Reisebericht: Flusskreuzfahrt Rhein – Main – Donau mit MS Modigliani

29.05. – 07.06.2010, 11 Tage Flusskreuzfahrt ab Straßburg: Mainz – Frankfurt – Miltenberg – Würzburg – Bamberg – Nürnberg – Regensburg – Passau – Linz


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Den Reiz einer Flusskreuzfahrt kann man nicht beschreiben, man muss ihn erleben. Ohne Reisestress jeden Tag in einem anderen Hafen ankommen. Zauberhaft wechselnde Landschaft genießen. Mittelalterliche Städte kennen zu lernen.
Ein Reisebericht von
Irene Schneider

Samstag, 29.05.2010: Anreise nach Köln

Ein kühler Morgen bei der Abfahrt nach Dresden. Trotzdem gab es fröhliche Gesichter in Erwartung einer erlebnisreichen Flusskreuzfahrt. Nach meinem Anruf bei den Gästen vor 3 Tagen war schon ein Band geknüpft. Einige waren ja schon mit mir auf den unterschiedlichsten Schiffen unterwegs gewesen. Bis Eisenach wurden alle Gäste pünktlich in unsere Reisegesellschaft aufgenommen und die Fahrt ging zügig voran. Je näher wir unserem 1. Reiseziel kamen, umso mehr wagte sich auch die Sonne hervor. 15 Uhr in Köln angekommen, hatten die Gäste zunächst Freizeit. Auf der Domplatte und rundherum war reges Treiben. Musiker, Künstler, zahlreiche Kölner und Touristen tummelten sich am Kölner Dom. 16.30 Uhr begann unsere Domführung. Denn wie im Programm vorgesehen, wäre es wegen Gottesdienst am Sonntag nicht möglich gewesen. Obwohl die Führung sehr interessant war, sah man den Gästen die Müdigkeit der z. T. langen Anreise an. In der Zwischenzeit hatte unser Chauffeur Renè Lang die Koffer bereits zum Schiff gebracht. Sie wurden von der Crew des Schiffes in die Kabinen gebracht. Dann holte er uns in der Nähe des Domes wieder ab. Wir fuhren zum Anleger im Vorhafen Köln-Deutz. Die Anfahrt war für unseren Reisebus äußerst schwierig, denn die geeignete Strasse war wegen eines Festes gesperrt. Dieser Anleger wird auch kaum von den Kreuzfahrtschiffen genutzt! Der Check-in ging sehr zügig voran. Nette Hostessen begleiten die Gäste zu den Kabinen. Im Anschluss nahmen die Gäste die Tischreservierungen im Restaurant vor. Ein Teil des Restaurants war für Eberhardt-Gäste reserviert. So bekam die Gruppe einen Teil der begehrten Plätze am Fenster. Es blieb ein wenig Zeit um sich in der Kabine einzurichten, frisch zu machen und das Schiff zu erkunden. Dann wurden wir 19 Uhr zur Begrüßung in den Salon gebeten. Ein Glas Sekt oder O-Saft wurden gereicht.
Der Hotelmanager Aloys Hoogveld stellte einen Teil der Mannschaft vor und unsere Bordreiseleiterin Heike von Weber (PTI) begrüßte die Gäste sehr herzlich. Die beiden Kapitäne lernten wir erst am nächsten Tag kennen. Im Anschluss erwartete uns im Restaurant ein super leckeres Menü. Insgesamt waren 102 Gäste an Bord. Doch nur wenige nutzten die Möglichkeit den Abend im Salon bei Unterhaltungsmusik ausklingen zu lassen. Sie waren wohl alle zu müde.

