Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Wolga von Moskau nach St. Petersburg

21.05. – 01.06.2019, 12 Tage Flusskreuzfahrt in Russland von Moskau über den Goldenen Ring nach St. Petersburg mit Uglitsch – Jaroslawl – Gorizy – Kischi – Mandrogi


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Auf den Wasserwegen von Moskau bis Petersburg hatten wir genügend Zeit und Gelegenheit die "russische Seele" zu ergründen
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

1.Tag : 21.05.19 Anreise

Tief Axel fegte über Deutschland hinweg.Er schüttelte nicht nur uns ,im Flieger,durcheinander,sondern brachte den gesamten Flugverkehr in Frankfurt aus dem Konzept.Mit Verspätung gestartet,landeten wir dementsprechend spät in Moskau.Am Flughafen Domodedowo,einem von fünf in der Hauptstadt,wartete unsere Bordreiseleiterin -Veronika-auf uns.Wir stellten uns im Feierabend Verkehr mit hinten an und mit viel Geduld erreichten wir unser Schiff „Nilokay Chernishevsky".Schnell zum Abendessen,die Koffer wurden,von den Matrosen, zu den Kabinen gebracht.Nun mussten wir uns ,zu später Stunde, noch entscheiden : welcher Ausflug soll es zusätzlich in Moskau sein? Die erste Nacht an Bord war etwas „gewöhnungsbedürftig".

2. Tag : 22.05.19 Moskau

Die Sonne zeigt uns ihr schönstes Lächeln und wir stehen mitten in Moskau, auf dem Roten Platz.Die Basilius-Kathedrale,in ihren bunten Farben,hebt sich gut vom blau des Himmels ab.Wir schlendern an Lenins Mausoleum vorbei zum ,in roter Farbe strahlenden ,Historischem Museum.Der einstige Richtplatz Peter des Großen wird vom Jugendstil-Kaufhaus GUM begrenzt.Wir bummeln einmal quer hindurch ,vorbei an den noblen Dekorationen und Designer Auslagen.Entlang des Sofien Kais und des Jungfrauenklosters gelangten wir zum Sperlingsberg,mit wunderbarem Blick auf die gigantische Lomonossow Universität,das Luschniki Stadion und die Skyline der russischen Hauptstadt.Im Plaza Hotel wurden wir zum Mittagessen erwartet und unsere Beine konnten sich etwas erholen,bevor es zur Kremlbesichtigung ging.Der Kreml soll Keimzelle für das gesamte russische Reich gewesen sein - auch heute noch Zentrum von Glaube,Reichtum und Macht.Auf unserem Rundgang lernten wir : Arsenal,Kongresspalast,Erlöserturm,Patriarchenpalast,Mariä- Entschlafens-Kathedrale ,den großen Kremlpalast ,die Zarenglocke und die größte Kanone(aus der nie ein Schuss abgegeben wurde)kennen.Genügend Eindrücke für den ersten Tag.Im Schneckentempo ging es wieder zum Ufer des Nord-Passagierhafens.Einige Gäste starteten noch einmal am Abend um „Moskau bei Nacht und die Metro" zu erleben.

3. Tag : 23.05.19 Moskau

Moskau ist einfach zu schön und vor allem zu groß, um es an einem einzigen Tag zu begreifen.Heute hatten wir die Gelegenheit die gewonnenen Eindrücke zu vertiefen.Ein Tip : erkunden Sie diese tolle Stadt „die Goldköpfige"per Metro.Ein ganz besonderes Ereignis, schon wegen der unterschiedlich ausgestalteten Stationen.Es geht rasend schnell ,egal wo man hin will,der alltägliche Stau kann einem da egal sein.Moskau...hinfahren..anschauen .sie werden begeistert sein.

4. Tag : 24.05.19 Uglitsch

Nach soviel pulsierendem Moskau ,tut ein Tag an Bord (na,sagen wir ein halber)recht gut.Über den Moskau -Wolga-Kanal verlassen wir die Stadt mit den vielen Gesichtern.Das Wetter meint es wieder gut mit uns und so sind die Plätze auf dem Sonnendeck gefragt.Am Nachmittag machen wir am Steiger in Uglitsch,eines der ältesten Städte Russlands-mit bewegter Vergangenheit,fest.Wir spazieren ,mit unserer heutigen Reiseleiterin Nadja-zur Kremlinsel.Uns wird die traurige Geschichte von, der Ermordung des kleinen Zarensohn,Dimitrij erzählt.(Dabei hatte sie immer einen „passenden"Witz parat.)In der ehemaligen Kathedrale lauschen wir den Klängen einer Balalaika ,die von den wunderbaren Stimmen eines Männerchores Unterstützung erhielt.Auf den Stufen, des Palastes vom Zarewitsch, wurden wir zu einem Gruppenbild aufgefordert und Veronika posiert in altrussischer Tracht.Auf dem Weg zum Schiff ,laufen wir wieder an den einladenden Marktständen vorbei.Am Abend konnten wir unsere Beweglichkeit beim Tanzwettbewerb testen.

