese Sehenswürdigkeit, die auf Deutsch „ Entdeckerdenkmal“ genannt wird, stellt den Bug eines Schiffes dar, mit dem die portugiesischen Entdecker von anno dazumal die Welt entdeckten. Ganz vorn dabei ist Heinrich der Seefahrer.
Nun hieß es aber erst mal Pause machen.  Nach diesen vielen Eindrücken führte uns Margarida mit dem Bus in die Unterstadt Baixa. Dort entließ sie uns für knapp 2 Stunden, sodass alle genügend Zeit hatten sich etwas Leckeres fürs Mittagessen zu suchen oder noch eigene Erkundungen zu machen. Die Baixa bietet hierfür vieles um sich die Zeit angenehm zu vertreiben. Nachdem alle Gäste gestärkt waren hieß für uns der nächste Programmpunkt die Burg São Jorge. Wir fuhren erst bis zur Sé Catedral, in der gerade eine Trauung stattfand. Die letzten Meter bis zur Burg führten uns durch die engen Gassen der Alfama. Auf der Burg angekommen, hatten alle Freizeit den Ausblick über die Stadt auf eigenen Wegen zu genießen. Denn wo man auch steht, man gewinnt immer wieder einen anderen Blick auf die Stadt. Der größte Teil der Gruppe unternahm anschließend ein Spaziergang durch die Alfama. Da hierbei viel zu laufen war, fuhr ich mit zwei Gästen dem Bus zum Praça da Figueira, wo wir auf den Rest der Gruppe und dem Bus schließlich warteten.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir wieder das Hotel. Um 19:00 Uhr aßen wir alle gemeinsam wieder im Hotel zu Abend. Ich bot der Gruppe an, für den bevorstehenden freien Tag Tageskarten zu besorgen, was dankend angenommen wurde.
 
Sonntag, 03.10.2010 - Sintra, Cabo da Roca und Cascais
Am Sonntag, dem dritten Tag unserer gemeinsamen Reise nach Lissabon und Madeira, besuchten wir die Gartenstadt Sintra. Hier besuchten wir allerdings nicht die Gärten, sondern das Königsschloss. Margarida erklärte uns während eines Rundganges allerhand, unter anderem über verschiedenste Arten von Kacheln, die in diesem Schloss verarbeitet wurden. Beeindruckend war vor allem die riesige Küche, deren Lüftungsschächte, zwei riesige, weiß gestrichene Kegelsäulen sind. Nach der Besichtigung hatten wir noch ein wenig Freizeit um die kleine Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Leider begann es zu Regnen und so suchten viele Schutz unter eigentlichen Sonnenschirmen oder in Cafés. Wir waren alle froh, als wir in den trockenen Bus einsteigen konnten.


Zum Leidwesen aller, verbesserte sich das Wetter nicht. Als wir am Cabo da Roca ankamen, herrschte ein übler Wind und durch Nieselregen wurden die meisten Gäste pitschenass. Dabei ist der Cabo da Roca der westlichste Punkt des europäischen Festlandes mit 114 m tiefen Klippen. Ein wenig enttäuscht fuhren wir weiter entlang der Küstenstraße, wo noch immer der Sturm tobte und die Wellen aufschlagen ließ. Wir erreichten letztendlich Cascais, eine schönes Fischerdorf, welches langsam zu einem Treffpunkt für die High-Society avanciert.


Wir verbrachten hier für eineinhalb Stunden unsere Mittagspause und der liebe Wettergott stoppte für uns den Regen und brachte ein wenig die Sonne hervor. Das schöne Wetter ließ ein paar Gäste einen kleinen Spaziergang entlang des Hafens machen.  Bei Ankunft gegen 17:15 Uhr am Hotel gab ich jedem Gast die am Abend vorher angesprochene Tageskarte für die Öffentlichen Verkehrsmittel.Zum gemeinsamen Abendessen bot ich den Gästen eine Ausflugsvariante für den nächsten freien Tag an. Ich plante eine Fahrt mit der Electrico 28 und danach den Besuch des Expo-Geländes von Lissabon, wo man ein wunderschönes Aquarium besichtigen kann.
 
