Reisebericht: Flusskreuzfahrt Portugal – Douro und Lissabon

01.06. – 10.06.2019, 10 Tage Flusskreuzfahrt auf dem Douro mit Vorprogramm in Lissabon – Porto – Pinhao – Vega de Terron – Barca d Alva – Peso da Regua – Porto


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Eine Landschaft vom Fluss aus zu betrachten ist etwas Besonderes! Weinterrassen, Palmen, Olivenbäume, verträumte Orte, aber auch Lissabon, Porto und Salamanca! Malerisch schlängelt sich der Douro durch den faszinierenden Norden Portugals.
Ein Reisebericht von
Claudia Hartwich
Claudia Hartwich

1. Tag, Samstag, 1.6.19: Anreise nach Lissabon


Aus verschiedenen Richtungen trafen wir in Berlin am Flughafen ein. Aber es war nur der erste Teil der Reisegruppe, die sich in Berlin zusammengefunden hat.
Nach einigen Schwierigkeiten mit dem Gepäckband konnten wir dann schließlich unseren Flug antreten und erreichten am frühen Abend Lissabon. Auch hier mussten wir nochmals viel Geduld aufbringen bis wir endlich im Besitz unseres Gepäcks waren. Nur eine kurze Busfahrt trennte uns von unserem Hotel, in dem wir die nächsten beiden Nächte verbringen sollten.
Zum späten Abendessen kamen dann auch die Gäste dazu, die von anderen Flughäfen angereist waren. Nun war unsere Gruppe komplett und wir ließen es uns schmecken. Einige Gäste begutachteten nach dem Abendessen noch die Bar auf der Dachterrasse des Hotels. Die Aussicht ist unbeschreiblich. Ein milder Abend, Lissabon zu Füßen und hoch oben das Castel San João, das wir am nächsten Morgen besuchen wollten. Was will man mehr?

2. Tag, Sonntag, 2.6.19: Lissabon


Voller Vorfreude fanden wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück ein. Das üppige Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen.
Bei angenehm sommerlichen Temperaturen und einem stahlblauen Himmel machten wir uns mit Isabel, unserer örtlichen Reiseleiterin, auf den Weg zum Castel.
Unterwegs erfuhren wir allerlei zum ältesten Stadtviertel Lissabons, der Alfama, durch die wir spazierten. Wir genossen die Stimmung eines frühen Sonntagmorgens. Am Castel angelangt, erwartete uns die Besichtigung der großen Anlage. Phantastische Ausblicke hinunter auf die Stadt und über das Meer, alte Mauern, uralte Bäume, einfach eine besondere Atmosphäre, die hier herrschte. Natürlich erzählte uns Isabel die Geschichte der Burg und der Persönlichkeiten, die sie geprägt haben.
Etwas Freizeit, um ein kühles Getränk oder einen Kaffee zu sich zu nehmen, ein paar Fotos zu machen und sich noch etwas in Ruhe umzuschauen, das tat gut!
Als wir die Burganlage verließen, hatten sich bereits große Schlangen gebildet und wir waren froh, so früh dagewesen zu sein.
Wir setzten unseren Spaziergang durch die Alfama mit ihren kleinen Gassen und romantischen Ecken fort. Inzwischen war es hochsommerlich heiß, überall herrschte viel Betrieb und Straßenmusiker versammelten viele Menschen um sich. Die Blütenfülle in allen Farben war überwältigend! Dazu kam viel bunter Schmuck in den Gassen, denn die Stadt rüstete sich zum Antoniusfest. Isabel führte uns vorbei an einigen Fado-Lokalen und erzählte uns, was es mit diesem besonderen Gesang und der Musik auf sich hatte.
Es gefiel uns, dass sie immer wieder von sich und dem Leben ihrer Familie erzählte und so zum Beispiel auch erwähnte, dass ihre Familie öfters spontan nach dem Abendessen noch eines dieser Fado-Lokale aufsucht. Aber das Leben in diesen Lokalen beginnt erst spät, so gegen Mitternacht. Wer vorher kommt, wird enttäuscht, denn da passiert noch nicht sehr viel!
Am Bus angelangt, ging es erst einmal weiter mit einer kleinen Stadtrundfahrt. Schließlich erreichten wir das Hieronymus-Kloster.
Nachdem die meisten etwas gegessen hatten und viele auch DIE Köstlichkeit der Hauptstadt probiert hatten, nämlich die 'pasteis de nata', ein kleines Küchlein, mit Creme gefüllt, ging es weiter mit der Besichtigung des Klosters. Hier erfuhren wir von einem ganz besonderen Stil, der Manuelinik. Die vielen Verzierungen, die das Kloster schmücken, zählen zu diesem Stil, der seinen Namen König Manuel I. verdankt.
Danach stand der Besuch des Wahrzeichens von Lissabon auf unserem Programm und wir spazierten zum Torre de Belém. Im Anschluss erwartete uns das Denkmal der Entdecker, eine gewaltige Anlage. Ein Bodenmosaik erinnert an die großen Entdecker und wir konnten dort Namen wie zum Luis de Camoes etc. lesen.
So langsam machte sich Müdigkeit breit und die meisten freuten sich auf eine kleine Ruhepause im Hotel.
Einige nutzen die freie Zeit vor dem Abendessen jedoch dazu, um noch eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn zu unternehmen.
Nach dem Abendessen zog es die meisten hoch hinauf auf die Dachterrasse, um ein letztes Mal ein köstliches Getränk in der zauberhaften Atmosphäre des abendlichen Lissabons zu sich zu nehmen.

