Reisebericht: Silvesterreise Madeira – Wandern auf der Blumeninsel im Atlantik

26.12. – 02.01.2018, 8 Tage Wanderreise zu Silvester auf der Blumeninsel Madeira mit Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Sao Vicente – Levada Faja do Rodrigues – Santana – Levada do Rei – Silvester–Galadinner – Feuerwerk in Funchal (ca. 30 Wanderkilometer)


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Den Jahreswechsel in der Sonne, bei frühlingshaften Temperaturen unter Palmen genießen … so das Ziel unserer kleinen Reisegruppe. Wir starteten bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag Richtung Süden zur Insel Madeira mitten im Atlantik.
Ein Reisebericht von
Marion Kottlos
Marion Kottlos

26.12.2017: Flug zur Atlantikinsel Madeira

Voller Erwartung hoben wir von den Flughäfen Köln, Frankfurt/Main, München und Dresden ab.
Nach ruhigen Flügen zwischen 4 und 4 ½ Stunden und einer sanften Landung auf dem spektakulären Flughafen von Machico erreichten wir unsere Heimat für die nächsten sieben Tage, das Pflanzenparadies der Insel Madeira mitten im Atlantik. Sonne, fast blauer Himmel und ca. 20 °C - was wollten wir mehr. Bereits am Flughafen spürten wir die sprichwörtliche Herzlichkeit der Madeirenser. Fatima begrüßte uns auf das Herzlichste und gab uns bereits wichtige Informationen zur Insel des ewigen Frühlings: 22 Kilometer breit und 57 Kilometer lang, 900 Kilometer von Portugal entfernt und auf dem gleichen Breitengrad wie Casablanca in Marokko. Damit erhöhte sich unsere Vorfreude auf die nächsten Tage mit interessanten, vielfältigen Ausflügen. Natürlich hatten wir unserer Uhr auch eine Stunde zurückgestellt. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus erreichten wir unsere 4-Sterne-Hotel, die Quinta Splendida in Canicio, unweit des Ortzentrums. Schnell hatten wir uns in unseren Zimmern eingerichtet, auch die Gäste aus München und Frankfurt/Main trafen zeitnah ein. Damit war unsere Reisefamilie mit 14 Gästen komplett.
18.45 Uhr trafen wir uns mit dem Hotelmanager Walter. Nach der Begrüßung und einem ersten Glas Madeirawein fuhren wir mit dem Kleinbus zum Restaurant Frango da Guiia in Gurajau, einem Ortsteil von Canicio. Hier speisten wir à-la-Carte und probierten einige der Spezialitäten Madeiras wie den Schwarzen Degenfisch oder einen Fleischspieß. Gut gestärkt erreichten wir wieder unsere Quinta. Müde von der Anreise und den ersten Eindrücken der Reise träumten wir dem nächsten Tag entgegen.

