Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Wolga von Moskau nach St. Petersburg

11.06. – 22.06.2019, 12 Tage Flusskreuzfahrt in Russland von Moskau über den Goldenen Ring nach St. Petersburg mit Uglitsch – Jaroslawl – Gorizy – Kischi – Mandrogi


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12 Tage auf der MS Nikolay Chernyshevsky Moskau - Uglitsch - Jaroslawl - Goritzy - Kischi - Mandrogy - St. Petersburg inklusive Vor- und Nachprogramm Insgesamt legt unser Schiff 1700 Kilometer zurück und durchläuft 18 Schleusen
Ein Reisebericht von
Peggy Pfützner
Peggy Pfützner

Dienstag, 11.06.2019 Anreise nach Moskau – Einschiffung


In den frühen Morgenstunden machen sich die Reisegäste von Dresden Berlin und Leipzig
auf den Weg nach Frankfurt, von wo aus alle 36 Reisegäste und die Eberhardt Reisebegleitung Peggy mit Lufthansa weiter nach Moskau Domodedowo fliegen werden.
Am späten Nachmittag angekommen, werden wir von unserer Bordbegleitung Anastasya begrüßt und zum Schiff gebracht. Auf Grund der Entfernung und des hohen Verkehrsaufkommens dauert die Fahrt etwas über 2 Stunden.Aber das nimmt keinem die Vorfreude auf diese wunderschöne Reise.
An Bord angekommen, können wir zügig unsere Kabinen beziehen und schon wartet das Restaurant Wolga mit einem ersten Abendessen auf uns.
Danach laden uns Anastasya und Peggy noch zu einer ausführlichen Informationsstunde ein.
Etwas müde aber zufrieden geht unser erster Reisetag zu Ende.

Mittwoch, 12.06.2019 Moskau entdecken und Besichtigung der Tretjakow Galerie


Nach einem reichhaltigem Frühstück vom Buffet im Restaurant Wolga werden wir heute mit unserer örtlichen Reiseleitung Verra Moskau, die Hauptstadt Russlands kennenlernen.
Um 9 Uhr wartet schon der Bus direkt an der Anlegestelle auf uns und wir fahren über die Leningrader Chaussee direkt zur Tretjakow Galerie, dem ersten öffentlichen Museum der Stadt. Begonnen in der Ikonenausstellung und weiter durch die vielen verschiedenen Themengalerien erfahren wir viel über die Geschichte, die Maler und natürlich über die Bedeutung der Bilder, die oft richtig lebendig wirken.
Danach führt uns die Stadtrundfahrt vorbei am Puschkinplatz mit dem Puschkindenkmal, dem Tverskoy Boulevard, dem Verteidigungsministerium und dem weißen Haus, sowie vielen modernen Büro- und Hotelgebäuden zum Hotel Crown Plaza wo wir unseren Mittagslunch einnehmen. Auch dieses Hotel beeindruckt von Größe, viel Moderne und Glas mit Licht, soweit das Auge reicht. Im Crown Plaza gibt es eine Wechselstube und wir haben zu einem günstigen Kurs die Möglichkeit auch Bargeld zu wechseln. An den vorhandenen Geldautomaten ist ein Geldwechsel meist nur mit Kreditkarte möglich.
Gut gestärkt setzen wir unsere Stadtrundfahrt fort. Moskau hat ca. 14,5 Millionen Einwohner und unzählige Gastarbeiter und die Stadt wird weiter wachsen. Überall wird gebaut und es entsteht eine der modernsten Metropolen der Welt. Die Parole unserer Zeit ist es keine Industrie in der Innenstadt anzusiedeln. Große Autohäuser wie Reno in Verbindung mit Lada oder Mercedes oder große Elektronikfirmen befinden sich außerhalb.
Da heute der russische Nationalfeiertag ist, hat Wladimir Putin, Präsident der russischen Förderation, das gesamte Gelände um den roten Platz abgesperrt, um mit der Regierung diesen Festtag ausgiebig zu feiern.
So fahren wir zu den Sperlingsbergen und haben von dort aus einen imposanten Blick auf die Kremltürme, die bunten Kuppeln der Basilius Kathedrale und am Horizont die modernen Glasbauten der Stadt.
Wir besuchen noch die nahegelegene Christi Erlöser Kathedrale, die jüngste Kirche Moskaus aus dem 19. Jahrhundert. Unter Stalins Herrschaft zerstört wurde die Kathedrale bis zum Jahr 2000 wieder originalgetreu aufgebaut und ist heute das zentrale Gotteshaus der russisch orthodoxen Kirche der Stadt.
Weiter geht unsere Fahrt vorbei am Gorki Park, einr der am besten gestalteten Parks der Stadt, der zum Erholen und Entspannen einlädt bis zur Lomonossow Universität. Die Universität gilt als die größte Russlands und zur Zeit sind ca. 40.000 Studenten eingetragen.
Viele bekannte Politiker und Wissenschaftler haben hier ein erfolgreiches Studium absolviert.
Von der davor gelegenen Brücke hat man noch einmal einen wunderbaren Blick über die Weite Moskaus.
Wir fahren zurück zum nördlichen Flusshafen wo unsere MS Chernyshevskiy liegt und uns ein unterhaltsames Abendprogramm erwartet.
Nach dem Abendessen nutzen einige Eberhardt Travel Reisegäste noch die Möglichkeit am zusätzlichen Ausflug Moskau bei Nacht teilzunehmen. Hoch über der Stadt können sie von einer Aussichtsplattform die rundum beleuchtete Hauptstadt erleben, an Licht und Farbe wird hier keinesfalls gespart.