3. Tag, Montag, 3.6.19: Fahrt über Tomar und Fatima nach Porto


Heute hieß es sehr früh aufstehen. Wir machten uns auf den Weg nach Porto, wo wir unsere Flusskreuzfahrt starten wollten. So mussten wir uns also leider schon von Lissabon verabschieden, einer Stadt, die uns begeistert hat.
Bei strahlend blauem Himmel traten wir unsere Fahrt nach Norden an. Unterwegs erfuhren wir von Isabel, die uns auch heute begleitete, viel über Portugal, das Land, die Menschen, Sitten und Gebräuche. Wir ließen die idyllische Landschaft an uns vorüberziehen und bewunderten die vielen Olivenbäume und Weinstöcke.
Und dann erreichten wir auch schon Tomar, unser erstes Ziel. Isabel erzählte uns viel über die Tempelritter und die Christusritter und die interessanten geschichtlichen Zusammenhänge. Wir nahmen uns viel Zeit zur Besichtigung der beeindruckenden Anlage. Verschiedene Kreuzgänge, eine über und über mit Gemälden und Fresken geschmückte Kirche, das Refektorium und all dies von mächtigen Mauern umgeben.
Wir bewunderten wieder einmal die vielen Azulejos, die so typischen Fliesen. Die verschiedenen Farben und Muster geben Auskunft über die Epoche, in der sie entstanden sind.
Eine kurze Fahrt und wir erreichten Fatima, einen berühmten Pilgerort. Nachdem wir die Geschichte dieses Ortes bereits ausführlich im Bus gehört haben, konnte vor Ort dann jeder seine Zeit für sich gestalten. Zeit, um eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen, Fotos zu machen und/oder den großen Platz mit den beiden Pilgerkirchen zu besuchen.
Unvorstellbar, dass der Platz ca. 150 000 Menschen fasst und somit doppelt so groß ist wie der Petersplatz in Rom.
Nach der Pause ging es weiter in Richtung Porto. Nach längerer Fahrt, die die meisten dazu nutzten, sich etwas auszuruhen, erreichten wir Vila Nova de Gaia.
Am Pier angelangt, durften wir endlich 'unser Zuhause' für die nächsten Tage kennenlernen, die MS Douro Spirit. Wir wurden zunächst einmal in die Bar geleitet und mit einem Welcome Drink begrüßt. Als alle Gäste an Bord waren, begrüßte uns Christian, der Kreuzfahrtdirektor, ganz offiziell und dann durften wir auch schon unsere Kabinen beziehen.
Bald darauf fanden wir uns wieder in der Lounge ein, um von Christian in das Leben an Bord eingeführt zu werden. Auch die obligatorische Seenotrettungsübung stand auf dem Programm.
Inzwischen hatten die meisten von uns Hunger bekommen und wir freuten uns schon auf unser erstes Abendessen an Bord.

