Reisebericht: Flusskreuzfahrt Rhein – Main – Donau mit MS Modigliani

Bei der Abreise in Dresden fanden sich 12 Gäste pünktlich ein und unsere Reise konnte beginnen. Nach weiteren Zustiegen war beim Rasthof Plauen unsere Reisegruppe komplett. Die Fahrt verlief über die A93 ohne Stau und nach der Mittagspause beim Autohof Regensburg starteten wir zur letzten Etappe. Unser Schiff lag nicht wie geplant in Passau, sondern wegen einer Störung bei der Schleuse „Kachlet“ schon in Vilshofen. Wir hatten deshalb bis zum Einchecken etwas Zeit und einige Gäste erkundeten den historischen Stadtkern von Vilshofen. Dann konnten wir unser schwimmendes Hotel endlich in Beschlag
nehmen. Das freundliche Bordpersonal begrüßte uns herzlich an Bord der MS „Rigoletto“.
Das Gepäck wurde von der Crew in unsere Kabinen gebracht und wir konnten uns an einem leckeren Kuchenbuffet bedienen. Gegen 16.30 Uhr lichtete unser Schiff den Anker und unsere Reise in Richtung Regensburg konnte beginnen. Nachdem wir uns auf dem Schiff eingerichtet hatten, wurden wir zum Begrüßungscocktail in den Salon gebeten. Der Kapitän stellte uns wichtige Mitglieder der Crew vor und gab Informationen zum Aufenthalt auf dem Schiff. Danach konnten wir das erste Abendmenü genießen. Zahlreiche Gäste fanden sich später noch auf dem Sonnendeck ein. Es gab ein besonderes Naturschauspiel zu erleben, denn über den Höhenzügen des Bayrischen Waldes hatten sich bedrohliche Wolken formiert und wir konnten gewaltige Gewitterfronten aus der Ferne erleben. Den ersten Abend an Bord verbrachten einige Gäste bei einem Gläschen und schöner Musik im Salon.

Während des Frühstücks erreichten wir Regensburg und ankerten direkt unterhalb der
Altstadt. 09.00 Uhr erwarteten uns bereits die Stadtführer zum Rundgang durch das geschichtsträchtige Regensburg. Durch enge Gassen spazierten wir gemütlich an stattlichen Häusern der Händler aus dem Mittelalter vorbei. Im schönen alten Stadtkern kamen wir auch am Rathaus und dem imposanten Dom St. Peter an. Individuell hatten wir dann noch genügend Zeit die Stadt bis zum Mittagessen zu erkunden. 13.00 Uhr verließen wir Regensburg und fuhren auf der Donau in Richtung Main-Donau-Kanal. Es lohnte sich den Nachmittag auf dem Sonnendeck zu verbringen. Eine abwechslungsreiche Landschaft und natürlich wunderbarer Sonnenschein luden uns dazu ein. Ab Kehlheim befuhren wir nun den 171 km langen Main-Donau-Kanal. Wir passierten die Kalksteinfelsen des Fränkischen Jura und auch die hoch oben thronende Befreiungshalle, der monumentale Rundtempel von König Ludwig I. ließ die Fotoapparate klicken. Ein entspannter Nachmittag mit einem leckeren Kuchenbuffet verging und wir legten am Abend in Riedenburg an. Der kleine Luftkur- und Erholungsort animierte viele Gäste zu einem abendlichen Bummel.