Donnerstag, 13.06.2019 Moskau erleben


Heute haben wir die Möglichkeit Moskau individuell zu erkunden. Gemeinsam mit unserer Eberhardt Travel Reisebegleitung Peggy spazieren wir vom Schiff aus durch den Park zur nahegelegenen Metrostation Rechnoy Vokzal und gelangen mit der grünen Linie in nur 8 Stationen zum Tetralnaya wo sich in unmittelbarer Nähe der Rote Platz befindet.
Metro fahren ist in Moskau sehr einfach, da die Linien übersichtlich dargestellt sind. Das Besondere, auf der Fahrt Richtung Zentrum erfolgt die Stationsansage durch einen Mann auf der Fahrt zurück durch eine Frau. Nur das muß man sich merken um die Richtung nicht zu verwechseln.
Wir verbringen unsere Freizeit mit Fotografieren auf dem Roten Platz der sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder in den schönsten Farben und Fassetten zeigen kann. Und natürlich darf auch ein Besuch des GUM's nicht fehlen, welches Ende des 19. Jahrhunderts als das größte Kaufhaus der Welt galt. Heute gibt es im GUM neben den Edelgeschäften auch preiswerte Cafés und Restaurants und es lädt die eine oder andere Sitzgelegenheit zum gemütlichen Verweilen ein.
Natürlich hatte man auch die Möglichkeit mit der Bordbebegleitung Sergiev Possad zu besuchen oder den einen oder anderen Museumsausflug zu buchen. Sergiev Possad ist ein religiöses Zentrum in der Nähe von Moskau. Besonders sehenswert hier ist die Dreifaltigkeits-kathedrale inmitten des Dreifaltigkeitsklosters.
Gegen Mittag zurück genießen wir unser 4 Gänge Menü und haben im Anschluß etwas Freizeit an Bord.
Um 17.30 Uhr heißt es Leinen los und unsere Flussreise beginnt auf der oberen Wolga in Richtung Uglitsch. Bei herrlichem Sommerwetter verabschieden wir uns auf dem Sonnendeck von Moskau mit dem einem oder anderem Foto.
Anschließend stellt sich bei einem Glas Champagner und einem Snack die Schiffsbesatzung, sowie die Musiker und der DJ vor und was nicht fehlen darf ist die Sicherheitsübung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist.
Bis zum Abendessen haben wir Zeit, die Aussicht vom Fluß aus auf die Wälder, Strandbäder und kleinen Wohnsiedlungen zu genießen.
Den ersten Abend lassen wir bei live Musik in der Panorama Bar auf Deck 4 oder auch bei unterhaltsamer Musik auf Deck 5 ausklingen.

