Reisebericht: Flusskreuzfahrt Portugal – Douro und Lissabon

18.07. – 27.07.2015, 10 Tage Flusskreuzfahrt auf dem Douro mit Vorprogramm in Lissabon – Porto – Pinhao – Vega de Terron – Barca d Alva – Peso da Regua – Porto


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Das Douro-Tal gilt als das spektakulärste Weinanbaugebiet der Welt. Von den grünen Küsten um Porto führt Sie der Weg vorbei an den bewaldeten Hügelketten der Serras und vorbei an den Weinbergen und Talsohlen.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

1. Tag: Flug nach Lissabon

Pünktlich treffe ich mich mit den ersten Gästen am Flughafen in Dresden. Alle anderen treffe ich in Frankfurt. wir flogen nach Lissabon, wo wir von Edite schon erwartet worden, und fuhren zum 3-Sterne-Hotel Principe Lisboa im Herzen der Hauptstadt. Dabei gab es schon die ersten Informationenüber Portugal und Lissabon. nach dem sehr guten Abendessen zog es doch noch einige in die Altstadt um das abendliche Flair zu genießen.

2. Tag: Stadtrundfahrt in Lissabon

Heute erwartete uns Edite zur Stadtrundfahrt durch Lissabon. Zuerst besichtigten wir das Hieronymus-Kloster. Bereits 1502 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen und nach 42 Jahren Bauzeit wurde es 1544 fertig gestellt. Bis 1834 beheimatete es den Orden des heiligen Hieronymus, welcher gleichzeitig namensgebend für das Kloster war. Heute werden unter anderem die Sarkophage und Grabstätten der wichtigen portugiesischen Persönlichkeiten und 21 Mitgliedern der königlichen Familie aufbewahrt. Auch das Marinemuseum sowie das archäologische Museum sind darin untergerbacht. Anschließend fahren wir zum Tejo und sahen den Torre de Belem. Der Turm befindet sich an der  Hafeneinfahrt um Ankommende Schiffe zu begrüßen. Am Ufer des Tejo befindet sich auch  das Entdeckerdenkmal. Anschließend besuchten wir die Burg Sao Jorge, auf dem östlichen Stadthügel mit reizvollem Blick über die Dächer der Stadt. Schon der Aufstieg zum Castelo de Sao Jorge ist schön doch auch sehr anstrengend. Er führte durch das alte Lissabon vorbei an verschiedenen Aussichtspunkten. Endlich angekommen hatten von der Burg eine großartige Aussicht über die Stadt und den Fluss Tejo. Die Burg wurde im 12. Jh. erbaut und hatte eine militärische Funktion und war gleichzeitig Sitz der Königsfamilie. Nachdem die Könige aus der Burg in die Innenstadt gezogen waren und nach dem Erdbeben von 1755 geriet das Castelo in Vergessenheit. Im 20 Jahrhundert wurde es wiederentdeckt und 1990  renoviert. Seitdem ist es wieder ein besondere Besuchermagnet. Jetzt waren doch alle etwas geschafft. Einige bummelten noch durch die Altstadt und die anderen fuhren zurück zum Hotel. Auch am heutigen Abend wurde die nahe gelegene Metro noch rege genutzt um den Abend in der Stadt ausklingen zulassen.

3. Tag: Tomar – Fatima – Einschiffung in Porto – Vila Nova de Gaia

Am Morgen verließen wir Lissabon und fuhren Richtung Norden in die Stadt Tomar. Dort besichtigten wir die Christusritterburg. Wir überzeugten unsh von der Schönheit dieser Burg. danach reisten wir weiter nach Fatima in eine der wichtigsten Pilgerstätten Europas. Bei einer kleinen Stadtbesichtigung sahen wir die Wallfahrtskapelle und die Basilika von Fatima. Am späten Nachmittag erreichten wir Porto und die MS Infante don Henrique. Nach dem Kabinenbezug lernten wir bei einem Begrüßungsgetränk die Mannschaft kennen und nahmen danach im Schiffsrestaurant Platz zu unserem ersten Dinner. Einige Unternehmungslustige nahmen nach dem Essen an einer kleinen Busrundfahrt "Porto bei Nacht" teil. Die beleuchtet Altstadt konnte genau so begeistern wie auch der Bahnhof Sao Bento mit den herrlichen Kachelarbeiten. 