Sonntag, 30.05.2010: Stadtrundgang in Köln und Weiterfahrt nach Bonn

Der Tag begann mit einem üppigen Frühstücksbuffet. Alle sind gut gelaunt und sitzen bereits 9 Uhr zur Abfahrt im Bus, um in die Innenstadt zu fahren. Doch leider erwartete uns ein Hindernis. Das Ordnungsamt Köln hatte bei beiden Zufahrten zum Anleger, Poller zur Absperrung aufgestellt. 2 Matrosen unseres Schiffes kamen uns zur Hilfe, um den Weg für unseren Bus frei zu machen. Nach 20 min war es dann soweit und wir konnten zum Treffpunkt mit dem Stadtführer fahren. Wir spazierten durch die Altstadt und erfuhren Interessantes über Köln und seine Geschichte. 11 Uhr brachte der Bus uns zum Schiff zurück. Nun hieß es „Leinen los“! Die MS „Rigoletto“ verließ Köln in Richtung Bonn. Noch einmal genossen wir die grandiose Silhouette der Kölner Altstadt mit seinem mächtigen Dom.
Dann wurden wir zu Tisch gebeten um ein schmackhaftes Menü zu speisen. 15 Uhr legten wir in Bonn an. Leider hatte sich das Wetter verschlechtert und es ergossen sich immer wieder kühle Schauer über uns. Einige Mutige wagten es dennoch die Innenstadt zu besuchen.
Ich bin etwas enttäuscht, denn ich kannte Bonn nur als romantisches Städtchen und bei Sonnenschein. Doch heute ist alles trübe, grau, schmutzig und vor allem kalt und nass. Da Sonntag, waren auch keine Geschäfte geöffnet. Also schnell wieder zurück und die gemütliche Atmosphäre auf dem Schiff genießen. Mit einer heißen Schokolade wurden wir an Bord empfangen. Abendessen und musikalische Unterhaltung im Salon beschließen den Tag.

Montag, 31.05.2010: Fahrt durch das Rheintal bis Rüdesheim

Es ist 2 Uhr nachts und die Maschinen weckten uns unsanft. Das Schiff legte in Richtung Rheintal ab. 7 Uhr fuhren wir am Deutschen Eck in Koblenz vorbei. In Vorbereitung der Bundesgartenschau 2011 sind zahlreiche Baumaßnahmen am Ufer zu erkennen. Es wird eine neue Kabinenseilbahn über den Rhein gebaut. Künftig wird man damit die Festung Ehrenbreitstein erreichen. Nun gemütlich frühstücken und vor allem warm anziehen. Es ist sehr frisch an Deck, doch wir wollen den romantischen Teil des Rhein’s mit seinen zahlreichen Burgen und Burgruinen nicht verpassen. Unsere Bordreiseleiterin Heike informiert ausführlich über alle Sehenswürdigkeiten. Gegen 10 Uhr passierten wir den berühmten Loreleyfelsen. Über Lautsprecher erklang: „Ich weiß nicht was soll es bedeuten, das ich so traurig bin …“. Die Gäste sangen mit, fotografierten und waren auch ein wenig ergriffen. Weiter ging es vorbei an romantischen Weindörfern, Weingärten und großflächigen Weinhängen. Dazwischen immer wieder Zeugnisse der Vergangenheit, Burgen, Wehranlagen und zauberhafte Städtchen. Oft begegneten uns andere Flusskreuzfahrtschiffe und Ausflugsschiffe. Diese romantische Rheinstrecke ist die dichtest befahrene Verkehrsader Europas. Zahlreiche schwer beladene Containerschiffe, Schubverbände beladen mit Kohle, Schrott, Kies oder Sand fuhren an uns vorbei. Es gab immer wieder etwas Neues zu entdecken. Also von Langeweile auf einer Flusskreuzfahrt, keine Spur! Wem es zu kühl auf dem Sonnendeck war, konnte die Informationen gemütlich im Salon mit Panoramafenstern oder auch in der Kabine verfolgen. Rund um die Uhr gab es Kaffee und Tee am Automaten in der Lounge. Für den kleinen Hunger zwischendurch wurde Bouillon gereicht. 12.30 Uhr erreichten wir Rüdesheim am Rhein. Hoch oben thronte die 10 m hohe „Germania“ das Niederwalddenkmal aus dem Jahr 1883. Ihr zu Füßen Weinberge und das schöne Städtchen Rüdesheim. Nach dem Mittagessen trafen wir uns mit den Gästen zum Landgang. Die örtlichen Stadtführer erwarteten uns bereits. In 3 Gruppen begaben wir uns zum Stadtrundgang. Dabei bildeten wir eine Gruppe für unsere gehbehinderten Gäste und alle, die einen geruhsamen Rundgang unternehmen möchten. Diese von uns genannte „Sonntagsgruppe“ wird seit Jahren von den Gästen sehr geschätzt. Nach einem interessanten Rundgang an mittelalterlichen Bauten vorbei, stiegen wir in den „Winzerexpress“ und fuhren durch die Weinberge an St. Hildegard’s Abtei vorbei. Hier lebte und wirkte einstmals Hildegard von Bingen. Wieder in der Stadt angekommen, fuhr ein Zug die Gäste zum Schiff zurück. Andere blieben gern in der Stadt und flanierten durch die weltbekannte „Drosselgasse“. Am Rhein entlang, kehrten sie individuell zum Schiff zurück. Ein leckeres Abendessen beschließt den sonnigen Tag in Rüdesheim.