Freitag, 14.06.2019 Obere Wolga – Uglitsch


Begonnen hat unsere Flussreise gestern im Moskwa Wolga Kanal und wir haben bis in die obere Wolga bis heute morgen bereits 6 Schleusen passiert.
Nach dem Frühstück erklärt uns Alexandra den Routenverlauf dieser Reise und wir wissen schon jetzt, dass wir gegen Mittag die Kaljasin Kirche erreichen werden und auch die gleichnamige Stadt vom Wasser aus sehen werden. Alle an Deck fahren wir gegen 12.30 Uhr an diesem Glockenturm, der bis zur Hälfte im Wasser steht, vorbei und es bietet sich uns eine tolle Fotokulisse.
Anschließend werden wir schon im Restaurant Wolga zum Lunch erwartet, heute als reichhaltiges Buffet.
Am Nachmittag sind wir von unserer Bordreisebegleitung Anastasya eingeladen ein russisches Lied zu lernen. Katuscha heißt es und allen die schon einmal Russisch gelernt haben kommt die Melodie und der Text sofort bekannt vor und das Singen bereitet viel Freude.
Pünktlich um 15.45 Uhr passieren wir die Uglitscher Schleuse, die schönste Schleuse der Wolga und um 16.30 Uhr legt unser Schiff in der Stadt mit „nur" 35000 Einwohnern an. Für russische Verhältnisse eine Kleinstadt, wie wir später von unserer Städteführerin erfahren werden.
Am Hafen werden wir von einem Straßenhändler begrüßt, bei dem wir die ersehnte Landkarte mit dem Reiseverlauf unserer Flussreise in deutscher Sprache erwerben können. Den Stolz, dass er uns diese Karte verkaufen kann, sieht man ihm sofort an.
Nun beginnt unser Spaziergang mit Stadtführerin Nadja. Auf dem Weg zum Kreml erfahren wir, das Uglitsch zu einer der ältesten Städte gehört, die den goldenen Ring um Moskau bilden. Uglitsch wurde im Jahr 1937 gegründet und ist nur 220 Kilometer nördlich von Moskau und 100 Kilometer westlich von Jaroslawl entfernt. Seit über 20 Jahren hat die Stadt Idstein, gelegen im südlichen Hessen von Deutschland als Partnerstadt. An den Schulen in Uglitsch wird Deutsch unterrichtet und so können regelmäßige Schüler- und Studentenaustausche zwischen den Partnerstätten realisiert werden.
Im Zentrum angekommen erfahren wir, dass der Kreml aus 3 Hauptgebäuden besteht, der Blutkirche, dem Fürstenpalast und der Hauptkathedrale.
Empfangen von einem Glockenspiel besichtigen wir zuerst die Dimitri-Blut-Kirche. Von außen beindrucken die leuchtend blauen Kuppeln und im Inneren die farbenfrohen unzähligen Fresken zum Gedenken an den Zarensohn Dimitri, der hier ermordet sein soll.
Vorbei am Fürstenpalast, einem roten Steingebäude aus dem 15. Jahrhundert gelangen wir in ein Nebengebäude zu einer russischen Musikeraufführung, ein Klangerlebnis der besonderen Art.
Als letztes besichtigen wir noch die Hauptkathedrale mit den schönen grünen Kuppeln und dem aufwendigen Innenbereich. Wir haben sogar das Glück an einem Gottesdienst teilhaben zu dürfen.
Wir verabschieden uns von unserer Stadtführerin Nadja und haben noch etwas Freizeit um im Magasin (Laden) noch günstig einzukaufen und entlang der schönen Marktstände zu unserem Schiff zurück zu bummeln.
Wir legen ab in Richtung Jaroslawl genießen unser Abendessen und lassen den tollen Tag bei russischer Follklore ausklingen.

