Reisebericht: Flusskreuzfahrt Portugal – Douro und Lissabon

09.06. – 18.06.2018, 10 Tage Flusskreuzfahrt auf dem Douro mit Vorprogramm in Lissabon – Porto – Pinhao – Vega de Terron – Barca d Alva – Peso da Regua – Porto


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Eine wunderschöne Flusskreuzfahrt durch eines der bekanntesten Weinregionen Europas umrahmt mit dem Besuch der zwei größten Städte Portugals - eine bezaubernde Kombination...
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag, 09.06.2018 – Anreise nach Lissabon

Am frühen Samstagmorgen trafen sich alle Reisegäste mit Abflug Dresden am Flughafen, um in die Hauptstadt Portugals, dem ersten Ziel ihrer Reise, zu reisen.
Da wir bereits am Vortag von Eberhardt Travel online eingecheckt wurden, brauchten wir eigentlich nur noch unser Gepäck aufgeben.
Eigentlich - denn infolge der Unwetter in der vergangenen Nacht in Frankfurt konnte das Flugzeug nicht starten, welches uns am heutigen Morgen zurück nach Frankfurt bringen sollte. Also wurde unser Flug annulliert.
Durch die damit verbundene Umbuchung starteten wir erst am frühen Abend Richtung München und nach zusätzlicher Verspätung beim Weiterflug nach Lissabon gelangten wir erst gegen Mitternacht an unser Ziel.
Wenn schon einmal der Wurm drin steckt...
Jetzt hieß es nur noch so schnell wie möglich zum Hotel, dort noch eine kurze Stärkung und
danach hatte jeder -angesichts dieser endlosen langen Anreise, der neue Tag hatte bereits begonnen,- nur noch einen Wunsch, "seine müden Glieder nieder zu legen" und wenigstens schon mal von den Attraktionen Lissabons zu träumen, welche uns Morgen erwarteten.

2.Tag, 10.06.2018 – Eroberung von Lissabon

Nach einer zweiten kurzen Nacht sowie einem reichhaltigen Frühstück wartete bereits Leonor, unsere örtliche Reiseleiterin, um gemeinsam mit uns den Aufstieg zum Castelo de Sao zu wagen.
Der Wettergott meinte es auch mit uns gut und so kamen wir nicht zu sehr ins Schwitzen. Oben auf der Burg angekommen, wurden wir mit herrlichen Blicken auf den Theaterplatz, die Ufer des Tejo sowie die Sehenswürdigkeiten der Stadt belohnt. Mit den schönen Blicken noch vor Augen führte uns dann Leonor -abseits vom üblichen Touristentrubel- hinab durch enge Gassen mit kleinen Lokalen und alten Häusern, vor denen noch die alten Frauen sitzen und den Vorbeikommenden "Ginja" ( den hier typischen Kirschlikör) anbieten. Erschöpft von dem "etwas längerem Spaziergang" stärkten sich nun die meisten Reisegäste in den kleinen Restaurants am Rossio oder liefen den "Brodway Lissabons"= Rue Augusta entlang zum Triumphbogen und Placo de Comercio.
Im Anschluss ging es mit dem Bus weiter in den Stadtteil Belem.
Hier besuchten wir zuerst das äußerst impossante Hieronymuskloster, welches einst am Ufer des Tejo stand. Früher war hier eine kleine Kapelle. 1502 war es dann König Manuel I vorbehalten, den Grundstein für das Kloster zu legen. Es sollte ein Symbol des Triumpfes der Seeherrschaft Portugals und ein Meisterwerk der Manulinik werden.
Finanziert wurde der Bau aus der Importsteuer und den Gewinnen aus dem Gewürzhandel. Zunächst erläuterte Leonor uns das filigrane Südportal, folgend die Klosterkirche Santa Maria mit dem prächtigem Sarkophag von Vasco da Gama sowie dem wahnsinnig tollen Innenhof.
Nächste Station war der Wachturm am Tejo - der Torre de Belem. Majestätisch erhebt sich das Bauwerk am rechten Ufer. Diese Hafenfestung bewachte früher die Einfahrt in den Hafen.
Kaum vorstellbar, dass der Turm früher mitten im Fluss stand.
Nun lenkten wir unsere Schritte zum gewaltigen Denkmal der Entdecker, welches 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet wurde. Zu Füßen des Denkmals erinnert ein Bodenmosaik an die großen Entdecker und Namen wie Vasco da Gama, Luis de Camoes...
Von soviel Geschichte und Kunst hungrig gemacht, verkosteten wir die Köstlichkeit Lissabons - "Pasteis de Belem". Das Rezept ist geheim und wird auch nicht verraten. Bei unserer Probe konnten wir die Zusammensetzung auch nur erahnen.
Mit der folgenden Rückfahrt zum Hotel ging es noch einmal vorbei an der Brücke des 25.Juli und plötzlich spürten wir einen Hauch von San Francisco...