27.12.2017: Funchal – die Inselhauptstadt

Nach dem Frühstück vom Buffet trafen wir uns mit unserem örtlichem Reiseleiter Marco, einem jungen, freundlichen Madeirenser, der uns mit besten Deutsch begrüßte. Der Chauffeur unseres Minibusses Umberto, nicht weniger freundlich. Gemeinsam lachten wir mit der Sonne um die Wetter.
Unsere ersten Besichtigungen galten der Stadt des Fenchels, Funchal, zugleich die Inselhauptstadt Madeiras. Hier lebt knapp die Hälfte der Einwohner der Insel. Nach der Fahrt über gut ausgebaute Straßen, durch Tunnel und über imposante Brücken erreichten wir die Stadt, die sich in die Bucht offen zum Atlantik hineinschmiegt. Erste Station war der Mercado dos Lavradores, die berühmte Markthalle. Hier stellte uns Marco eine der ältesten Blumenfrauen vor. Sie bot wunderschöne Strelitzien, Proteas, Lilien und natürlich auch Blumenzwiebeln an. Danach betraten wir den gewaltigen Innenhof mit den Obst- und Gemüseständen, Früchte bekannt und unbekannt, saftig und frisch, grün und bunt ... Marco stellte uns einige der typischen Früchte vor, zum Beispiel die Cheromoyas, den Zuckerapfel, die Baumtomaten, die Passionsfrüchte und die Frucht der Monstera, des Fensterblattes. In der Fischhalle boten die Händler die Schätze des Meeres feil, darunter der etwas düstere Schwarze Degenfisch, aber auch Thunfisch, Doraden, Tintenfische ... Nach etwas Freizeit bummelten wir durch die Gassen der Altstadt Funchals zur Kathedrale, zum Denkmal für den Entdecker Madeiras, Joao Goncalves Zarco. Bald erreichten wir die Avenida Arriaga, neben der Avenida do Mar die Flaniermeile. Wir sahen eine wunderschöne Weihnachtskrippe mit lebensgroßen Figuren. Auch befinden sich hier ein kleiner Weihnachtsmarkt und die Schaukellerei mit dem Weinmuseum Blandy's Wine Lodge. Diese Familie keltert seit 1811 die köstlichen Weine und die Lodge gilt damit als älteste Weinkellerei der Insel. Marco erläuterte die Herstellung der Madeira-Weine, deren Reifezeit bei mindestens fünf Jahren liegt. Natürlich ließen wir uns zwei Sorten schmecken. Die eine oder andere Flasche des leckeren Weines erhielt anschließend einen neuen Besitzer, gut verpackt für den Rückflug. Unser Minibus gestattete es, dass wir anschließend fast bis zum Eingang des wundervollen Gartens von Joo fuhren - ein äußerst gepflegter Privatgarten mitten in der Stadt auf halber Höhe mit schönem Blick. Die Besitzerin verbindet Schokolade mit einheimischen Früchten zu einzigartigen Kreationen, z. B. Bitterschokolade mit Ingwer, Banane, Granberry, dazu passende Getränke wie Madeira-Wein, Poncha und Maracuja-Likör ... Zum Abschluss probierten wir ein köstliches Schokoladenfondue mit Früchten darunter Bananen, Mango und Baumtomaten sowie einen Tee aus frischem Fenchel ... Natürlich ließ es sich die Besitzerin nicht nehmen, uns durch ihren liebevoll gestalteten Kräutergarten zu führen. Nun war es bereits Nachmittag und wir traten die Rückfahrt zu unserem Hotel an. Nur wenige Gäste nutzten die Möglichkeit zur Auffahrt mit der Seilbahn nach Monte, zum Besuch der Wallfahrtskirche mit dem Grab des letzten österreichischen Kaisers Karl I. sowie zur Abfahrt mit einem der Korbschlitten, eine Attraktion Madeiras. Nur ist diese rasante Abfahrt nicht jedermanns Sache. Alle anderen Mitglieder unserer Gruppe nutzten die Zeit, um die Umgebung des Hotels oder den wunderschönen Botanischen Garten der Quinta Splendida zu erkunden, im Pool zu Baden oder einfach zu entspannen.
Zum Abendessen hatten wir es heute nicht weit, wir speisten in unmittelbarer Nähe im gemütlichen Restaurant A Lareira. Anschließend nutzten wir die Möglichkeit, den stimmungsvollen Fado-Abend im Hotel zu besuchen. Uns erwartete ein Gesang voller Wehmut und Sehnsucht, der das Lebensgefühl der Frauen ausdrückt, die auf ihre Seefahrer warten.