Montag, 04.10.2010 - Freizeit
Nach dem Frühstück trafen wir uns alle um gemeinsam mit der Metro in die Stadt zu fahren. Jeder hatte sein Tagseticket dabei, sodass es pünktlich um 09:30 Uhr losgehen konnte. Direkt vor dem Hotel gibt es die Metrostation San Sebastian. Die Metrolinien in Lissabon sind in Farben (blau, grün, gelb, rot) unterteilt. So behält man einen guten Überblick. An besagter Metrostation fahren die Blaue und die Rote (Endstation) ab. Da wir zunächst in die Unterstadt wollten um mit der Electrico 28, eine alte Straßenbahnlinie, zu fahren, mussten wir die Blaue Linie bis zur Station Restauradores nehmen. Bevor man jedoch an den Metrosteig kommt um in die Bahn einzusteigen, mussten wir durch Schranken, die sich einfach mit auflegen des Fahrtickets öffnen ließen. Nachdem wir die Zielstation erreichten liefen wir noch etwa 10 Minuten um zur Haltestelle der Electrico 28 zu gelangen. Unterwegs hielten wir noch an einer Post, um Briefmarken zu holen. Dies dauerte aber ganz schön lange, sodass wir das Vorhaben auf Später verschoben.


Wir erreichten schließlich die Station Martim Moniz der Electrico 28. Leider passten nicht alle Gäste in eine Bahn, sodass wir uns auf 2 aufteilten. Ich stieg mit in die erste ein, um den Gästen in der zweiten Bahn beim Ausstieg zu winken. Wir erlebten eine rasante Fahrt durch die hügelige Stadt. Manchmal waren es nur Zentimeter, die uns von der Mauer eines Hauses trennten. Trotzdem waren wir wieder froh endlich am Lago do Chiado, einem belebten Platz in der Oberstadt, aussteigen zu können. Wir warteten noch auf die restlichen Gäste in der zweiten Bahn und gemeinsam nutzen wir gleich den Metrozustieg am besagten Platz. Hier stiegen wir sodann in die Grüne Linie ein, die uns bis zur Haltestelle Alameda führte, wo wir dann in die Rote Linie wechselten. Mit dieser fuhren wir dann bis zur Haltestelle Oriente, wo das Expogelände ist. Hier gab ich den Gästen Freizeit um das Gelände auf eigene Faust zu entdecken. Ich ging mit ein paar Gästen zum Ozeanarium wo wir uns das wunderschöne Aquarium anschauten. Gäste die hier älter als 65 waren und entsprechend den Ausweis mithatten kamen hier für den halben Preis rein. Mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 5000m³ beeindruckte uns das riesige Wasserbecken in der Mitte des Gebäudes am meisten. Dort sah man vielerlei Fische, wie zum Beispiel Haie, Thunfische, Rochen und vieles mehr. Es herrschte auf jeden Fall immer rege Bewegung in dem Becken. Aber es gab auch noch anderes zu sehen. So gab es einen Seeotter und Pinguine zu bestaunen, genauso wie Papageientaucher.


Wenn man sich das Geld aber lieber sparen wollte, konnte man auch wunderbar das Expogelände per Fuß entdecken oder entlang des Ufers auf einer Promenade spazieren gehen. Eine andere Möglichkeit war die Gondelbahn die vom einen Ende zum anderen Ende entlang des Ufer führte.
Gegen 15:30 Uhr traf ich mich mit ein paar Gästen am vorher vereinbarten Treffpunkt. Gemeinsam fuhren wir mit der Roten Linie bis zur Endhaltestelle San Sebastiao, der Haltestelle direkt vorm Hotel. Am Abend aßen wir wieder gemeinsam das Abendessen, diesmal schon um 18:00 Uhr. Ich wollte den Gästen noch einen schönen Sonnenuntergang zum Abschied im Parque Eduardo VII bescheren. Leider kam uns die Sonne zuvor und hatte sich schon versteckt, als wir uns auf den Weg zum Park machten. Zwar hatten wir nun keinen schönen Sonnenuntergang aber zumindest noch mal einen herrlichen Blick über die Stadt Lissabon.
 
