Reisebericht: Silvesterreise Lissabon – die Hauptstadt Portugals

30.12. – 02.01.2022, 5 Tage Städtereise Lissabon zu Silvester mit Silvester–Schifffahrt auf dem Tejo inkl. Getränken – Stadtbesichtigung mit Besuch des Hieronymus–Klosters


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Lissabon zum Jahreswechsel 2021/2022 zu erleben, war etwas Besonderes. Ein ganzer Tag stand für die Stadtbesichtigung zur Verfügung, ein weiterer für einen langen Ausflug in die traumhafte Umgebung. Stadt, Land, Fluss und Meer, Burgen, Kloster, Kirchen und Expo-Paläste, dazu Kirschlikör, Pastetchen und Picknick - intensiver kann man ein Silvester wohl kaum gestalten.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Donnerstag, 30.12.2021 – Flug nach Lissabon

Der Tag in Lissabon ist für einige doch recht kurz, da unsere Flüge ab Berlin erst am späten Nachmittag starten. Da haben es die Gäste aus München und Frankfurt besser, denn sie reisen schon eher an.
Beim Check In muss der aktuelle Corona-Test vorgelegt werden und es wird erfragt, ob wir die elektronische Reiseanmeldung ausgefüllt haben. Alles ist gut vorbereitet und nach dreieinhalb Stunden Flug erreichen wir Lissabon. Bis zum zentral gelegenen Hotel Olissippo ist es nicht weit und die Zeit reicht noch aus für einen kleinen Imbiss im Hotelrestaurant.