4. Tag: Porto

Nachdem Frühstücksbuffet unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch Porto. Die Stadt war im Jahr 2001 die Kulturhauptstadt Europas und die Altstadt wurde ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Wir fuhren zur farbenprächtigen Cais da Ribeira zur alten Alfandega, einem ehemaligen Zollamt. Wir besuchten die gotische Kirche Igreja de Sao Francisco, welche bereits im 14. Jahrhundert in Auftrag gegeben wurde, und zu den schönsten Bauwerken von Porto gehört. Das alte Börsengebäude Bolsa war besonders Sehenswert. Vier Brücken führen zur Nachbarstadt von Porto, nach Vila Nova de Gaia. Die beeindruckendste ist die Auto- und Fußgängerbrücke Dom Luis I, welche der Assistent Gustav Eiffels geplant hat. Diese Brücke, die aussieht wie ein querliegender Eiffelturm und führt direkt vom Zentrum nach Vila Nova de Gaia. Der Blick von hier über den Douro nach Porto ist von überwältigender Schönheit. Gaias Uferpromenade ist gesäumt von den Bars der Portwein-Firmen, welche hier ihre Keller haben. Natürlich verließen wir Vila Nova de Gaia nicht, ohne in der Sandemann Kellereien den berühmten Portwein zu kosten. Nach dem Mittagessen an Bord konnten wir mit einem Rabello Boot in die Altstadt fahren und die Stadt auf eigene Faust entdecken. Nach dem Abendessen erwarteten uns ein Fado Abend im Salon.

5. Tag: Porto – Beginn Ihrer Kreuzfahrt Richtung Regua

Nach dem Frühstück starteten wir zu einem Ausflug in die Stadt Braga. "Portugiesisches Rom" wird diese Stadt genannt, was auf die Ambitionen des hier residierenden Erzbischofs und seiner Vorgänger hindeutet. Die Stadt ist berühmt für ihre insgesamt über 30 Kirchen. Die örtliche Reiseleiterin zeigte uns die Hauptsehenswürdigkeiten, wie z.B. den Torbogen Arco da Porta Nova aus dem 18. Jahrhundert, die beeindruckende Kathedrale mit der Misericordia-Kirche, das Rathaus, das zu den schönsten Barockbauten der iberischen Halbinsel zählt, und die Kirche Populo mit den schwarz-weißen Azulejos. Wieder an Bord fuhren wir auf dem Douro nach Regua.

6. Tag: Regua – Vila Real – Pinhao – Vega de Terron – Spanien

Unser heutiger Ausflug führte uns nach Vila Real nördlich des Rio Douro. Der hübsche Ort liegt auf einer vom Rio Corgo zurecht geschliffenen Halbinsel. Während eines kleinen Stadtrundgang sahen wir das barocke Rathaus, die Kirche Igreja Nova und die gotische Kirche Se Sao Domingos. Weiter führte die Fahrt zum Schloss Mateus, dessen barocke Fassade sich auf den Etiketten des Mateus-Rosé, des meistverkauften Weines der Welt, wieder findet. Obwohl dieses nobelste Anwesen von Portugal bewohnt ist, sind der Park und ein Teil des Gebäudes für Besucher zugänglich. Der Park beeindruckt durch Formalität, ist jedoch nicht so streng wie seine französischen Vorbilder. Das Schiff ist währenddessen weitergefahren und wir gingen in Pinhao wieder an Bord. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Douro-Tales. Auf dem Sonnendeck oder im Panoramasalon und ließen wir die ständig wechselnden Bilder der faszinierenden Landschaft auf sich wirken. Die Hänge und Terrassenstufen des Rio Douro verwandeln das Tal in eine Traumkulisse. Auf den Bergkuppen und inmitten der Weinfelder gibt es immer Neues zu entdecken: Versteckte Kapellen oder Klöster, verschlungene Straßen, welche kaum oder gar nicht mit Autos zu befahren sind, und verträumte winzige Orte, in denen die Zeit stehen geblieben ist. Es ist eine imposante und abwechslungsreiche Fahrt, welche in Vega de Terron endet. Feurig und typisch endete unser Tag in Spanien - mit Flamenco. Nach dem Essen erwartete uns ein spanischer Abend im Salon.