Dienstag, 05.10.2010 - Flug nach Madeira
Heute hieß es Abschied nehmen von Lissabon, denn die Reise führte uns weiter nach Madeira. Schon 09:00 Uhr holte uns der Transfer vom Hotel ab, sodass wir überpünktlich am Flughafen in Lissabon ankamen. Der Fahrer fuhr uns direkt zum Terminal 2, welches nur für Inlandsflüge gebaut wurde. Während der Fahrt teilte ich schon alle Tickets für den Flug nach Madeira aus. Als eine der Ersten checkten wir uns und unser Gepäck ein. Wieder verlief alles reibungslos. Da noch gut zwei Stunden übrig blieben bis zum Abflug hatten wir reichlich Zeit uns noch einmal die Beine zu vertreten.


Der Flug ging schließlich pünktlich. Ich bildete wieder das Schlusslicht und versicherte mich, dass alle im Flugzeug saßen. An Bord machte das Flugpersonal der Fluggesellschaft TAP einen verwirrten und unorganisierten Eindruck. Doch als wir dann schließlich in die Lüfte abhoben ging alles seinen Gang. Wir bekamen wieder einen kleinen Snack für zwischendurch, bestehend aus einem belegten Brötchen und einem Stück Kuchen.
Der Flug dauerte nur ca. eineinhalb Stunden. Schon von weitem (je nach Sitzposition) sah man die Start- und Landebahn des Flughafens von Madeira. Von oben wirkte dieser sehr klein, aber als wir dann schließlich landeten, bremsten wir schon auf der Hälfte der Bahn ab. Wir durften dann zu Fuß vom Flugzeug zum Flughafengebäude laufen. Der Flughafen ist sehr übersichtlich und so war es kein Problem sich dort zurecht zu finden.
Unsere Koffer kamen mit zum Schluss, sodass wir mit die Letzten waren, die zum Ausgang liefen. Hilario und Paula erwarteten uns schon sehnsüchtig. Die beiden arbeiten für die örtliche Agentur TRAVEL1 und begleiteten uns bis zum Hotel „Four View Oasis“.
Das Gepäck wurde, bevor wir in den Bus einstiegen, in ein kleines Transferauto geladen, welches auch direkt zum Hotel fuhr.
Während der Fahrt zum Hotel gab uns Paula erste Informationen für unseren Aufenthalt. So z.B. erzählte sie uns, dass es besser sei in den ersten drei Tagen kein Wasser aus der Leitung zu trinken, da wir uns erst an das Klima gewöhnen müssten.
Am Hotel „Four View Oasis“, welches in Canico de Baixo liegt, schließlich angekommen werden normalerweise sonst die Koffer auf das Zimmer gebracht. Heute allerdings war Feiertag und der Kofferträger hatte frei. Aber auch das war kein Problem für uns, denn es gab ja Aufzüge.
Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten und keine weiteren Probleme, außer zwei Zimmerwechsel, auftraten, bezog auch ich mein Zimmer. Die Zimmer des Hotels im Allgemeinen, sind alle sehr geräumig und komfortabel.
Weitere Gäste aus Leipzig und Dresden, welche nur die Madeirarundreise gebucht hatten, reisten am späteren Nachmittag an. Somit bestand die gesamt Reisegruppe aus 44 Gästen, davon waren mit mir schon 24 in Madeira. Die Gruppe, welche von Leipzig anreiste kam mit Steve Weinert. Er arbeitet auch bei Eberhardt TRAVEL und war wie ich als Reisebegleiter für das Wohlergehen der Gäste zuständig. Wir beide kundschafteten sodann gemeinsam die Gegend aus und reservierten zwei Restaurants für das Abendessen, da die Unterkunft nur mit Frühstück gebucht war. Es ist wirklich zu empfehlen im Hotel nur Frühstück zu buchen, da es so viele schöne Restaurants gibt, wo man lecker essen gehen kann. Nichtsdestotrotz konnte man natürlich auch Abendessen im Hotel dazu buchen, wie es auch einige der Reisegäste taten.
Um 18:15 Uhr fand ein Begrüßungstreffen mit Aurora, eine weitere Mitarbeiterin von TRAVEL1, im Hotel statt. Zum Warm werden, gab es einen kleine Kostprobe vom typischen Madeirawein. Nachdem wir uns noch einmal gemeinsam vorstellten, erklärte Aurora noch mal die einzelnen Tagesabläufe und beantwortete Fragen. Für die zwei fakultativen Ausflüge, die Levadas-Wanderungen, nahmen wir die Anmeldungen der Gäste auf. Somit wussten wir, wie viele teilnehmen wollten, denn bei einer zu großen Gruppe bestellten wir einen zusätzlichen Wanderreiseleiter. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, verabschiedete sich Aurora von uns. Steve und ich gingen mit 19 Gästen in eins der reservierten Restaurants, das A Trainera, und wir ließen uns den köstlichen Degenfisch mit Banane schmecken. Sehr lecker.
 