Dienstag, 01.06.2010: Weiterfahrt auf Rhein und Main bis Miltenberg

Unser schwimmendes Hotel legte wieder in der Nacht ab. Bei Mainz verließen wir den Rhein und fuhren weiter auf dem Main. Während des Frühstücks passierten wir Frankfurt a. Main, die Bankenmetropole. Vom Schiffsdeck aus gesehen, ist die Skyline von „Mainhattan“ besonders beeindruckend. Im letzten Jahr sind wieder neue Bankengebäude entstanden. Ab der Mainmündung in den Rhein passieren wir insgesamt 34 Schleusen und zahlreiche Brücken. Deshalb ist der Aufenthalt auf dem Sonnendeck eingeschränkt. Mit etwas Vorsicht gestattet uns der Kapitän auf dem Deck zu bleiben. Das bedeutet, vor Brücken, immer schön sitzen oder im Liegestuhl liegen bleiben. Das fiel uns natürlich nicht schwer, denn wir hatten herrlichen Sonnenschein und die liebliche Landschaft wollten wir keinesfalls verpassen. Zwischendurch wurde Bingo gespielt. Wir gratulierten den glücklichen Gewinnern. 13.30 Uhr passierten wir das „Tor zum Spessart“ Aschaffenburg. Das imposante Schloss Johannisburg, eine der wichtigsten Renaissancebauten in Deutschland, direkt am Main gelegen, war ein tolles Fotomotiv. Schon wieder gab es Kaffee, Tee und Kuchen am Nachmittag. Ein Gast konnte sehr gut Klavier spielen, 2 Damen sangen bekannte Lieder und ca. 80 Gäste stimmten fröhlich ein. Nun noch Sonne tanken bis zum Abendessen. 19 Uhr legten wir in Miltenberg, einem zauberhaften altfränkischen Städtchen mit zahlreichen Fachwerkbauten an. Nach dem Abendessen unternahmen viele Gäste einen individuellen Bummel durch die Stadt.

Mittwoch, 02.06.2010: Weiterfahrt nach Wertheim und Würzburg

5 Uhr verließ die MS Rigoletto Miltenberg und nahm Kurs auf Wertheim, wo wir gegen 9 Uhr ankamen. Nach dem reichhaltigen Frühstück trafen sich die Ausflugsgäste zum Stadtrundgang. Doch heute hieß es Schirm mitnehmen, es regnete. Aber nicht lange und wir konnten die Schirme wieder schließen. Die badische Zwei-Flüsse-Stadt bietet einen entzückenden Marktplatz mit schönen Fassaden alter Bürgerhäuser. Wir staunten am Ufer der Tauber, die hier in den Main mündet, über die Hochwassermarken der vergangenen Jahrhunderte. Die Stiftskirche bietet dem Historiker und Kunstfreund viel Sehenswertes. Nach den interessanten Ausführungen der Stadtführer blieb genügend Zeit zu einem individuellen Bummel bis zum Mittagessen. 13 Uhr verließen wir Wertheim und nahmen Kurs auf Würzburg. Auf dem Sonnendeck haben wieder zahlreiche Gäste Platz genommen. Sie genossen die malerische Landschaft des Spessarts oder machten ein Schläfchen im Liegestuhl. Wie jeden Tag, moderierte unsere Bordreiseleiterin die Sehenswürdigkeiten und Landschaften, an denen wir geruhsam vorbeischipperten. 15 Uhr lud Ilona zur leichten Gymnastik mit Musik auf dem Sonnendeck ein. Um Mitternacht legten wir in Würzburg im alten Hafen an.