4. Tag, Dienstag, 4.6.19: Zur Quinta de Avessada und nach Pinhão


Das reichhaltige Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen.
Danach trafen wir uns in der Lounge, denn Christian wollte uns auf unsere Fluss-kreuzfahrt und unseren ersten Ausflug einstimmen. Er erzählte uns unter Anderem vom Fluss Douro und den verschiedenen Landschaften, die seine Ufer prägen. Natürlich gab es auch einige technische Dinge, über die er uns informierte.
Nicht zu vergessen die Präsentation der Schiffscrew und das Anstoßen auf eine schöne und erlebnisreiche Woche.
Unser Schiff legte zum ersten Mal in Régua an. Davor hatten wir die spektakuläre Carapatello-Schlucht passiert, bei der es fast 40 Meter Höhenunterschied zu überwinden galt.
Den heutigen Vormittag nutzen wir dazu, um uns mit dem Schiff näher vertraut zu machen. Außerdem stimmte uns Christian, der Kreuzfahrtdirektor, mit einem seiner vielen unterhaltsamen Vorträge auf die Reise und vor allem auf unseren ersten Ausflug ein.
Voller Erwartung fanden wir uns alle zur Fahrt zur Quinta de Avessada ein. Mit dem Bus ging es in vielen Serpentinen hoch hinauf auf ein Hochplateau, auf dem die Quinta auf ca. 600 m liegt. Quinta bedeutet 'Landgut'. Im Douro-Tal handelt es sich meist um ein Weingut. Reben soweit das Auge reicht und tief unter uns der Douro, der sich durch die grüne und bergige Landschaft hindurch schlängelte.
Bei der Quinta angekommen, wurden wir vom Chef des Hauses, Luis, begrüßt.
Er erzählte uns auf sehr unterhaltsame Art und Weise die Geschichte der Familie und weihte uns auch in die Herstellung des Moskateller-Weines ein, den die Familie produziert. All dies wurde uns von Christian übersetzt. Luis hatte auch die eine oder andere Geschichte parat. Wenn man seine Gesten und seine Mimik beobachtete, musste man unweigerlich schmunzeln. Luis war die originalgetreue Kopie des Mister Bean, kein Zweifel.
Nach einem leckeren Aperitif, einem Muskateller, durften wir uns zu Tisch begeben. Wir wurden verwöhnt mit den leckersten, regionalen Gerichten. Dazu gab es Weißwein und Rotwein aus der Region.
Inzwischen war das trübe, graue und regnerische Wetter dem herrlichsten Sonnenschein gewichen. So war es verlockend, nach dem üppigen Essen noch einen Spaziergang durch den idyllischen Garten zu unternehmen. Das Anwesen liegt inmitten von Reben und Olivenbäumen.
Auf der Busfahrt hatte uns Pedro, unser örtlicher Reiseleiter, bereits die Herstellung von Muskateller und Portwein erläutert. Und natürlich hatte er uns auch viel über das Douro-Tal und seine Weine erzählt.
Auf der Rückfahrt führte uns Pedro in die portugiesische Sprache ein und erzählte uns einige nette Geschichten über die Portugiesen. So erreichten wir am frühen Nachmittag Pinhão.
Dort erwartete uns etwas ganz Besonderes, nämlich der Bahnhof des kleinen Örtchens. Aber nicht das Bahnhofsgebäude selbst war die Attraktion, sondern die Azulejos, die blau-weißen Fliesen. Eine wunderbare Arbeit.
Hier in Pinhão beginnt das Portwein-Gebiet. Auf den vielen Fliesen, die den Bahnhof schmücken, waren alle Themen rund um den Wein dargestellt. Beginnend mit dem Anbau über die Ernte bis zur Verarbeitung und Lagerung in den Fässern und nicht zu vergessen der Transport. Eine anschauliche Darstellung des gesamten Prozesses war auf diesen wunderbaren Wandfliesen zu sehen.
In Pinhão endete unser Ausflug. Da unser Schiff inzwischen Pinhão erreicht hatte, konnte jeder individuell zum Schiff zurückkehren.
Nach dem heutigen Abendessen erwartete uns ein kleiner Einblick in die portugiesische Volkskunst. Eine Musikgruppe präsentierte uns typisch portugiesische Musik und wir bekamen auch Fado zu hören. Pedro, unser örtlicher Reiseleiter, hatte uns schon vorab erklärt, was Fado eigentlich ist und worum es bei der melancholischen Musik geht. So herrschte eine gute Stimmung und wir klatschten und tanzten eifrig mit.
Nachdem uns die Tanz- und Musikgruppe verlassen hat, ging es weiter mit Tanzmusik von Américo und einige schwangen das Tanzbein. An den folgenden Abenden sollten wir uns davon überzeugen können, dass Américo auf Wiener Walzer spezialisiert war!!!!!