Mitten in der Nacht verließ MS „Rigoletto“ Riedenburg und schipperte weiter auf dem Kanal zum nächsten Tagesziel Nürnberg. Wir passierten zahlreiche Schleusen und kamen nach dem Mittagessen um 13.00 Uhr im Hafen an. Um zur Innenstadt zu gelangen, benötigten wir einen Bus der uns zunächst bis zur Kaiserburg brachte. Es folgte ein interessanter Rundgang mit dem örtlichen Stadtführer durch das Gelände dieser bedeutendsten Kaiserpfalz des Mittelalters. Zum Abschluss bot sich uns noch ein toller Blick auf die Stadt. Wir spazierten den Berg hinunter. Vorbei am Dürerhaus, dem Dürerdenkmal und dem Rathaus bis zum Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt. Hier endete unser Rundgang und wir hatten genügend Freizeit um die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Oder aber ein gemütliches Café auf- zusuchen. 17.30 Uhr trafen wir uns zur Rückfahrt mit dem Bus zum Schiff. Nach dem leckeren Abendmenü gab es ein gemütliches Beisammensein im Salon und 21.00 Uhr hieß es „Leinen los“, das Schiff legte ab in Richtung Bamberg.

In den frühen Morgenstunden liefen wir in den Hafen Bamberg ein. Vom reichhaltigen Frühstücksbuffet gestärkt fuhren wir wieder mit dem Bus in das Stadtzentrum. Es standen ausreichend örtliche Stadtführer zur Verfügung, sodass wir eine „Sonntagsgruppe“ bilden konnten. Es ist für unsere gehbehinderten Gäste immer sehr angenehm die Rundgänge besonders geruhsam anzugehen. An den sehr heißen Tagen war das auch ratsam. Wir hatten an den meisten Tagen bis zu 38 Grad und waren froh, dass die Stadtrundgänge vormittags geplant waren. Der Rundgang in der alten Kaiser- und Bischofsstadt war sehr interessant. Unser Stadtführer Christoph verstand es sehr gut die Gäste für seine Heimatstadt zu begeistern. Wir bummelten am farbenfrohen Alten Rathaus vorbei hinauf zum Bamberger Dom mit dem berühmten „Bamberger Reiter“. Vom Rosengarten bei der Neuen Residenz hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt bevor es wieder bergab in die Altstadt ging. An diesem Tag blieb nur wenig Zeit bis zur Rückfahrt des Busses zum Hafen. Als alle wieder an Bord waren, lichtete unser Schiff den Anker und es ging weiter Richtung Würzburg. Ab Bamberg waren wir nun auf dem Main unterwegs. Vom Rundgang erschöpft wurde es nach dem Mittagessen sehr ruhig auf dem Schiff. Aber zum Kaffeetrinken waren alle wieder fit um die köstlichen Leckerbissen im Salon zu genießen. Geruhsam schipperten wir auf dem ruhig fließenden Main und genossen die Sonne und die zauberhafte Landschaft. Wegen Schleusen und niedriger Brücken war Vorsicht auf dem Sonnendeck geboten. Nach einem super Abendmenü war „Bingo“ im Salon angesagt. Es bereitete allen viel Spaß und der Bordmusiker Robert unterhielt uns mit internationalen Melodien.

Gegen 05.00 Uhr erreichten wir den Hafen von Würzburg. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Residenzschloss, dem Ausgangspunkt unseres Stadtrundganges. In kleinen Gruppen spazierten wir durch die Stadt am Dom St. Kilian vorbei. In der romanischen Basilika „Neumünster“, kürzlich restauriert, legten wir einen Stopp ein und erhielten interessante Informationen zur Geschichte der Kirchen und der Stadt die nach der Zerstörung 1945 liebevoll wiederaufgebaut wurde. Ausgeruht ging es weiter über den Marktplatz bis zur Alten Mainbrücke mit den Heiligenfiguren. Von dort hatte man einen schönen Blick auf die Türme der Altstadt und unser Rundgang endete hier. Der Bus brachte uns zum Schiff zurück.
Alle Mann an Bord und die MS „Rigoletto“ verließ Würzburg in Richtung Wertheim. Wir befanden uns im Maindreieck mit landschaftlich reizvollen fränkischen Städtchen die wir auf unserer Reise von Bord aus bewundern konnten. Weindörfer säumten das Ufer. In Gemünden, dem Tor zum Spessart und der Rhön, mündet die Fränkische Saale in den Main. Im Abend-Sonnenschein passierten wir Lohr im Naturpark Spessart gelegen. Hat Schneewittchen hier wirklich gelebt? Vom Schloss Lohr aus gibt es einen 35 km langen Wanderweg um ihren Lebensweg nachzuvollziehen. Es ist Abend geworden. Wir hatten wieder gut gespeist und ein lustiger Abend stand uns bevor. Die beliebte Crew-Show unserer Besatzung stand auf dem Programm. Alle waren gespannt und wurden nicht enttäuscht. Eine tolle Show mit viel Musik, Tanz und Parodie wurde uns geboten. Ein schöner Tag ging zu Ende und wir kamen in Wertheim an.

