Reisebericht: Silvesterreise Lissabon – die Hauptstadt Portugals

29.12. – 01.01.2020, 5 Tage Städtereise Lissabon zu Silvester mit Silvester–Schifffahrt auf dem Tejo inkl. Getränken – Stadtbesichtigung mit Besuch des Hieronymus–Klosters


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Bon Dia Lissabon! Eine tolle Städtereise über den Jahreswechsel - die Stadt der sieben Hügel am Tejo gelegen hieß unsere Eberhardt-Reisegruppe über Silvester willkommen.
Ein Reisebericht von
Mario Scheinert
Mario Scheinert

1. Tag: 29.12.2019 Hallo Lissabon!

Voller Vorfreude trafen sich ein Teil der Eberhardt-Reisegruppe am Flughafen Berlin Tegel, um in die portugiesischen Hauptstadt zu fliegen. Mit einstündiger Verspätung aber ruhigem Flug erreichten wir den innerstädtischen Flughafen Lissabons und wurden von unserer örtlichen Reiseleiterin Maria herzlich in Empfang genommen. Ein kurzer Stopp am Hotel und die Reisegruppe war nun mit 32 Gästen vollzählig. Durch die anschließende Orientierungsfahrt erhielten wir einen ersten Eindruck von der architektonisch reizvollen Stadt am Tejo-Fluss. Wir fuhren über den Parque Eduardo, welcher als „grüne Verlängerung" der Prachtstraße Avenida da Liberdade angelegt wurde und konnten einen tollen Panoramablick in die Altstadt werfen. Die Prachtstraße selbst war leider gesperrt, daher stürzten wir uns ins den portugiesischen Verkehr und hatten somit genügend Zeit, das bunte Treiben, die hübschen Häuserfassaden und verzierten Gehwege zu bestaunen. Die Sonne ging bereits unter und nach und nach wurden die Straßen mit glitzernden Beleuchtungen der vergangenen Weihnachtszeit erhellt. Wir passierten den bekannten Rossio-Platz, fuhren zum Ufer des Tejo zum Praça do Comércio und befanden uns im Stadtviertel Baixa, dem Herz Lissabons. Maria erzählte uns viele interessante Details zum Leben in Portugal und wir merkten schnell, dass ihr Herz für ihre Heimat schlägt.
Nach dem Check In konnte jeder nach Lust und Laune die Umgebung des Hotels erkunden oder nochmal mit den Reisebegleitern Franzi & Mario in das Zentrum fahren. Anstelle des Busses, nutzten wir nun die Metro als Fortbewegungsmittel. Nach einem guten Abendessen schlenderten wir durch die Innenstadt, naschten frische Pasteis, kosteten Portwein und genossen das milde Klima.

2. Tag: 30.12.2019 Alfama, Arrabida–Nationalpark & Christus–Statue

Bei strahlendem Sonnenschein begann unsere Besichtigungstour mit einem Spaziergang ab der Kathedrale Lissabons durch die Altstadt Alfama hinauf zur Burg Sao Jorge. Alte Straßenbahnen der Linie 28 rauschten an uns vorbei und wir sahen die typischen Azulejos an den Fassaden, die als Schutz vor dem salzigen Meeresklima an den Häusern angebracht waren. Im Burgareal selbst zog es uns zu den alten Festungsmauern, von denen man einen wundervollen Blick über die gesamte Stadt genießen konnte. Maria führte uns über das Areal und bei ein wenig Zeit zum Verweilen, genossen wir einen Kaffee in der Sonne und beobachteten die frei laufenden Pfauen. Im Anschluss spazierten wir wieder bergab durch die kleinen engen verwinkelten Gassen der Alfama bis zum Flussufer, wo unser Busfahrer Jose auf uns wartete. Unserer nächster Besichtigungspunkt war die riesige Statue Christo Rei auf dem gegenüber von Lissabons Stadtzentrum liegendem Vorort Almada. Wir überquerten den Tejo über die weltweit drittgrößte Hängebrücke Ponte 25 de Abril, welche große Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge in San Francisco hatte und auch vom gleichen Unternehmen erbaut wurde. Der Name der Brücke erinnert an die Revolution in Portugal gegen die Herrschaft Salazars am 25. April 1974. Wir erreichten die stattliche Statue, welche uns an die Christusstatue in Rio de Janeiro erinnerte. Und tatsächlich ließen sich die Portugiesen bei der Errichtung von der brasilianischen Statue inspirieren. Das 28 Meter hohe Monument zählt zu den drei wichtigsten Wallfahrtsorten der Iberischen Halbinsel und ist zusammen mit seinem 75 Meter hohem Sockel eines der höchsten Bauwerke Portugals. Dieser besondere Aussichtspunkt bot uns ebenso einen umwerfenden Blick auf die Hängebrücke sowie die Stadt.
Wir blieben auf der Seite des Flusses und fuhren Richtung Arrabida-Nationalpark in den kleinen Küstenort Sesimbra direkt am Meer. Am Strand angekommen konnten wir nicht anders. Schuhe aus und mit den Füßen ins kalte Wasser. Die Mittagszeit konnte jeder nach eigener Fasson gestalten - ob Strandspaziergang, Kaffeetrinken oder Bummeln. Gestärkt führte uns der Ausflug zum Cabo Espichel mit seiner wildromantischen Küste und der kargen Landschaft. Auf einem kleinen Rundweg genossen wir die Aussicht auf das Meer, bestaunten die mächtigen Klippen, schlenderten an der Kapelle Ermida da Memoria vorbei, schauten neugierig in die barocke Kirche Santuario de Nossa Senhora und kosteten zum Abschluss verschiedene Sorten Portwein. Unser letztes Ziel führte uns zur Burg von Palmela. Die Sonne ging bereits langsam unter und so erlebten wir die imposante Burganlage nicht nur in einem wahrlich mystischem Licht sondern auch ohne viele Tagestouristen. Vom offenen Burggelände konnte man bis auf die Flussmündung des Tejo und des Sado sowie auf Setubal blicken. Dieses strategisch wichtige Bauwerk liegt auf einem der höchsten Punkte des Arrábida-Gebirges und wurde 1423 in ein Kloster umgewandelt. Verzaubert von der Stimmung begaben wir uns nun auf den Rückweg nach Lissabon. Das Abendessen wollten einige Eberhardt-Gäste in der Innenstadt einnehmen, so dass wir diesmal zum jahrhundertealten Altstadtviertel Bairro Alto fuhren. Uns verschlug es in den ältesten Biersaal Portugals dessen Wände mit Azulejos verkleidet waren. Es war laut, voll und das Essen sehr lecker - eben portugiesisch. Andere Gäste erlebten einen für Portugal so typischen Fado-Abend. Die bewegende Fado-Musik bedeutet "Schicksal" und ist die bekannteste portugiesische Musik. Sie ist ein Ausdruck des Seelenzustands der Portugiesen, der sogenannten Saudade und wird in vielen traditionellen Restaurants Lissabons angeboten. Mit vielen Eindrücken des langen Tages verabschiedeten wir uns später in unsere Hotelzimmer.

3. Tag: 31.12.2019 Hieronymus–Kloster, Belem–Viertel und Silvesterfeier auf dem Tejo

Der letzte Tag des Jahres begrüßte uns leider mit grauem Nebel. Am Silvestermorgen fuhren wir nach dem Frühstück zunächst wieder entlang des Tejo, dem mit über 1.000 Kilometern längsten Fluss der iberischen Halbinsel. Selbst die Hängebrücke Ponte 25 de Abril war kaum zu erkennen, da sie teilweise mit Wolken verhangen war. Im Stadtteil Belem besuchten wir den Wehrturm Torre de Belem, eines der Wahrzeichen der Hauptstadt. Er wurde 1515 vom damaligen König Portugals in Auftrag gegeben und zeigt die Glanzzeit der portugiesischen Seefahrer. Es ist eins der wenigen Bauwerke, welches das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 überstanden hat. Nachdem wir das UNESCO-Welkulturerbe von außen besichtigt hatten, führte uns unsere Tour weiter zum nur wenige Meter entfernt stehenden Entdeckerdenkmal. Das imposante Bauwerk wurde 1960 zu Ehren von Heinrich dem Seefahrer errichtet und hat eine Höhe von 55 Metern. Heinrich der Seefahrer auch genannt „Der Navigator" war Initiator der Entdeckungsreisen Portugals Anfang des 15. Jahrhunderts. Vor dem Denkmal befindet sich eine aus Mosaiken bestehende Windrose mit einer Welkarte im Zentrum. Während wir auf die Spur portugiesischer Entdeckungen und Seerouten gingen, lauschten wir Marias Erzählungen.   Ebenfalls in direkter Nachbarschaft im Stadtteil Belem gelegen, steht das weltberühmte Hieronymus-Kloster. Gemeinsam spazierten wir zu dem spätgotischem Weltkulturerbe und konnten bereits von weitem die weiße reich verzierte Fassade bewundern. Wir besichtigten den beeindruckenden Innenteil der Klosterkirche, in der viele der wichtigsten Portugiesen beigesetzt wurden. So liefen wir zum Beispiel an der Ruhestätte des Seefahrers Vasco da Gama vorbei, Entdecker des Seewegs um das Kap der Guten Hoffnung. Eine weitere historische Besonderheit befand sich außerdem im Viertel. Die Bäckerei „Pastelaria de Belém", in der seit 1837 die nach einem bis heute geheimen Rezept gebackenen Pasteis de Belém verkauft werden. Natürlich mussten wir kosten, wie das portugiesische Lieblingsgebäck aus Blätterteig und Vanillecreme schmeckt.
Unser offizielles Tagesprogramm war zum frühen Nachmittag beendet, doch Maria bot uns einen kleinen geführten Spaziergang im Viertel Bairro Alto an. So spazierten wir mit einem Teil der Eberhardt-Gäste durch die Straßen, schauten hier und da in alte traditionelle Cafés mit tollen Deckenverzierungen, entdeckten den kleinsten Handschuhladen der Stadt und genossen wieder eine tolle Aussicht vom Eisenfahrstuhl Elevador de Santa Justa über die ganze Stadt. Nun hieß es aber langsam fertig machen für den großen Silvesterabend. Unser liebgewonnener Busfahrer Jose fuhr uns zum Schiffsanleger und wir genossen einen bunten Abend mit gutem Wein und viel Tanz auf dem Tejo.

4. Tag: 01.01.2020 Relaxter Neujahrstag

Nach einem langen Frühstück konnte jeder nach Lust und Laune die Stadt erkunden. Das Wetter war uns wieder gut gesonnen, sodass sicherlich der ein oder andere Kaffee in der Sonne getrunken werden konnte. Am Nachmittag begleiteten uns Maria und Jose zum Flughafen und wir verabschiedeten uns voneinander. Unsere Rückflüge starteten pünktlich und wir erreichten unsere Ausgangsorte.

Liebe Reisegäste,

es war uns ein großes Vergnügen mit Ihnen Lissabon zu erkunden. Wir wünschen Ihnen alles Gute, viel Gesundheit und große Reiselust!
Bis bald wieder!

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