Reisebericht: Singlereise Portugal – von Porto nach Lissabon

01.10. – 08.10.2017, 9 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Bom Jesus – Braga – Aveiro – Kloster Bathala – Nazare – Obidos – Lissabon


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Was für Portugal-Besucher ein Segen ist - Wärme, strahlend blauer Himmel, Sonne und kein Regen, das sehen die Portugiesen mit gemischten Gefühlen. Die Temperaturen Anfang Oktober lagen weit über den Durchschnittswerten vergangener Jahre.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Sonntag, der 01.10.17: Flug nach Porto – Panorama–Stadtrundfahrt

Nach der Abholung von unseren Wohnadressen und der Ankunft an den Flughäfen Dresden, Leipzig-Halle und Berlin-Tegel ging es mit Lufthansa-Zubringerflügen zum Flughafen Frankfurt/ Main. Hier war unsere Reisegruppe komplett und wir warteten auf den Weiterflug nach Porto. Nach einem ruhigen Flug sowie der pünktlichen Landung in Porto begrüßte uns unsere örtliche Reiseleiterin Ana in der Ankunftshalle. Am Bus wurden wir von unserem Fahrer Caetano empfangen und gemeinsam ging es auf Stadtrundfahrt. Ana gab uns einführende Informationen zu Stadt und Land nach der Fahrt durch die noblen Vororte im Westteil der Stadt legten wir am Forte da Sao Francisco Xavier einen Fotostopp ein. In nördlicher Richtung sahen wir den breiten Badestrand sowie das neue Terminalgebäude für die Kreuzfahrtschiffe, im Westen den Atlantik, in südlicher Richtung den Boulevard sowie weitere Strände und in östlicher Richtung den Stadtpark. Wir waren überrascht von der 25 C° warmen Außentemperatur, dem strahlend blauen Himmel und den vielen Badegästen an den Stränden. Von der Festung (Forte) fuhren wir dann weiter am Meer entlang in südliche Richtung. Auf der mit Palmen gesäumten Promenade waren viele gut gekleidete Spaziergänger aber auch Freizeitsportler unterwegs. Am Meer wechselten sich kleine sandige Badebuchten mit schwarzem Felsgestein ab. An der Mündung des Douro in den Atlantik sahen wir, wie die Gischt an die langgezogene Mole prallte und ihr Spaziergänger auf dem Weg zum Leuchtturm auswichen. Von der Mündung des Douro fuhren wir dann an seinem Nordufer entlang in Richtung Stadtzentrum. Auch hier sahen wir kilometerlange Promenaden, dieses Mal unterbrochen von kleinen Marinas mit winzigen Fischerbooten. Über die Brücke „Ponte de Arrabida" überquerten wir dann den Fluss und fuhren zu unserem Hotel „Black Tulip" in Gaia. Nach dem Zimmerbezug hatten wir Freizeit und trafen uns anschließend zum gemeinsamen Abendessen im 10. Stock des Hotels. Aus dieser Höhe hatten wir einen schönen Blick auf das Lichtermeer von Gaia und Porto.