28.12.2017: Die Umgebung Funchals

Wieder zeigte sich die Sonne und wir erfreuten uns an einem fast Sommertag. Zuerst brachte uns Umberto zum westlichsten Aussichtspunkt auf Funchal, zum Pico dos Barcelos. Von hier eröffnete sich uns der Blick auf die Inselhauptstadt, den Hafen und die gewaltige Bucht, die sich wie ein großes Amphitheater zeigt - über dem Meer, die sich im Wasser spiegelnde Sonne. Tief beeindruckt, auf zur nächsten Tagesetappe: Wir fuhren durch faszinierende Eukalyptuswälder zum Aussichtspunkt Eira do Serrado. Nach einem kleinen Fußweg über Stufen, erspähten wir in diesem alten Vulkankrater das Nonnental, das tiefste Tal der Insel. Marco hatte uns bei der Anfahrt über die Geschichte der Nonnen des Klosters Santa Clara und über das mühevolle Leben der Menschen in diesem Tal berichtet. Kaum zu glauben, dass die steilen Felswände bis 700 Meter hoch sind. Nun reisten wir wieder zurück ans Meer, zunächst in den kleinen Fischerort Camara de Lobos, bekannt als erster gegründeter Ort der Insel und durch seinen englischen Besucher. Churchill weilte 1949/1950 zum Jahreswechsel hier und hielt in Gemälden die kleine Bucht fest. Im milden Sonnenlicht schaukelten die kleinen Fischerboote um die Wette, die Fischer plauschten im Hafen oder an einer der kleinen Kneipen in den Gassen. Wir warfen auch einen Blick in die Fischerkirche mit Gemälden, die den Fischfang darstellen. Vorbei an Weinfeldern und Bananenplantagen fuhren wir nun die Küste hinauf, hinauf zum Cabo Girao, dem Kap der Umkehr. Mit 580 Metern fällt dieses Kap steil, fast senkrecht ins Meer und gilt als eine der höchsten Steinklippen Europas. Wir tranken einen Poncha als Muttropfen, denn auf dem modernen Skywalk konnten wir senkrecht durch den Glasboden nach unten blicken. Nichts für schwache Nerven! Wir waren, alle mutig ... und erfreuten uns an den Ausblicken ... unter uns die Brandung des Atlantiks und kaum zu glauben, Weinreben und Gemüse!
Entlang der Südküste führte uns unser Ausflug nach Ponta do Sol, an die Sonnenküste. Hier besuchten wir einen private Bananenplantage. Marco erläuterte den Anbau dieser, unserer Alltagsfrucht. Wir sahen die Bananenstauden mit ihren Blüten und den Fruchtständen, erfuhren die Geheimnisse des Wachstums und der Ernte, erhielten Einblicke in die Bewässerung durch die Levadas ... Schade, dass diese kleinen Bananen, zu kurz für die EU sind und nur für den Inselbedarf produziert werden. Sie sind äußerst lecker. Ganz so, ohne Gedanken, werden wir wohl nicht mehr in eine Banane beißen. Nun fuhren wir zurück zum Hotel, um uns auf das Abendessen vorzubereiten.
19 Uhr holte uns Umberto ab zu einer abendlichen Fahrt zum Panoramarestaurant Planka oberhalb von Funchal. Hier ließen wir den Tag bei einer Gemüsesuppe, einem Fleischspieß Espetada und einem leckeren Dessert ausklingen. Von der Terrasse eröffnete sich der Blick auf das Lichtermeer der Stadt Funchal. Dafür ist die Inselhauptstadt gerade in der Weihnachtszeit weltbekannt. Zum Glück war das Radrennen nun vorbei und so unternahmen wir gemeinsam mit Umberto eine stimmungsvolle Lichterfahrt durch das beleuchtete Funchal - eine Augenweide. Alles geschmackvoll und liebevoll illuminiert. Das regte uns zu einem erneuten Besuch an einem der nächsten Abende an.