Donnerstag, 03.06.2010: Würzburg und Weiterfahrt nach Schweinfurt

Ein sehr zeitiges Frühstück und dann ging es mit dem Shuttlebus in die Stadt. An der bischöflichen Residenz angekommen, erwarteten uns die örtlichen Stadtführer zum Rundgang. Das Schloss gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und wurde nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut. Eine Führung im Schloss war nicht vorgesehen und würde den Zeitrahmen sprengen. Aber den Hofgarten der Residenz sahen wir uns an. Zahlreiche Gartenplastiken sowie schmiedeeiserne Tore in reichsten Rokokoformen schmücken diesen Garten. Unser Rundgang führte uns am Dom St. Kilian vorbei. Leider war er an diesem Tag nicht zugänglich, es ist Fronleichnam und Feiertag in Bayern. Dafür besuchten wir das in den letzten Jahren restaurierte Neumünster, eine romanische Basilika des 11. Jahrhunderts. Weiter führte uns der Weg vorbei am Würzburger Rathaus bis hin zur Alten Mainbrücke. Dort endete unser Rundgang und wir fuhren mit dem Bus zurück. Nachdem alle Gäste an Bord waren, legte unser Schiff ab. Wir wurden mit einem bayrischen Frühschoppen (Würstchen, Leberkäse und ein zünftiges Bier) überrascht. Die Bedienung im Dirndl und Lederhose, dazu Blasmusik, verbreitete gute Laune. Der Nachmittag verlief wie alle vorangegangenen Tage. Nach dem Abendessen waren wir zum Serviettenfalten mit unserem Restaurantleiter Michal im Salon eingeladen. Gegen 23 Uhr legte das Schiff in Schweinfurt an und blieb bis 5 Uhr früh.

Freitag, 04.06.2010: Fahrt von Schweinfurt nach Bamberg

Den letzten Teil des Mains verbringen wir wieder mit einigen Schleusen und Brücken, sodass Vorsicht auf dem Sonnendeck geboten ist. Wie an den anderen Tagen verbrachten wir den Vormittag mit Gymnastik und Relaxen. 12 Uhr Ankunft im Hafen von Bamberg. Nach dem Mittagessen begann der Ausflug mit Shuttlebussen zur Innenstadt. Der Rundgang führte uns über den Maximiliansplatz mit dem barocken Rathaus zum Grünen Markt. Diese breite Marktstrasse ist heute Fußgängerzone. Barocke Bürgerhäuser, der Neptunbrunnen und die St. Martinskirche prägen diese Straße. Weiter geht es über die obere Brücke, am farbenfrohen Alten Rathaus vorbei und hinauf zur Alten Hofhaltung. Es ist die einstige Kaiser- und Bischofspfalz. Im Innenhof finden im Sommer die Calderon- Freilichtspiele statt. Eine tolle historische Kulisse. Einen wunderbaren Blick auf die Stadt und auf St. Michael hatte man vom Rosengarten der Neuen Residenz. Mit dem Besuch des Kaiserdomes kamen wir zum Höhenpunkt des Rundganges. Der Bamberger Dom ist einer der herrlichsten Bauten des Mittelalters. Wir bestaunten den „Bamberger Reiter“, das einzige Papstgrab in Deutschland von Clemens II., Werke von Tilmann Riemenschneider und Veit Stoß. Eine lehrreiche Stadtführung ging zu Ende und wir kehrten zum alten Rathaus zurück. Bis zur Rückfahrt mit dem Bus blieb genügend Freizeit für die Gäste. Das Schiff legte ab in Richtung Nürnberg und das Abendessen wurde serviert. Der Abend brachte uns noch eine Überraschung. Unsere Crew hatte sich etwas Besonderes ausgedacht. Eben noch für uns im Dienst und jetzt schon auf der Showbühne. Sie singen und tanzen. Wir entdecken ungeahnte Talente, eine tolle Show zum Abschluss des 7. Tages an Bord der MS „Rigoletto“. Ab Bamberg befahren wir den 1992 eröffneten Main-Donau-Kanal, insgesamt 171 km lang.