2.Tag, Montag, der 02.10.17: Stadtrundfahrt und Freizeit in Porto

Am Vormittag stand unsere Stadtbesichtigung in Porto auf dem Programm. Vom Hotel fuhren wir mit dem Bus bis zum Aussichtspunkt „Mosteiro da Serra do Pilar" oberhalb des Douro. Von da hatten wir den wohl schönsten Blick auf Porto und das uns gleich gegenüberliegende Ribeira-Viertel direkt am Fluss Douro. Anschließend spazierten wir in luftiger Höhe über die Brücke „Ponte Luis I." auf die andere Seite hinüber und besichtigten die so ziemlich an höchster Stelle der Stadt Porto stehende Kathedrale „Se". Auch hier hatten wir vom Vorplatz der Kathedrale einen schönen Panoramablick über die Dächer der Stadt. Nach der Besichtigung ging es hinunter zum Bahnhof „Sao Bento". Die Wände der großen Eingangshalle sind geschmückt mit riesigen blau-weißen Azulejo-Bildern, die bedeutende Ereignisse der portugiesischen Geschichte abbilden. Vom Bahnhof aus spazierten wir zum „Plaça de Liberdade", auf welchem die Reiterstatue von Pedro IV. steht. Er erklärte 1822 Brasilien für unabhängig und wurde als Pedro I. Brasiliens erster Kaiser. Am „Platz der Freiheit" (Praça de Liberdade) hatten wir Zeit, einen Kaffee zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend ging es zum Buchladen „Livraria Lello" und von dort zum „Praça dos Leos". Hier konnten wir die beiden Kirchen „Igreja dos Carmelitas Delgaços" und „Igreja do Carmo" besichtigen. Um 13.00 Uhr war unser Stadtrundgang beendet und es bestand die Möglichkeit, mit dem Bus zum Hotel zurückzufahren. Am Nachmittag war Freizeit für individuelle Erkundungen. Wer wollte, konnte aber auch mit mir in der Altstadt bleiben und mich auf einem kleinen Stadtbummel begleiten. Dieser führte uns zum „Praça de Batalhe" (Platz der Schlacht) und in die Einkaufsstraße Santa Catalina. Einige Gäste kehrten im Jugendstil-Cafè „Majestic" ein, während andere entlang der Geschäfte flanierten. Gemeinsam spazierten wir anschließend zur Markthalle und hinunter zum Altstadtviertel Ribeira, von wo aus wir mit zwei gecharterten E-Mobilen hinauf zur Metro-Station gefahren wurden. Mit der Metro ging es dann zurück zum Hotel, wo wir bis zum auswärtigen Abendessen noch etwas Zeit zur Verfügung hatten.
Mit dem Bus fuhren wir zurück in die Altstadt von Porto und liefen vom „Campo Màrtires da Pàtria". zum Ribeira-Viertel. Im Restaurant „Chez Lapin" wurden wir bereits erwartet. Es war ein sehr angenehmes und uriges Ambiente. Wir hatten Tische im offenen Gewölbe mit Blick zur Terrasse. Fasziniert waren wir von der Geschäftigkeit in der kleinen Küche, welche ununterbrochen die leckersten Köstlichkeiten bereitstellte. Nach dem schönen Abend und gutem Essen brachte uns unser Bus zum Hotel zurück.

3.Tag, Dienstag, der 03.10.17: Bootsfahrt auf dem Douro – Besuch einer Portweinkellerei – Freizeit

Vor dem Hotel erwartete uns bereits unser Fahrer Caetano und mit dem Bus ging es in Richtung Douro-Fluss. Es war sehr neblig und während wir über die Brücke „Ponte do Infante" fuhren, konnten wir die anderen Douro-Brücken nur in Umrissen erkennen. Uns war bange um die Sicht auf unserer bevorstehenden Bootsfahrt. Caetano brachte uns bis zum Bahnhof „Sao Bento" und von da liefen wir hinunter zum Fluss. Ana erzählte uns alles über die Sanierung der Altstadt, welche von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurde. Als wir am Douro ankamen, hatte sich der Nebel weitgehend verzogen und unsere Bootsfahrt mit einem ehemaligen Portweinschiff (Rabelo) konnte beginnen. Zunächst fuhren wir ein Stück flussaufwärts und konnten die Brücken, deren Umrisse wir vor einer Stunde nur schwach ausmachen konnten, in voller Schönheit sehen. Danach fuhren wir flussabwärts bis kurz vor die Mündung des Douro in den Atlantik. Hier war der Nebel noch am stärksten. Dafür wurden wir auf der Rückfahrt mit guter Sicht und strahlendem Sonnenschein entschädigt. Dieses Mal legten wir auf der südlichen Seite des Flusses, an den Bootstegen der Stadt Nova Gaia an. Bis zur Besichtigung einer Portwein-Bodega hatten wir Freizeit zum Kaffeetrinken oder für einen Bummel entlang der Promenade. Treffpunkt war anschließend an der Brücke „Ponte Luis I." Direkt auf der anderen Straßenseite lag unsere Portwein-Bodega „Burmester".
Manuela, eine Mitarbeiterin der Bodega, führte uns durch die Lagerhalle und erläuterte uns den Anbau der Weinreben sowie den Herstellungsprozess des Portweins. Anschließend wurden zwei Portweine verkostet und natürlich auch an Interessenten verkauft.
Am Nachmittag hatten wir wieder Freizeit. Es bestand die Möglichkeit, mit dem Bus zum Hotel zurückzufahren, wozu aber keine bzw. keiner von uns Lust hatte. Viel lieber wollten wir an zwei Bus-Stadtrundfahrten teilnehmen. Die erste Fahrt beinhaltete auch eine Portweinprobe, weshalb wir uns zunächst zu dieser Ausschankstelle begaben. Anschließend warteten wir eine ganze Weile, bis der richtige Bus eintraf. Durch Nova Gaia ging es dann mit verschiedenen Haltepunkten zurück nach Porto. Umstieg in den zweiten Bus war am „Praça de Liberdade". Zuvor musste dieser aber einige „Ehrenrunden" drehen, da seine Haltestelle belegt war. Mit ihm fuhren wir dann an den Atlantik. Die Strecke kannten wir schon zum Teil von unserer Fahrt am ersten Tag, aber dieses Mal stiegen wir am Strand „Praia dos Pastoras" aus und liefen bis zum Ende der Mole. Viele Angler waren zu sehen und von Norden schlugen die Wellen gegen die Brandungsmauer. Wer nicht aufpasste wurde nass. Parallel zu unserer Mole gab es noch eine kleinere auf welcher der Leuchtturm „Farol de Felgueiras" steht. Danach ging es zurück zum Bus und vom „Praça de Liberdade" spazierten wir zur Metrostation, um zurück zum Hotel zu fahren.