29.12.2017: Fakultativer Ausflug in den Nordwesten der Insel

Am Morgen die Augen auf und wieder Sonne und 20 °C. Unser Marco war so verzückt: Was habt Ihr nur mit dem Wetter gemacht? Tja lieber Marco, wenn Engel verreisen ...
Zuerst fuhren wir nach Ribeira Brava, übersetzt der wilde Fluss. Der kleine Ort befindet sich direkt an der Mündung eines Flusses in den Atlantik. Marco berichtete von der Katastrophe vom Februar 2010 als der Fluss mit voller Wucht über die Ufer trat und den Ort verwüstete. Während unserer Freizeit spazierten wir am Strand und in den Gassen der kleinen Stadt. Sehr beeindruckend die Pfarrkirche de Sao Bento aus dem 15. Jahrhundert, eine der ältesten Kirchen der Insel. Anschließend kletterten wir mit dem Bus hinauf auf die gewaltige Hochebene Paúl da Serra. Das Landschaftsbild hatte sich für uns völlig verändert. Wir befanden uns nun auf 1.000 Metern Höhe mit der typischen Fauna von Gräsern, Ginster und Farn. Wir stoppten an der Panoramastraße am Encumeada-Pass und schauten den Wolken und den Nebelschwaden zu, die aus dem Norden sich langsam hereinsenkten und die Szenerie prägten. Marco berichtete, dass der Flughafen eigentlich auf dieser Ebene gebaut werden sollte. Aber, da das Wetter oft nebelig und stürmisch ist, wurde von diesem Plan Abstand genommen. Heute prägen auch Windräder das Bild. Wir nahmen die Straße hinab nach Porto Moniz. Von oben blickten wir auf den Küstenort mit den bekannten Vulkanmeeresbecken. Bis zum 19. Jahrhundert hätten wir hier Walfänger und Seeleute getroffen, denn Porto Moniz war Walfangstation und Handelshafen. Wir nutzten unsere Pause zur Mittagseinkehr in einem netten Lokal und zu einem Spaziergang zu den Meeresschwimmbecken.
Wir bestaunten die Brandung, die heute recht moderat ausfiehl. Das Meer war ziemlich glatt.
Entlang der Nordküste Madeiras reisten wir dann mit einem Stopp am imposanten Wasserfall Brautschleier nach Sao Vicente, wo wir einen kleinen Bummel unternahmen. Wir sahen die schmucken kleine Geschäfte, Cafes und Restaurants. Auch ließen wir es uns nicht nehmen, einen Blick in die Pfarrkirche des Ortes zu werfen. Nun hieß es wieder mit unserem Bus klettern. Unsere Route führte uns hinauf zum Miradouro do Chao dos Louros, wo wir sowohl an die Nord- als auch an die Südküste blicken konnten. Nach der Rückankunft trafen wir uns zum Abendessen im Klenks Cafe, einem von deutschen Einwanderern geführten Restaurant. Wir wurden mit dem Kleinbus abgeholt und können nur sagen: Es war gemütlich, alle Speisen frisch und schmackhaft, das selbstgebraute Bier köstlich, herzlichen Dank.

30.12.2017: In den Nordosten Madeiras

Heute Morgen versteckte sich die Sonne hinter dichten Wolken. Wir wollten den höchsten Punkt unserer Reise erreichen, ein schlechtes Zeichen, oder ... Bange machen galt nicht und so starteten wir voller Hoffnung auf besondere Momente zu unserem Ausflug. Wir nahmen den Weg über den Pioso-Pass hinauf zum zweithöchsten Gipfel der Insel, zum 1.818 Meter hohen Pico do Ariero. Und wie wurden wir belohnt, nur unsere Gruppe auf dem Gipfel, Sonne pur, blauer Himmel, ein kräftiger Wind und unter uns ein Wolkenmeer, unbeschreiblich schön ... Wir ließen uns Zeit, diesen besonderen Augenblick unserer Reise, diesen Augenblick der Erhabenheit und der Freude zu genießen - für einige Minuten nur wir und die Natur! Ich errinnerte mich in diesem Moment an Caspar David Friedrichs berühmtes Gemälder Der Wanderer über dem Nebelmeer ...
In Ribeiro Frio, am Kalten Bach, besichtigten wir anschließend die Forellenaufzucht und dann starteten wir zu unserer ersten Levada-Wanderung. Wir spazierten auf einem relativ breiten Weg, voller Wurzeln hinein in den mit Eukalyptus durchsetzten Mischwald zum Aussichtspunkt Balcoes. Unterwegs sahen wir auch den ein oder anderen der Madeira-Buchfinken. Wir probierten einen kleinen Kirschlikör. Wir staunten über die Pflanzenpracht, zum Beispiel den Riesen-Löwenzahn, die Weihnachtssterne, die Eriken, die Strelitzien ... Nach einem steilen Abstieg erreichten wir alle mit interessanten Eindrücken von der Pflanzenwelt Madeiras den Bus.
Unsere Mittagspause legten wir heute in Santana ein. Nach der Einkehr im örtlichen Lokal, wo wir erneut den Schwarzen Degenfisch und Thunfisch probierten, spazierten wir in dem kleinen Ort zum Rathaus. Dort stehen sie noch, die strohbedeckten, historischen, 2-etagigen Holzhäuser, die casas de colmo. Früher wohnten die Familien in diesen Häusern, die Schlafzimmer der Kinder oft in der oberen Etage, Treppen haben wir nicht gesehen, offensichtlich gab es Leitern ... und die Luke zum Dachgeschoss ... Diese Häuser sind heute Souvenirshop, Atelier und Touristinformation ... insgesamt sollen es noch knapp 100 in Santana sein. Sie werden aber immer weniger bewohnt.
Mit einem Stopp am Portela-Pass, wo wir den imposanten Adlerfelsen erblickten, erreichten wir Machico die drittgrößte Stadt der Insel. Unterwegs hatten wir auch die Ostspitze Madeiras, die Ponta Sao Laurenco, mit ihrer Brandung erblickt. Hier befand sich die erste Siedlung der Insel, heute eine moderne Stadt mit dem einzigen Sandstrand Madeiras. Wir nutzten die Zeit zu einem kleinen Spaziergang am Strand oder in der Stadt. Nun war es Zeit einen Blick auf die wohl größte Sehenswürdigkeit von Santa Cruz zu werfen. Wir fuhren zum Aussichtspunkt mit Blick auf die Start- und Landebahn des Flughafens Madeiras. Er ist seit 1964 in Betrieb und wurde 2000 erweitert. Heute beträgt die Länge der Start- und Landebahn 2.777 Meter. Wir erblickten ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst und sahen den Landungen und Starts zu, schließlich war einen Tag vor dem Jahreswechsel auch eine Hochzeit der Touristenankünfte. Den Abend nutzten wir unterschiedlich. Es zog viele unter uns nochmals zu einem abendlichen Besuch nach Funchal, um sich erneut an den Lichtern der Stadt zu erfreuen.