Samstag, 05.06.2010: Fahrt von Nürnberg nach Riedenburg

In den frühen Morgenstunden legte unser Schiff außerhalb von Nürnberg an. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder mit den Bussen in die Stadt. 9.30 Uhr begann die Stadtführung und wir waren froh, so früh in Nürnberg zu sein. Über 30 Grad sollten es werden. Wir betraten mit den Stadtführern das Gelände der mächtigen Kaiserburg. Sie gehört zu den bedeutendsten Kaiserpfalzen des Mittelalters. Vom 11.-16.J. residierten alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zeitweise hinter den imposanten Burgmauern. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt Nürnberg. Wir spazierten weiter durch den Burggarten zu einem besonderen Ausblick, vom Wehrgang aus, auf die mittelalterlichen Fachwerkhäuser am Tiergärtnertor. Dazu gehört auch das Albrecht-Dürer-Haus. Hier lebte und wirkte der Maler bis zu seinem Tode im Jahr 1528. Unser Weg führte uns am Albrecht Dürer Denkmal, an St. Sebaldus und am Rathaus vorbei bis zum Schönen Brunnen am Hauptmarkt. Hier endete unsere Stadtführung. Die Gäste hatten noch etwas Freizeit. Mit dem Bus fuhren wir unserem Schiff hinterher, denn es hatte inzwischen die Fahrt fortgesetzt. Nach ca. 40 Min. Busfahrt stiegen wir bei Roth wieder zu. Mit einem Erfrischungsgetränk wurden wir begrüßt und dann gab es wieder ein leckeres Mittagsmenü. Der Stadtrundgang hatte alle Gäste ermüdet und auf dem Sonnendeck war es unerträglich heiß. Die Sonnenschirme konnten wir immer noch nicht aufstellen, da wieder Brücken und Schleusen passiert wurden. Heute ist es besonders spannend, denn wir durchfahren 4 Schleusen mit bis zu 25m Fallhöhe. Bei Hilpoltstein überwindet der Kanal die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein. Nun geht es abwärts. Es folgen 3 Schleusen mit einer Fallhöhe von 17m. Die zauberhafte Landschaft des Altmühltals auf der einen Seite, und die malerischen Felsen der Fränkischen Alb auf der anderen Seite erfreuen uns. Wir schippern gemütlich an Berching, dem „Kleinod des Mittelalters“ vorbei. Vollständig erhaltene Mauern mit begehbaren Wehrgängen und 13 Türmen, die Wallfahrtskirche Maria Hilf und das Benediktinerkloster Plankstetten grüßten uns. Wenig später erreichten wir Beilngries. Das romantische, von Mauern umgebene Städtchen befindet sich am Zusammenfluss von Altmühl und Sulz im Zentrum des Naturparks Altmühltal. Beim Städtchen Dietfurt an der Altmühl kann man Reststücke des alten Ludwigkanals sehen. Wir erreichten Riedenburg, ein Luftkur- und Erholungsort. Über der Stadt erheben sich 3 Burgen: Rabenstein, Rosenburg und Drachenstein. Wenige Kilometer hinter Riedenburg legte unser Schiff an und wir blieben über Nacht.

Sonntag, 06.06.2010: Fahrt von Riedenburg nach Regensburg

Morgens 5 Uhr wurden wir wieder mal unsanft geweckt. „MS Rigoletto“ nahm Fahrt auf zum letzten Teil der Reise. Den schönsten und romantischsten Teil des Kanals hatten wir gestern erlebt. Heute erfreuen uns noch einmal die Kalksteinfelsen des Fränkischen Jura. Bei Kelheim thront hoch oben die Befreiungshalle König Ludwig I. In dem 1842 erbauten monumentalen Rundtempel wurde den tapferen Kämpfern und Feldherren, die siegreiche Schlachten gegen Napoleon geführt haben, ein Denkmal gesetzt. Sie sollten die Deutschen zur oft mangelnden Einigkeit ermahnen. Ab Kelheim endete der Kanal und wir befuhren die Donau. 9 Uhr legten wir in Regensburg an. Kaum noch Platz für unser Schiff, denn wegen Hochwasser der Donau lagen zahlreiche Schiffe vor Anker. 10.30 Uhr holten uns die Stadtführer vom Schiff ab, wir spazierten gemütlich durch eine geschichtsträchtige Stadt. Regensburg hat wie Bamberg, den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden. Das schöne alte Stadtbild beherrscht der prachtvolle Petersdom mit seinen zwei 102 m hohen Türmen. Ein Glanzstück der Gotik in Bayern. Reste aus der Römerzeit sahen wir im Bischofshof, die mächtige Porto Praetoria. Im 8.J. wurde das Bistum gegründet. Seit dieser Zeit hielt man Reichs- und Fürstentage ab. Den so genannten immerwährenden Reichstag. Vom Wohlstand der Händler im Mittelalter künden noch heute stattliche Häuser. Durch enge Gassen führte unser Weg bis zur Steinernen Brücke aus dem 12.J. Hier endete unser Rundgang. Am Donauufer entlang kamen wir zum Schiff zurück.
Der Nachmittag war für unsere Gäste zur individuellen Gestaltung frei. Am Abend waren wir zur Verabschiedung in den Salon eingeladen. Zum festlichen Kapitäns-Dinner hatten sich alle Gäste nett angezogen. Der Höhepunkt unseres Menüs war die Eisparade „MS Rigoletto“.
Der letzte Abend im Salon klang wieder mit Unterhaltungsmusik aus. Eigentlich sollte unsere Reise auf der Donau noch bis Passau weiterführen. Aber wegen Hochwasser blieben wir über Nacht in Regensburg.

Montag, 07.06.2010: Rückfahrt von Regensburg nach Dresden

Der Tag der Abreise ist gekommen. Wir genießen ein letztes gemeinsames Frühstück. Unser Bus steht bereit und die Koffer werden von der Crew zum Parkplatz getragen. Die Gäste kontrollieren, ob ihr Gepäck vollständig ist und dann wird es im Bus verstaut. Wir verabschiedeten uns recht herzlich von der Mannschaft. Unsere Bordreiseleiterin Heike v. Weber verabschiedete sich ebenfalls mit freundlichen Worten von uns im Bus. Bevor wir Regensburg verlassen, hatten wir uns noch eine besondere Überraschung für die Gäste ausgedacht. Im Schloss St. Emmeram von Thurn und Taxis erwartete alle eine Führung durch die historischen Mauern. Vom Bus-Parkplatz spazierten wir durch einen kleinen Park und waren in wenigen Minuten am Schloss. Da wir etwas zu früh waren, mussten wir auf unsere Gästeführer warten. Eine interessante Führung wurde uns geboten und alle waren erfreut über diesen unerwarteten Abschluss der erlebnisreichen Reise. Gegen 11 Uhr starteten wir nun endgültig zur Heimreise. Ich bot meinen Gästen ein „super Mittagsmenü“ (Würstchen mit Brot) an.
Die Zeit verging so schnell und 13.30 Uhr verließen uns die ersten Gäste beim Rasthof Vogtland. Pünktlich 16 Uhr war unsere Reise in Dresden zu Ende.

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