Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Wolga von Moskau nach St. Petersburg

23.05. – 02.06.2018, 12 Tage Flusskreuzfahrt in Russland von Moskau über den Goldenen Ring nach St. Petersburg mit Uglitsch – Jaroslawl – Gorizy – Kischi – Mandrogi


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Wer Moskau und St. Petersburg von früher kennt, wird erstaunt sein, wie sich diese Städte zu pulsierenden und dynamischen Metropolen entwickelt haben. Erleben Sie auf unserer Kreuzfahrt auch das Gegenteil: eine beschauliche und unberührte Natur.
Ein Reisebericht von
Karin Schröter

1.Tag 23.05.2018 Anreise Moskau


Für die meisten von uns hieß es: früh aufstehen ist angesagt. Trotz der Müdigkeit überwog die Vorfreude auf das, was in den kommenden Tagen auf uns zukommen wird. Fast vierzehn Tage lang wird die MS „Rachmaninov" unser schwimmendes Hotel sein. Bei Stop-and-Go-Verkehr durch Moskaus Straßen erreichen wir endlich unser Ziel. Traditionsgemäß werden wir musikalisch mit Brot und Salz empfangen. Gute Wünsche für eine schöne Zeit an Bord des Schiffes und für eine angenehme Reise sollen uns allzeit begleiten. In einer Infostunde am ersten Tag macht uns Xenia, die Borddolmetscherin, mit den Gegebenheiten vertraut und fakultative Ausflüge können bereits jetzt gebucht werden

2.Tag 24.05.2018 Aufenthalt in Moskau

Die Millionenstadt Moskau lernen wir bei einer informativen Stadtrundfahrt kennen. Für die über 100 Sehenswürdigkeiten reicht die Zeit bei weitem nicht aus und so konzentrieren wir uns auf die Hauptattraktionen, die die Stadt zu bieten hat. Überall, am Straßenrand, in Parkanlagen wird mit liebevoll gestalteten Blumenarrangements die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft angekündigt. Der Besuch der Tretjakovgalerie am Nachmittag rundet unser Programm ab. Pavel Tretjakov begann Mitte des 19. Jahrhunderts russische Kunst zu sammeln, deren Bestand im Laufe der Jahre immer größer wurde. Er schenkte die Kunstwerke zu einem späteren Zeitpunkt der Stadt Moskau und war noch in den letzten sechs Jahren seines Lebens Direktor der Galerie. Nach dem Abendessen an Bord erwartet uns Moskau bei Nacht. Was wäre ein Besuch Moskaus ohne eine legendäre Fahrt mit der Metro. Die Metrostationen sind zum Teil Verkehrsmittel, Sehenswürdigkeit und Kunstwerk in einem und in dieser Kombination einzigartig. Mit den Lüstern, Skulpturen und Mosaiken gleichen sie kleinen Palästen. Ein lohnenswerter und schöner Ausflug zum Abschluss des Tages.

3.Tag 25.05.2018 Aufenthalt in Moskau


Mit einem ausführlichen Rundgang über das Kremlgelände beginnt unser dritter Tag. Kreml bedeutet so viel wie „Burg" und war Verwaltungssitz der damaligen Sowjetunion und ist jetzt Residenz des russischen Präsidenten. Das erklärt, warum nur ein kleiner Teil der Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich ist. In früheren Zeiten fanden im Kreml Krönungen, Taufen und Begräbnisse statt. Bestaunt wurden die schwerste Glocke der Welt, die sogenannte Zarenglocke, versehen mit einem herausgebrochenem Stück und die Zarenkanone, aus der nie ein Schuss abgefeuert wurde. Beide Objekte waren ständig von Fotografen umlagert und ein beliebtes Fotomotiv. Am Nachmittag konnten wir entweder dem Alten Arbat einen Besuch abstatten oder an Bord des Schiffes zurückkehren. „Arbat" bedeutet so viel wie Vorstadt und in früheren Zeiten wohnten hier Diener, Arbeiter und Handwerker des Zaren. Später zog dieses Viertel Künstler, Intellektuelle und Aristokraten an, die sich hier niederließen. Heute erinnert an den „Alten Arbar" leider nicht mehr viel. Die Atmosphäre ist dem Kommerz gewichen und Souvenirgeschäfte und gastronomische Einrichtungen aller Art bestimmen das Straßenbild. Zurück an Bord der MS „Rachmaninov" verabschieden wir uns bald von Moskau und nehmen Kurs auf Uglitsch.