Ein wenig müde nach der kurzen Nacht und gut gestärkt vom Frühstücksbuffet begann unser Stadtrundgang in der badischen Zwei-Flüsse-Stadt. Die Tauber fließt hier in den Main und wir konnten die Hochwassermarken der vergangenen Jahrhunderte am Ufer bestaunen. Der Spaziergang führte uns an schönen alten Bürgerhäusern vorbei. Wir waren vom entzückenden Marktplatz mit seinen schönen Fassaden beeindruckt. Hoch über der Stadt befindet sich die imposante Burgruine. Von dort hatte man einen tollen Blick auf die Stadt und die malerische Umgebung. Bis zum Mittagessen blieb noch Freizeit und die Gäste konnten individuell zum Schiff zurückkehren. 12.30 Uhr begann die Fahrt in Richtung Miltenberg. Ein schöner, geruhsamer Nachmittag bei Sonnenschein an Deck brachte uns an romantischer Landschaft vorbei durch das Main-Viereck bis nach Miltenberg, einem zauberhaften, mittelalterlichen Fachwerkstädtchen. Die Gäste unternahmen am Abend einen individuellen Bummel und kehrten auch im ältesten Gasthaus Deutschlands „Zum Riesen“ ein. Das Schiff blieb über Nacht in Miltenberg liegen.

04.00 Uhr liefen die Maschinen und wir fuhren weiter in Richtung Frankfurt. Unser leckeres Frühstücksbuffet lockte und danach waren wir von Ilona zur Gymnastik auf dem Sonnendeck eingeladen. Wenig später fand der beliebte Frühschoppen mit Musik auf dem Sonnendeck und im Salon statt. 14.00 Uhr erreichten wir Frankfurt, die Bankenmetropole. Ein imposanter Blick vom Sonnendeck aus auf die Skyline der Stadt bot ausgezeichnete Fotomotive.
Wir legten an den Nizzagärten an und der Tag stand zur freien Verfügung. Mit einer Gruppe von 40 Gästen unternahm ich eine Stadtrundfahrt mit dem Doppelstock -Bus an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Danach war es den Gästen überlassen ihre Freizeit zu gestalten.

Am frühen Morgen verließ das Schiff Frankfurt und wir ankerten 08.30 Uhr in Mainz. Dort war bis 12.30 Uhr individuelle Freizeit vorgesehen und die Gäste unternahmen einen Bummel durch die Stadt. Besuchten den Mainzer Dom und die Altstadt, besorgten sich Souvenirs und Ansichtskarten. 380 Flusskilometer und 34 Schleusen hatten wir auf dem Main zurückgelegt. Nun ging es weiter auf dem Rhein, zunächst bis Rüdesheim. Dort waren für den Nachmittag ein Stadtrundgang und eine Rundfahrt mit dem Winzerexpress vorgesehen. Da wir schon sehr zeitig in Rüdesheim anlegten, verzichteten einige Gäste auf den Rundgang und unternahmen individuell einen Spaziergang. An diesem Tag war es auch wieder sehr heiß. Nach einem kurzen Rundgang stiegen wir in den „Winzerexpress“ und fuhren durch die Weinberge. Danach spazierten wir weiter durch das schöne Weinstädtchen. Anschließend nutzten einige Gäste die Freizeit für eine Fahrt mit der Seilbahn zur „Germania“ hinauf um die tolle Aussicht auf das Rheintal zu genießen. Manche flanierten auch durch die weltberühmte Drosselgasse und gönnten sich einen kühlen Riesling. 18.00 Uhr hieß es „Leinen los. Wir fuhren durch den interessantesten Streckenabschnitt des Rheins. Der Romantische Rhein mit seinen zahlreichen Burgen und Burgruinen faszinierte mich bei jeder Reise und der Moment beim Passieren des Loreleyfelsens ist auch immer wieder beeindruckend. Ein leckeres Abendmenü, unsere Tombola und flotte Melodien von unserem Bordmusiker Robert, beschlossen den Tag. Die Nachtfahrt führte uns weiter nach Köln.