Freitag, 31.12.2021 – Lissabon

Nach einem ausgiebigen Frühstück (ab 7.00 Uhr möglich) lernen wir unsere örtliche Reiseleiterin Leonor und einander kennen. Unser Busfahrer ist Mario, der uns in den nächsten Tagen chauffieren wird.
Einen ersten Fotostopp legen wir am Monument zur Erinnerung an den 25. April 1974 ein. An diesem Tag wurde die älteste Diktatur Europas durch junge Offiziere mit einem Militärputsch gestürzt und Portugal entwickelte sich zu einem modernen demokratischen Staat. Wir genießen heute die Aussicht und lassen den Blick über die Grünanlagen des Parks Eduard VII. schweifen, geblendet vom schönsten morgendlichen Sonnenlicht. Nach einer kurzen Weiterfahrt verlassen wir den Bus und beginnen unseren Spaziergang durch das Altstadtviertel Alfama. Bevor wir durch eine schmale Gasse in den einstigen Stadtkern der Mauren schlüpfen, fällt ein Haus besonders auf. Die Fassade scheint mit Stacheln bedeckt zu sein und bietet ein tolles Fotomotiv. Typisch für die Häuser in Alfama ist das Aufhängen der gewaschenen Wäsche vor dem Fenster. Ausgeklügelte Leinenkonstruktionen erlauben es den Bewohner(innen) mehrere Wäschestücke gleichzeitig zu trocknen und beim Aufhängen nicht aus dem Fenster zu fallen. Nächstes Thema sind die Azulejos, meist blau-weiß verzierte Keramikfliesen, manchmal auch in bunt. Diese wetterfesten Fliesen bedecken viele Häuserwände, sind aber auch in Innenräumen von Kirchen, Restaurants oder anderen Gebäuden zu sehen. Oft erzählen sie Geschichten aus dem Alltag oder es ergeben sich geometrische Muster. In Souvenirläden können sie als Hausnummern, Untersetzer, Schlüsselanhänger uvm. erworben werden. Unser Weg führt uns zur Kathedrale von Lissabon, vor der eine Straßenbahnlinie entlang führt, die zu unserer Freude aktiven Verkehr aufweist. So kommen wir in den Genuss, die traditionellen Straßenbahnen, für die Lissabon berühmt ist, ausgiebig zu bewundern. In der Kathedrale zieht besonders das Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert unsere Aufmerksamkeit auf sich. Hier soll der heilige Antonius getauft worden sein. Die Azulejos, die die Wände rund um das Taufbecken schmücken, erzählen unter anderem die Geschichte der Predigt, die Antonius den Fischen gehalten haben soll, weil niemand in die Kirche kam. Wir erreichen den Miradouro das Portas de Sol, also das Portal zur Sonne - einen der meiste besuchten Aussichtspunkte in Lissabon. Von hier haben wir einen fantastischen Blick auf die Stadt. Auch vom Castelo Sao Jorge, die Burg, die wir anschließend besuchen, fällt der Blick auf den Tejo und die Stadt. Bei einem Bummel durch die Burganlage fällt ein Bereich besonders auf, denn hier spaziert eine Kolonie von Pfauen herum. Wir gehen weiter und kommen an einer Zirkusschule vorbei. Hier können junge Menschen jonglieren lernen oder sich zum Clown ausbilden lassen, ein Beruf, der viel schwerer ist als es den Anschein hat. Lissabon ist auch für seine Street Art, also Straßenkunst bekannt. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit können wir die eine oder andere Figur entdecken oder größere Fassadenbilder bestaunen. Wir erreichen den Rossio Platz und hier erwartet uns eine Überraschung. A Ginjinha do Rossio heißt die kleine Stehkneipe, an der uns Eberhardt TRAVEL zu einem traditionellen Kirschlikör einlädt. Bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad Celsius am 31. Dezember haben wir Freizeit, um die Mittagspause zu genießen.
Den offiziellen Informationen nach, hat die Kirche des Hieronymus-Klosters geschlossen (was sich später als unwahr herausstellt). Als Alternative dazu, fahren wir über die Brücke des 25. April ans andere Ufer des Tejo. Die Brücke sieht nicht nur aus wie die Golden-Gate-Bridge, sie ist auch vom gleichen Architekten entworfen, nur 30 Jahre später erbaut. Wir besuchen die siebthöchste Christusstatue der Welt - den Christo Rei. Wir müssen ein bisschen Geduld haben, denn der Fahrstuhl ist nicht gerade der schnellste und außer uns, wollen noch andere Besucher hoch hinauf. Auch von hier oben haben wir einen tollen Rundumblick auf Lissabon und den Tejo. Wir fahren zurück und zum Hieronymus Kloster. Die große Überraschung folgt hier auf dem Fuße - die Kirche hat doch geöffnet. Zunächst sieht es aus, als ob es wirklich länger dauern würde, in die Kirche hinein zu kommen, denn die Schlange davor ist ziemlich lang. Während der Wartezeit können wir die Fassade des Klosters studieren. Filigran erscheinen die Stuckarbeiten rund um das Eingangstor. Es geht zügig voran und schon bald tauchen wir ab ins Kircheninnere. Beeindruckend sind hier die Sarkophage, die die sterblichen Überreste bekannter portugiesischer Persönlichkeiten enthalten. Außerdem die reich verzierten Pfeiler, 25 Meter hoch, die am Ende einen Himmel aus geometrischen Mustern bilden. Zurück am Bus gibt es wieder etwas zu verkosten. Die berühmten Pasteis de Belem - knusprige Teilchen aus Blätterteig mit einer Puddingfüllung. Nur hier am Hieronymus Kloster gibt es das Gebäck nach Original Rezept. Und Eberhardt TRAVEL sorgt dafür, dass wir diese verkosten können - lecker! Jetzt geht es aber zurück zum Hotel, wo wir uns für den Silvesterabend aufhübschen. Diesen verbringen wir im Restaurant FAZ Figura. Außer uns ist noch eine weitere Gruppe dabei, Franzosen, die auch in unserem Hotel wohnen und ein paar einzelne Pärchen. Wir haben zwei Tische a 10 Personen und einen weiten Blick auf den Tejo. Gereicht wird ein Fünf-Gänge Menü mit einer kleinen Vorspeise, Stabmuschelsuppe, Surf and Turf, einem Ananas-Shot und Kuchen. Weißwein, Rotwein, Bier und auch nicht alkoholische Getränke sind während des Essens inklusive. Langsam wird es Mitternacht. Bei den Franzosen scheint die Uhr schneller zu gehen, denn sie sind schon eine Minute vor uns bei 10 - 9 - 8 - 7 - 6 - seltsam. Wir richten uns nach der Uhr, die auf einer großen Leinwand im Restaurant angezeigt wird. Etwas zeitversetzt heißt es dann auch für uns 10 - 9 - 8 - 7 - 6 usw. und Prost Neujahr - Alles Gute zum neuen Jahr!


