Reisebericht: Große Kreuzfahrt auf dem Rhein mit MS EDELWEISS

02.05. – 10.05.2022, 11 Tage Flusskreuzfahrt auf dem Rhein: Straßburg – Basel – Rüdesheim – Nijmegen – Rotterdam – Amsterdam – Duisburg – Koblenz – Baden–Baden – Basel mit der MS EDELWEISS


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Bei schönstem Sonnenwetter schipperten wir den Rhein flussaufwärts. Von Amsterdam bis Basel reisten wir ohne einmal den Koffer packen zu müssen auf dem Flusskreuzfahrtschiff MS Aurora. Vormittags an Bord und nachmittags in einer neuen Stadt. So bequem kann reisen sein.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Montag, 02.05.2022 Fahrt nach Wesel

Früh um sechs treffen sich die ersten Gäste von Eberhardt TRAVEL am Flughafen Dresden und beginnen die Reise mit dem luxuriösen Fünf-Sterne-Bus Richtung Westen. In Gera und Chemnitz steigen weitere Gäste hinzu und damit ist die Gruppe vollzählig. Von Sachsen geht es nach Thüringen, hier durchqueren wir das Thüringer Becken, eine bekannte Urlaubsregion. Vorbei an Jena, der Glockenstadt Apolda, der Dichter- und Denkerstadt Weimar und der Landeshauptstadt Erfurt führt uns unser Weg. Kurz vor Eisenach biegen wir von der Autobahn ab auf die B7. Unsere Eberhardt Gäste haben somit die Möglichkeit, bekannte und unbekannte Fachwerkstädtchen zu entdecken. Etwa bei Eschwege erreichen wir Hessen, dessen Hauptstadt Wiesbaden zu den ältesten Kurbädern Europas zählt. Wir aber fahren weiter, nun Richtung NRW und bis zum Ruhrgebiet. Nach jeweils zwei Stunden legen wir Pausen ein, zum Füße vertreten und zur kulinarischen Versorgung. Kurz nach halb vier erreichen wir Wesel, wo wir am Stadtrand im Hotel Haus Duden übernachten. Vor dem Abendessen bleibt noch Zeit für einen Spaziergang durch den kleinen Park am Hotel, wo die Bäume in schönster Frühjahrsblüte stehen.


Dienstag, 03.05.2022 Amsterdam

Wir genießen das köstliche Frühstücksbuffet mit seinem vielfältigen Angebot, bevor wir um 8.30 Uhr das Hotel verlassen. Die Autobahnauffahrt ist gesperrt und wir sind froh, dass wir eine Stunde Karenzzeit eingeplant haben und somit nicht in Zeitnot geraten. In Amsterdam erwartet uns eine örtliche Stadtführerin, die uns mit viel Herz und Charme ihre Stadt vorstellt. Erinnern Sie sich an ihre liebevollen Erzählungen? "Holländer sind nicht süß!" Warum nicht? In ihren hübschen Holzschuhen, Häubchen auf dem Kopf und Tulpen in der Hand? Nein, das ist ein Touristenbild. Holländer waren über Jahrhunderte eine Handelsmacht und Händler sind nicht süß! Einen Stopp legen wir an der Rembrandt-Mühle ein und können damit ein Foto von typisch Holland (Mühlen, Klompen und Käse) mit nach Hause nehmen. Darüber hinaus berichtet unsere Stadtführerin welche Bedeutung die vielen Mühlen hatten. Hauptaufgabe der Mühlen war es, Wasser zu pumpen, um Sumpfgebiete trocken zu legen. Noch heute gibt es mehr als neunhundert funktionstüchtigen Mühlen. Allerdings werden zum Abpumpen von Wasser heute moderne Pumpanlagen eingesetzt. Amsterdam ist anders aufgebaut als viele europäische Hauptstädte. Königspaläste und breite Alleen sucht man hier vergebens. Dafür prägen pittoreske Bürgerhäuser die Stadt. Ihre schmalen Giebel säumen die Straßen. Warum ist das so? Weil es in Amsterdam schon immer viel Wasser gab, was einen Vorteil für den Warenumschlag darstellte und wiederum die Kaufleute anzog. Und für die Kaufleute musste eine Stadt praktisch sein, nicht prunkvoll. Dies ist auch der Grund für die schmalen Giebel. Jeder Meter mehr zur Straße kostete entsprechend mehr Steuern. Im Vergleich zu Rotterdam scheint Amsterdam beliebter zu sein, denn hier wohnen viel mehr Menschen, obwohl Rotterdam flächenmäßig größer ist als Amsterdam. Dafür hat Rotterdam den größten Hafen Europas. Etwa 40.000 Container werden hier jährlich umgeschlagen, in Amsterdam dagegen nur 8.000. Und Den Haag? Den Haag ist die politische Hauptstadt der Niederlande. Wie sagte doch Lisa, unsere Stadtführerin? In Rotterdam wird das geld gemacht, in Den Haag wird über Geld gespro
Die Stadt ist voller Baustellen und unser Busfahrer muss sein Können beim Rückwärtsfahren beweisen. Kurz vor der geplanten Mittagspause kommt uns auch noch ein Unfall in die Quere, wir stecken fest und erwägen schon, zu Fuß weiterzugehen. Doch plötzlich leert sich die Straße wieder und wir erreichen fast pünktlich die Heineken Brauerei, unseren Treffpunkt für die Grachtenfahrt. In der Nähe befindet sich ein Supermarkt, wo wir uns mit einem kleinen Imbiss auf die Hand versorgen können, für eine Einkehr in ein Café ist die Zeit etwas knapp. 14 Uhr treffen wir uns am Anleger und 14.15 Uhr beginnt die Grachtenrundfahrt. Nun können wir etwas mehr als eine Stunde Amsterdam von Wasserseite erleben. Über Kopfhörer gibt es Informationen auf Deutsch. Anschließend ist es nicht mehr weit bis zum Hafen, wo unser Flusskreuzfahrtschiff Aurora angelegt hat. Das Gepäck wird von der Crew verladen und zu den Kabinen gebracht. Wir werden in den Salon gebeten und zu einem Imbiss eingeladen. Angeboten werden eine warme Suppe, verschiedene Salate und belegte Brötchen sowie Kaffee. Unsere Kreuzfahrtleiterin Regina begrüßt alle Gäste und nach und nach erhalten wir unsere Kabinenschlüssel (in Scheckkartenform) an der Rezeption. Nachdem alle ihre Kabinen bezogen haben, treffen wir uns bereits wieder um 18.30 Uhr zum Empfang im Salon. Der Kapitän Marco stellt sich und seine Abteilungsleiter vor und wir erfahren, wo sich die Rettungswesten befinden, was in einem Notfall zu tun ist und wie die Rettungswesten angelegt werden. Zum Abendessen im Restaurant sind die Plätze namentlich reserviert, dennoch können Wünsche bezüglich Platzwechsel erfüllt werden. Die Vorspeise Räucherlachs mit Senf-Honig-Dill-Dressing und Salat steht bereits auf dem Tisch. Serviert werden nacheinander Orangencreme-Karottensuppe und Zanderfilet mit Safran und grünem Erbsenpüree. Zum Hauptgang besteht die Wahl zwischen gebratenem Schweinefilet oder vegetarischem Blumenkohl. Zum Nachtisch noch etwas Süßes oder Käse – dann heißt es GUTE NACHT und wir versinken müde in die Kissen.


Mittwoch, 04.05.2022 Düsseldorf – Köln

Wer früh aufsteht, kann erleben wie wir Wesel und Xanten kreuzen. Die Landschaft ist geprägt von breiten Flussauen, eine Uferlandschaft, die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser gebildet wurde und ein Refugium für Zugvögel bildet. Während wir noch träumend in den Betten lagen, überquerte unsere MS Aurora die Grenze von den Niederlanden nach Deutschland. Ab 7.00 Uhr erwartet uns das abwechslungsreiche Frühstücksbuffet im Restaurant. Danach scheint schon die Sonne und viele Gäste genießen auf dem Oberdeck die Aussicht auf das Rheinufer. Dass wir das Ruhrgebiet durchqueren ist unschwer an den vielen Schornsteinen, zum Teil dicke weißen Rauchschwaden ausstoßend, den Schmelzöfen und Bürohäusern zu erkennen. Riesige Verladekräne bewegen tonnenschwere Container hin und her. Um zwölf gibt es bereits das Mittagessen, wir können uns am Buffet bedienen. Unser Schiff, die MS Aurora legt im Hafen von Düsseldorf an. Circa 45 Minuten benötigen wir mit den Bussen bis zur Kölner Altstadt. Von hier aus sind es noch einmal zehn Gehminuten bis zum Dom, wo wir unsere Stadtführer treffen. Wir teilen uns in Gruppen zu etwa 20 Gästen auf und begeben uns auf Stadterkundung, wandeln auf römischen Spuren, umrunden den Dom mit einem fachkundigen Führer. Anschließend bleibt Zeit für eigene Erkundungen. Erst um 18.30 Uhr treffen wir uns wieder, um gemeinsam zum Schiff zu fahren. Nun erfahren wir, dass zum einen der vorgesehene Liegeplatz eine Baustelle ist und dass unser Schiff später ankommt als geplant. Dies erfordert von unseren Gästen etwas Toleranz und Abenteuerlust. Nach vielen vergeblichen Versuchen unserer Kreuzfahrtleiterin Regina, Alternativen zu organisieren, um die Zeit zu überbrücken, fahren wir letztendlich Richtung Schokoladenmuseum, um die Gäste einzusammeln, die sich individuell zum Schiffsanleger begeben haben. Auch dieser Plan schlägt fehl, denn es gibt keine Möglichkeit für den Bus zu halten und die Gäste zusteigen zu lassen. So entscheidet sich das kleine Grüppchen, zu Fuß bis zum Schiff zu laufen und kommt so überraschender Weise zu einem abendlichen Spaziergang am Rheinufer. Sichtlich erschöpft sehen sich dann alle zum Abendessen im Restaurant wieder.


Donnerstag, 05.05.2022 Koblenz

Der Tag beginnt für die Frühaufsteher gegen 7.30 Uhr kurz vor Bonn. Na, weit sind wir ja nicht gerade gekommen heute Nacht. Aber wenigstens müssen wir nicht das Gefühl haben, etwas zu verpassen. Während des Frühstücks gleitet also unser Schiff an Bonn und Bad Godesberg vorbei, wir kreuzen den Drachenfels mit dem Schloss Drachenburg und erinnern uns an die Sage vom Drachen und der schönen Königstochter. Gegen 10 Uhr passieren wir die Wallfahrtskirche St. Apollinaris in Remagen und gleich darauf erinnern die Pfeiler der Brücke von Remagen schmerzlich an Ereignisse des 2. Weltkriegs. Wir genießen den kaum spürbaren Fluss des Rheins, der beruhigend auf das Gemüt wirkt. Vorbei geht es an Linz, bekannt als die bunte Stadt am Rhein und an der Ahrmündung. Die Ahr ist ein Nebenfluss des Rheins, das Ahrtal das größte zusammen hängende Rotweingebiet in Deutschland, doch nunmehr in Erinnerung an eine dramatische Hochwasserflut. Vorbei geht es an den alten Weinorten Ariendorf und Leubsdorf. Bad Hönningen ist bekannt für seine Heilquellen, Fachwerkhäuser und Kurkliniken. Wir sitzen an Deck und lassen alles an uns vorbeischweben. Nun kommen einige Burgen in Sicht - Burg Rheineck und Burg Brohleck. Wir befinden uns nun in der Region der nördlichen Grenze des römischen Limes, ein Grenzwall, der von hier bis zur Donau reichte. Es folgt die Burgruine Hammerstein, die älteste Burgruine am Rhein, gebaut im 10. Jahrhundert. Die abfallenden Hänge, die am Ufer zu sehen sind, gehören zum Rheinischen Schiefergebirge und zu den Ausläufern der Eifel.
Mittags erreichen wir das Deutsche Eck in Koblenz. Linkerhand ist die Festung Ehrenbreitstein zu sehen und die Gondeln, die zur Festung hinauffahren. Den Nachmittag verbringen wir in Koblenz. Nach einem vergnüglichen Stadtrundgang bleibt genug Zeit für eigene Erkundungen.


Freitag, 06.05.2022 Rüdesheim am Rhein

Heute heißt es wieder früh aufstehen, denn unser Schiff legt kurz vor Sieben ab und fährt rückwärts die Mosel hinaus und vorwärts in den Rhein wieder rein. Das Ganze findet bereits vor dem Frühstück statt. Was haben wir für ein Glück! Den ganzen Tag scheint die Sonne, was für diesen besonderen Abschnitt des Rheins sehr willkommen ist. Die Landschaft ist nun geprägt von Wein- und Obstanbau und an den Hängen links und rechts des Rheins tauchen immer wieder schöne Fachwerkstädtchen auf und Burgen thronen hoch oben auf den Bergen. Typisch für die Region ist der Riesling und hier befindet sich die größte zusammenhängende Rebfläche am Mittelrhein. Kurz vor zehn erreichen wir Hirzenach. Der rot-weiße Turm gehört zum Probsteigebäude der romanischen Säulenbasilika St. Bartholomäus aus dem Jahr 1100. Es folgt die Burg Maus am Kilometer 559 in St. Goarshausen, die Stiftskirche sowie die Burg Katz (die übrigens in japanischem Privatbesitz ist). Nun aber heißt es Ausschau halten nach der Loreley. Diese sitzt nämlich keinesfalls wie man annehmen könnte, hoch oben auf dem Felsen, sondern ganz unscheinbar und fast zu übersehen, fast am Wasser. Zum Glück haben wir unsere Kreuzfahrtleiterin Regina, die uns genau beschreibt, wohin wir sehen und unsere Fotoapparate halten müssen. Ohne Schramme passieren wir die gefährliche Stelle am Loreley-Felsen und stimmen glücklich darüber, das Lied von Heinrich Heine an: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten… klingt es vielstimmig aus unseren Kehlen. Vielen Dank noch einmal an die Initiatoren. Den Ochsenturm und die Liebfrauenkirche von Oberwesel schauen wir uns noch an, dann gehen wir zum Mittagessen. Mal sehen, was der Koch wieder Schönes für uns vorbereitet hat. Mit dem Winzer-Express fahren wir durch die Weinberge von Rüdesheim und besuchen anschließend das beeindruckende Musikkabinett von Siegfried. Die Sonne scheint, es ist ein schöner Tag und so nutzen viele Gäste die Möglichkeit, individuell durch die berühmte Drosselgasse zu flanieren. Zu Fuß geht es am Rhein entlang zurück zum Schiff. Am Abend wartet die Crew mit einer Überraschung auf. Kellner und Kabinenstewardessen verwandeln sich in Sänger und Schauspieler und bieten eine unterhaltsame Show.


Sonnabend, 07.05.2022 Rüdesheim – Speyer

Am Nachmittag legen wir im sonnenbeschienenen Speyer an. Vor der geführten Stadtbesichtigung ist noch Zeit für individuelle Erkundungen in Schiffsnähe. Anschließend warten die örtlichen Stadtführer, um uns das geschichtsträchtige Speyer näher zu bringen. Speyer ist eine der ältesten Städte Deutschlands und ist aus einem römischen Militärlager entstanden. 1990 feierten Die Bürger Speyers das 2000jährige Stadtjubiläum. Erwähnenswert ist die jüdische Gemeinde, die im 11. Jahrhundert hier Bedeutung erlang. Der Speyer Dom mit seinen 134 Metern Länge und 34 Metern Breite gilt als der größte romanische Kirchenbau überhaupt und beeindruckt entsprechend. Ein kurzer Spaziergang durch einen Park führt uns zu Fuß zum Dom.
Schöne Fachwerkhäuser finden sich unter anderem in der Pistoreigasse. In der Halenpfuhlstraße kommen wir am Dominikanerinnenkloster St. Magdalena vorbei, das 1228 gegründet wurde. Hier lebte und lehrte Dr. Edith Stein von 1923 bis 1931, 1998 wurde sie heiliggesprochen.
In der Maximlilianstraße sind am Sonnabendnachmittag noch einige Geschäfte geöffnet und in den vielen Cafés und Restaurants sitzen Einheimische und Gäste der Stadt in der Sonne. Hier findet sich auch eine Skulptur, die einen Pilger auf dem Jakobsweg darstellt.
Das Abendessen ist wie immer ausgezeichnet. Nach dem Bauernsalat, gibt es Senfcremesuppe oder Rinderbrühe mit Gemüsestreifen, zum Hauptgang wählen wir zwischen Fisch, Fleisch oder einem vegetarischen Gericht. Für Leckermäulchen gibt es dann noch Käsekuchen mit Himbeersoße, einen Teller frisches Obst oder eine Käseplatte.


Sonntag, 08.05.2022 Speyer – Strasbourg

Schön ist es, bereits am Morgen vor dem Frühstück an Deck zu sein, den Lauf des Flusses und das Vogelzwitschern in den Bäumen am Ufer in Ruhe zu genießen. Anschließend wartet das reich gedeckte Frühstücksbuffet mit Kaffee, Orangensaft, frischem Brot und Brötchen und vielen anderen Leckereien. Die Sonne scheint und unsere MS Aurora gleitet auf dem Rhein in Richtung Strasbourg. Unser frisch renoviertes Hotel ist auf seiner Jungfernfahrt und hin und wieder stellen sich unerwartet Kinderkrankheiten ein. In unserem Fall bedeutet das technische Probleme, das Schiff kann nicht so schnell fahren, wie es soll. Und so kommt es, dass wir anstelle in Strasbourg bereits in Gambsheim aussteigen und mit den Bussen nach Strasbourg fahren. Dort erwartet uns der örtliche Stadtführer Michel, der uns auf humorvolle Weise durch seine Stadt führt. Egal, was er erblickt, ein lautes Halllooo und Oooohhh kommt aus seinem Mund, als ob er alles zum ersten Mal sieht, so wie wir. Entzückend für alle ist die sogenannte Storchenstraße, in der tatsächlich auf jedem Baum ein Storchenpärchen nistet.
In der Nähe vom Münster steigen wir aus und gehen zu Fuß weiter bis zu diesem wirklich beeindruckenden sakralen Gebäude. Die Cathedrale Notre-Dame (oder auch Liebfrauenmünster) ist eines der größten Sandsteinbauten der Welt und verbindet deutsche und französische Kulturgeschichte. 1176 bis 1439 war die Bauzeit, wobei schon viele Jahre früher hier ein Gotteshaus stand, das wie so viele andere einem Brand zum Opfer fiel. Manch einer schafft es in der kurzen Freizeit auch hinein zu gelangen, als Gruppe dürfen wir das nicht. Nach einer kurzen Pause spaziert Michel mit uns zu einem Wohnhaus, in dem Goethe einige Zeit gewohnt hat. Anschließend unternehmen wir eine Bootstour auf der Ill und entdecken nun von Wasserseite aus das Gerberviertel Petite France, die europäischen Institute und andere bekannte Sehenswürdigkeiten. Für das Abendessen hat sich die Crew heute etwas Besonderes einfallen lassen. Das Restaurant wurde von Piraten geentert. Die Stühle liegen kreuz und quer, das Geschirr ist umgekippt und der Menüzettel liegt zerknüllt auf dem Tisch. Dazwischen die fröhlich lachenden Kellner im Piratenkostüm.


Montag, 09.05.2022 Strasbourg – Basel

Beim Aufwachen in der Kabine ist es dunkel. Aber nicht, weil die Gardinen zugezogen sind, sondern, weil wir gerade in einer Schleuse sind, direkt vor der Schleusenwand. Und obwohl wir mehrere Schleusen durchqueren mussten und dies erfahrungsgemäß Zeit raubt, sind wir so gut durchgekommen, dass wir schon am Morgen Basel erreichen. Doch wir haben noch einen wichtigen Termin an Bord. Um 10 Uhr gibt es die wichtigen Ausschiffungsinformationen. Danach können wir die Annehmlichkeiten an Bord genießen oder Koffer packen. Erst um 14 Uhr beginnt unsere Stadtrundfahrt durch Basel. Hier reiht sich Baustelle an Baustelle und wir müssen mehrfach den Rhein überqueren, um bestimmte Ziele zu erreichen. Von 1080 bis 1860 wurde Basel von einer Stadtmauer begrenzt und beschützt. Wie ein Ring umschloss die Mauer die Stadt unterbrochen von Toren und Türmen. Heute sind von diesem Bauwerk noch drei Tore erhalten, von denen wir als ersten den St. Johann Turm sehen, der vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Vorbei geht es an modernen Wohn- und Bürohäusern und dem Badischen Bahnhof, ein deutscher Bahnhof auf Schweizer Bundesgebiet. Am modernen Kunstmuseum steigen wir aus und gehen zu Fuß weiter. Wir schlendern durch hübsche Gassen bis zum 800 Jahre alten Basler Münster. Durch den Kreuzgang gelangen wir zur Pfalz, von der sich uns ein fantastischer Ausblick auf die Stadt bietet. Pfalz bedeutet so viel wie Palast und weil sich in unmittelbarer Nähe der Terrasse einst ein Bischofspalast befand, hat sich der Name erhalten. Wir erreichen das Basler Rathaus, das direkt am Marktplatz liegt und aus rotem Sandstein erbaut wurde. Hier endet der Geführte Stadtrundgang und es bleibt noch Zeit für eigene Erkundungen. Zum Abendessen sind wir pünktlich zurück am Schiff. Doch vorher lädt Kapitän Marco seine Gäste zum Abschiedscocktail ein. Auch die Crew wird noch einmal vorgestellt und es erschallt ein lauter Dankesbeifall für die geleistete Arbeit. Über Nacht liegt unser Schiff heute still. Morgen verlassen wir die MS Aurora und neue Gäste werden kommen.


Dienstag, 10.05.2022 Basel – Dresden

Nach dem Frühstück haben fleißige Hände bereits unsere Koffer zur Straße getragen und Max, unser Busfahrer muss sie nur noch in den Bus einladen. Um acht Uhr beginnt unsere Rückreise. Wir verkürzen uns die Zeit mit einem historischen Film über den Rhein und naschen Schweizer Schokolade. Ohne Stau erreichen wir am frühen Abend die geplanten Ausstiege und so endet eine unvergessliche Reise über den Rhein von Amsterdam bis Basel.


Schlusswort

Liebe Reisefreunde, nochmals möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mit Eberhardt TRAVEL diese Reise unternommen haben. Nicht oft haben wir die Gelegenheit, eine Jungfernfahrt und die Abenteuer, die ein solches Unterfangen mit sich bringt zu erleben. Ich freue mich, dass es Ihnen gefallen hat und wünsche Ihnen auf diesem Wege vor allem Gesundheit und immer Freude am Reisen. Herzliche Grüße Ihre Reisebegleiterin Sabine Letzybyll

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