5. Tag, Mittwoch, 5.6.19: Castelo Rodrigo, Mandelbäume und Mandelprodukte


Heute morgen führte uns unsere Flusskreuzfahrt durch die Valeira-Schlucht und weiter in Richtung Spanien. Der Douro entspringt in Nordspanien. Insgesamt hat er eine Länge von über 900 km, aber nur auf ca. 200 km fließt er durch Portugal, bevor er bei Porto in den Atlantik mündet. Aber das sollten wir erst am Ende unserer Reise erleben!
Auf unserem Weg zur spanischen Grenze konnten wir beobachten wie sich die Vegetation so nach und nach änderte. Das hängt mit dem Klima zusammen wie uns Christian erklärte. Langsam wurden die vielen Reben immer weniger, weil es in dieser Region zu trocken ist. Dafür wachsen mehr Oliven- und Zitrusbäume und auf dem Hochplateau auch Mandelbäume.
Auf unserem heutigen Ausflug lernten wir Castelo Rodrigo kennen, eines der 12 historischen Dörfer Portugals. Man hat ein Programm ins Leben gerufen, dem diese Dörfer angehören. Es geht darum, diese Orte, in denen noch der Geist längst vergangener Zeiten atmet, zu 'revitalisieren'. Die historische Bausubstanz soll erhalten und restauriert werden. Man merkt dem pittoresken Örtchen an, dass es hier viel Engagement gibt! Ein beschilderter Weg durch den Ort, vorbei an den Sehenswürdigkeiten, wurde angelegt und es gibt einen kleinen Prospekt, sogar in Deutsch! Der Ort blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Dies hat auch den Literaturnobelpreisträger José Samarago interessiert und er hat hier für einen seiner Romane recherchiert.
Kaum einer ließ es sich nehmen, die vielen verschiedenen Mandeln zu verkosten. Es gab Mandeln mit allerlei Gewürzen wie Ingwer oder Knoblauch, aber auch geräucherte oder süße und dann natürlich die Spezialität, den Mandellikör. Er wurde uns mit Weißwein aufgegossen serviert.
Auf dem Rückweg hatte uns Pedro wieder einiges zu erzählen, zum Beispiel zu den Korkeichen. Immerhin gehört Portugal weltweit zu dem wichtigsten Korkproduzenten und der Kork ist von bester Qualität.
Jeden Tag konnten wir uns aufs Neue davon überzeugen wie vielseitig Pedro ist. Heute hat er uns nicht nur die portugiesische Flagge und Hymne erklärt, nein, er hat uns die Hymne sogar vorgesungen und ist dazu sogar im Bus aufgestanden, mit Erlaubnis der Busfahrerin Diana!!! Normalerweise ist es nämlich aus Gründen der Sicherheit verboten, im Bus aufzustehen, aber was tut man nicht alles für seine Gäste!
Es gab aber noch einen Höhepunkt auf unserer Rückfahrt. In Felsspalten konnten wir einige Milane entdecken, die dort nisteten.

6. Tag, Donnerstag, 6.6.19: Fahrt nach Salamanca


Heute ging es schon früh los, denn es stand ein Tagesausflug nach Salamanca auf unserem Programm.
Die Fahrt führte uns in vielen Kurven hinauf auf ein Hochplateau, das sehr landwirtschaftlich geprägt war. Weizenfelder, Kühe, Schafe und unterwegs von Pedro die Zusammenfassung der spanischen Geschichte im Galopp.
Aber das war noch nicht alles. Auch Themen wie Stierkampf in Spanien und die Kleidung und die Trophäen der Torreros wie zum Beispiel ein Ohr oder auch zwei Ohren vom Stier standen auf Pedros Programm. In Portugal ist es verboten, die Stiere zu töten. Ein großer Unterschied also zum spanischen Stierkampf.
Pedro klärte uns auch über die iberischen Schweine auf. Sie fressen Eicheln der Steineichen in Spanien und Eicheln der Korkeicheln in Portugal. Die Schweine sind eine Kreuzung zwischen Wildschweinen und domestizierten Schweinen.
So ist der Schinken dieser Schweine, der berühmte pata negra, von bester Qualität. Natürlich ist es besonders wichtig, welches Futter diese Schweine bekommen. Wichtig für den Geschmack ist aber auch wie lange der geräucherte Schinken gelagert worden ist.
In Salamanca durften wir zunächst einmal an einer geführten Besichtigung teilnehmen. So lernten wir die Höhepunkte der alten Universitätsstadt kennen.
Die Stadt wird auch die ‚goldene Stadt' genannt. Sie liegt ca. 700 m hoch und ihre Universität wurde Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet, also zu Beginn der christlichen Rückeroberung, der Reconquista.
Beim Mittagessen standen dann Flamenco und Paella auf unserem Programm.
Danach blieb noch genügend Zeit, um kleine Souvenirs einzukaufen oder sich die faszinierende Kathedrale, eigentlich eine Doppelkathedrale, anzuschauen.
Am späten Nachmittag ging es dann zurück von Spanien nach Portugal, wo wir schon auf unserem Schiff erwartet wurden. Zum Abendessen wurde uns ein portugiesisches Barbecue serviert.

7. Tag, Freitag, 7.6.19: Fahrt zur Quinta do Seixo und Besuch des Mateus–Palastes


Heute passierten wir gleich zwei Schleusen, die Pocinho-Schleuse und die Valeira-Schleuse. Dieses Spektakel wurde wieder einmal von vielen Kameras festgehalten.
Christian stimmte uns auf die nächsten Ausflüge ein und nach einem leckeren Mittagessen an Bord ging es auch schon los zur Quinta do Seixo.
Hier ist Sandeman zu Hause. In Spanien produziert Sandeman Sherry und in Portugal Portwein. Vom Fluss aus ging es steil hinauf, vorbei an unendlich vielen Weinterrassen, Mandelbäumen und Olivenbäumen. Der Blick von der Quinta do Seixo über diese Bilderbuchlandschaft ist einfach überwältigend. Hier erfuhren wir alles Wichtige über Portweine, die verschiedenen Sorten, die Produktion, Lagerung, die Traubensorten und natürlich durften wir auch eine Kostprobe nehmen.
Leider mussten wir uns dann auch schon wieder verabschieden, denn wir wollten ja noch den Mateus-Palast besuchen.
Der Barockpalast, der im Familienbesitz ist und von einem italienischen Architekten entworfen wurde, ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Er ist nämlich auf dem Etikett einer jeden Flasche des bekannten Mateus-Roséweines zu sehen.
Wir durften eine Führung durch den sehenswerten Palast erleben, der mit allerlei wertvollen Möbeln und Besonderheiten ausgestattet ist. Prächtige Holzdecken, Gemälde und eine Bibliothek mit wertvollen alten Büchern ließen uns staunen.
Im Anschluss besuchten wir die verlockenden Gärten mit einer unglaublichen Rosenpracht.
Zurück auf dem Schiff, das mittlerweile in Régua angelegt hat, stand noch ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm, nämlich das Gala-Dinner mit Empfang durch den Kapitän. Natürlich hatten wir uns alle fein gemacht und so genossen wir den Abend und ließen uns das Menü gut schmecken.

8. Tag, Samstag, 8.6.19: Besuch von Lamego und Einfahrt nach Porto


Unser heutiger Ausflug fand bereits morgens statt. Wir besuchten die Bischofsstadt Lamego mit der prächtigen Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remedios. Sie überragt den Ort und ist Ziel vieler Gläubiger. Eine Pracht sind die vielen blauen Azulejos, die berühmten Fliesen, die wir schon an einigen anderen Orten bewundern durften.
Nach der Besichtigung machten sich einige zu Fuß auf den Weg hinunter in die Stadt, andere zogen es vor, mit dem Bus zu fahren. In der Freizeit bestand die Möglichkeit, sich den netten Ort anzuschauen oder aber mit Pedro eine Führung im Museum zu unternehmen. Er ‚pickte' die besten Stücke aus der großen Sammlung heraus und erläuterte uns deren Geschichte und Besonderheit.
Nachdem wir wieder an Bord waren, ging es auch schon weiter, denn die MS Douro Spirit wollte uns heute ja noch nach Porto bzw. ins gegenüberliegende Vila Nova de Gaia bringen.
Es erwartete uns eine schöne Fahrt. Nochmals ging es durch die Carrapatelo-Schleuse und schließlich erlebten wir im warmen Licht des Nachmittags die Einfahrt nach Porto.
Welch ein Erlebnis! Vorbei an den vielen bunten Häusern, die die Ufer des Douro säumen, ging es bis hinaus zur Mündung des Douro in den Atlantik.
Am heutigen Abend wurde uns nach dem Abendessen eine kleine, aber sehr feine Fado-Vorführung dargeboten.