5. Tag : 25.05.19 Jaroslawl

Am frühen Morgen erreichten wir Jaroslawl ,gelegen an der Einmündung des Kotorsl Flusses in die Wolga.Für kurze Zeit war diese Stadt,mit dem Bären und der Streitaxt als Wappen,sogar Hauptstadt des gesamten Russischen Reiches.Diese alte,junge Stadt feierte heute ihren 1010 Geburtstag.Mit 60000 Studenten,6 Universitäten und unzähligen Gewerben ,ist sie eine der größten Industriestädte der Gegend. Früh begann auch unser Ausflug.Am Lenin-Denkmal stiegen wir aus und liefen zum Kultur Museum.Einst war es der Palast des Gouverneurs.Wie ein Wunder ,die Tochter des Hauses(Olga) lud uns zum Rundgang ein und plauderte aus der Vergangenheit.Im Ballsaal wurden wir zum Tanz gebeten und ein Damentrio spielte auf. Wir verabschiedeten uns um zur Nikolaus Kirche zu gehen.Diese war ,ganz anders als gewohnt,mit kräftigen Blautönen ausgestaltet.Uns zog es im Anschluss weiter zum Marktplatz mit der Elias Kirche.Hier waren schon zahlreiche Stände aufgebaut,aber wir wollten uns die Markthalle anschauen.Zurück an Bord schipperten wir die Wolga entlang und warteten gespannt auf die Passage, der Schleusen, in den Rybinsker Stausee.Auf einer kleinen, aufgeschütteten Insel grüßte uns ,als Monument, „Mütterchen Wolga"-die Lebensader Russlands.Das Bordthema stand heute auch unter dem Motto: russische Tradition und begann mit Russisch Unterricht.Die Kreativen ,unter uns, bemalten ihre eigene Matroschka.Am Nachmittag wurden wir in die Kunst des Wodka trinkens eingeweiht.Das Nationalgetränk „die Seele Russlands"sollte ,laut Mendelejew,40 % aus Alkohol und 60% Wasser bestehen.Wir verkosteten vier Sorten und waren bemüht die Gläser genau so kunstvoll zum Mund zu führen ,wie die Profis uns es vormachten.Zusammen mit Blinis,saurer Creme und Kaviar -ein Genuss! Danach erlernten wir leichten Schrittes „Russische Tänze"(die eigentlich keine waren).Zum Abendessen wurden wir vom Servierpersonal ,gekleidet in bunten Trachten,begrüßt.Den Abschluss des Abends krönte ein Volkskonzert mit bekannten Melodien und spätestens bei „Kalinka" klatschten alle mit.

6. Tag : 26.05.2019 Rybinsker Stausee / Gorizy

Das Schiff passierte den Rybinsker Stausee,fuhr die ganze Nacht hindurch und an späten Vormittag legten wir in Gorizy an.In der Nähe,des Anlegers, befand sich das Frauenkloster,welches noch von Nonnen bewohnt wird.Unser Ziel war aber Kirillow, am tiefen See (27 m)gelegen.Schon von weitem sahen wir die Festungsähnliche Anlage.Es ist das größte orthodoxe Männerkloster Nord -Russlands,in „nur"30 Jahren erbaut.Heute ist es ein aktives Kloster mit vielen Ausstellungen.Es verfügt über die dritt größte Ikonensammlung nach Moskau und Petersburg.Zurück zum Schiff fuhren wir durch die typische nordrussische Landschaft.Die hübschen, kleinen Holzhäuschen und Marktstände in Gorizy luden noch etwas zu verweilen ein und dann hieß es „Leinen los". Gestern gab es Wodka und heute Tee.Nein,nicht einfach nur so.Wir erfuhren die Geschichte des Samowars ,wie der Tee getrunken wird (aus der Untertasse ? )und was gut dazu schmeckt.Am Nachmittag konnte der Tanzschritt,unter Anleitung, verbessert werden.In der Panorama Bar konnte man Walerijas Pianospiel lauschen und zu vorgerückter Stunde ein Akkordeonkonzert besuchen. Wir durchquerten den Weißen See,ein Stück entlang des Wolga -Ostsee-Kanals und erreichten in der Nacht den Onegasee.