4.Tag 26.05.2018 Uglitsch

Entspannung pur ist angesagt. Wer möchte, kann seine verloren geglaubten Russischkenntnisse auffrischen oder Grundkenntnisse erwerben. Auch ein Vortrag über russische angewandte Kunst findet interessierte Zuhörer. Wichtig für alle aber ist ein Übungsalarm am Vormittag, der für alle Gäste an Bord bindend ist. Ausgestattet mit unseren in den Kabinen befindlichen Schwimmwesten harren wir vor der Kabine der Dinge, die da kommen und hoffen, dass ein Notfall nie eintreten wird. Ankunft in Uglitsch: eine Stadt mit ca. 35 000 Einwohnern, gelegen am Oberlauf der Wolga und am Staudamm des Uglitscher Stausees, eine der Städte, die zum Golden Ring um Moskau herum gehören. Eng verbunden mit der Geschichte der Stadt ist der Name des kleinen Zarewitsch Dimitri. Er kam im Jahr 1591 unter mysteriösen Umständen um's Leben. Die Vermutung liegt nahe, dass Boris Godunow ihn ermorden ließ, um selbst Zar zu werden. Noch heute erinnert die Dimitri-Blut-Kirche am Wolgaufer mit ihrem markanten farbigem Äußeren an die Greueltat vor über 400 Jahren. Leinen los und weiter geht die Reise nach Jaroslawl.

5.Tag 27.05.2018 Jaroslawl

Gegen Morgen erreichen wir Jaroslawl. Sie gilt mit ca. 700 000 Einwohnern als die älteste Stadt an der Wolga, gelegen an der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn, die von Moskau nach Wladiwostok beziehungsweise bis nach Peking führt. Der Legende nach soll Fürst Jaroslaw der Weise an den Ufern der Wolga ein Fort errichtet haben und in der Einöde auf einen Bären gestoßen sein, den er mit einer Streitaxt tötete. Das ist auch das Jahr der legendären Stadtgründung und noch heute findet man im Stadtwappen von Jaroslawl den Bären mit besagter Streitaxt. Nach etwas freier Zeit in den Markthallen von Jaroslawl geht es zurück an Bord, wo zahlreiche Möglichkeiten für eigene Aktivitäten vorhanden sind oder man lässt einfach die Seele baumeln und genießt die an uns vorüberziehende Landschaft. Die Sangesfreudigen unter uns bilden am Nachmittag einen Chor, der für die spätere Talenteshow auch russische Lieder vor Publikum zu Gehör bringen wird. Mittlerweile hat unser Schiff Jaroslawl verlassen und nimmt Kurs auf Goritzy.

6.Tag 28.05.2018 Goritzy

Unser heutiges Ziel heißt Goritzy. Dominiert wird der Ort von dem mächtigen Komplex des Kirillo-Beloserski-Klosters. Als Begründer des Klosters gilt der Mönch Kirill, der auf dem nahegelegenen Berg Maura stand, ein göttliches Zeichen empfangend, wo er ein Kloster zu bauen hätte. Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte die Umwandlung des Klosters in ein Museum, die Bibliotheksbestände wurden nach Moskau und St. Petersburg verlagert. Die Zeiten ändern sich und seit 1998 hielten auch wieder Mönche Einzug in das Kloster. Schrittweise erfolgt eine Renovierung der Anlage, die mit Sicherheit noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Gegen Mittag geht es zurück an Bord, wir nehmen Abschied von Goritzy. Die Insel Kizhi erwartet uns.

7.Tag 29.05.2018 Insel Kishi

Der Vormittag steht für eigene Aktivitäten zur freien Verfügung. Allerdings finden sich alle Gäste pünktlich 10.35 Uhr auf dem Sonnendeck ein, denn unser Kapitän Juri Makarjew ist freundlicherweise bereit, eine Brückenführung für die Gäste an Bord zu übernehmen. Bereitwillig stillt er unseren Wissensdurst und im Anschluss an die Fragestunde wünscht er allen Gästen auch im Namen der gesamten Besatzung in herzlicher und emotionaler Weise noch schöne Urlaubstage an Bord „seines" Schiffes. Wer noch nicht genug hat vom Innenleben eines Schiffes, dem bietet sich die Gelegenheit, dem Maschinenraum einen Besuch abzustatten. Fürwahr ein Wunderwerk der Technik. Am Nachmittag stehen die Holzkirchen von Kizhi Pogost auf der Insel Kizhi , im westlichen Teil des Onegasees gelegen, auf dem Programm. Ein einzigartiges Freilichtmuseum mit ca. 60 historischen Holzbauten aus Karelien und Nordrussland ist hier zu finden. Neben Kapellen und Kirchen gibt es noch Badehäuser, Bauernhäuser, eine Schmiede, eine Windmühle und Speicherhäuser. Immer sichtbar und sehr dominant ist die Verklärungskirche, auch Sommerkirche genannt. Sie wird von 22 Zwiebeltürmchen bekrönt und 30 000 Schindeln aus Espenholz in manueller Fertigung wurden für das Decken des Daches verwendet. Man sagt, es wurde kein einziger Nagel verwendet! Malerisch in die Landschaft eingebettet ist es kein Wunder, dass das Gesamtensemble zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