3.Tag, 11.06.2018 – Über Tomar und Fatima nach Porto

Nach dem Frühstück und Kofferladen hieß es heute "Adeus Lisboa", wie das gleichnamige Lied von Alberto Ribeiro. Wir fuhren Richtung Porto, um unsere Flusskreuzfahrt zu beginnen.
Unser erster Halt galt Tomar mit seiner massiven Christusritterburg, welche 1162 von denTempelrittern gegründet wurde. Die 16-eckige Wehr-Klosteranlage zum Schutz der Pilger ist ein Juwel manuelinischer Baukunst. Besonders das Portal von 1515 und das manuelinische Fenster in der Kreuzkirche zeugen davon. Bei unserer Besichtung erhielten wir einen Eindruck vom Leben der "Mönche mit Schwert" und ihren Vorbereitungen zum Kampf. Noch heute ist die Christusritterburg die größte Klosteranlage Portugals.
Nach langer Busfahrt erreichten wir dann Fatima. Es ist ein recht junger Wallfahrtsort. Am 13. Mai 1917 erschien 3 Kindern die Jungfrau Maria beim Schafe hüten. Diese habe ihnen befohlen, künftig jeden 13. des Monats bis Oktober an diesen Ort zurückzukehren. Nach und nach fanden sich immer mehr Schaulustige ein, bis am 13. Oktober über 70.000 Menschen Augenzeuge des Sonnenwunders wurden. Bei strömenden Regen habe sich die Sonne begonnen, um ihre eigene Achse  zu drehen und dabei  bunte Strahlenbündel auszusenden.
Ab jetzt pilgerten Tausende Menschen nach Fatima.
Am 13. Mai 1930 wurde dann dieser Madonnenkult durch Bischof Leinia offiziell anerkannt.
In den 50-iger Jahren baute man eine Basilika und überführte die Gebeine der Kinder in die Kirche. Schon bald war die Basilika zu klein für die vielen Pilger und so entstand der monumentale Platz davor. Seit 1973 spielte man mit dem Gedanken der Errichtung einer größeren Basilika. Nach dem Papstbesuch im Jahre 2000 begann dann der Bau und im Herbst 2007 erfolgte die Einweihung. Seit 2007 trägt das monumentale Gebäude den Namen "Basilika Minor", wo in dem freitragendem Raum fast 9.000 Pilger Platz finden.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann Porto. Unser Bus brachte uns zum Cai de Gaia, der Anlegestelle der "MS Douro Spirt" - unserem schwimmenden Zuhause für die nächsten sieben Tage.
Wir checkten ein, beschnupperten die Kabinen und trafen uns zu ersten Informationen von Christian, dem Kreuzfahrtdirektor. Im Anschluss nahmen wir im Speiseraum unser erstes leckeres Abendessen ein und fühlten uns sofort wie zu Hause angesichts der sehr netten und aufmerksamen Kellner.