Sonnabend, 01.01.2022 – Tagesausflug in die Umgebung mit Eberhardt Picknick

Ausschlafen ist angesagt, unser Programm beginnt erst um 10. Mario und Leonor erwarten uns zu einem Ausflug in die weitere Umgebung Lissabons. Zunächst fahren wir in ein Stadtviertel, das erst 1998 entstanden ist. Heute heißt es Park der Nationen, ist super modern und beherbergt neben Hotels vor allem kulturelle und sportliche Institutionen. Am futuristischen Hotel Myriad by Sana legen wir einen Fotostopp ein. Schon von Außen sieht man, dass es hier nur luxuriöse exklusive Zimmer geben kann. Wir verweilen etwas am Tejo bevor wir weiter fahren. Wir besuchen die Burg von Palmela, die sich auf einem der höchsten Punkte des Arrabida Gebirges befindet. Im Mittelalter kämpften hier die Ritter um die Vormachtstellung am Tejo. Wir durchstreifen das Gelände und genießen die Aussicht bei strahlend blauem Himmel. Die frische Luft macht hungrig. Leonor entdeckt einen Picknickplatz und mit vielen helfenden Händen wir der Tisch gedeckt. Wurst und Käse, frisches Brot, Tomaten, saure Gurken, zum Nachtisch süße Trauben - wir lassen uns das erste Picknick im neuen Jahr schmecken. Keine Frage, dass dazu ein Gläschen Sekt (im Pappbecher) gereicht wird.
In Sesimbra wird es fast sommerlich. Wir stehen am Ufer des Atlantiks, der seine großartigen Wellen mit riesiger Kraft ans Ufer branden lässt. Der Versuch zu baden, den ein Mutiger unternimmt, endet relativ schnell, denn die Unterströmung ist so stark, dass es sehr gefährlich wäre etwa hinaus zu schwimmen. Aber die Füße ins Wasser zu halten, am Strand spazieren zu gehen, ein Sonnenbad zu nehmen - das geht alles. Weiter geht es zum Kap Espichel mit steilen Felsen und Blick auf den tosenden Atlantik. Es ist schon nach 17 Uhr und wir müssen uns langsam auf den Rückweg machen. Das Ziel, um 16 Uhr am Hotel zu sein, ist längst nicht mehr erreichbar. Schließlich wollen wir noch nach Belem, den Torre de Belem und das Entdeckerdenkmal anschauen. Aber schon ist es dunkel und alle sind rechtschaffend müde, der Tag war lang und voller Erlebnisse. Am Torre stoppen wir noch kurz, doch das Entdeckerdenkmal schauen wir nur vom Bus an. Noch ist der Tag nicht zu Ende. Wir wollen gemeinsam das Abendessen einnehmen und fast alle kommen mit. Direkt am Bahnhof am Rossini Platz befindet sich das Restaurant Leao d'Ouro, ein vornehmes Fischrestaurant (in dem man auch Fleischgerichte bekommen kann). Gemeinsam klappt nicht ganz, denn bedauernd erklärt uns die freundliche Bedienung, dass wir auf Grund der Regierungsanweisung nicht zusammen sitzen dürfen. Wir werden auf drei Tische aufgeteilt, die über das ganze Restaurant verteilt sind. Dennoch - das Essen ist ausgezeichnet, der Service auch. Dass es an einem Tisch etwas länger dauert, ist nicht schlimm. Die bestellte gemischte Fischplatte wird eben frisch zubereitet und das braucht eben Zeit. Ein wunderbarer erster Tag im neuen Jahr geht zu Ende.


Sonntag, 02.01.2022 – Rückflug

Es ist geschafft: alle haben die Elektronische Einreiseanmeldung für die Rückkehr nach Deutschland ausgefüllt.
Mario und Leonor bringen uns zum Flughafen. Oh Schreck - der Flug nach Frankfurt ist gecancelt. Die Gäste nach Berlin und München drucken mit Hilfe von Leonor und dem Flughafenpersonal ihre Gepäckaufkleber aus und geben das Gepäck auf. Dann heißt es Abschied nehmen. Leonor wird sich darum kümmern, dass auch die Gäste nach Frankfurt nach Hause fliegen können.

Schlusswort

Liebe Reisefreunde, ich hoffe, inzwischen sind alle gut angekommen. Nochmals möchte ich mich bei Euch bedanken, dass ihr zu dieser ungewöhnlichen Zeit mit Eberhardt TRAVEL gereist seid. Ich wünsche Euch allen ein gutes Jahr und vor allem Gesundheit.
Bis bald! Eure Reisebegleiterin Sabine

Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war insgesamt gelungen.Sehr schön kombiniert, zuerst Stadt, dann Umgebung und Natur. Hat uns sehr gut gefallen. Das tolle Wetter, Picknick , Likör und Süßis , Harmonie und die super Reiseleitung und Begleitung haben viel dazu beigetragen.Die verspätete Heimkehr war letztendlich nicht tragisch.

Monika Possehl
06.01.2022