7. Tag: Vega de Terron – Barca d´Alva

Heute besuchten wir die berühmte spanische Universitätsstadt Salamanca. Die Stadtführerin zeigte uns die zahllosen Sehenswürdigkeiten der Stadt am Rio Tormes. Der Mittelpunkt von Salamanca ist die Plaza Mayor, der wahrscheinlich schönste Arkaden gesäumte Platz Spaniens. Sehenswert sind auch die älteste Universität Spaniens, das Casa de las Conchas, benannt nach den Pilgermuscheln an den Fassaden, die Barockkirche La Clereria, die alte und die neue Kathedrale sowie die den Rio Tormes überspannende Römerbrücke Puente Romano. Zum Mittagessen kehrten wir in das Muschlhaus in Salamanca ein. Anschließend hatten wir Zeit die Stadt auf eigene Faust zu durchstreifen. Nach einem erlebnisreichen Tag brachte uns der Reisebus nach Barca d'Alva, wo auf der MS Infante Don Henrique bereits das Abendessen vorbereitet ist. Der Abend klang mit einer rassigen Flamenco Show im Salon aus.

8. Tag: Barca d'Alva – Ferradosa – Pinhao

Am Morgen steuert der Kapitän das Schiff flussabwärts. Den Vormittag verbrachten wir an deck, denn die Fahrt führt durch die sonnenverwöhnte Regiao do Vinho de Porto - das Gebiet, in welchem die Trauben des berühmten Portweines angepflanzt werden. "Kraftvoll, feierlich und tief" bezeichnete der portugiesische Poet Herculano diese in Jahrmillionen entstandene Natur längs des Rio Douro. Die Schieferböden, die entlang des Flusses steile, gewundene Terrassen bilden, speichern die Wärme besser als alle anderen Böden und tragen so zur Bildung des hohen Zuckergehaltes bei. Die hier angebauten widerstandsfähigen Rebsorten, die ihre Wurzeln auf der Suche nach Wasser bis zu sieben Meter in den Boden bohren, gibt es im übrigen Europa nicht mehr. Nach dem Mittagessen macht die MS Infante Don Henrique in Ferradosa fest. Der heutige Ausflug führte uns von hier aus über die Weinroute in die terrassenförmig angelegten Weinanbaugebiete des Rio Torto. In einem schön gelegenen Landhaus inmitten der Weinberge lernten wir bei einer Weinprobe die hiesigen Weine kennen. Unser Schiff ist währenddessen nach Pinhao weitergefahren, einem der Zentren der portugiesischen Weinkultur. Bevor auf das Schiff gingen besuchten wir den reizvollen Bahnhof von Pinhao. Er ist bekannt für seine Azulejos - es handelt sich um bemalte Keramikkacheln, für die der Norden von Portugal berühmt ist. Am Abend erwartet man uns im Restaurant zum festlichen Gala-Dinner. Mit Tanz und guter Laune klangt der Tag im Salon des Schiffes aus.

9. Tag: Pinhao – Regua – Porto

Heute besuchten wir die alte Bischofsstadt Lamego. Eine barocke Kirche krönt die Stadt: die Nossa Senhora dos Remedios. 700 Stufen führen hinauf zur blaugekachelten, doppeltürmigen Kirche - eine Wallfahrt, die jährlich Hunderttausende auf sich nehmen. Wir bummelten durch die uralten Gassen der Stadt, welche schon im 2. Jahrhundert in Schriften als eine der schönsten Städte von Iberien gelobt wurde. Die MS Infante Don Henrique ist in der Zwischenzeit nach Regua weitergefahren und zum Mittagessen gehen wir wieder an Bord.  Am Nachmittag genießen wir ein letztes Mal die Fahrt durch die faszinierende Landschaft des Douro-Tals und die beeindruckenden Schleusenanlagen auf dem Weg nach Porto, wo wir am Abend vor Anker gehen. Der letzte Tag unserer Reise klang mit einer schönen Folkloredarbietung aus.

10. Tag: Porto – Heimreise

Nach einem letzten Frühstück an Bord heißt es leider Abschied nehmen. Mit vielen Erinnerungen im Gepäck flogen wir von Porto zurück nach Frankfurt. Auch wenn die Maschine verspätung hatte erreichten wir alle unsere Anschlussflüge.

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