31.12.2017: Die Pflanzenwelt Madeiras und Jahreswechsel

Heute lachten wir wieder mit der Sonne um die Wette. Zuerst besuchten wir einen der schönsten und gepflegtesten Botanischen Gärten Funchals, den Palheiro Garden. Marco führte uns durch den Privatgarten der Familie Blandy, einst Garten des Grafen von Carvalhal. Hier sahen wir das private Herrenhaus der Eigentümer, die kleine Kapelle, das 5-Sterne-Luxushotel und das Teehaus. Überall grünte und blühte es: Kamelien, Magnolien, Montbretien, Strelitzien, Maiglöckchen ... uns eröffnete sich ein wahres Gartenparadies! Natürlich blieb etwas Zeit für einen individuellen Spaziergang. Anschließend war der Orchideen Garden Funchals unser Ziel. Zuerst besichtigten wir die großen Gewächshäuser mit ihrer Vielfalt an unterschiedlichen Arten dieser Königin der Blumen. Wir schnupperten natürlich an der braunen Orchidee mit den kleinen, zarten Blüten. Den Duft kannten wir, es roch ganz zart nach Schokolade ... Anschließend bummelten wir zum Aussichtspunkt mitten im Garten, mitten in der Pflanzenwelt mit Farnen, Weihnachtssternen, Palmen ... bezaubernd schön auch der Ausblick auf Funchal und den Hafen. Der Garten ist erst seit wenigen Monaten im neuen Besitz und gestaltet sich zu einem Kleinod. Noch bereitet er sicher viel Arbeit. Heute ist es ein Halbtagesausflug und wir wollen den Nachmittag nutzen, um uns für den Silvesterabend etwas auszuruhen.
18.00 Uhr begann unser Silvester-Gala-Dinner im äußerst festlich geschmückten Wintergarten der Quinta Splendida. Gemeinsam mit allen internationalen Gästen wurden wir in portugiesischer, englischer, französischer und deutscher Sprache herzlichst begrüßt. Das Team der KöchInnen und KellnerInnen wünschte uns ebenfalls einen guten Jahreswechsel. Dann zelebrierten sie uns ein exzellentes Dinner mit sechs ausgesuchten Gängen vom Feinsten, abschließend handgemachte Pralinen mit Kaffee oder Tee - eine handwerkliche und logistische Meisterleistung! Pünktlich 22 Uhr begann unsere Busfahrt in bester Stimmung nach Funchal zu einem Aussichtspunkt unterhalb des Palheiro Gardens. Unterwegs fuhren wir durch ein Spalier der freundlichen Einwohner der Insel, die mit ihren Familien mit Tischen, Essen und Trinken auf das Feuerwerk warteten. Von unserem Platz lagen uns die Stadt und der Kreuzfahrthafen praktisch zu Füßen. Wir nutzten die Zeit zu interessanten Gesprächen und stießen natürlich mit unseren Lieben zu Hause schon symbolisch 23 Uhr an. Während vereinzelt private Feuerwerke aufblitzten, freuten wir uns auf die Silvestershow der Insel, die zu den größten Feuerwerken der Welt gehört. Acht Minuten sollte es dauern, kreiert durch den Sieger des Atlantikfestivals. Auf die Sekunde genau begann die gewaltige Feuershow, wir staunten und erfreuten uns daran, diese Fülle hatten wir noch nie gesehen! Es fehlen die Worte, um dies wiederzugeben ... einfach wundervoll und gigantisch. Natürlich wünschten wir uns alle ein gesundes, glückliches und friedliches Jahr 2018. Langsam gingen wir zum Bus und fuhren zum Hotel zurück. Im Hotel konnte, wer wollte, in der Global Bar in den frühen Morgen und in die ersten Stunden des Jahres 2018 tanzen.