Samstag, 15.06.2019 Goldener Ring – Jaroslawl


Heute beginnt unser Tag etwas früher, da wir die schönste Stadt des goldenen Rings am Vormittag besuchen werden.
Auf Grund von starkem Nebel an der Schleuse Rybinsk haben wir etwas Verspätung, können aber inzwischen bei Sonnenschein nach einem guten Frühstück die Fahrt bis Jaroslawl genießen.
In Jaroslawl angekommen werden wir von Darija unserer örtlichen Reiseleiterin empfangen. Eine kurze Busfahrt führt uns vorbei am Roten Platz mit dem Lenindenkmal über den Wolkow-Platz mit dem Wolkow-Theater bis zur Mariä-Entschlafens-Kathedrale.
Hier beginnt auch unser Spaziergang durch den Kreml.
Wir erfahren das die Kathedrale mehrmals stark zerstört wurde und erst im Jahr 2004 der komplette Wiederaufbau beschlossen wurde. Jaroslawl wurde 1010 gegründet und zum 1000-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2010 war die fertig gestellte Kathedrale ein Geschenk des Staates an die Stadt. Vorbei an der weißen Kirche, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das nicht so gut erhalten ist kommen wir zu den berühmten Kirchenglocken, die man aufgereiht am Boden bewundern kann.
Weiter geht es zum Strelka Park, direkt an der Wolga gelegen. Auch dieser Park ist ein Geschenk des Staates zum Jubiläum und die Bewohner der Stadt sind stolz darauf.
Entlang der Uferpromenade spazieren wir zum Bus und fahren zum Kunstmuseum.
Das Haus direkt an der Uferpromenade gelegen wurde 1823 als Haus des Gouverneurs erbaut, der hier damals auch mit seiner Familie lebte. Heute ist in dem Haus eine der größten Kunstsammlungen Russlands untergebracht. Mit einer unterhaltsamen Führung zurückversetzt in das Mittelalter besichtigen wir verschiedene Räume mit Gemälden und anderen Gegenständen dieser Zeit. Auch in das Arbeitszimmer des Gouverneurs erhalten wir einen Einblick, nur die privaten Gemächer bleiben für uns verschlossen. Die angebliche Gouverneurstochter erlernt uns die Fächersprache und die Blumensprache, denn jede Blume hat eine Bedeutung und im 18. Jahrhundert gab es sogar ein Blumenwörterbuch.
Das Ende der Führung erleben wir im Ballsaal bei mittelalterlichen Tänzen mit einem Walzer und zum Abschluß darf auch mitgetanzt werden.
Weiter geht unser Spaziergang zur Nikolauskirche aus dem 17. Jahrhundert, die etwas versteckt gebaut wurde, um nicht wie viele andere Kirchen der Stadt zerstört zu werden. Die Besonderheit dieser Kirche ist eine außergewöhnliche Ikonenwand im Inneren.
Am Ende unseres Aufenthalts in Jaroslawl besuchen wir noch die Markthalle und haben die Möglichkeit einheimische Produkte zu kaufen.
Am Sowjetskaja Platz mit der Elias-Kirche wartet der Bus auf uns und bringt uns zurück zu unserem Schiff. Wir genießen unseren Mittagslunch und fahren gegen 14 Uhr in Richtung Rybinsker Stausee ab. Mit einer Fläche von ca. 4500 km² ist es der zweitgrößte Stausee Europas.
Am heutigen Nachmittag steht Russischunterricht auf dem Programm, es macht Spaß und wir bekommen sogar eine Hausaufgabe.
Und vor dem Abendessen gibt es eine Wodka Verkostung im Restaurant Wolga. Wir erfahren, dass es Wodka schon seit dem 14. Jahrhundert gibt, die ideale Mischung aus 40% reinen Alkohol und 60% Wasser wurde allerdings erst im 19. Jahrhundert erfunden. Und eine Trinkregel besagt Frauen dürfen nur in kleinen Schlucken..., Männer müssen mit einem Mal austrinken. Dazu ist man Saures, Gemüse, Brot und Fisch in kleinen Happen.
Wir durchqueren die Rybinsker Schleuse und sind erstaunt, dass sogar 2 Schiffe in der Schleuse Platz haben, es ist reine Millimeterarbeit.
Beim slawischen Abendessen mit Musik lassen wir diesen wunderbaren Tag ausklingen.

Sonntag, 16.06.2019 Rybinsker Stausee – Goritzky


Inzwischen im Wolga-Ostsee-Kanal angekommen genießen wir nach dem Frühstück einen unterhaltsamen Vormittag an Bord.
Es werden russische Märchen präsentiert und es gibt Erklärungen zum russischen Tee trinken.
Gegen Mittag erreichen wir das Dorf Goritzky, am rechten Ufer der Schesna gelegen.
Die Marktstände der Händler laden uns zum Stöbern und Kaufen ein und nach kurzer Freizeit bringt uns der Bus zur nahegelegenen Kleinstadt Kirillow, wo sich das Kirillow Kloster befindet.
Mit 5 Hektar Fläche ist es die größte Klosteranlage Russlands, wurde im Jahre 1397 gegründet und liegt gemeinsam mit der gleichnamigen Stadt um 2 Seen. Der Eingang nennt sich das heilige Tor und von dort aus gelangt man zur Kathedrale mit den drei weißen Kuppeln. Kurz besuchen wir auch eine Stickereiausstellung und sehen typisch handgefertige Sachen aus der hiesigen Region. Anschließend führt unser Weg zum Siwerskoje See, welcher der größere von beiden ist und bis zu 27 Meter Tiefe misst. Im Winter ist dieser See zugefroren und ab Ende April erstrahlt er mitten im Grünen und bis zur Stadt Kirillow in seiner vollen Schönheit. Einer Sage nach, sollte man in dem See baden und man wirkt mindestens 10 Jahre jünger. Unsere letzte Stadion auf dem Klostergelände ist das Klostermuseum, welches 1924 eröffnet wurde und eine Mischung aus Geschichte, Architektur und History darstellt. Wir sehen unter anderem Handstickereien aus dem 17. Jahrhundert, sowie eine einmalige Ikonenausstellung.
Auf der Rückfahrt erfahren wir noch einiges über Goritzky, das kleine Dorf mit ca. 600 Einwohnern. Das Nonnenkloster um das das Dorf gebaut wurde ist heute noch bewohnt und wird schon lange Zeit restauriert. Die Dorfbewohner selbst leben von Landwirtschaft und im Winter erfreuen Sie sich der schönsten Schnitzarbeiten.
Zurück auf dem Schiff legen wir auch schon in Richtung Weisse See ab und genießen unser Mittagessen.
Danach sind wir von Anatasya zur Vorstellung der zusätzlichen Ausflüge eingeladen. Der eine oder andere bucht noch St. Petersburg bei Nacht oder eine Kanalfahrt in dieser wunder-schönen Stadt.
Das Schiff wartet nun noch mit den verschiedensten Unterhaltungsangeboten auf uns, wie eine Dokumentation über „Das Gold des Zaren" oder Klaviermusik mit Walerija in der Panorama Bar.
Beim anschließenden Abendessen lassen wir den Abend ausklingen und freuen uns natürlich auf den nächsten Tag an Bord der MS Chernyshevskiy.

Montag, 17.06.2019 Onegasee mit der Insel Kischi


Nachdem wir in der Nacht fünf Schleusen im Wolga-Ostsee-Kanal und am Morgen noch eine sechste durchfahren, erleben wir nach dem Frühstück einen Flußtag an Bord mit einem abwechslungsreichem Programm bevor wir über den Onegasee am späten Nachmittag Kischi erreichen.
Am Vormittag steht Russischunterricht auf dem Programm. Da wir zu den fortgeschrittenen Schülern gehören behandeln wir heute eine Lektion über Redewendungen auf Reisen.
Nach einer kleinen Prüfung erhalten wir unser Russisch Diplom und unsere Eberhardt Travel Reisebegleitung Peggy lädt uns als Auszeichnung auf einen Wodka ein.
Um 12 Uhr kann man „Das Gold des Zaren", Teil 2 anschauen und anschließend besichtigt unsere Eberhardt Travel Reisegruppe die Kapitänsbrücke.
Nach dem Mittagessen haben wir Zeit um bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen das Sonnendeck zu genießen.
Gegen 17.00 Uhr legen wir auf der Insel Kischi, gelegen im westlichen Teil des Onegasee's an. Schon vom Schiff aus kann man die Verklärungskirche mit seinen 22 Zwiebeltürmchen bewundern. An Land treffen wir auf den örtlichen Reiseleiter Gennadij, der uns in ca. 2 Stunden über die nur 40 Kilometer lange und 11 Kilometer breite Insel führt. Wir befinden uns in der Region Karelien mit der Hauptstadt Petrosawodsk, die nur ca. 100 Kilometer entfernt ist. Kischi ist für die wenigen Einheimischen nur mit dem Boot zu erreichen. Um größere Sachen wir Einkauf, Bank, Arzt etc. zu erledigen fährt man mit dem Boot in die Hauptstadt. Ca. 200.000 Touristen besuchen jährlich das Freilichtmuseum Kischi. Unser Spaziergang führt uns auf naturbelassenen Wegen zur Christi-Verklärungskirche aus dem 17. Jahrhundert und zur Winterkirche, die wir später auch von innen besichtigen. Alles ist aus Espenholz gefertigt, selbst die Nägel sind aus Holz, da Metall zu teuer war.
Angekommen am Glockenturm erleben wir ein imposantes Glockenspiel, natürlich von Hand ausgeführt. Danach gelangen wir zu einem für diese Region typischen Bauernhaus. Auf 600 Quadratmetern lebten hier ca. 15 bis 25 Personen in einer Großfamilie.
Zum Abschluß besichtigen wir noch die Winterkirche und finden im Inneren eine typisch nordische Ikonenmalerei.
Alle Kirchen und Gebäude von Kischl sind ohne Fundament auf dicken Balken gebaut, so sind sie vor Feuchtigkeit geschützt. Auf dem Rückweg zum Schiff treffen wir noch auf einen Arbeiter der mit der Axt, dem Hauptarbeitsmittel hier aus Espenholz Schindeln fertigt.
Nach kurzer Freizeit verlassen wir das Freilichtmuseum Kischi und unsere Fahrt führt uns weiter durch den Fluß Swir, der den Onegasee mit dem Ladogasee verbindet, nach Mandrogi wo wir morgen gegen Mittag anlegen werden.
An Bord werden wir nun schon zum unterhaltsamen Piratenabendessen erwartet und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Dienstag, 18.06.2019 Mandrogy mit Schaschlikparty – Ladogasee


Nach dem Frühstück, wie immer im Restaurant Wolga durchlaufen wir die untere Swir Schleuse und weiter geht es auf diesem idyllischen Fluß, vorbei an vielen kleinen Inseln und an den Ufern gelegenen kleinen Dörfern nach Mandrogi, ein besonders malerischer Ort an der Swir.
Das kleine Dorf wurde erst 1996 von einem Unternehmer aus St. Petersburg gebaut und wird hier in der Region „der grüne Anleger" genannt.
Gegen 12.00 Uhr angekommen unternehmen wir einen Spaziergang durch das Dorf mit seinen typischen Holzhäusern, die mit Schnitzereien wunderbar verziert sind.
Schnell finden wir auch das Wodkamuseum, indem man zu einem Eintrittspreis von 300 Rubel 4 verschiedene Sorten Wodka probieren und auch kaufen kann.
Nach unserem Spaziergang gibt es eine Schaschlikparty, natürlich mit Piroggen, einem typisch russischem Gericht.
Zurück an Bord üben wir in der Panorama Bar mit Bordbegleitung Anastasya und Eberhardt Reisebegleitung Peggy 2 Volkslieder ein, die wir zum JE-KA-MI Abend präsentieren werden.
Anschließend sind alle Gäste zum Abschiedscocktail eingeladen.
Nach dem Kapitänsabendessen beginnt die große Abschiedsparty, jede Reisegruppe stellt etwas landestypisches kulturelles vor und alle haben viel Spaß dabei. Auch unser Volksliedergesang ist nur nach einer Probe sehr gut gelungen.
Unser Tag geht zu Ende und wir freuen uns auf morgen, da wir endlich die „Kulturhauptstadt Russlands „St. Petersburg" erreichen werden.

Mittwoch, 19.06.2019 St. Petersburg und Peterhof


Noch beim Frühstück legen wir gegen 8.00 Uhr in St. Petersburg der Kulturhauptstadt Russlands an. Heute ist die Stadt mit etwa 5 Millionen Einwohnern und geschätzte 1 Million Gastarbeitern die zweitgrößte Stadt des Landes.
Wir unternehmen mit unserer örtlichen Reiseleiterin Anna eine Rundfahrt durch die Stadt und lernen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen.
Es war mal wieder eine schnelle Idee von Peter dem Großen vor etwa 313 Jahren St. Petersburg bauen zu lassen. Ein ständiges Hoch und Runter erlebte die Stadt bis heute und hat sich allerdings aus zahlreichen Krisen immer wieder erholt.
Vorbei am Alexander Newsky Kloster und dem historischen Friedhof auf dem viele Prominente wie Dostojewski oder Tschaikowski begraben sind kommen wir zur Petersbrücke, eröffnet 1904 und eine der schönsten Brücken der Stadt.
Unser erster Fotostopp ist am Smolny Kloster, das Elisabeth eine Tochter von Peter Mitte des 18. Jahrhunderts errichten ließ. Wir bewundern russischen Barockstil in blau weißen Farben.
Wir kommen vorbei an gut restaurierten Palais wie zum Beispiel dem Kikin Palast bis zum aristokratischen Viertel und fahren entlang der Spalierstrasse zum Sommergarten, dem Lieblingsplatz von Peter dem Großen.
Die nächste Fotopause machen wir an der Blutkirche, auch Auferstehungskirche genannt, die Alexander II. gewidmet wurde. Wie eine bizarre Blume erhebt sich dieses wundervolle Bauwerk, welches von Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde.
Wir überqueren den Fontanka Fluß über die Anitschkow Brücke, eine der bekanntesten Brücken der Stadt und gelangen zum Newski Prospekt. Mit einer Länge von 4,5 Kilometer spielt sich hier das Stadtleben ab. Viele Geschäfte und Restaurants laden zum Bummeln und Verweilen ein.
Der Bau der Handelsstrasse wurde 1706 begonnen und ständig erweitert. Wir gelangen zum „Gostiny Dwor" dem ältesten Kaufhaus der Stadt. Es wurde 1762 eröffnet und befindet sich auf 2 Etagen. Wir sehen das Hotel Europa, ein historisches Hotel der Stadt und das Haus in dem Peter Tschaikowsky im Jahre 1893 verstarb. Das Ende des Newsky Prospekt bildet die Admiralität, ein Kulturdenkmal von St. Petersburg.
Und schon sind wir am Isaaksplatz angekommen, der Hauptplatz mit Isaakskathedrale und Rathaus. Die Kathedrale ist das viertgrößte Kuppelgebäude und steht auf 110 mächtigen Säulen, wo jede ein stolzes Gewicht von 114 Tonnen hat. Fertiggestellt wurde der Bau im Jahre 1858 und dauerte ca. 40 Jahre.
Über eine der ältesten Brücken der Stadt fahren wir zur Basilius Insel und machen einen Fotostopp an der Akademie der Künste, wo man einen wunderbaren Blick über die Newa und die historischen Gebäude an der Innenstadtgrenze hat.
Wir sehen noch die Palastbrücke, bekannt auch als singende Brücke, fahren vorbei am Observatorium, wo der bekannte Wissenschaftler Lomonossow tätig war und an der Eremitage mit seinen ca. 3 Millionen Exponaten. Und wir sehen von weitem das höchste Gebäude der Stadt, den Turm der Peter Paul Festung mit einer Höhe von 122,5 Metern.
Nach unserer Mittagspause im Hotel Moskwa wo wir ein ausgiebiges russisches Buffet genießen können folgt noch die Besichtigung der Kathedrale der Peter Paul Festung, gebaut Anfang des 18. Jahrhunderts und ist heute das historische Zentrum der Stadt.
Im Inneren erleben wir eine sehr helle Kathedrale mit großen Fenstern die aufwendig verziert sind. Wir besichtigen die Gräber von bekannten Persönlichkeiten aus der Zarenzeit, wie Alexander II, seine Ehefrau und Mutter oder auch Maria Alexandrowna, die russische Tochter des Zaren. Die Gräber sind symbolisch über der Erde, begraben wurde aber unter der Erde, wie es die russisch-orthodoxe Kirche vorschreibt. Auf dem Vorplatz steht seit 1957 eine Kanone, aus der jeden Tag 12 Uhr ein Kanonenschuß ertönt. Damals sollte damit an die Mittagszeit erinnert werden oder der Schuß galt zum Beispiel auch als Warnschuß bei Überschwemmung, heute ist er nur noch symbolisch.
Nach einem entspannten Nachmittag kehren wir an Bord zurück und genießen unser Abendessen, bevor es kurz vor Mitternacht noch zum Ausflug „St. Petersburg bei Nacht" geht. Es ist der Tag an dem nachts die Newa-Brücken hochgezogen werden, um große Schiffe passieren zu lassen. Wir fahren zum südlichen Newa-Ufer und erleben dieses Schauspiel an der beleuchteten Schlossbrücke und zwei weiteren Brücken. Erst am Morgen zurück im Hotel war es ein Ausflug der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Donnerstag, 20.06.2019 St. Petersburg und Eremitage


Nach einem ausgiebigen Frühstück beginnt heute unser Ausflug etwas später und die Anreise bis zum Stadtzentrum ist wiederum etwas länger, da der Stadt selten staufrei zu begegnen ist.
Am Winterpalais angekommen werden wir in den nächsten 2,5 Stunden eine der größten Kunstsammlungen der Welt kennenlernen.
In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde diese Sammlung von Katharina II. ins Leben gerufen. Sie suchte eine Rückzugsmöglichkeit, deshalb nennt man dieses Museum auch Ort der Einsamkeit. Katharina II. erwarb viele Gemälde, es sind immer mehr hinzugekommen und man zählt heute ca. 60.000. Um jedes Bild wenigstens 1 Minute zu betrachten, sagt man, dauert es ca. 16 Jahre.
Bis heute ist die Ausstellung auf 5 Gebäude verteilt, die alle miteinander verbunden sind.
Unsere örtliche Reiseleiterin Anna führt uns zuerst durch die Galaräume des Winterpalais.
Begonnen im Speisesaal im Rococo - Stil, kommen wir über den Malachitsaal zum Grabmal von Alexander Newski, einem heiligen der orthodoxen Kirche, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts lebte. Hier wurden ca. 2,2 Tonnen Silber verarbeitet.
Weiter geht es durch zahlreiche Räume bis zum Saal mit der goldenen Kirche, die bis 2004 restauriert wurde und sich seitdem in strahlendem Gold zeigt. Den Höhepunkt bildet der Große Thronsaal, welcher sich auf einer Fläche von 800 Quadratmetern befindet.
Danach besuchen wir die kleine Eremitage in der sich die Privatgemächer von Katharina II. befinden. Wir bewundern den Pavillionsaal mit dem schön angelegten Garten.
Unser anschließendes Highlight in der neuen Eremitage ist der Rembrandtsaal mit Gemälden des berühmten niederländischen Künstlers.
In der alten Eremitage angekommen bewundern wir die Florentinische Galerie, in der sich die italienische Sammlung mit unzähligen Werken von Leonardo da Vinci befindet. Durch Raffaels Lodge gelangen wir in den Raffaelsaal mit einer einzigartigen Porzellanausstellung in der auch das berühmte Meissner Porzellan nicht fehlt.
Wir verlassen das Thema Italien und kommen zum fünften Gebäude, das immer schon Museum war und indem man eine ausführliche Rüstungsausstellung vorfindet.
Zum Abschluß bewundern wir noch einige Rubensgemälde und unsere Reiseleiterin Anna erzählt uns die eine oder andere Geschichte dazu.
Mit vielen Eindrücken verlassen wir das bedeutendste Monument der Stadt und fahren zurück zu unserem Schiff, der MS Chernyshevskiy wo wir schon zum Mittagessen erwartet werden.
Anschließend nimmt ein großer Teil unserer Eberhardt Travel Reisegruppe am zusätzlichen Ausflug „Bootsfahrt St. Petersburg" teil. Von der Newa mit ihren reichlich verzweigten Kanälen kann man den Blick auf viele historische Gebäude genießen, bevor wir den ältesten Ort der Stadt, die „Peter Paul Festung" umfahren. Das Wetter mit fast 30 Grad und Sonnenschein, was hier eher selten ist, ist ideal für diesen schönen Ausflug.
Die Gäste, die an Bord geblieben sind genießen Klaviermusik in der Panoramabar, bevor wir uns alle beim Abendessen im Restaurant Wolga wiedertreffen.
Und so lassen wir dann den Abend in Ruhe ausklingen.

Freitag, 21.06.2019 St. Petersburg und Puschkin


Heute an unserem vorletzten Reisetag erleben wir noch einen Ausflug nach Puschkin der ehemaligen Sommerresidenz der russischen Zaren nur ca. 25 Kilometer südlich unserer Schiffsanlegestelle in St. Petersburg gelegen.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Katharinenpalast für die Kaiserin Elisabeth gebaut und benannt nach ihrer Mutter Katharina I. Katherina II. verbrachte hier ihre Sommermonate. Und sie hatte eine Vorliebe für die antike Kunst, deshalb sind die Räume im neuklassizistischen Stil gestaltet wurden und mit allergrößtem Reichtum ausgestattet. Wir besichtigen die Vorsäle, den Spiegelsaal, auch als das „gläserne Wunder" bekannt und gelangen dann zum berühmten Bernsteinzimmer.
Von unserer Reiseleiterin Anna erfahren wir die Geschichte des Bernsteinzimmers, das mehrmals an verschiedenen Orten auf- und abgebaut wurde, bis gegen Ende des 2. Weltkrieges beim Rückzug der Nazis das Zimmer abgebaut, unbekannt verschickt wurde und bis heute verschwunden blieb. Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde an Hand von historischen Fotos das berühmte Bernsteinzimmer wieder aufgebaut und zum 300. Geburtstag der Stadt St. Petersburg übergeben.
Wir verlassen die Gemächer und unternehmen noch einen Spaziergang durch den 70 Hektar großen Park, der im Stil eines holländischen Parks erbaut wurde.
Danach kehren wir zum Schiff zurück, genießen unser letztes Mittagessen und haben am Nachmittag Freizeit, die jeder individuell gestalten kann. Der eine oder andere fährt noch einmal in die Innenstadt oder sieht sich einige der ältesten Metrostationen der Stadt an.
Man konnte aber auch den Usupov Palast mit seiner besonderen Geschichte besuchen.
Viele jedoch genießen den Nachmittag an Bord mit den vielen Annehmlichkeiten.
Und den Abend lassen alle Eberhardt Travel Reisegäste nach dem Abendessen bei netten Gesprächen im Panorama Restaurant ausklingen.

Samstag, 22.06.2019 St. Petersburg – Ausschiffung – Rückflug


Nach dem Frühstück heißt es nun heute Abschied nehmen von Russland und der MS Chernyshevskiy.
Gegen 11 Uhr helfen uns die fleißigen Matrosen bei der Gepäckverladung und wir verabschieden uns von Bordreiseleiterin Anastasya und Cruise Manager Artur mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
In ca. 35 Minuten erreichen wir den Flughafen St. Petersburg Pulkovo und fliegen mit vielen Eindrücken im Gepäck zurück nach Deutschland.
Ich wünsche meinen Gästen alles Gute, Gesundheit und eine stets anhaltende Reiselust.
Danke, dass ich Sie begleiten durfte.

Ihre Peggy Pfützner

Reisebegleitung Kreuzfahrt Moskau und St. Petersburg 11.06. -22.06.2019

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