Mit einem reichhaltigen Frühstück begannen wir den Tag. 09.00 Uhr erwarteten uns die örtlichen Stadtführer zum Rundgang durch die Stadt. Der Kölner Dom war unser erstes Ziel und nach einer ausführlichen, interessanten Führung ging es weiter durch die Altstadt. Vorbei am Rathaus und den zahlreichen Museen der Stadt. Am Fischmarkt mit seinen bekannten Stapelhäuschen endete unser Rundgang und wir spazierten individuell zum Schiff zurück. Viel Zeit blieb uns nicht, denn schon 13.00 Uhr ging die Reise weiter. Wir nahmen Kurs auf Amsterdam, unser letztes Reiseziel. Nach dem Mittagessen informierte ich unsere EHT Reisegäste über die Abreise und Rückfahrt in unsere Heimatorte. Danach wurden die Koffer gepackt. Ab und zu noch mal ein Blick zur vorbei gleitenden Landschaft.
Nach dem Kaffeetrinken hieß es noch einmal „Bingo, Bingo“ das beliebte Kreuzfahrtspiel. Auch Ilona bot wieder die leichte Gymnastik an. Sie fand jeden Tag Interessenten die sich gerne fit halten wollten. Dann war es Zeit sich auf das bevorstehende Kapitäns-Dinner vorzubereiten. Zum letzten Mal lud uns Kapitän Marco Bergsma zum Abschiedscocktail ein. Die Crew wurde noch einmal vorgestellt. Besonderen Beifall bekam natürlich das Küchen-Team für die superleckeren Gerichte an allen Tagen unserer Reise. Auch ich bedankte mich im Namen von EHT bei allen Mitgliedern der Crew für die gelungene Reise. Dann ging es zum letzten Abendmenü in das Restaurant. Natürlich gab es noch den Höhepunkt der Reise
an diesem Abend, die Eistortenparade. Bei einem gemütlichen Tänzchen verging der letzte Abend an Bord der MS „Rigoletto“

Der Tag der Abreise war gekommen. Es wurde noch einmal kräftig gefrühstückt. Die Crew sortierte das Gepäck und brachte es zum Bus. Von den Gästen wurde es auf Vollständigkeit geprüft und dann nahmen alle im Bus Platz. Um auch von Amsterdam bei dieser Reise einen Eindruck zu gewinnen, wurde kurzfristig eine Stadtrundfahrt organisiert. Sonja de Block, unsere langjährige Stadtführerin in Amsterdam, bot im verkehrsarmen, morgendlichen Amsterdam eine sehr gute, interessante Stadtrundfahrt. Bei einem kurzen Stopp in einer bekannten holländischen Käserei konnten die Gäste auch noch die letzten Souvenirs kaufen.
Die Rückfahrt verlief zunächst relativ zügig. Am Nachmittag erreichte uns ein Unwetter, das Unfälle und Staus zur Folge hatte. Dadurch kamen wir verspätet an den einzelnen Ausstiegen und in Dresden an. Die Gäste waren aber guter Dinge und nahmen es nicht so tragisch. Eine wunderschöne, erlebnisreiche Reise lag hinter uns. Da nahmen wir diese Verspätung in Kauf. Zumal es ja nicht zu ändern war.