01.01.2018: Neujahrstag und fakultative Levada–Wanderung

Nach einem späten Frühstück trafen wir uns zu unserer zweiten Levada-Wanderung. Zuerst wünschten wir natürlich unserem Marco und Umberto ein gesundes Neues Jahr. Wir fuhren etwas oberhalb von Machico und starteten von dort unsere Wanderung. Der Weg war eben, trotzdem für uns eine kleine Herausforderung, teilweise betoniert oder asphaltiert, aber oft mit spitzen unebenen Steinen ... links die Levada und rechts der teilweise, recht steile Abhang ... wir wollten das Neue Jahr aktiv starten und so entsprach diese Wanderung auch unseren guten Vorsätzen, gewürzt von den Erklärungen Marcos zur üppigen Pflanzenwelt mit Bananenstauten, Zuckerrohr, Papayas, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Yamswurzeln ... sowie zur Lebensweise der Menschen an den Hängen der Levadas ... Die Ausblicke waren einfach fantastisch! An einem Aussichtspunkt stießen wir nochmals mit einem Poncha und einen Kirschlikör auf das Neue Jahr an. Sehr herzlich verabschiedeten wir uns am Hotel von unserem örtlichen Reiseleiter Marco und unserem Fahrer Umberto. Sie hatten uns mit viel Liebe ihre Insel näher gebracht und wir konnten nur Dankeschön sagen. Ein einfaches Wort für so viel Gastfreundschaft und Sachkenntnis! Für den Abend verabredeten wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant A Lareira, unweit des Hotels. Hier hatten uns die sehr gute Küche und der ausgezeichnete Service überzeugt. Bei guten Gesprächen ließen wir die Reise Revue passieren.

02.01.2018: Rückflug

Auch heute ein spätes Frühstück, Kofferpacken, ein letztes Sonnenbad, bis 12 Uhr hatten wir unsere Zimmer zur Verfügung. Danach blieb Zeit zu einem kleinen Mittagssnack in einem der Restaurants in der Nähe unseres Hotels. Wir verabschiedeten uns voneinander und das viel nicht ganz leicht, weil wir sehr familiär in unserer Gruppe von 14 Gästen unterwegs waren. Pünktlich waren unsere Fahrt zum Flughafen Madeiras, auch unsere Starts unserer Flüge nach München, Frankfurt/Main, Köln und Dresden. Nur unterwegs spürten wir Turbulenzen und die Vorboten des Winterwetters, das uns zu Hause erwartete. Unsere Reisefamilie hatte aber die Sonne und die Wärme Madeiras im Herzen mitgenommen.
Liebe Reisegäste,
es hat mir große Freude bereitet, mit Ihnen zum Jahreswechsel die Atlantikinsel Madeira bereisen zu dürfen. Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches, gesundes und friedliches Jahr 2018 mit viel Reiselust. Sehr freue ich mich, wenn wir uns bei einer anderen Reise wiedertreffen.
Ich berate Sie gern zu Ihren Vorhaben.
Bleiben Sie vor allem gesund.
Herzlichst Ihre Marion

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