Reisebericht: Rundreise Rumänien, Moldawien und Transnistrien

29.07. – 11.08.2018, 14 Tage Rundreise durch Rumänien, Moldawien und Transnistrien: Cluj Napoca (Klausenburg) – Siebenbürgen – Sighisoara (Schäßburg) – Sibiu – Brasov – Iasi – Chisinau – Comrat – Orheiul Vechi – Soroca – Pokrowka – Moldauklöster – Sighetu Marmatiei – Sapanta


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Mit dieser Reise betritt man weitgehend unbekanntes Terrain - sind die Informationen zum EU-Staat Rumänien noch relativ zahlreich, so weiß man über Moldawien und Transnistrien recht wenig und wird durchweg positiv überrascht.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

29.07.2018 Flug von München nach Cluj–Napoca

Von verschiedenen Flughäfen Deutschlands kommend trifft sich die Gruppe in München, um danach gemeinsam nach Cluj-Napoca zu fliegen. Alles verläuft planmäßig, aber leider fehlt bei der Ankunft in Cluj-Napoca ein Koffer, er kommt erst zwei Tage später nach.
Unser Hotel "Grand Hotel Napoca" liegt günstig am Stadtpark und wir können schon einen Blick auf das Stadtpanorama und den Fluss Somes werfen.

30.07.2018 Stadtrundgang Cluj–Napoca, Fahrt nach Sighisoara und Stadtbesichtigung


Am Morgen starten wir mit Irena, unserer netten rumänischen Reiseleiterin zum Stadtrundgang in Cluj-Napoca. Man erkent deutlich, dass es auch eine Studentenstadt ist, trotz Sommerferien sieht man viele junge Leute.  2015 war die Stadt Europäische Jugendhauptstadt. Sie hat eine reiche Vergangenheit, Römer, Daker, Rumänen, Ungarn und Deutsche hinterließen hier ihre Spuren. Wir gehen über den Einheitsplatz und sehen das Denkmal Matthias Corvinus, des großen Sohnes der Stadt. er hat sie und ihr Umland entscheidend geprägt und viele Schlachten gewonnen. Auf dem gleichen Platz ragt die St. Michaelskirche  mit ihrem 80 m hohen Glockenturm empor.
Zahlreiche Gebäude künden vom Reichtum der Stadt im Mittelalter und die Religionsvielfalt lässt sich am Vorhandensein der rumänisch orthodoxen Kathedrale, der römisch-katholischen, evangelischen und reformierten Kirche ablesen. Wir werfen noch einen Blick auf Nationaltheater und Staatsoper und dann wird es Zeit, den Weg Richtung Sighisoara fortzusetzen.
Nach einer Mittagspause kurz vor Sighisoara sind wir gestärkt für den Aufstieg zu unserem Hotel in der Altstadt, der Bus kann uns nicht hinfahren, die Koffer werden befördert. Für die kurze Anstrengung werden wir mit einem gemütlichen Hotel mit schönem Blick auf die Altstadt belohnt. Diese erkunden wir bei einem ersten Stadtrundgang, wandern über die Schülertreppe  hinauf zum Schulgebäude von 1612 und halten inne in der Bergkirche mit ihrem gotischen Chor und der schönen Kanzel. Für die sehr sach- und fachgerechte Sanierung der Kirche erhielten die Restauratoren den Europäischen Museumspreis. Über den Friedhof geht es zurück in die Unterstadt. Wir machen uns bekannt mit dem Leben von Hermann Oberth, der hier das Gymnasium besuchte und durch seine Forschungen zu Raketen auf sich aufmerksam machte. Und natürlich darf beim Rundgang das Dracula-Haus nicht fehlen. Vlad III. soll hier im Jahre 1431 geboren worden sein. Durch seine besondere Vorliebe für das Pfählen seiner Gegner erhielt er den Beinamen Vlad der Pfähler.
Wir verlassen diese grausamen Geschichten und begeben uns zu einem guten Essen auf der Terrasse unseres Hotels.