Mittwoch, 06.10.2010 - Ausflug in den Westen Madeiras (Câmara de Lobos, Cabo Girão, Ribeira Brava, Encumeada Pass, Ribeira da Janela, Porto Moniz, São Vicente)
Unser erster gemeinsamer Ausflug mit der großen Truppe führte uns in den Westen der Insel. Zunächst fuhren wir nach Câmara de Lobos, wo wir auf einem schönen Aussichtspunkt Halt machten um die Stadt von oben zu betrachten. Danach ging es weiter zum Cabo Girão, der höchsten Steilküste Europas. Nachdem wir auch hier einen Fotostopp hatten, fuhren wir weiter nach Ribiera Brava. Dieser Ort ist von Felsen umgeben, wobei im Zentrum eine kleine hübsche Kirche steht. Zurück im Bus, teilten Steve und ich kleine Weißbrotkügelchen aus, welche mit Zuckerguss  überzogen waren. Etwas hart, aber dennoch nicht zu süß, aber auch nicht jedermanns Geschmack.


Gut gestärkt fuhren wir also weiter ins Landesinnere. Wir durchquerten die Serra de Aqua - ein Tal, welches vom Unwetter im Februar stark betroffen war und auch noch ist. Man kann noch heute an einigen Stellen sehen, wie der Schlamm von den Hängen rutschte und Häuser mit sich riss. Am Ende der Serra de Aqua erwartete und der Encumeada Pass auf 1007 Metern Höhe. Bei schönem Wetter und keinem Nebel, hätten wir hier vermutlich eine wunderbare Aussicht gehabt, aber leider war dem nicht so. Zumindest konnten wir aber die ersten Agapanthus, die afrikanischen Liebesblumen, bewundern. Unser nächstes Ziel sollte Ribiera da Janela sein. Auf dem Weg dahin durchfuhren wir die Hochebene von Paul da Serra. Aber leider war auch hier starker Nebel, sodass uns keine schöne Sicht gegönnt war. In Ribiera da Janela gibt es nicht viel, sondern lediglich der Fels im Meer mit einem Fenster (=Janela), sodass wir unserer Mittagspause entgegen strebten. Teresa organisierte ein Restaurant, wo man super Degenfisch essen konnte. Uns schien es eher eine Massenabfertigung zu sein, aber geschmeckt hatte es trotzdem und für 12,- €, inklusive Getränke und Dessert, ein unschlagbarer Preis.Dieses Restaurant befand sich in Porto Moniz, welches durch das schöne Meeresschwimmbecken bekannt ist. Leider war das Meer so stürmisch, dass die rote Flagge wehte und man somit nicht baden gehen konnte.


So fuhren wir nach dieser ausgedehnten Pause (1,5 h) weiter nach São Vicente, unsere letzte Station für heute. Ein kleiner Ort, noch recht ursprünglich mit einer niedlichen Kirche im Zentrum. Das Wetter spielte uns zum Abschluss des Tages noch einen kleine Streich, denn auf einmal begann es kräftig zu regnen. Die meisten Gästen schafften es noch in den Bus, andere jedoch verschanzten sich regelrecht in einem kleinen Cafe. Mit Regenschirmen unter dem Arm, begannen Steve und ich die restlichen Gäste in den trockenen Bus zu holen, doch gerade in dem Moment als alle endlich saßen, hörte es auf. Dies ist eben sehr typisch für Madeira.
Teilweise durchnässt machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Am Abend  gingen Steve und ich wieder mit ein paar Gästen essen. Diesmal ins Le Buffet.
 
Donnerstag, 07.10.2010 - 1. Fakultative Wanderung entlang der Levada da Serra do Faial
 


Der heutige Tag versprach uns viel Natur, denn wir wanderten, zumindest diejenigen die wollten, entlang der typischen madeirensischen Levadas. Da sich über 30 Gäste angemeldet hatten, bestellten wir noch einen zweiten Reiseleiter, Paula, die uns schon auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel begleitet hatte. Wir teilten uns also in zwei Gruppen um auf der Levada da Serra do Faial zu spazieren. Die Wanderung dauerte insgesamt ca. 2 h inklusive Pause. Wir bewunderten wieder einmal die Flora der Insel, sahen viele Eukalyptusbäume, Bella Donna’s, Agapanthus und noch mehr. Manchmal kam einem der Weg entlang der Levada vor, wie eine Wanderung durch den Regenwald, alles so verwachsen und ursprünglich. Nach zwei Stunden erlangte wir das Ziel und da der Tag erst angefangen hatte, beschlossen einige Gäste die Möglichkeit zu nutzen nach Funchal reinzufahren und die Stadt schon mal anzuschauen.
Erst zum Abendessen im Roca Mar sahen wir wieder Gäste, die sich den restlichen Tag einfach nur entspannt hatten.
 
Freitag, 08.10.2010 - Stadtrundfahrt durch Funchal (Markthalle, Weinverkostung, Botanischer Garten)
 



Funchal hieß es heute zu entdecken. Zunächst holte und natürlich Teresa mit Busfahrer Franco vom Hotel ab und wir fuhren erst einmal eine kleine Runde durch die Hauptstadt der Insel. Schließlich hielten wir an der Markthalle an, des es war Freitag und somit Markttag - der beste Tag um das Treiben auf dem Markt wirklich richtig kennen zu lernen. Man sollte den Degenfisch vor einem Besuch des Marktes probiert haben, denn hier konnte man diesen speziellen Fisch in seiner ganzen Pracht bewundern. Er ist schwarz wie die Nacht, sehr lang und hat Zähne wie ein Hai. Einen Schönheitspreis hatte er bestimmt noch nicht gewonnen!
 
Einige kauften sich Blumenzwiebeln oder seltene Früchte, aber Degenfisch kaufte sich keiner.
Wir fuhren danach zu einer Weinkellerei - Oliveira’s. Hier verkosteten wir 3 verschiedene Madeiraweine, welche allerdings nicht jedem schmecken. Dazu gab es den leckeren Honigkuchen und Zuckersirupkekse.


Als Abschluss des Tagesausfluges hatten wir noch eine Führung durch den Botanischen Garten mit Teresa. Durch Wind, Bauarbeiten und der Größe der Gruppe, verstand man leider nicht immer alles was Teresa uns erzählte. Zum selbstentdecken blieb allen Gästen aber dann noch Zeit. Selbst ein Vogelpark befindet sich in diesem Botanischen Garten.
Und wieder bestand die Möglichkeit nach dem Programm in der Stadt zu bleiben und diese auf eigene Faust noch zu erkunden. Am Nachmittag fuhr dann fast jede Stunde ein sogenannter Expressbus nach Canico zurück. Die Haltestelle für das Four View Oasis ist die Letzte gewesen und somit nicht zu verfehlen.
Das Abendessen nahmen wir wieder mit ein paar Gästen im A Trainera ein.
 
Samstag, 09.10.2010 - 2. Fakultative Wanderung entlang der Levada do Caniçal
 Heute hieß es mal wieder Wandern. Der Bus fuhr uns wieder ein Stückchen ins Landesinnere zur Levada do Caniçal. Eine sehr schöne Wanderung entlang der Berge, sodass wir immer wieder eine schöne Sicht über die Täler hatten. Der Weg war nur diesmal, im Gegensatz zur ersten Levadawanderung, sehr schmal. Hier musste man besonders aufpassen wo man hintrat, denn viele Steine lagen im Weg und der steile Hand gleich direkt nebenan. Deshalb empfehle ich diese Wanderung nur Personen, die auch eine gute Kondition und Trittsicherheit haben.
Unterwegs machten wir wieder eine Pause, wo jeder verschnaufen konnte.  