4.Tag, Mittwoch, der 04.10.17: Ausflug Guimaraes – Bom Jesus – Braga

Nach dem Frühstück verließen wir Nova Gaia und fuhren in nördliche Richtung nach Braga. Die Stadt ist berühmt für ihre zahlreichen Kirchen und ihre romanische Kathedrale. Sie ist Sitz des Erzbischofs von Portugal. Wir stiegen am historischen Stadttor „Arco da Porta Nova" aus und spazierten zur Kathedrale, welche wir über den angrenzenden Kreuzgang betraten. Bei unserer Besichtigung erfuhren wir, dass sie viele Ergänzungen und Umbauten in der Spätgotik und im Barock erfuhr. Nach der Besichtigung bot Ana uns einen kleinen Spaziergang durch die Gässchen der Altstadt an und wir hatten Zeit für eine Kaffeepause. Mit dem Bus fuhren wir anschließend zur Talstation der Wasser-Standseilbahn zur Wallfahrtskirche „Bom Jesus do Monte". Es war interessant zu erfahren und vor allem zu sehen, wie die Bahn während ihrer Talfahrt Wasser ablässt und wie an der Bergstation Wasser aufgefüllt wurde. Das Wasser reguliert das Zuggewicht, wodurch die Anzahl der tatsächlich beförderten Personen keine große Rolle spielt. An der Bergstation angekommen, genossen wir den Blick auf die Wallfahrtskirche und auf die vom unteren Berghang kommende und zu ihr hinauf- führende doppelte Freitreppe, auf welcher die Pilgergruppen zur Kirche gelangen. Entlang der Freitreppe sind unzählige Wasserbecken, Fontänen und Skulpturen aufgestellt. Auf den großen Plateaus, welche die Treppen verbinden, befinden sich beidseitig Kapellen, die Szenen des Leidensweges Christi darstellen. In der Wallfahrtskirche wurde gerade bei unserem Besuch ein Gottesdienst gehalten, weshalb ein gemeinsamer Rundgang im Inneren nicht möglich war. Von der Wallfahrtskirche in Braga fuhren wir durch eine landschaftlich sehr reizvolle ländliche Idylle nach Guimaraes, der „Wiege der Nation" und ersten Residenz der Könige. Schon bei unserer Ankunft wurden wir auf Studentengruppen aufmerksam, welche mit großem Tamtam ihre Erstsemester in das Universitätsleben einführten. Diese mussten sich z.B. Ketten leerer Dosen umhängen und den Befehlen der älteren Semester folgen. Wir waren fasziniert, mit welchem Eifer die „Neuen" dabei waren, empfanden es aber auch teilweise als ziemliche Schikane. Auf dem Burgberg besichtigten wir die Michael-Kapelle (Igreja de Santo Miguel), in der Afonso Henrigues, der erste König Portugals, getauft wurde. Geboren wurde er in der an höchster Stelle des Burgberges stehenden Festung, welche wir allerdings nur von außen besichtigten.
Unsere Mittagspause machten wir in der Altstadt und sahen dabei den Letada-Umzügen der einzelnen Fakultäten zu. Daran nehmen die Erstsemester der gesamten Region Minho teil. Jede Fakultät stellt sich auf die Eingangstreppe der „Igreja de Nossa Senhora da Oliveira" in Blickrichtung Markt und trägt Losungen und Gelübde vor, welche alle mit einer Huldigung an den Wein enden. Es war ein einmaliges Erlebnis für uns und ein großes Glück, dieses Schauspiel sehen zu können.
Von Guimareas fuhren wir anschließend mit dem Bus zu unserem Hotel zurück.