8.Tag 30.05.2018 Mandrogi

Bei schönstem Wetter erreichen wir Mandrogi, ein mit viel Liebe und Authentizität errichtetes Museumsdorf. Ursprünglich war Mandrogi ein Fischerdorf mit mehr als 100 Seelen und einer florierenden Landwirtschaft bis ein Brand alles vernichtete. Anfang der 1990er Jahre kaufte ein vermögender Geschäftsmann das Areal und hauchte diesem Landstrich neues Leben ein. Hier findet man in traditioneller Holzbauweise errichtete Häuser. Es werden alte handwerkliche Traditionen wiederbelebt und in Werkstätten vorgeführt. Jeder konnte nach eigenen Wünschen und Interessen seinen Rundgang gestalten bis zum Treffpunkt unter dem Festzelt bei der geplanten Schaschlykparty. Alles war perfekt organisiert und der mit Fleisch oder Gemüse versehene Spieß schmeckte wunderbar. Als krönender Abschluss trat im Festzelt eine Musikgruppe auf, die die meisten Zuhörer total begeisterte. Balalaikaklänge althergebracht und auch sehr modern, begleiteten uns langsam aber sicher zum Ausgang und in Richtung Schiff. Das Kapitänsabendessen macht uns schmerzlich bewusst, dass sich die Reise bald dem Ende nähert. Aber noch denken wir nicht daran und genießen das immer sehr schmackhaft zubereitete Essen und zollen den hinter den Kulissen arbeitenden Personal herzlichen Dank. Der Auftritt unseres Wolgachores in der Talenteshow wird ein voller Erfolg. Aber auch Beiträge von Seiten der italienischen Gäste werden honoriert und die Handvoll dänischer Gäste schlägt sich mit ihrer Gesangsdarbietung wacker.

9.Tag 31.05.2018 St. Petersburg

Früh am Morgen erreichen wir St. Petersburg, auch Venedig des Nordens genannt. Eine sehr informative Stadtrundfahrt bringt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nahe. Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben um zu verweilen und alles näher unter die Lupe zu nehmen. Einige unserer Gäste haben sich im Anschluss an die Stadtrundfahrt noch für den Besuch der Peter-Paul-Festung entschieden. Die Gründung dieser Festung erfolgte 1703 auf Befehl Peter des Großen und war quasi die Geburtsstunde der Stadt. Neben Festungsanlagen, der Münze und Bastionen befindet sich auf dem Areal noch die Peter-Paul-Festung mit der Grablege der Dynastie der Romanows. Es gibt kaum Zeit zum Ausruhen, denn gleich nach dem Mittagessen fahren wir nach Peterhof. Bei strahlendem Sonnenschein wandeln wir durch einen herrlich gestalteten Park, sehen die Große Kaskade in Aktion, Wasserspiele mit über 150 Fontänen, nicht zu vergessen die lustigen Scherzfontänen, vergoldete Figuren und vieles mehr, was sich harmonisch zusammenfügt. Zu einem absoluten Höhepunkt eines jeden Aufenthaltes für alle Gäste wird eine nächtliche Bootsfahrt auf den vielen Kanälen und Wasserwegen der Metropole. Unter prächtigen Brücken hindurch und vorbei an zahlreichen angestrahlten Sehenswürdigkeiten und historischen Bauten wird diese Fahrt zu einem Erlebnis der besonderen Art.

10.Tag 01.06.2018 St. Petersburg

Guten Morgen St. Petersburg! Auf der To-do-Liste eines jeden Besuches sollte ein Ausflug nach Zarskoje Selo mit dem berühmten Bernsteinzimmer stehen. Uns erschließt sich heute eine große gepflegte Parklandschaft, wo einst dichter Wald stand. Prunkvoll sind die Innenräume ausgestattet und zeugen von Glanz und Gloria vergangener Zeiten. Eingebettet in eine Zimmerflucht befindet das berühmte Bernsteinzimmer. Auch wenn es eine Kopie ist, steht es dem Original nicht nach. In mühevoller Kleinarbeit ließen Künstler und Restauratoren dieses Kleinod wiedererstehen, wo es seit 2003 der Öffentlichkeit wieder zugänglich ist. Am Nachmittag steht der Besuch der Eremitage auf dem Programm, was so viel bedeutet wie „Einsiedelei". Sie ist eines der größten Museen Europas und nur punktuell können wir uns Malern und Stilepochen widmen, sonst wären wir Jahre unterwegs. Aber wir haben zumindest einen Eindruck vom Umfang und der Vielfalt der Kunstsammlungen mit unschätzbarem Wert gewinnen können. Zurück an Bord ist Kofferpacken angesagt.

11.Tag 02.06.2018 Abreise

Nun ist unsere Reise definitiv zu Ende, aber so schnell wird uns St-Petersburg nicht los. Da wir bis zu unserem Abflug in die Heimat noch einige Zeit zur Verfügung haben, besteht die Möglichkeit, dem Jusupow-Palast einen Besuch abzustatten. Hier handelt es sich um ein kleines Adelspalais am Flüsschen Moika gelegen, welches eine traurige Berühmtheit erlangte. Im Jahr 1917 wurde der sibirische Mönch und Zarenberater Rasputin nach einigen Fehlschlägen ermordet. Eine Ausstellung im Haus erinnert an das Leben und Wirken Rasputins und stellt in sehr anschaulicher Weise Szenen aus den letzten Lebenstagen dar. Anschließend machten wir noch einen kleinen Stadtbummel, der sich aufgrund der Kürze der Zeit auf den Newskij Prospekt beschränkte. Eine Stippvisite in das Jelissejew-Haus lohnt auf jeden Fall. Delikatessen aller Art werden in einem wunderschönen Jugendstilambiente dargeboten. Wer wollte, stärkte sich noch im Singer-Haus, im Cafe einer traditionsreichen Buchhandlung im Jugendstil und benannt nach dem amerikanischen Nähmaschinenfabrikanten Singer, bevor es von der Kasaner Kathedrale aus Richtung Flughafen ging.
Vielen Dank für die Gastfreundschaft, die wir überall in Russland spüren konnten, vielen Dank den Organisatoren, die alles perfekt gerichtet haben, Dank auch an alle, die hinter den Kulissen am Gelingen dieser Reise Anteil hatten. Ich hoffe, Sie alle, liebe Gäste, kehrten mit schönen Eindrücken nach Hause zurück und erzählen vor allem Ihr Erlebtes weiter. Glück, Gesundheit und Wohlergehen für Sie und Ihre Familien. Bleiben Sie stets reisefreudig und uns gewogen. Auf ein nächsten Mal Ihre Karin Schröter

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Bilder sind alle von 2017.Es gibt keinen Bezug zur aktuellen Reisegruppe.
Der dritte Tag fehlt ganz .Am Abreisetag haben den Yussupov-Palast besichtigt und eine kleinen Stadtbummel gemacht. Davon wird gar nicht berichtet.
Das hat den Anschein das der Bericht nicht neu ist.
MIt freundlichen Grüßen
Reiner Richter

Dr. Reiner Richter
19.07.2018

Sehr geehrte Familie Richter, ich möchte mich für die Unannehmlichkeiten entschuldigen und Ihnen mitteilen, dass die Bilder nun den aktuellen Stand von 2018 aufweisen und auch der Reisebericht den Gegebenheiten vor Ort angepaßt wurde. Ihnen alles Gute und viele Grüße aus Leipzig
Karin Schröter

Dr.Reiner Richter 26.07.2018

Dieser wunderschönen Reise wird der Reisebericht in keiner Weise gerecht. Er ist ja auch leider nur eine unvollständige Kopie dergleichen Reise von 2017. Inzwischen wurden ja zum Glück die Fotos aktualisiert. Trotzdem bin ich über diese Berichterstattung recht enttäuscht.

Brigitte Zange
21.07.2018

Ich schließe mich den Kommentaren meiner Vorgänger an, nachdem ich mehrmals in die Bilder geschaut habe und verglichen habe, sind Bilder dazugekommen. Die Bilder sind schlecht, denn die meisten sind von 2017. Bilder ohne Kopf braucht man auch nicht. Bisher war ich bessere Reiseleiter von Ihrem Unternehmen gewöhnt.

Rita Hennersdorf
26.07.2018

Sehr geehrte Frau Hennersdorf, vielen Dank für Ihr Feed back. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Bilder von 2017 bedingt durch einen technischen Fehler jetzt durch die aktuellen Bilder ersetzt wurden. Gehen Sie bitte in die Bildergalerie, also nicht in die Aufstellung. Da werden Sie dann Bilder mit Köpfen sehen.
Ihnen ein schönes Wochenende und freundliche Grüße Karin Schröter

Hennersdorf Rita 26.07.2018