Teresa erzählte natürlich wieder sehr viel über die Flora. So brachte sie uns das Leben eines Bananenbaums näher und ließ uns auch leckere, uns unbekannte, Früchte kosten. Unterwegs trafen wir auch auf einen Bauern, der gerade Batatas, Süßkartoffeln, erntete sowie auf den Herrn José Rodriguez. Dieser Herr war einer der Ersten der die Levadas erbaute und somit schon über 90 Jahre alt. Er trug die typische madeirensische Wollmütze, über die einige Geschichten bestehen. Eine der Geschichten lautet so: Wenn die Ohrenklappen nach oben gestülpt sind hat der Mann von seiner Frau nichts zu befürchten. Sollten jedoch die Ohrenklappen nach untern gestülpt sein, so hatte der Mann zu viel getrunken und erwartete viel Mecker von seiner Frau, welche er durch die Ohrenklappen einfach überhören wollte. Nach mehr als 4 Stunden erreichten wir das Ziel. Manche gönnten sich am nahegelegenen Café ein Eis bevor es wieder zurück zum Hotel ging.
Zum Abendessen bestellten Steve und ich Plätze im Restaurant „Fados“. Da dieses Restaurant am Hang liegt und einige wenige Höhenmeter zu erklimmen waren, organisierten wir einen Transfer, welcher vom Restaurantinhaber persönlich gefahren wurde. Das besondere an diesem Abend war der kulturelle Höhepunkt, denn verschiedenste Sänger sangen für uns schöne, melancholische aber auch freudige Lieder, die sogenannten Fado.
 
Sonntag, 10.10.2010 - Ausflug nach Monte, ins Nonnental und Besuch eines Kräutergartens


Heute erwartete uns ein weiteres Highlight der Reise. Zunächst fuhren wir nach Monte und besichtigten die Kirche Nossa Senhora do Monte, wo uns Teresa noch einiges darüber erzählte. Wenn eine Prozession stattfindet rutschen Gläubige auf der Treppe vor der Kirche auf Knien hinauf um Vergebung zu erlangen oder Wunder zu erhalten. Das Highlight folgte danach - die Korbschlittenfahrt. Einige Mutige trauten sich und fuhren mit dem Korbschlitten auf den Straßen von Monte nach unten. Die Lenkung und die Bremsen (Gummisohlen aus Autoreifen an den Füßen) stellten zwei trainierte Madeirenser dar. Der Preis betrug pro Person 12,50 €. Diejenigen die keine Korbschlittenfahrt machten fuhren mit Teresa, Steve und mir mit dem Bus zur Abholestelle. Dort sammelten wir wieder alle Gäste ein, gesund und munter.
 


Danach ging es über enge Serpentinen zum Nonnental. Wir gelangten zu einer Aussicht, von der man das ganze Tal betrachten konnte. Leider wurden die Gipfel des Tals von dem verherrenden Waldbrand im August völlig niedergebrannt. Dennoch war es ein schöner Blick. Das Tal hatte seinen Namen durch die Nonnen erhalten, die vor langer Zeit vor Piraten dahin geflüchtet waren.
Bei dieser Aussicht gab es die Möglichkeit sich wieder Poncha oder auch Kastanienkuchen zu kaufen. Er sah aus wie ein Laib Brot, schmeckte aber vorzüglich - sehr empfehlenswert.
Zum Abschluss des heutigen Halbtagesausflugs fuhren wir zu Esmeralda. Wir besuchten ihren wunderschönen Kräutergarten. Zuerst gab es leckeren Wallnusskuchen, Brot und Chili-Gelee mit leckerem Lemonengrastee. Als alle gesättigt waren, führte uns Esmeralda in zwei Gruppen durch ihren Garten und zeigte uns ihre Schätze. Dabei sahen wir z.B. einen Chili-Strauch, einen falschen Olivenbaum und vieles mehr. Letztendlich bestand noch die Möglichkeit leckeres Chili-Gelee und Chili-Soße bei ihr zu kaufen. Auf der Fahrt zurück ins Hotel fuhren wir wieder über Funchals Innenstadt, was einige Gäste wieder nutzten um auszusteigen und auf Erkundungstour zu gehen. Das Abendessen bestellten wir diesmal im Habbeas Coppus.
 