5.Tag, Donnerstag, der 05.10.17: Rundgang in Aveiro– Kanalfahrt – Kloster von Bathala – Stadtbesichtigungen von Nazare und Obidos

An diesem Tag hieß es Abschied nehmen von Nova Gaia und Porto und Weiterfahrt in Richtung Süden. Unser erstes Ziel war die Stadt Aveiro. Bis heute wird am Rand der Lagunen der Stadt Salz gewonnen, was wir schon bei unserer Anreise anhand der zu Pyramiden getürmten Salzhaufen sehen konnten. Bekannt ist die Stadt aber vor allem durch Bootsfahrten auf ihren Kanälen mit Booten (Barcos moliceiros), welche stark an die Gondeln in Venedig erinnern. Bug und Heck sind nach oben gezogen und mit bunten Darstellungen bemalt. Zunächst begaben wir uns mit Ana auf einen kleinen Stadtbummel, besuchten die Fischhalle und bestaunten die kunstfertigen Ornamente und Muster der Fliesen, welche die meisten Hausfassaden verkleiden. Nach dem Rundgang hatten wir Zeit für eine Kaffeepause. Die Bootsfahrt selbst war ein Erlebnis, wobei besonders die Rückfahrt bei Musik (und Tanz) für gute Laune sorgte.
Von Aveiro fuhren wir weiter in Richtung Süden und wählten Coimbra für unsere Mittagspause. Als wir anschließend zur Abfahrt bereitstanden, erfuhren wir, dass bei unserem Bus eine Wasserleitung defekt und ein Ersatzbus unterwegs ist. Es dauerte zum Glück nicht lange und so konnten wir unsere Fahrt nach Bathala fortsetzen. Die Gründung des Klosters „Bathala de Santa Maria da Vitoria" geht auf ein Gelübde zurück, welches Joaos I. vor der Schlacht bei Aljubarrota abgab: Im Falle eines Sieges der Heiligen Maria ein Kloster zu stiften. Das Kloster steht auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Wir waren fasziniert vom farbigen Lichtspiel, welches die Fenster auf die gewaltigen Säulen im Innern der Klosterkirche warfen. Ebenso eindrucksvoll war die Begräbniskapelle mit den Steinsarkophagen von Joao I., seiner Frau und weiteren Mitgliedern der königlichen Familie, wie z.B. Heinrich dem Seefahrer.
Zurück am Parkplatz stand bereits unser reparierter Bus mit unserem Fahrer Caetano zur Weiterfahrt bereit. Unser nächster Halt war in Nazarè, im Orteil Sitio. Von diesem auf einem Felssporn liegenden Ortsteil aus hatten wir einen fantastischen Blick auf die Stadt Nazarè, ihren breiten Strand und über die Weite des Atlantiks. Von Sitio aus fuhren wir weiter in Richtung Lissabon zu unserem letzten Besichtigungspunkt Obidos. Das kleine Dorf liegt gut geschützt hinter einer gewaltigen zinnengekrönten Umfassungsmauer. Innerhalb dieser liegen die weißen Häuser mit ihren roten Dächern sehr malerisch an den sich windenden kleinen Gassen. Viele Fensterrahmen und Hauskanten sind farbig angemalt und Pflanzen, wie z.B. Bougainvillea, verschönern das Dorf zusätzlich.
Am Ende unseres Besuchs setzte schon langsam die Dämmerung ein, so dass wir uns auf den Weg nach Lissabon machten. Kurz vor der Ankunft am Hotel hörten wir im Bus schlagartige Geräusche. Wir kamen gut an, aber unser Bus musste am kommenden Tag zum Radwechsel.

6.Tag, Freitag, der 06.10.17: Ganztägige Stadtrundfahrt in Lissabon – Fakultativer Besuch eines Fado–Konzerts in Chiado

Mit einem neuen Bus erwartete uns Caetano vor unserem Hotel zur Stadtrundfahrt durch Lissabon. Unsere Fahrt führte uns zunächst zum „Torre de Belém", dem Turm von Belèm. Erbaut wurde er zum Schutze des Hafens Rostelo Anfang des 16. Jh. und bis in die Zeit Napoleons gab es am südlichen Ufer sein passendes Pendant. Nur wenige hundert Meter entfernt vom Turm fanden wir unser nächstes Fotomotiv, das Entdeckerdenkmal (Padrao dos Descobrimentos). Dieses Denkmal ist jüngeren Datums und wurde Heinrich dem Seefahrer, anlässlich seines 500. Todestages, gewidmet. Es sieht von der Seite aus wie der Bug eines Schiffes, flankiert von Geistlichen, Seeleuten und Entdeckern. Dem Fluss Tejo zugewandt steht Heinrich (Henrique), welcher das Modell eines Schiffes unter seinem rechten Arm trägt. Betrachtet man das Denkmal von der Straße aus, hat es die Form eines senkrecht stehenden Schwertes oder christlichen Kreuzes. Von dort fuhren wir zum Hieronymus (Mosteiro dos Jerònimos), einem der beeindruckendsten Baudenkmäler Portugals. Der Bau entstand während Portugals Blütezeit, Anfang des 16. Jh., im manuelinischen Stil. In der kunstvoll mit filigranen Steinmetzarbeiten ausgestatteten Kirche Santa Maria stehen im Eingangsbereich unter der Orgeltribüne die Sarkaphage von Vasco da Gama und von Luis de Camoes, dem Nationaldichter Portugals. Die Sarkophage von Manuel I. und seiner Nachfolger befinden am Ende des Kirchenschiffes an der Chorapsis und am Quergang. Jeder dieser Sarkophage wird von kleinen steinernen Elefanten getragen. Nach der Besichtigung des Klosters kehrten wir im Cafè „Pasteis de Belém" ein, um die gleichnamige Süßigkeit zu probieren.
Danach ging es von Belém zurück ins Stadtzentrum, wo wir an der Endhaltestelle der Linie 28 am Prazeres-Friedhof unseren Bus verließen und in die Straßenbahn umstiegen. Eine Fahrt durch Lissabon mit der Straßenbahn ist eines der schönsten Dinge, die man erlebt haben muss. Bergauf, bergab rüttelte uns die Bahn bis zu unserer Ausstiegstelle am „Moradoiro Santa Luzia", dem Aussichtspunkt Santa Luzia. Um diese Zeit war es sehr heiß und die Sonne schien unerbittlich. Unterhalb des Altstadtviertels sahen wir die großen Kreuzfahrtschiffe am Kai liegen. Nach einem ausgiebigen Fotostopp besuchten wir das Altstadtviertel Alfama und wurden von unserem Fahrer am Kreuzfahrerterminal wieder abgeholt. Mit dem Bus ging es dann ins Stadtzentrum zum „Praça de Restauradores", wo wir den Bus wieder verließen. Anschließend war Freizeit, die die meisten von uns auch zum Mittagessen nutzten.
Ein großer Teil unserer Gruppe besuchte am Nachmittag die Fado-Veranstaltung in Chiado. Fado heißt wörtlich übersetzt „Schicksal" und entstand im 19 Jh., basierend auf afrikanisch-arabischen Elementen, vermischt mit einheimischer Folklore. Die Sänger oder Sängerinnen werden von spanischer und portugiesischer Gitarre begleitet und singen von Wehmut, Abschied und sehnsuchtsvollem Schmerz.