7. Tag : 27.05.2019 Onegasee / Insel Kischi

Der „Gute Morgen Wecker"rief zum Frühsport ... wer ist ihm gefolgt? Einige Gäste folgten aber Veronika, zum Russischunterricht.Es wurde überprüft ,ob die Hausaufgaben ordentlich erledigt wurden,alles prima !Wir versuchen uns in kleinen Dialogen und mussten viel lachen.Am Mittag dürfen wir Kapitän Vladimir Kotin in seinem Reich besuchen.Auf der Brücke wird er nicht nur von seinen Offizieren unterstützt.Drei bezaubernde ,pelzige Wesen" geben dort den Ton an.Leider wurde unsere Fahrt über den Onega See von Regenschauern begleitet.Als wir die Insel Kischi ,im zweitgrößten See Europas,erreichten lichteten sich die Wolken.Wie in einem russischen Märchen, lag die Insel ,mit den alten Holzhäusern,vor uns.Die Bauten des Freilichtmuseums wurden 1990 ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.Wir besuchten die kleinere Maria- Schutz- Kirche (Winterkirche).Die große Christi- Verklärungs-Kirche ist wegen anstehender Restaurierungsarbeiten nicht zugänig. Die 22 Zwiebeltürme präsentierten sich aber schon in neuem Espenholz-Gewand.Wir hatten Glück, das Gerüst ist erst vor kurzen abgebaut worden.Die Kunst der Schindelherstellung wurde uns von einem Meister demonstriert.Über die saftig ,grünen Wiesen liefen wir zum Bauernhaus der wohlhabenden Familie Oshevnev,eine Banja -direkt am See gelegen-gehörte natürlich dazu.Beim Verlassen der Museumsinsel wurden wir mit dem Glockengeläut ,der ältesten Holzkirche,verabschiedet.Bei einem Piratenabendessen setzten wir unsere Reise, über den 127m tiefen Onegasee,Richtung Fluss Swir, fort. Die Bordpiraten wurden tatkräftig ,von einem Teil unserer Gruppe,mit dem Lied „"wir lagen vor Madagaskar" unterstüzt. Zur Belohnung wurden alle Geburtstagskinder mit einer Torte beschenkt. In der Nacht machten wir die erste Bekanntschaft mit dem Naturschauspiel der "weißen Nächte".

8. Tag : 28.05.2019 Mandrogy

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Tradition und Kultur.Wir legten am Ufer des Flusses Swir an und betraten neugierig die saftig, grünen Wiesen der Halbinsel.Bei unserem Streifzug entdeckten wir die vielfältig verzierten Holzhäuser,in denen altes Handwerk zu bestaunen ist.In so viel frischer Natur schmeckte das rustikale Schaschlikessen gut.Bald schon hiess es wieder: Leinen los-und über die Schleuse ,im Unterlauf der Swir,fuhren wir dem Ladogasee entgegen.Am Nachmittag hatten wir alle „Kehlen"voll zu tun.Zuerst tranken wir, mit dem Manager des Schiffes, auf die vergangenen schönen Tage. Nasdarov'ye !Auf die Gesundheit ! Die Kehlen waren" geölt" und nun konnten wir für den heutigen Abend unsere Lieder proben.Der Kapitän lud zum Abendessen und im Anschluss wurden beim -JE KA MI-Abend Talente gesichtet !!! Das Programm war einfach„Spaß haben"und den hatten wir.Alle fünf Nationalitäten ,die mit uns auf „großer Fahrt"waren,beteiligten sich daran. Für unsere gesungenen deutschen Volkslieder ernteten wir viel Applaus.

9. Tag : 29.05.2019 St.Petersburg / Peter–Paul–Festung / Peterhof

Am frühen Morgen fahren wir die Newa entlang und machen am Flusshafen von Petersburg fest.Petrus hat heute schlechte Laune und dies macht sich in Form von Regen bemerkbar-leider.Zur Stadtrundfahrt bleiben wir von den Schauern verschont.Unsere Fotostopps können wir „trocken" genießen und pünktlich 12.00 Uhr stehen wir in der Peter-Paul-Festung um den traditionellen Kanonenschuß zu hören.Das Mittagessen war für uns im Panorama Hotel,im Zentrum -mit Blick auf den Panzerkreuzer Aurora, bestellt.Nach den vielen Stadtpalästen wollten wir uns das Peräsentationshaus der Romanows-den Peterhof-,vor den Toren der Stadt gelegen,anschauen.Leider begleitete uns dorthin auch Petrus mit seinem Gefolge.Schnell wurden Regenschirme und Wettercaps gekauft und wir zogen ,gut ausgerüstet,los. Beeindruckend :wie die gesamte Anlage in die Landschaft eingefügt wurde.Immer wieder tauchten, zwischen den kunstvollen Fontänen, Sichtachsen ,bis hinunter zum finnischen Meerbusen, auf .Damit konnte man schon den Gästen imponieren.Nach der Ankunft auf unserem schwimmenden Hotel ,waren wir froh die Beine" hoch legen" zu können.

10. Tag : 30.05.2019 St.Petersburg / Eremitage

Das größte Schatzkästchen Russlands öffnete sich heute für uns.Die Eremitage,im Winterpalast der Zaren gelegen,umfasst eine der wertvollsten Sammlungen Europas.Den Grundstein dafür legte Katharina II.Sie wollte die Schätze einfach nur in Ruhe und ganz allein genießen .Heute für alle Welt geöffnet,bekamen wir dies bald zu spüren.Unsere russische Stadtführerin zeigte uns noch den ausladenden Schloßplatz mit der pompösen Eingangsfront der einstigen Zarenresidenz. Am Nachmittag startete eine Gruppe um die Stadt bei einer Bootsfahrt,mit dem Blick von der Newa und deren vieler kleiner Kanäle aus, kennen zu lernen.Ein anderer Teil der Gäste testete die Metro um schnell zum Newski Prosperkt zu kommen. Bei sonnigem Wetter lernte jeder die Stadt auf seine Weise näher kennen.

11. Tag : 31.05.2019 St.Petersburg / Puschkin

Unser heutiger ,letzter gemeinsame Ausflug,führte uns nach Puschkin hinaus. Zarskoje Selo-bis 1917 der Wohnsitz der letzten russischen Zarenfamilie.Das darin befindliche Bernsteinzimmer zieht zahlreiche Besucher in das Zarendorf mit dem Katharinenpalast.Wir wurden mit einem lustigen Auftritt ,einer Musikergruppe in alter Uniform,begrüßt.(die Schwäne waren alle etwas molliger aber sie waren der Meinung :zum Kirow Ballett zu gehören)Danach war staunen und Geduld haben angesagt.Viele,viele Besucher und alle wollen das sagenumwobene Bernsteinzimmer sehen.Wirklich ein Kunstwerk ,wie in Honigfarbe getaucht, faszinierte es uns. Der angrenzenden Landschaftspark mit dem Alexanderpalast,den römischen Thermen und der Eremitage besuchten wir leider im „Schnelldurchgang".Am Nachmitteag begannen wieder die zusätzlich gebuchten Ausflüge zur Isaak Kathedrale oder Erlöserkirche.Wer wollte fuhr noch einmal mit der Metro in die Stadt und ging bummeln.Ein letztes gemeinsames Beisammensein in der Bar,dann die herzliche Verabschiedung, Abendessen ,ein Abschiedsdrunk und nun hieß es „Koffer packen".

12. Tag : 01.06.2019 Rückflug

Da swidanija - Petrograd / Leningrad /Sankt Petersburg /Venedig des Nordens,wie du auch immer genannt wurdest,schöne Stadt an der Newa.Wir hatten die letzten drei Tage ,unserer schönen Flussreise, genügend Gelegenheit dich kennen zu lernen.                                          Liebe Gäste,ich hoffe Sie sind alle gut in Ihren Heimatorten angekommen. Behalten Sie unsere schöne Reise, von Moskau bis Petersburg über Moskwa-Wolga und Newa in guter Erinnerung.    Wissen sie noch ,die "russische Seele" ? Fjodor Tjuttschew formulierte es so :                           Russland ergründet kein Verstand.                                                                                       Kein Maß kann sein Geheimniss rauben.                                                                               Denn unvergleichlich ist dies Land.                                                                                       An Russland muß man einfach glauben!                                                                                 In diesem Sinn seien Sie herzlich gegrüßt
Ihre Kerstin Veit

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Veit,
vielen Dank für den schönen Bericht und die schönen Bilder (besonders das Eichhörnchen ist spitze). Wir haben die Reise noch einmal in Ruhe passieren lassen und beginnen nun mit der Ordnung unserer Bilder.
Nochmals vielen Dank für ihre Reiseleitung und viele liebe Grüße an Sie und Ihre Familie von Familie Rücker

Familie Rücker
08.06.2019

Liebe Frau Veit,
vielen Dank für den schönen Bericht und die schönen Bilder (besonders das Eichhörnchen ist spitze). Wir haben die Reise noch einmal in Ruhe passieren lassen und beginnen nun mit der Ordnung unserer Bilder.
Nochmals vielen Dank für ihre Reiseleitung und viele liebe Grüße an Sie und Ihre Familie von Familie Rücker

Familie Rücker
08.06.2019