4.Tag, 12.06.2018 – Ausflug nach Quinta da Avessada und Pinhao

Noch vor dem Frühstück erreichten wir die erste Schleuse Carrapatelo -mit 35 Meter Höhenunterschied- die größte Schleuse während unserer Flusskreuzfahrt. Die Schleusenspektakel sind jedes Mal ein besonderes Ereignis und wurden deshalb von vielen Kameras verfolgt. insgesamt konnte es, wer wollte, bei den sieben Schleusen 14 mal erleben. 
Den heutigen Vormittag hatten wir noch frei. Wir erkundeten unser Schiff, lauschten den Ausführungen Christians über das Leben an Bord inklusive Rettungsübung und stießen nach der Vorstellung der Schiffsmannschaft mit dem Kapitän auf eine wunderschöne Fahrt auf dem Duoro an.
Und schon war die Zeit gekommen, uns am phantastischen Mittagsbuffet zu laben. Anschließend begaben wir uns auf das Sonnendeck -nicht etwa wegen einer kleiner Siesta oder auch mit- sondern um den Fahrtverlauf auf der unvergesslichsten Strecke einer Douro Kreuzfahrt, dem Abschnitt zwischen Peso da Regua und Pinhao, zu verfolgen. Dieses Gesamtbild der terrassierten Weingärten, hübschen alten Bauernhäuser und Weingüter(Quintas) sowie kleinen Kapellen in wunderschöner Landschaft ist einzigartig. Die Gegend wird Cima Corgo genannt und ist nicht umsonst 2001 zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
In Pinhao angekommen, startete dann unser erster Ausflug. Wir liefen zunächst zum nahgelegenen Bahnhof der Kleinstadt. Dieses Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts ist ein Kleinod der Azulejo-Kunst. Das Innere ist vollständig mit Fliesenbildern verkleidet, welche das vielfältige Leben der Weinbauern darstellen.
Danach fuhr der Bus 600 Meter hinauf zum Plateua Faraios, wo sich unser Ziel -die Quinta Avessada- befand. Hier oben wird auf 100 Hektar Wein angebaut und auf Grund der speziellen Lage - die Muskattraube. Der junge Besitzer Luis erklärte uns bei einer kleinen Führung auf sehr humorvolle Weise die Produktion des Muskatweines sowie die Fässer, welche von Generation zu Generation weitergegeben werden. Besonders interessant war die Beschreibung wie die teilweise über 100 Jahre alten Fässer dabei erhalten werden.
Im Anschluss wurden wir zu einem typisch portugiesischem Abendessen, natürlich inklusive dem hier produziertem Muskatwein, eingeladen. Während des Essens brachten Luis lustige Beiträge zum Wein uns wiederholt zum Lachen und die Mitarbeiter unterhielten uns dazu mit einheimischen Weisen.
Apropos Musik - Zurück auf dem Schiff erfolgte dann nahtlos der Übergang zur Folklore-Show mit landestypischen Musikstücken, welche von den Gästen ebenfalls mit viel Beifall bedacht wurden.

5.Tag, 13.06.2018 – Besichtigung von Castelo Rodrigo

Da die Kreuzfahrtschiffe auf dem Douro nicht nachts fahren dürfen, startete unser Schiff schon um 06.00 Uhr, um uns bis zum frühen Nachmittag nach Vega de Terron an der spanisch- portugiesischen Grenze zu bringen, wo das Schiff den Endpunkt des portugiesischen Douro erreichen sollte.
Oder um es positiv zu beschreiben, wir uns freuen konnten, da hier der Beginn ist, um die herrliche Reise in entgegengesetzter Richtung bis zurück nach Porto zu machen.
Bei bestem Reisewetter und herrlichem Sonnenschein ließen wir am Vormittag mit einem kühlen Getränk bewaffnet auf dem Sonnendeck die bezaubernde Landschaft an uns vorbei gleiten.
Nach dem Mittagessen gönnten wir uns noch etwas Ruhe und waren somit fit für unsere heutige Tour.
Der Bus schlängelte sich die Berge hinauf in das historische Dorf Castelo Rodrigo mit seiner wechselhaften Geschichte. Im 12. Jahrhundert erhob der König von Kastilien und Leon Alfonso iX. Castelo Rodrigo zur Kleinstadt, deren Wahrzeichen die Burg wurde. König Dinis I von Portugal erwarb den Ort mit der Grenzfestlegung zwischen Spanien und Portugal im Vertrag von Alcanices im Jahre 1297. Eine Stadtmauer mit 3 Stadttoren kam hinzu. Der Großvater des Entdeckers von Brasilien, Pedro Alvares Cabral, lebte hier ebenso wie der Sohn Infante D. Fernando von König D. Manuel I. Die hübsche Kirche Nossa Senhora de Rocamar mit der Jacobsmuschel wurde im 14. Jahrhundert von französischen Hospitalitern gebaut. Der zweimalige Vizekönig von Portugal, Cristovao de Moura erbaute 1590 einen Palast, welcher im 17. Jahrhundert von den Einwohnern angezündet wurde, da er für sie ein Symbol der spanischen Macht darstellte. Eine Zisterne aus dem Mittelalter, der 8 Meter hohe manuelinische Schandpfahl aus dem 16. Jahrhundert sowie der Torre do Relogio sind weitere stille Zeugnisse.
Castelo Rodrigo ist heute ein Geheimtipp für Einzelreisende, die etwas Besonderes suchen und oberhalb der Kreisstadt Figueira Castelo Rodrigo hier auch fündig werden.
Nach der Besichtigung fuhren wir die traumhafte Strecke in das Douro-Tal wieder hinab zu unserem Schiff. Unterwegs machten wir noch einen Fotostopp, wo wir, neben dem Blick auf einige kreisende Schmutzgeier, einen tollen Blick und Fotomotiv auf unsere "Douro Spirit" hatten, welche tief unten bereits uns erwartete und ein hervorragendes Abendessen für seine "Ausflügler" bereit hielt.