7.Tag, Samstag, der 07.10.17: Fakultativer Ausflug nach Cascais, Estoril, Cabo da Roca und Sintra

Alle Reisegäste nahmen am fakultativen Ausflug teil. Nachdem wir unseren liebgewonnenen Fahrer Caetano am Abend zuvor verabschiedet hatten, wurden wir von einem anderen, José, zum Tagesausflug vom Hotel abgeholt. Unsere Reiseleiterin Ana wählte für die Fahrt nach Sintra eine sehr schöne Strecke aus, bei der wir auch ein Stück an den Stränden von Escoril vorbeifuhren. In Sintra angekommen, besuchten wir als erstes den Palast. Ana hatte Sprechfunk organisiert, der leider nicht richtig funktionierte, was wahrscheinlich an den Kopfhörern lag. Wir versuchten in Anas Nähe zu bleiben, um ihre Erläuterungen verstehen zu können, und waren beeindruckt von der Innenausstattung des Palastes. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der ehemaligen Küche mit ihren beiden gewaltigen, sich nach oben verjüngenden, über 30 m hohen Dunstabzügen. Nach der Besichtigung hatten wir Freizeit für einen kleinen Bummel durch die Geschäftsstraßen oder für eine Kaffee-Pause. Von Sintra fuhren wir anschließend durch ein dichtes Waldgebiet bis ans Capo da Roca. Wir hatten eine fantastische Sicht auf den westlichsten Festlandpunkt Europas und konnten unser Glück kaum fassen. Ana meinte, dass die Temperaturen ca. 10 Grad über den normal zu dieser Jahreszeit gemessenen Temperaturen liegen. Es war windstill und die Temperatur erreichte am Kap fast die 30 Grad-Grenze. Vom Kap fuhren wir dann die Küstenstraße am Meer entlang, sahen die gewaltigen Sanddünen, die Badegäste am Strand und auch einige Surfer.Unser nächstes Ziel war Cascais. Da es für die Mittagspause schon ziemlich spät war, entschieden wir nach Estoril weiterzufahren. Dieser noble Badeort war während der Diktatur Exil des spanischen Königshauses und macht auch heute einen sehr gepflegten Eindruck. Wir stiegen in der Nähe des Casinos aus und spazierten gemeinsam hinunter zur Strandpromenade. Hier hatten wir die Möglichkeit zum Mittagessen in einem der zahlreichen Restaurants oder im Meer baden zu gehen bzw. die Füße ins Atlantikwasser zu stecken. Anschließend holte uns José wieder vom Casino ab und wir machten uns auf die Heimreise zu unserem Hotel. Auf der Fahrt dorthin verabschiedeten wir uns schweren Herzens von unserer Reiseleiterin Ana und bedankten uns für all die Informationen und Geschichten, welche sie uns auf der Reise erzählte.
Am Abend trafen wir uns an der Rezeption und fuhren mit der Metro bis zum „Praça de Restauradores", in dessen unmittelbarer Nähe sich das Restaurant „Leao d'Ouro" befand. Für uns waren zwei große Tische reserviert und wir genossen das Ambiente dieses urigen Fischrestaurants. Es gab vorzüglichen Lachsbraten und so konnten wir bei Speis und Trank unseren Abschiedsabend feiern. Nach dem Essen fuhren wir wieder gemeinsam zu unserem Hotel zurück.

8.Tag, Sonntag, der 08.09.17: Rückreise

Nach einer kurzen Nacht klingelte um 04.00 Uhr der Wecker. Da es zum Frühstücken noch zu zeitig war, hatten wir vom Hotel Lunchpakete erhalten. Pünktlich holte uns der Transferbus vom Hotel ab und brachte uns zum Flughafen. Der Flug nach Frankfurt startete mit einer halben Stunde Verspätung, so dass wir ein klein wenig später als geplant in Frankfurt landeten. Trotzdem nahmen wir uns vor dem Weiterflug die Zeit, uns voneinander in Ruhe zu verabschieden. Die Gäste für den Dresdner Flieger mussten anschließend gleich zu ihrem Gate, während die Fluggäste nach Leipzig und Berlin es entspannter angehen konnten. In Leipzig angekommen, stand der Transferfahrer schon bereit. Es klappte alles prima!
Es war eine schöne und erlebnisreiche Reise mit einer fantastischen Reisegruppe!
Dirk Schlosser, 11.10.17

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Danke, danke, sehr schöne Bilder. Die Reise wird mir immer im Gedächtnis bleiben, somal bei diesem tollen Reisebericht.
Viele liebe Grüße aus Leipzig

Arendt Monika
27.10.2017

Das freut mich! Da habe ich die richtigen Bilder ausgewählt! ;-)

Viele Grüße!
Dirk

Dirk Schlosser 30.10.2017