31.07.2018 Sighisoara–Biertan–Sibiu

Am Morgen besuchen wir noch den Stundenturm in Sighisoara und schauen die interessanten Holzfiguren an. Der Aufstieg auf den Turm ermöglicht uns auch einen schönen Blick in das Tal der Großen Kokel. Der Weg führt uns weiter zur Kirchenburg in Biertan. Gut bewehrt durch einen dreifachen Mauerring schützte sie die Einwohner des Ortes und ihre Vorräte vor den Überfällen durch die Osmanen und Mongolen. Eine Besonderheit ist das Gefängnis für zerstrittene Eheleute. Sie wurden mit nur einem Bett, einem Tisch, einem Stuhl und einem Löffel, Becher und Teller solange eingesperrt, bis sie sich wieder vertrugen.
Nach diesem Einblick in die Siebenbürger Rechtssprechung kommen wir nach Sibiu, eine der ältesten Städte Siebenbürgens. Es gibt auch hier eine Ober- und Unterstadt und wir laufen durch winklige Gassen, sehen die Katholische Kirche, das Brukenthal-Palais und lassen uns das Innere der evangelischen Kirche erklären. Über die Lügenbrücke gelangen wir zum Kleinen Ring und schauen den Schmieden bei ihrer Arbeit zu.
Der schöne Tag klingt aus in Sibiel, hier werden wir in der Pension Andrei mit gutem Essen und hiesigem Wein, der Kokeltaler Mädchentraube, und natürlich Birnenschnaps, verwöhnt.

01.08.2018 Sibiu–Cisnadie–Cristian–Brasov

Wir setzen die Erkundung der Kirchenburgen fort und fahren zunächst nach Cisnadie. Das Dorf ist gut erhalten und man erkennt die Grundstruktur deutlich -die Gehöfte bilden zur Straße eine geschlossene Front und lassen sich so gut verteidigen. Bei größerer Gefahr suchte man Schutz in der Kirchenburg. In der Kirche erwarten uns die Kinder des Pfarrers, 14 und 12 Jahre alt. Wir erhalten eine sachkundige Fürung und sind von dem Wissen der beiden Kinder sehr beeindruckt. Eine dritte Kirchenburg steht auf dem Programm inklusive Turmbesteigung, der Enthusiasmus der Gruppe erlahmt sichtlich. Als wir in Cristian bei Frau Maria dann den Speckturm betreten, macht sich Erleichterung breit - wir müssen nicht Treppen steigen, sondern einfach nur einen guten Imbiss zu uns nehmen: Wurst, Speck, Brot, Schnaps und Likör. Frisch gestärkt geht es nun nach Brasov, dem heutigen Fahrtziel. Wir checken in einem etwas verwinkelten Hotel ein und schauen uns die Stadt an. Sie wirkl lebendig und jung, allen gefällt der große Marktplatz mit dem Rathaus, dem Hirscherhaus und einer interessanten Buchhandlung mit vielen deutschsprachigen Büchern. Höhepunkt der Besichtigung ist die Schwarze Kirche. Sie überstand den großen Stadtbrand von 1698 stark geschwärzt, aber unzerstört. Hinter der Kirche steht das Standbild von Johannes Honterus, der die Reformation in Brasov einführte und hier auch als Pfarrer wirkte.

02.08.2018 Burg Bran – Schloss Peles

Heute müsen wir mal nicht den Koffer packen, sondern bleiben noch eine weitere Nacht im Hotel in Brasov. Von hier aus fahren wir zunächst zur Burg Bran. Sie wurde auf einem 60 m hohen Kalksteinfelsen an der früheren Grenze zwischen der Walachei und dem Burzenland erbaut. Da sie zeitweilig dem Großvater des Grafen Dracula gehörte, wird sie stets mit den Geschichten um den Grafen in Verbindung gebracht, aber es gibt keinen historischen Beleg dafür, dass der Graf je in der Burg weilte. Indem wir durch die einzelnen Räume streifen, bekommen wir ein Bild davon ,wie man in solch einem Schloss lebte. Die rumänische Königin Maria liebte das Schloss sehr und verwendete es als Sommersitz.
Auch das folgende Schloss Peles im Prahova-Tal war ein Sommersitz, die Königin Elisabeth von Rumänien weilte oft hier. Das Schloss wurde 1883 eingeweiht, es ist im Stil der deutschen romantischen Architektur erbaut und beinhaltet viele kunstgewerbliche Erzeugnisse. Bei dem schönen Wetter sind wir natürlich auch gern im Garten spaziert und haben einen Kaffee getrunken.
Leider waren wir genau 17:00 in Brasov zurück und da schloss die Seilbahn, die hinauf auf den Hausberg führt. So sind wir an den Basteien entlang gebummelt und haben noch ein wenig den frühen Abend genossen.