Montag, 11.10.2010 - Ausflug in den Osten Madeiras (Camacha, Ribeiro Frio, Santana, Pico do Facho, Ponta do Rosto)
 


Unser letzter Tag mit Programm führte uns in den östlichen Teil der Insel. Zunächst fuhren wir nach Camacha, welches bekannt für das Korb flechten ist. Wir besuchten eine Korbflechterei, wo man auch Angestellten bei der Arbeit zusehen und Souvenire kaufen konnte. Danach ging es weiter nach Ribiero Frio. Hier schauten wir uns eine Forellenzuchtstation an und gleichzeitig war dies auch der Ausgangspunkt für eine kleine Wanderung zur Aussichtsplattform Balcóes. Anschließend fuhren wir nach Santana, wo wir schließlich Mittagspause machten. Wieder organisierte Teresa das Restaurant. Diesmal gab es leckeren Thunfisch zum Essen. Danach konnte man sich die niedlichen kleinen, typisch strohgedeckten Häuschen, die Casa de Colmo, anschauen. Darin lebte früher eine ganze Familie und auch heute leben vereinzelt Personen darin.


Gestärkt fuhren wir weiter zum Pico do Facho, von wo man zum einen, einen wunderbaren Blick über den Flughafen von Madeira hatte, zum anderen aber den östlichsten Zipfel der Insel betrachten konnte. Da leider der Ausflug zum Pico do Arieiro aufgrund der Waldbrände im August ausfiel, fuhren wir als Ersatz zum östlichsten Punkt von Madeira, zum Ponta do Rosto. Wenn man hier günstig stand, konnte man einen Blick auf beide Seiten (Süden und Norden) der Insel werfen.
Da die Reise nun schon fast zu Ende war, beschlossen Steve und ich den Gästen ein kleines Mitbringsel in Form des Honigkuchens zu schenken.
Auf dem Rückweg bedankten wir uns alle bei Teresa und Franco für ihre tolle Arbeit. Vieles hatten wir gesehen, vieles wurde uns erklärt und schöne Eindrücke wurden gesammelt.
Zum Abschluss gingen, wie immer, Steve und ich mit ein paar Gästen lecker Abendessen, diesmal im Villa Ventura, ein sehr gemütliches Restaurant.
 
Dienstag, 12.10.2010 - Heimreise nach Deutschland
Heute hieß es Abschied nehmen von Madeira.
Da die Flüge nach Deutschland erst am Nachmittag gebucht waren, nutzten viele die Möglichkeit im Zimmer bis 12:00 Uhr zu bleiben. Die Koffer konnte man nach dem Check-Out in einem Kofferraum deponieren, sodass viele die Zeit noch nutzten um einen Spaziergang zu machen oder schwimmen zu gehen.
Die Gäste die zurück nach Leipzig fliegen sollten, wurden ca. 14:15 Uhr vom Transfer abgeholt. Mit ihnen flog Reisebegleiter Steve Weinert. Ich flog mit den Gästen, die mit nach Dresden flogen. Der Transfer dafür kam gegen 15:30 Uhr. Angekommen am Flughafen, verlief der Check-In reibungslos. Wir trafen sogar die Leipziger-Gäste noch einmal kurz, bevor diese dann in das Flugzeug einstiegen. Deren Flug hatte nämlich, aufgrund eines französischen Luftraumstreiks, Verspätung.
Der Dresdner Flug kam schließlich wie erwartet, allerdings flogen aufgrund des Streikes über Italien und hatten dann doch schließlich Verspätung.
Dennoch sind wir alle heil wieder auf Deutschem Boden gelandet. Alle Koffer hatten ihren Besitzer wieder und die Transfere kamen auch wie bestellt. Somit erreichten mitten in der Nacht alle ihre heimischen Gefilde.

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