9. Tag, Sonntag, 9.6.19: Entdeckung von Porto und Guimarães


Wieder einmal erwartete uns ein sonniger Tag und wir freuten uns darauf, Porto bei einer Stadtrundfahrt näher kennenzulernen. Mit dem Bus erreichen wir rasch die andere Flussseite und schon waren wir bei der Kathedrale. Leider war ein Besuch der Kathedrale an diesem Tag nicht möglich. Aber Pedro erzählte uns ihre Geschichte und ließ uns auch näher in die Geschichte der ca. 400.000 Einwohner zählenden Stadt eintauchen.
Zu Fuß ging es zum nahen Bahnhof. Wer hätte geahnt, dass dieser Bahnhof nicht nur ein einfacher Ab- und Ankunftsort für viele Menschen ist, sondern mit ca. 20.000 blau-weißen Azulejos aufwartet. Diese Fliesen erzählen viele Geschichten, u. a. die Geschichte Portugals. Ein unglaublicher Anblick!
Nun folgte eine Panoramafahrt, vorbei an bedeutenden Kirchen und Bauwerken, hinaus zum Atlantik. Trotz des schönen Wetters war niemand dazu zu bewegen, die Füße ins Wasser zu stecken, aber ein Spaziergang an der Strandpromenade oder auch direkt am Strand tat auch gut.
Zurück in Vila Nova de Gaia besuchten wir eine Portweinkellerei. Hier, gegenüber von Porto, sind bekannte und berühmte Portweinhersteller anzutreffen. Wir waren zu Gast bei Ferreira und durften nach der Führung durch die Kellerei auch 2 Portweine verkosten. Nun waren wir zu regelrechten Portweinexperten geworden und wussten um die Unterschiede zwischen Tawny und Ruby und so einiges mehr.
Nach einem Mittagessen an Bord ging es auch schon weiter zu unserem nächsten Ausflug. Ja, der heutige letzte Tag unserer Schiffsreise, wartete nochmals mit einem vollen Programm auf.
Jetzt ging es nach Guimarães. Die reizvolle Stadt war in 2012 europäische Kulturhauptstadt. Hier ist die Wiege Portugals. Im Jahre 1139 wurde hier das neue Königreich ausgerufen. Ein schöner Spaziergang führte uns zur alten Burg, mit ihren Wehrtürmen eine mächtige Anlage. Begleitet von Pedro ging es weiter ins Zentrum. Kleine Gassen, quirlige Plätze......wir genossen die Atmosphäre des pittoresken Ortes!
Zurück auf dem Schiff hieß es nun auch schon Koffer packen, denn leider war dies der letzte Abend unserer Schiffsreise.

10. Tag, Montag, 10.6.19: Porto und Heimreise


Heute morgen genossen wir zum letzten Mal das üppige Frühstück und hielten uns sodann auf dem Sonnendeck auf bis uns unser Bus abholte. Wir mussten ein klein wenig Geduld aufbringen. Unser Fahrer war in einen Stau geraten, da direkt vor ihm ein Unfall passiert war. So kam er denn später und wir konnten noch etwas den Anblick Portos im Sonnenlicht genießen.
Nachdem wir uns von der Besatzung verabschiedet hatten, ging es ins Zentrum Portos, wo wir noch etwas Zeit hatten. Eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn Nr. 22 mit ihren schwenkbaren Sitzen, ein Bummel durch die Geschäfte, nur zwei von vielen Möglichkeiten, die letzten Stunden im schönen Portugal zu verbringen.
Da heute der portugiesische Nationalfeiertag war, war besonders viel Betrieb und überall gab es Schlangen, so auch vor der Buchhandlund ‚Lello und Irmao' mit ihren wunderschön gestalteten Räumlichkeiten.
Ja und dann war es auch schon Zeit, sich auf den Weg zum Flughafen zu machen. Von Porto ging es zunächst einmal nach Lissabon und von dort in die verschiedenen Richtungen weiter.
So mussten wir uns dann auch leider schon voneinander verabschieden. Ein wenig traurig, denn diese 10 Tage haben wir intensiv miteinander verbracht und dabei viel entdeckt.
Liebe Gäste, es hat mir viel Freude gemacht, Sie auf dieser Reise begleiten zu dürfen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie gerne an die schönen Tage zurückdenken und sich immer wieder an die vielen schönen Erlebnisse erinnern.
Bleiben Sie gesund, alles Gute, einen schönen Sommer und vielleicht bis bald,
Ihre/eure Claudia Hartwich

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