6.Tag, 14.06.2018 – Entdeckung von Salamanca – Spanien

Bereits um 08.30 Uhr und somit viel, viel früher als sonst startete unser Bus in die Stadt, welche von der UNESCO zum "Kulturgut der Menschheit" erklärt wurde. Ca. 2 Stunden dauerte die Fahrt. 
Wir trafen unseren spanischen Reiseleiter und spazierten gemeinsam zum Plaza Mayor oder auch Rathhausplatz genannt. Dieser wurde im 18. Jahrhundert vom Architekten Alberto de Churrigeura gebaut. Eine Statue von ihm zeigt ihn am Tisch sitzend und die Baupläne zeichnen. Danach erreichten wir das Muschelhaus = Salamancas berühmtesten Palast. 300  Muscheln verzieren die gesamt Fassade und Seitenwände und waren das Wahrzeichen der Frau des Erbauers Maldonado. Sie symbolisieren seiner Liebe zu ihr sowie sind das Kennzeichen des Jacobsordens, welchem er als Vorstand angehörte. Durch Innenstadtgassen laufend, gelangten wir zur Universität, wo wir am Portal den berühmten Frosch auf einem Totenkopf finden mussten.
Die Mauern Salamancas beherbergen die älteste Universität Spaniens, welche im Jahre 1218 gegründet und durch die päpstliche Bulle von Papst Alexander IV. anerkannt wurde. Im Verlauf  der weiteren Geschichte wechselte die Einflussnahme von Kirche und Monarchie. Im 16. Jahrhundert erlebte die Universität eine kulturelle Blütezeit und wurde Vorbild für alle iberoamerikanischen Universitäten der Welt. Heute studieren etwa 28.000 Studenten und weitere 8.000 sind an Privatuniversitäten eingeschrieben.
Unser Stadtrundgang endete an den Kathedralen. Die neue Kathedrale im gotischen Renaissance Stil gebaut, wächst aus der alten Kathedrale. Diese ist ist romanischen Stil erbaut und sieht die neue achtungsvoll an. Es entsteht der Eindruck, als würde der alte Dom den neuen bewachen oder beschützen.
Ein Spaziergang macht auch hungrig, und deshalb speisten wir jetzt erst einmal zu Mittag.
Und da wir ja heute zu Besuch in Spanien waren, gab es natürlich eine Riesen-Paella umrahmt von einer feurigen Flamenco Show.
Nach dieser Stärkung hatten wir Freizeit. Die Mehrzahl der Gäste von Eberhardt Travel entschied sich für eine Fahrt mit dem kleinen Touristenzug und entdeckten dabei noch weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie den alten Bischofsplatz, das Dominikaner-Kloster, den Turm des Clavero...
Am späten Nachmittag erwarteten uns die Busse an der Casa Liz zur Rückfahrt nach Portugal, wo unser Schiff inzwischen in Barca d' Alva vor Anker lag.
Wieder in Portugal angekommen, hatte die Küchen-Crew entsprechend ein portugiesisches Barbeceue für seine Gäste vorbereitet - der I-Punkt als Abschluss eines wunderschönen Tages.