03.08.2018 Brasov – Iasi

Wir verabschieden uns aus der  Walachei und fahren Richtung Osten in die Stadt Iasi. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt durch die fruchtbaren Lößebenen der östlichen Moldau kommen wir gegen 17:00 Uhr an und besehen uns die Stadt. Sie wird oft als das geistige Zentrum Rumäniens bezeichnet. Wir sehen die Kirche der drei Hierarchen und erfahren, dass im zugehörigen Kloster die erste akademische Lehranstalt Rumäniens entstand. Heute studieren ca. 50.000 Studenten an der 1860 gegründeten Universität. Der Boulevard Stefan cel Mare wird von prächtigen Gebäuden gesäumt, wir sehen das Rathaus und auch die Orthodoxe Kathedrale. Sinnbildlich für die Religionenvielfalt befindet sich unweit der orthodoxen Kathedrale auch die Römisch-Katholische Kathedrale. Und etwas entferner findet man die armenische Kirche und eine Synagoge.  Unser Hotel liegt sehr zentral und so können wir am Abend noch einmal den hübsch beleuchteten Kulturpalast von 1907 mit dem Denkmal Stefans des Großen bewundern.

04.08.2018 Iasi–Chisinau

Ein Abenteur steht uns bevor - wir überqueren die Grenze nach Moldawien, einem der wohl unbekanntesten Länder Europas. Der Grenzübergang erfolgt schnell und problemlos und so sind wir mit der moldawischen Reiseleiterin Walentina zu früh am ersten Ziel der Reise, dem Weinkeller Cricova. Cricova ist eine Kleinstadt unweit von Chisinau, das Besondere an ihr sind die weitverzweigten Weinkeller im Stollensystem eines alten Kalksteinbruches.
Bei einer interessanten Führung bekommen wir Informationen zum hier gekelterten Wein und der langen Geschichte des Weinanbaus. Wir kosten Rotwein, Weißwein, Rosé und Schaumwein und bewundern die Räume, in denen die Verkostungen stattfinden. Es wurde auch ein kleiner Imbiss dazu serviert und so verlassen wir gestärkt Cricova und beziehen unser schickes Hotel im Zentrum Chisinaus. 
Chisinau präsentiert sich sauber, sehr heiß und mit vielen Erinnerungen an die sowjetische Architektur. Aber es gibt auch eine sehr sehenswerte Kathedrale , das Monument für Stefan den Großen und im gleichnamigen Park beobachten wir ein Tanzfest. Die Hitze fordert nun doch etwas ihren Tribut und wir kehren leicht erschöpft in ein Restaurant zum Abendessen ein.

05.08.2018 Chisinau –Bender–Tiraspol

Heute ist wieder eine Grenze auf dem Programm - aber diesmal ist es eine zu einem Land, welches eigentlich nicht existiert, wir fahren nach Transnistrien. Die Grenzabfertigung geht schnell und ohne Probleme und beim ersten Halt an einem Einkaufszentrum werden eifrig transnistrische Rubel getauscht. Danach besichtigen wir die Festung Bender, welche sich noch auf der westlichen Seite des Flusses Dnistr befindet. Sie wurde von Stefan cel Mare Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet, aber die Türken eroberten sie und stationierten ihre Truppen hier. Zeitweilig lebte der Schwedenkönig Karl der XII. hier im Exil. Die Festung ist gut erhalten und sehr gepflegt. Nun wird es Zeit für eine Mittagspause und die verbringen wir in einem hübschen Restaurant in Tiraspol bei heimischer Küche. Danach besehen wir uns die 1792 vom russischen Feldherrn Suworow gegründete Hauptstadt Transnistriens etwas näher. Nun sind wir auf der östlichen Seite des Dnistr, sehen die Orthodoxe Kathedrale Geburt Jesu Christi, das Aronezkaja-Theater und die Staatliche Kunstakademie. Der Anblick der Oberleitungsbusse weckt nostalgische Erinnerungen an solche Busse in Leipzig.
Die Rückfahrt nach Chisinau verläuft ähnlich problemlos wie am Morgen und so finden wir noch etwas Zeit für einen Abendbummel in Chisinau.

06.08.2018 Chisinau– Orheiul Vechi–Soroka

Bevor wir Chisinau verlassen, unternehmen wir noch ein Abstecher zum Bauernmarkt, sehen das vielfältige Angebot an Lebensmitteln, aber auch an Bekleidung, Haushaltwaren und was sonst so noch gebraucht werden könnte. Für uns sind die Preise nicht hoch, aber für einen moldawischen Durchschnittsverdiener schon.
Wir verlassen Chisinau mit einem Blick auf die Masaraki-Kirche und fahren nach Orheiul Vechi. Hier befindet sich ein historisches Siedlungsgebiet und es finden sich Zeugnisse, dass seit der Steinzeit Menschen hier lebten. Die Geten hatten ca. 500 v. Chr. bereits eine befestigte Siedlung angelegt, Grabungen förderten eine Siedlung der Daker aus dem 6.-10. Jahrhundert hervor, auch ein türkisches Badehaus ist erkennbar. Zu diesem interessanten Komplex gehört auch das Höhlenkloster von 1675 auf dem Butuceni-Hügel. Der Hügel gilt als heilig und wer es bis zum Kreuz hinauf schafft, dessen Wünsche gehen in Erfüllung. Vom Balkon des Klosters hat man einen schönen Blick auf die eigenartige Landschaft und den Fluss Raut.
Nun haben wir uns das Mittagessen redlich verdient und wir wandern durch das Dorf Butuceni zu einem ländlichen Gasthof. Nach einem guten Essen haben wir neue Kräfte gesammelt und reisen weiter zum heutigen Tagesziel Soroka. Dort müssen wir uns auf 2 Hotels aufteilen, aber sie liegen nahe beieinander. Soroka hat den Ruf, die heimliche Hauptstadt der Zigeuner zu sein, und so machen wir uns auf, dieses Stadtviertel zu besuchen. Die Zigeuner, die sich slbst auch so bezeichnen, leben in mehr oder minder großen Häusern mit oft eigenwilliger Fassadengesaltung. Man begegnet uns freundlich und der Zigeunerbaron bittet uns in sein Haus, zeigt stolz seine Porzellansammlung und bewirtet uns mit Speck, Tomaten, Zwiebeln und Wein. Nach einem Ständchen auf dem Akkordeon verabschieden wir uns und kehren zum Hotel zurück.

07.08.2018 Soroka–Struve–Bogen–Kloster Rudi–Pokrovka–Gura Humorului


Dieser Tag wird anspruchsvoll, aber das ahnen wir am Morgen noch nicht. Wir statten dem Zigeunerfriedhog in Soroka einen Besuch ab und staunen über die Idee, sich mit seinem Auto beerdigen zu lassen.
Im Museum von Soroka treffen wir einen überaus engagierten Museumsleiter, der uns erzählt, auf welche mitunter kuriose Weise er seine Sammlungen vervollständigt. Anschließend zeigt er uns die Festung Soroka und wir wir sind über den guten Zustand der Festung erstaunt. Wir schauen auf den Fluss Dnistr und lassen uns von Münchhausens Kanonenkugelritt erzählen. Am gegenüberliegenden Flussufer liegt schon ukrainisches Gebiet
Wir passieren die Kerze der Dankbarkeit, die an alle erinnern soll, die sich um Moldawien verdient gemacht haben und dann geht es schon zum nächsten Haltepunkt, der Gedenktafel für den Struvebogen. Der etwa 3000 km lange Bogen besteht aus vielen Vermessungspunkten um so die Form der Erde bestimmen zu können. In Moldawien befindet sich der Punkt in einer Apfelplantage und ist Teil des Weltkulturerbes Struvebogen. Wilhelm von Struve war ein deutsch-balitscher Astronom, er legte die Vermessungspunkte zusammen mit seinem Assistenten Carl Tenner an.
Durch dichten Wald wandern wir zum Kloster Rudi, einem orthodoxen Frauenkloster, 1777 gegründet. Die Anlage ist sehr gepflegt und man erkennt, dass die Nonnen nicht nur beten, sondern auch arbeiten. Wir trinken heilkräftiges Wasser bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Die Kirche können wir leider nicht besuchen, sie wird gerade renoviert.
Im Dorf Pokrovka sehen wir noch Kirche und Friedhof der Altgläubigen, welche hier ansässig sind. Eine ältere Einwohnerin erzählt uns kurz etwas von dieser Glaubensgemeinschaft, welche sich nach den Nikonschen Kirchenreformen von der russisch - orthodoxen Kirche abspaltete und deshalb das Land verlassen musste. Im Dorfgasthof wird uns ein typisches Essen serviert, für uns ist es typisch moldawisch, etwas Typisches für die Altgläubigen können wir nicht so recht erkennen. Dies war der letzte Programmpunkt in Moldawien, aber nun liegt noch ein Grenzübertritt vor uns und eine lange Fahrt bis in die Bukowina. Diesmal dauert die Abfertigung lange und wir fahren mit Verspätung Richtung Gura Humorului, unserem heutigen Übernachtungsort in den Bergen. Unser Fahrer Oleg leistet wieder eine hervorragende Arbeit und fährt uns flott und sicher durch die einbrechende Nacht. Gegen 21:00 Uhr können wir unsere rumänische Reisebegleiterin Irena wieder begrüßen und dann heißt es ausruhen.

08.08.2018 Die Moldauklöster Voronet–Sucevita – Moldovita

Nach einem bedauernden Blick auf das schöne Bergpanorama (leider keine Zeit) fahren wir durch die Berge nach Viseu des Sus mit vorheriger Besichtung von drei der berühmten Moldauklöster. Wir beginnen mit Voronet und Irena erklärt die Bedeutung der Fresken an den Außen- und Innenwänden. Das Kloster ist noch in Betrieb und die Nonnen sind ebenfalls mit Gästeführungen beschäftigt. Von hier fahren wir nach Sucevita, einer sehr schönen geschlossenen Anlage, zur Zeit gerade etwas in Reparatur. Im dritten Kloster, in Moldovita, leben ebenfalls nach die Nonnen, die Kirche ist Mariä Verkündigung geweiht. Schaut man die gut erhaltenen Fresken an, so kann man nur staunen, wie frisch die im 15. Jahrhundert angefertigten Bilder noch sind und wie viele Geschichten sie erzählen.
In Campulung legen wir eine Mittagspause ein und setzen die Fahrt nach Viseu de Sus fort. Hier befindet sich unser Hotel Gabriela.

09.08.2018 Viseu de Sus – Fahrt mit der Wassertalbahn – Baia Mare

Vi?eu de Sus ist der Ausdgangspunkt für eine romantische Fahrt mit eine Dampflokbetriebenen Kleinbahn durch das Tal des Flusses Wasser. Früher diente die Bahn dem Holztransport, jetzt fährt sie für die Touristen. Die kleine Lokomotive wird mit Holz beheizt und dampft rund 20 km durch das Tal. An zwei Haltepunkten kann man essen und trinken und natürlich intensiv fotografieren. Bei bestem Wetter war das Vergnügen ungetrübt, die Organisation sehr gut und am Nachmittag waren alle froh und zufrieden wieder im Bus. Auf der Fahrt nach Baia Mare machten wir Halt an den für die Region Maramure? typischen Holzkirchen, wir besuchten die Kirche in Rozavlea und in Bogdan Voda. Auch diese Holzkirchen sind schön ausgemalt, sie stammen aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts und verfügen über einen separaten Glockenturm, der auch als Wachturm diente.
Unser Busfahrer fuhr uns gewohnt sicher und zügig durch das Gebirge bis Baia Mare, wo wir in einem hübschen Hotel übernachteten.

10.08.2018 Fröhlicher Friedhof– Museum für Terroropfer in Sighetu Marmatiei

Wieder ging es durch die Berge bis nach Sapanta um dem Frölichen Friedhof einen Besuch abzustatten. Das Besondere besteht darin, dass ein Einwohner, Stan Patras, einstmals auf die Idee kam, die hölzernen Grabkreuze bunt zu bemalen und eine Geschichte über den Verstorbenen zu erzählen. Man möchte den Tod weniger als eine Tragödie als einen Übergang in eine andere Welt sehen.
Weit weniger lustig ist die Gedenkstätte zur Aufarbeitung der kommunisitschen Vergangenheit in Sighetu Marmatiei. In einem ehemaligen Gefängnis sind in den Zellen zahlreiche Dokumente, Fotos und persönliche Gegenstände ausgestellt und schildern die Schicksale der verfolgten Menschen.Wir arbeiten uns anhand einer schriftlichen Dokumentation durch das Museum und können uns vorstellen, mit welcher Unerbittlichkeit der Terror auf den Menschen lastete.
Anschließend kehren wir in einer kleinen Landpension zum Essen ein und nehmen danach das letzte Stück bis Cluj unter die Räder. Das Hotel kennen wir ja nun schon, wir nehmen noch einmal zusammen das Abendessen ein und finden uns danach zu einer kleinen Abschiedsrunde zusammen. Bei rumänischem Rotwein lassen wir die zwei Wochen Revue passieren und stellen fest, das sie viel zu schnell vorübergegangen sind, dass wir sehr viel gesehen und gelernt haben. Wir schauten auf die Flüsse Pruth, Dnistr und Theiß, durchquerten die Karpaten und bestaunten Klöster und Burgen, lernten nette und interessante Menschen kennen. Und vielleicht möchte der eine oder andere auch noch einmal wiederkommen. 
Danke an Irena, Walentina und Oleg und La revedere Rumänien, Moldawien und Transnistrien! 
.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht