Reisebericht: Singlereise St. Petersburg – die Perle Russlands

15.07. – 20.07.2015, 6 Tage Städtereise mit Flug St. Petersburg für Singles mit Newa – Winterpalais – Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer


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Die einstige Zarenresidenz erstrahlt in neuem Glanz und ist die kulturelle Hauptstadt Russlands. Im Leningrader Umland warten der Peterhof, der Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer und viele andere Paläste auf die neugierigen Touristen aus aller Welt.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise von Deutschland nach St. Petersburg am 15.07.2015

Unsere kleine Gruppe bestehend aus Singles traf sich am Morgen in Berlin-Schönefeld zum Abflug. Die Aeroflot war pünktlich und so erreichten wir schon am Nachmittag unser Hotel Holiday Inn am Moskauer Prospekt in St. Petersburg. Unser Reiseleiter Igor hatte uns am Flughafen abgeholt und auf der kurzen Fahrt in die Stadt schon mit den Sehenswürdigkeiten an der Strecke vertraut gemacht. Wir bezogen unsere Zimmer in der 9. Etage des Hotels und machten uns dann gleich auf den Weg, um Geld zu tauschen. Mit Rubeln in der Tasche suchten wir den Supermarkt neben unserem Hotel auf und deckten uns mit dem Wichtigsten ein. Wir waren überrascht vom guten Angebot und der sauberen Präsentation im Geschäft. Das Abendessen im Hotel gab es von einem reichhaltigen Buffet mit Getränken. Nach dem Abendessen trafen wir uns im Foyer auf der 9.Etage mit tollem Ausblick auf das Moskauer Tor. Und bei einem Glas Wodka stellten wir uns vor und hatten schon viel Spaß miteinander.

Stadtrundfahrt in St. Petersburg am 16.07.2015

Beim Frühstück hatte unsere Gruppe jeden Morgen eine "Sonderbehandlung". Es war immer sehr voll, weil viele Gruppen gleichzeitig frühstückten. Wir aber hatten reservierte Plätze in einem seperaten Raum, der immer erst geöffnet wurde, wenn wir zum Frühstück kamen. So konnten wir in Ruhe essen. Kurz nach 9 Uhr kam Igor und unser Kleinbus mit Fahrer Maxim und wir starteten zu einer interessanten Stadtbesichtigung. Igor war ein "wandelnder Reiseführer" und wußte einfach alles über St. Petersburg. Unseren ersten Stopp gab es am Isaak-Platz für ein Gruppenfoto. Weiter fuhren wir über die Leutnant-Schmidt-Brücke auf die Wassili-Insel, wo wir bei den Rostra-Säulen hielten und schon mal einen guten Blick hinüber zur Peter- und Paul-Festung hatten. Am Platz der schönen Künste verteilte Igor dann die Kopfhörer und machte eine Hörprobe. Den kleinen Empfänger mit den Kopfhörern behielten wir auf der ganzen Reise und so konnten wir immer ganz entspannt den Ausführungen Igors lauschen, ohne daß wir immer dicht bei ihm stehen mußten. Langsam wurde es Zeit für eine Gesundheitspause und die verbrachten wir im Souvenirgeschäft "Onegin". Danach fuhren wir zum Smolny-Kloster und hatten Gelegenheit, einen Blick in die Kirche zu werfen, die heute als Konzertsaal genutzt wird. Inzwischen waren die vielen Gruppen in der Peter- und Paul-Festung weg und wir hatten Platz für die Besichtigung der Peter- und Paul-Kathedrale.
In einem hübschen Cafe im Gelände der Festung nahmen wir danach einen Mittagsimbiss ein und gingen später zu Fuß durch den Park zur Metrostation Gorkovskaja. Igor besorgte die Tickets und dann fuhren wir mit einer extrem steilen Rolltreppe hinunter. Die Station liegt in einer Tiefe von 53 Metern, da die Strecke unter der Newa hindurch führt. An der 5. Station - Moskauer Tor - stiegen wir aus und waren direkt bei unserem Hotel. Den Nachmittag nutzten wir für einen Spaziergang zum Kloster ganz in der Nähe unseres Hotels.

St. Petersburg bei Nacht

Das Abendessen nahmen wir wieder im Hotel ein und danach saßen wir im Foyer der 9. Etage bei Getränken und Knabbereien. Um Mitternacht trafen wir wieder Igor und Maxim und fuhren in das zauberhaft beleuchtete Stadtzentrum. Wir machten mehrere Stopps, um zu fotografieren und fanden uns dann 1 Uhr am Newa-Ufer ein, um das Öffnen der Brücken zu beobachten. Wir waren sehr erstaunt, wieviele Menschen zu dieser Zeit unterwegs waren. Bei den Rostra-Säulen wurde Musik gemacht und viele junge Leute weilten dort. Zuerst wurde die Leutnant-Schmidt-Brücke geöffnet und die nächsten folgten in kurzen Abständen. Nach Öffnung befuhren sofort große Schiffe die Newa. Die Gebäude am Newa-Ufer waren fantastisch beleuchtet und wirkten nachts noch mondäner als am Tag. Gegen 2 Uhr traten wir die Heimfahrt an und fielen dann todmüde in unsere Betten.

Eremitage, Jusupow–Palast und Bootsfahrt am 17.07.2015

Unser Frühstück nahmen wir heute etwas später ein und fuhren erst Viertel nach 10 Uhr in die Stadt. An der Eremitage stand schon eine lange Schlange Wartender. Wir aber waren angemeldet und durften gleich nach vorn zum Einlaß. Drin passierten wir eine Sicherheitskontrolle, große Taschen und Rucksäcke mußten abgegeben werden und danach ging jeder durch das Drehkreuz. Wir waren mit Igor zwei ein halb Stunden unterwegs und hatten danach einmal gerade die Prunkräume der Eremitage gesehen. Wir waren sehr begeistert vom Prunk und den Kunstschätzen in der Eremitage und wären gern noch länger geblieben. Im Cafe "Glück" ruhten wir uns aus und stärkten uns mit Kaffee/Tee/Bier und eine Reiseteilnehmerin machte derweil ein Mittagsschläfchen im Bus. An der Kuss-Brücke vorbei gelangten wir dann zum Jusupow-Palast, der wegen seiner prunkvollen Innenausstattung und der Ermordung von Rasputin bekannt wurde. Ich kaufte eine Fotogenehmigung, um die herrlichen Räume im Bild festhalten zu können. Durch das mondäne Treppenhaus gelangten wir in die Räume der oberen Etage und konnten diese auch in Ruhe genießen, weil nicht viele Gruppen mit uns unterwegs waren. Igor berichtete sehr ausführlich über die Familie Jusupow und wir erfreuten uns an den interessanten Ausstellungsstücken. Im Raum mit den Wachsfiguren erzählte Igor über den Abend des 17.12.1916, als Rasputin nach vielen Fehlversuchen ermordet wurde. Beim Verlassen des Palastes gab es Regen und Gewitter, sodaß wir mit dem Bus zur Schiffsanlegestelle fuhren. Während unserer Bootsfahrt regnete es weiter und so blieben wir drin sitzen und genossen Sekt und Konfekt.

Schwanensee im Eremitage–Theater

Schon während der Besichtigung der Eremitage hatte Igor uns den Eingang ins Theater gezeigt und auf einem Monitor war auch das Innere zu sehen. Ein Großteil unserer Gruppe hatte die Eintrittskarten im Voraus gebucht und nun ging es flink zum frühzeitigen Abendessen und danach mit unserem Fahrer Maxim in die Stadt. Alle hatten sich schick gemacht fürs Theater und waren gespannt. Im kleinen Eremitage-Theater sind die Sitzplätze nicht nummeriert und so muß man früh da sein. Die Vorstellung war wunderbar und unsere Teilnehmer ganz begeistert von den Tänzerinnen und Tänzern. Man sitzt in diesem kleinen Theater dicht an der Bühne und kann so alles sehr gut beobachten. Nach der Vorstellung brachte Maxim unsere Teilnehmer wieder zurück ins Hotel.

Ausflug Peterhof und Kronstadt am 18.07.2015

Den Ausflug in das Leningrader Umland, was flächenmäßig so groß wie Österreich ist, hatten alle Singles unserer Gruppe gebucht. Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir aus der Stadt und zunächst durch Strelna, wo direkt zwischen der Straße und dem Finnischen Meerbusen das Konstantin-Palais steht, in dem der G8-Gipfel 2006 stattfand. Als wir auf dem Parkplatz in Peterhof eintrafen, waren schon unzählige Busse und Pkws da. Wir gingen zum Eingang und Igor hielt mit einigen Gästen unseren Platz in der Schlange. Alle anderen standen an der Brüstung und schauten sich Punkt 11 Uhr das Einschalten der Fontänen mit musikalischer Untermalung an. Danach gingen wir in das Große Palais. Diesmal gab es Pantaffeln, um die wertvollen Fußböden zu schonen. Der Palast war am Ende des 2. Weltkrieges sehr stark zerstört und wurde in alter Schönheit wieder aufgebaut. Staunend gingen wir von Raum zu Raum. Danach folgte ein Rundgang durch den unteren Park, zur Schachbrettkaskade, den römischen Fontänen, an der Sonnenfontäne und dem Vogelhaus vorbei zum Schloß Monplaisir. Von der Terrasse aus sahen wir St. Petersburg und  Kronstadt. Auf dem Rückweg kamen wir an der Adam-Fontäne vorbei und erreichten kurz darauf die Orangerie, wo unser Mittagessen reserviert war. Gut gestärkt gingen wir nach dem Mittagessen noch zur Eva-Fontäne und an der Samson-Fontäne vorbei wieder hinauf zum Großen Palais. Der obere Park hinter dem großen Palais konnte ohne Eintritt besucht werden und dort trafen wir viele Brautpaare.

Festung Kronstadt

Mit unserem Bus ging es auf einer kurvenreichen Straße nach Kronstadt. Die ganze Stadt ist eine Festung. 1703 ließ Peter der Große die Insel Kotlin befestigen und gab ihr 1723 den Namen Kronstadt. Am Ortseingang stieg Witali zu und zeigte uns seine Stadt bei einer sehr interessanten Führung. Einst war hier Sperrgebiet und erst seit 16 Jahren darf man nach Kronstadt. Zur Zeit liegt der berühmte Kreuzer Aurora im Hafen und wird noch bis 2016  general überholt. Berühmt wurde die Stadt wegen der Matrosen-Aufstände. Wir sahen auf unserem Rundgang die wichtigsten Plätze, den Wunschbaum, das Denkmal Peter des Großen, den Hafen, das U-Boot, auf dem Witali diente, und zum Schluß die gewaltige Marine-Kathedrale. Sie wurde nach dem Vorbild der Hagia Sofia in Istanbul erbaut. 18 Uhr fand drinnen ein russisch-orthodoxer Gottesdienst statt. Wir verfolgten die Zeremonie und konnten in aller Ruhe die grandiose Innenausstattung bewundern. Auf dem Vorplatz brannte das ewige Feuer für die gefallenen Matrosen und auf der Straße war ein Eisengitter verlegt.  Laut Witali bringt es Glück auf diesem Gitter einen Luftsprung zu machen !? Danach verabschiedeten wir Witali und fuhren zurück in unser Hotel. Es war kein Abendessen im Programm und so gingen wir gemeinsam in die Pizzeria gleich neben unserem Hotel. Wir wurden sehr freundlich empfangen und ein großer Tisch für unsere Gruppe hergerichtet. Wir aßen vorzüglich und preiswert und bekamen erstmals auch einzelne Rechnungen. Danach gab es auf unserem "Stammplatz" im Foyer der 9. Etage nochmals Sekt und Knabbereien.


Isaaks-Kathedrale, Blutskirche und Puschkin am 19.07.2015

Bei der Abfahrt am Hotel regnete es und so fuhren wir zunächst zur Kasaner Kathedrale und besuchten den Gottesdienst. Igor hatte uns im Bus schon über die Sehenswürdigkeiten im Inneren informiert und so schauten wir uns in aller Ruhe um und genossen den Chor mit fantastischen Stimmen. Danach folgte der Besuch der Isaaks-Kathedrale. Diese größte Kirche Russlands ist heute ein Museum und wird nur noch in Ausnahmefällen als Kirche genutzt. Im Inneren sind zahlreiche Kunstwerke zu bestaunen und so lauschten wir auf Bänken sitzend den spannenden Erzählungen von Igor. Dank unserer Kopfhörer konnten wir auch das gerade Besprochene aus der Nähe betrachten. Nach der Führung schien die Sonne wieder und so stiegen 5 Gäste unserer Gruppe noch hinauf zu den Kolonnaden. Der Blick " in das Dekoltee" der Stadt war atemberaubend und so drehten wir mehrere Runden. um alles genau zu betrachten. Igor lud in der Zwischenzeit die Damen unserer Gruppe auf einen Kaffee ein und so waren alle glücklich und zufrieden. Danach folgte eine Pause im Souvenir-Geschäft "Roter Oktober" und dann die Besichtigung der Blutskirche. Sie wurde nach dem Vorbild der Basilius-Kathedrale in Moskau errichtet an der Stelle, wo der Zar Alexander II 1881 einem Attentat zum Opfer fiel. Die gesamte Innenfläche ist mit Mosaiken geschmückt und die Säulen mit kostbarem Marmor verziert. Man könnte sie auch als Mosaik-Museum bezeichnen. Von außen wirkt die Kirche sehr überladen, es gibt keine Stück, was nicht verziert oder bemalt ist. Nach soviel Kultur knurrte nun der Magen und Igor "entführte" uns in das Künstler-Cafe "Streunender Hund" am Platz der Schönen Künste. Es war leer um diese Zeit und so hatten wir Gelegenheit, uns umzusehen. Neben Hunden, kreiert aus den verschiedensten Materialien, gab es auch Bilder und andere Kunstgegenstände zu bewundern und natürlich gab es zu trinken und zu essen. Einfach eine tolle Empfehlung !

Puschkin-Großer Katharinenpalast und Abschiedsessen

Unser Bus stand bereit und brachte uns hinaus nach Puschkin. Auf dem Weg zum Großen Katharinenpalast regnete es wieder und so waren wir froh, als uns endlich Einlaß gewährt wurde. Es gab wieder Pantoffeln und dann reihten wir uns zur Besichtigung ein. Im Palast sahen wir das wunderschöne Treppenhaus, den Festsaal und dann ging es Stück für Stück durch die zahlreichen kleineren Räume. Der Höhepunkt war mittendrin das wieder errichtete Bernsteinzimmer. Es wurde anläßlich der 300-Jahr-Feier 2003 übergeben. Nach der Innenbesichtigung spazierten wir durch den Park und fotografierten fleißig. Auf dem Weg zum Bus wurden an den Souvenirständen noch die letzten Mitbringsel besorgt. Zu unserem Abschiedsessen fuhren wir eine kurze Strecke. Im Holzhaus "Podvori" war schon für uns eingedeckt. Wir sahen uns aber zunächst im Außengelände um und machten nochmals ein Gruppenfoto. Dann begann das reichliche Essen und Trinken. Wir bekamen typisch russische Speisen und dazu Wodka, Wein und Wasser. Für gute Unterhaltung sorgte eine Folklore-Gruppe. Nach fast 3 Stunden traten wir angeheitert die Rückfahrt nach St. Petersburg an. Am Hotel verabschiedeten wir uns von Igor und dankten ihm für seine ausgezeichnete Betreuung während der 5 Tage.


Heimreise am 20.07.2015

Wir wurden früh geweckt, nahmen an der Rezeption unsere Lunchboxen in Empfang und dann brachte uns Maxim mit dem Bus zum Flughafen. Dort verabschiedeten wir uns von ihm und dankten für seine umsichtige Fahrweise. Das Einchecken ging flott, aber an der Paßkontrolle mußten wir sehr lange warten. Unser Flug mit Aeroflot/Rossia war ganz entspannt und so landeten wir sogar vorfristig in Berlin-Schönefeld. Unsere Transferfahrer erwarteten uns und brachten uns in die Heimalorte zurück. Eine erlebnisreiche Reise ging damit zu Ende.


Dank an meine lieben Gäste

Ich möchte mich bei Euch allen ganz herzlich bedanken, daß ich Euch nach St. Petersburg begleiten durfte. Ihr ward eine tolle Gruppe und wir hatten viel Spaß miteinander.
Ich wünsche Euch alles Gute, beste Gesundheit und bleibt bitte reisefreudig !
Und dann würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mich auf einer meiner nächsten Eberhardt-Reisen bergleiten würdet.
Bis dahin
Eure Ria Heilmann

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