7.Tag, 15.06.2018 – Quinta do Seixo und Lamego

Am Vormittag passierten wir zwei Schleusen und genossen wieder bei prächtigem Reisewetter die zauberhafte Landschaft vom Sonnendeck aus.
Nach dem Mittagsessen begann dann der Ausflug zur Portweinstraße. Wir fuhren mit dem Bus steil bergan vorbei an vielen Mandelbäumen, Korkeichen und Olivenhainen und erreichten nach kurzer Fahrt die Portweinkellerei Quinta do Seixo - einem Weinkeller der Firma Sandeman.
Hier werden die Trauben beim Kelltern nicht mehr traditionell mit den Füßen getreten. Diese Tätigkeit haben jetzt Roboter übernommen, um den Saft zu gewinnen. Wir probierten einen weißen Portwein und einen Roten.
Vom Weingut ergab sich ein "Bilderbuch-Blick" hinab auf den tief im Tal fließenden Douro umgeben von den in der Sonne glänzenden Weinbergen - das Klicken der Fotoapparate wollte kein Ende nehmen. Doch "die Show must go on"...
Reizvoll am Abhang des Monte Penude, inmitten von Weinbergen und grünen Feldern, liegt das Bischofsstädtchen Lamego - unser nächstes Ziel.
Geschichte schrieb dieser Ort im Jahre 1143, als die Einwohner Don Alfonso Henriques zu ihrem ersten König proklamierten. Alfonso I. schuf 1181 die "Grundgesetze von Lamego" und nannte sein Reich fortan Portugal.
Wir begannen unsere Besichtigung an der berühmten Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remedios. Dieses barocke Bauwerk mit seinen beiden Türmen hat an der Außenfassade herrliche blaue Azulejos und ein prächtige barocke Treppe mit insgesamt ca. 700 Stufen und 14 Stationskapellen hinab in die Stadt. Der Abstieg -die Stufen hinab- war gar nicht so dramatisch wie erwartet. Einige Gäste probierten es aus, andere fuhren gemütlich mit dem Bus hinab.
Im Stadtzentrum angekommen, bewunderten wir noch im ehemaligen bischöfischen Palais das sehenswerte Regionalmuseum. Gezeigt werden hier flämische Gobelins aus dem 16. Jahrhundert, portugiesische Malerei aus dem 16- 18. Jahrhundert, Volkskunst und sakrale Kunstgegenstände. Einige Gäste schauten auch einmal in die gegenüberliegende, im Jahre 1129 gegründete und im 16. - 17. Jahrhundert stark veränderte, gotische Kathedrale (Se). Von dem ursprünglichem Gebäude ist allein der massive rechteckige Turm noch erhalten. Das Innere wurde im 18. Jahrhundert neu ausgestaltet. Ein Renaissance-Kreuzgang mit mehreren hübschen Kapellen schließt sich an.
Lamego hat aber noch mehr zu bieten. In der Region um dieses Städtchen lagert in den Kellereien der "Raposeira", der einzige in Portugal hergestellte Sekt, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Champagner aufweist.
Durch die herkunftsgeschützten Weinberge ging es anschließend zurück nach Regua, welches seine Blüte mit der Entwicklung des Portweinanbaues in der Region und dem Transport des begehrten Weines nach Porto erlangte. Dort hatte inzwischen unser Schiff angelegt.
Wieder an Bord galt es dann, sich schick zu machen für den Gala-Abend. Er begann mit dem Capitain Cocktail in der Bar Lounge und dem folgte ein interessantes Abendessen im Bordrestaurant.

8.Tag, 16.06.2018 – Mateus Palast und Einfahrt in Porto

Nach dem Frühstück begann unser Ausflug in das "Gebiet hinter den Begen". Nicht weit von Vila Real stößt man dabei auf das kleine Dorf Mateus mit dem Landsitz des 7. Grafen von Vila Real - unserem heutigen Ziel.
Der Barockpalast aus dem Jahre 1739, der von dem italienischen Architekten Nicollo Nasoni entworfen wurde, ist auf der ganzen Welt bekannt. Die barocke Fassade mit ihrer anmutigen Freitreppe ziert jede Flasche Mateus Rose, jenen berühmten Wein, der von diesem Örtchen aus seinen Siegeszug in fast alle Erdteile angetreten hat.
Wir besichtigten zuerst die herrlichen Gärten -nach dem Vorbild Versailles angelegt-, den malerischen Schwanenteich und die als gärtnerisches Kleinod geltende Thuja-Allee. Kaum zu glauben, dass alle diese Anlagen nur von fünf Gärtnern gepflegt werden.
Danach gönnten wir uns eine kleine Pause und verkosteten auf Einladung von Eberhardt Travel
drei typische Weinsorten dieser Region.
Bei dem sich anschließendem Rundgang durch die Räume des Adelspalastes wurden wir von deren Schönheit und den prächtigen Holzdecken aus Esskastanien geblendet. Auch die wertvollen Möbel, mit Intarsien verziert, waren an Schönheit nicht zu überbieten.
Kaum waren alle Gäste wieder an Bord, hieß es "Leinen los" und unser Schiff startete Richtung Porto.
Nachmittags an Bord verfolgten einige Gäste die Einfahrt in die letzten beiden Schleusen,  nahmen an der Brückenbesichtigung teil oder gönnten sich eine Siesta, schließlich war ja heute Wochenende.
Am frühen Abend konnten wir dann live -von der Brücke mit Erklärungen unterstützt- die Einfahrt in Porto erleben, wobei unser Schiff extra etwas weiter hinaus fuhr, damit alle Gäste auch noch die Einmündung des Douro in den Atlantik erblicken konnten.
Nach dem Abendessen wurden wir dann noch vom Fado - dem bekanntesten Gesang Portugals  gut unterhalten und einige Gäste trafen sich noch auf einen kleinen Bummel in das wunderschön angestrahlte nächtliche Porto.

9.Tag, 17.06.2018 – Porto und Guimaraes

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes auf der Douro Spirit gab es heute noch ein voll gefülltes Ausflugsprogramm.

Vormittag – Stadtrundfahrt Porto

Alles begann bei Kaiserwetter mit einer Stadtrundfahrt durch die mit 400.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Portugals.
Zunächst fuhren wir mit dem Bus zur Kathedrale von Porto, dem geistlichem Zentrum Nordportugals. Hier siedelten vor mehr als 2000 Jahren die ersten Einwohner der Stadt und bauten sie bis hinab zum Ufer des Douro aus. 1120 entstand dann an dieser Stelle die erste romanische Bischofskirche. Wir traten durch das prachtvolle Portal und bewunderten den gotischen Kreuzgang.
Nur wenige Schritte entfernt führte uns der Weg zum Bahnhof Sao Bento, welcher gleich zwei Funktionen in sich vereint - Bahnhof und Museum. Er besticht durch eine beeindruckende Kunst aus 20.000 Kacheln, welche im oberen Teil des Bahnhofes die Geschichte des Transportweges zeigen, die Seitenflächen sind geschmückt mit Kacheln zur Geschichte Portugals und die Frontfläche dokumentiert typische Szenen aus dem alltäglichem Leben. Einfach nur toll und man muss es gesehen haben.
Bei der folgenden Panorama-Fahrt erhaschten wir einen Seitenblick des berühmten Cafe Majestic im Art Deco Stil, die Prachtstraße Avenida dos Alidos und vorbei an der bedeutensten gotischen Kirche Portos - der Kirche des heiligen Franciscos gelangten wir zum Atlantik. Hier beobachten wir bei einem Fotostopp die Einheimischen ein wenig beim Baden und Bummeln und steckten selbst einmal die Füße in den Atlantik.
Unser letzter Halt war die gegenüberliegende Seite von Porto, - Villa Nova de Gaia. Dort sind
namenhafte Portweinhersteller ansässig und genau einen solchen besuchten wir - "Ferreira", unweit der Anlegestelle unseres Schiffes. Von einer örtlichen Mitarbeiterin bekamen wir eine gute Führung in den Hallen der Kellerei. Sie beschrieb uns die Unterschiede von einem Tawny bis zu einem Ruby. Auch die spezielle Zusammensetzung eines Late Bottled Vintage wurde von ihr detailliert erklärt. Natürlich durfte auch eine Verkostung nicht fehlen und für die Liebsten zu Hause wanderten ein paar "Tröpfchen" mit ins Gepäck.


Nachmittag - Besichtigung von Guimaraes

Gut gestärkt am reichhaltigem Mittagsbuffet konnte unser letzter Ausflug in die erste Hauptstadt Portugals starten. Vorbei am gewaltigen Bau des "Drachenstadions" - Spielstätte des neuen portugiesischen Fussball-Meisters FC Porto- ging es weiter Richtung Norden.
Schon von weitem erblickten wir die alten, festen Mauern der Stadt Guimaraes. An einer Stelle der Stadtmauer lasen wir in großen Buchstaben: "Aqui naseceu Portugal" = Hier wurde Portugal geboren und das geht auf das Jahr 1139 zurück, wo das neue Königreich ausgerufen wurde.
Wir spazierten von der romanischen Burg mit ihren mächtigen acht Wehrtürmen zur nahen Kapelle Sao Miguel, wo der erste König Alfonso Henrique getauft wurde. Vorbei an Paco Ducal, einem herrschaftlichen Schloss im französischen Stil, gelangten wir zur Rua des Santa Maria mit ihren kleinen Granithäusern. Am alten Rathaus vorbei führte unser Weg durch Gassen entlang zum Platz mit dem Kloster Nossa Senhora da Olivera, wo wir das Flair der Stadt noch etwas auf uns wirken ließen.
Zurück auf dem Schiff wurden wir mit der Nachricht begrüßt, dass Deutschland sein erstes Spiel bei der Fussball - Weltmeisterschaft mit 0:1 gegen Mexiko verloren hatte. Das hinderte uns nicht daran, beim Abschiedsessen nochmals auf unsere wunderbare Reise anzustoßen. Dem schloss sich dann das beliebte "Kofferpacken" an und danach unternahmen einige Reisegäste nochmals einen kleinen Bummel ins noch warme abendliche Porto.


1o.Tag, 18.06.2018 - Freizeit in Porto ud Rückreise

Wir genossen ein letztes Mal das Frühstück an Bord und hielten uns anschließend für den Transfer in die Altstadt bereit. Unser Flieger startete erst am späten Nachmittag. So hatte jeder noch die Zeit, um auf seine persönliche Art "Adeus" zu sagen.
Pünktlich zur vereinbarten Zeit traf unser Busfahrer an der Anlegestelle ein, wir verabschiedeten uns von der Crew und los ging die Fahrt. Am Praca dos Leoes stiegen wir aus und bummelten vorbei am berühmten Turm der Igrea dos Clerigos zur bekannten Buchandlung "Lello & Irmao" . Wer wollte, konnte sich in die lange Schlange der Touristen einreihen, um einen Blick in die phantastischen Räumlichkeiten zu werfen, oder eine Fahrt auf einer der beiden Linien -18 sowie 22- der historischen Straßenbahnen unternehmen und das Geheimnis der "schwenkbaren Sitzplätze" entdecken, oder im nahen Lissabon-Park bei den "13 Leuten, die lachen" noch eine kleine Siesta zu halten.
Zur vereinbarten Zeit trafen sich alle wieder am Bus und wir fuhren zum Flughafen. Jetzt hieß es endgültig Abschied zu nehmen von Portugal.
Die Bordkarten ausgedruckt, das Gepäck aufgegeben, hieß es "Bitte einsteigen" und unser Flugzeug startete zurück nach Deutschland. In Frankfurt angekommen, verabschiedeten wir uns voneinander, bevor wir in alle Himmelsrichtungen unsere Heimreise fortsetzten. An den Flughäfen der Endziele warteten bereits die Transferfahrzeuge, um alle Reisegäste so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
Erlebnisreiche Tage mit zahlreichen phantastischen Erinnerungen Im Kopf sowie Fotos im Gepäck gingen leider viel zu schnell zu Ende.
Liebe Reisegäste, für die Zukunft wünsche ich Ihnen das Allerbeste. Bitte bleiben Sie gesund, damit Sie noch viele solche schönen Reisen unternehmen können.
PS. Am Besten natürlich mit Eberhardt Travel
Ihr/euer Joachim Trutz

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht