Reisebericht: Kreuzfahrt auf Don und Wolga bis Moskau

30.04. – 18.05.2018, 19 Tage Flusskreuzfahrt in Russland mit Rostow am Don – Wolgograd – Astrachan – Saratow – Samara – Uljanowsk – Kasan – Nischni Nowgorod – Pljos – Jaroslawl – Uglitsch – Moskau


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Die Wolga ist für die Russen Schicksalsfluss. Erobere kamen und gingen, Kulturen und Religionen trafen aufeinander und durchdrangen sich. Sie ist die historische "Hauptstraße", die Vergangenheit und Gegenwart verbindet und in die Zukunft weist.
Ein Reisebericht von
Galina Kraslavskaya

Tag 1: 30.04.2018 – Anreisetag

Die Reise begann in Berlin-Schönefeld mit dem Flug einer Boeing 737 nach Moskau mit russischer Crew. Wir hatten gutes Flugwetter und damit einen sehr ruhigen Flug. Von Moskau sind wir weiter nach Rostow-am-Don geflogen. Schon beim Flug über Rußland und dann bei den Landeanflügen in Moskau und Rostow bekommt man einen kleinen Eindruck von der Weite dieses Landes. Es ist unbeschreiblich!
Pünktlich landen wir in Rostow-am-Don. Die Passkontrolle verläuft reibungslos, auch das Gepäck kommt schnell. Am Ausgang erwartet uns der freundliche Bord-Dolmetscher Timo und der Bus bringt uns durchs nächtliche Rostow-am Don zum Flusshafen.
Dort wartet auf uns das MS Kandinsky. Es wurde in Deutschland gebaut und über den Winter 2013/2014 vollständig renoviert, so daß man der alten Dame das Alter nicht ganz so sehr anmerkt. Schnell sind die Schlüssel verteilt und wir gehen gleich ins Restaurant, wo uns auch schon das Abendessen erwartet. Es gibt an Bord Vollpension, mit russischer Küche, die aber auch für unsere westlichen Mägen absolut hervorragend schmeckt!!! Frühstück in Buffetform, Mittag und Abendessen als 3-4 Gang Menü. Auch die Getränkepreise sind sehr moderat.
Nach dem Essen beziehen wir unsere Kabinen, packen die Koffer aus und machen einen ersten Erkundungsrundgang auf dem Schiff. Dann beginnt die erste Nacht auf unserem schwimmenden Hotel.

Tag 2: 01.05.2018 – Rostow–am–Don

Nach einem leckeren russischen Frühstück wollen wir heute Rostow-am-Don erkunden. Pünktlich stehen die Busse bereit. Unsere Gruppe erhält für heute und die weiteren Ausflüge Bus 2. Unsere örtliche Stadtführerin Tatjana hat uns über die Geschichte von Rostow-am-Don erzählt.
Hauptstadt des südlichen Russlands, das Tor des Kaukasus, Russisches Chicago, Rostow-Papa sind einige inoffizielle Bezeichnungen der Stadt. Gegründet im Jahre 1749, machte die Stadt innerhalb von nur 250 Jahren einen rasanten Weg von einer kleinen Kreisstadt bis zu einer Stadt mit einer Bevölkerung von 2,7 Millionen Menschen!
Wir fuhren durch die Stadt zum armenischen Viertel Nachitschewan. Die 1779 gegründete Siedlung war bis 1928 eine selbstständige Stadt, von Armeniern bewohnt, die von Katharina II. im 18. Jahrhundert vom Kaukasus übersiedelt wurden. Die ehemalige Grenze zwischen den zwei Städten ist der heutige Theaterplatz. Nachitschewan ist auch jetzt meistens von Armeniern bewohnt.
Wir steigen am Theater für Kinder und Jugendliche aus und gehen zur Armenisch-Apostolischen Kirche St. Harutiun und danach zum Gedenkmal, das zum 100. Jahr des Genozides der Armenier durch die Türkei errichtet wurde. Im Frunze-Park beobachten wir die Ablösung der Ehrenwache beim Memorialkomplex "Ewige Flamme" zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges. Während des zweiten Weltkrieges, nahmen die deutschen Truppen Rostow zwei Mal ein, zunächst im Herbst 1941 und dann erneut im Sommer 1942. Die Stadt wurde dabei beinahe vollständig zerstört. Theater, Institute, Schulen und Krankenhäuser wurden entweder in Brand gesteckt oder gesprengt. Rostow am Don gehörte zu den zehn Städten Russlands, die am meisten unter dem Krieg zu leiden hatten.
1. Mai ist ein Feiertag in Russland - Fest des Frühlings und der Arbeit. An dem Tag finden viele sportliche und andere Veranstaltungen im Stadtzentrum statt und die Hauptstraße ist für den Verkehr gesperrt. Es hat unsere Fahrt durch die Hauptstraße Bolschaja Sadowaja behindert und wir haben uns für einen kleinen Spaziergang entlang der Straße entschieden - vorbei am Musiktheater, an der Pokrowskaya Kirche mit dem Monument der Zarin Ekaterina die II, am Hauptgebäude der Uni, an der städtischen Bibliothek.
Aber das Parkplatzsuchen und der Spaziergang haben mehr Zeit in Anspruch genommen und die von Konstantin Andrejewitsch Thon 1885 erbaute, monumentale Christi-Geburts-Kathedrale haben wir nur vom Bus gesehen.
Voller Eindrücke und müde von der südlichen Sonne kehrten wir gegen Mittag zum Schiff zurück. Nach dem Mittagessen an Bord haben wir noch Zeit gehabt uns einen Spaziergang am schönen Don-Ufer zu gönnen. Auf der Uschakow-Uferpromenade kann man eine Vielzahl an Skulpturen sehen, die den Geist des Stillen Dons verkörpern, der von Scholochow besungen wurde.
Um 15 Uhr legt das Schiff Richtung Wolgograd ab. Am Abend beim Begrüßungs-Sekt wurden uns der Kapitän und das Team durch den Kreuzfahrtdirektor vorgestellt. Nach dem Abendessen standen wir an der Reling und genossen die Fahrt den Don entlang hinein ins langsam dunkel werdende sommerliche Russland.

Tag 3: 02.05.2018 – Flusstag Wolga–Don–Kanal

Heute können wir uns zurücklehnen und das Unterhaltungsprogramm an Bord genießen, während das Schiff sich seinen Weg Richtung Wolgograd bahnt.
Gleich nach dem umfangreichen Frühstück findet der Übungsalarm statt, danach Kaffeestunde mit Informationen über die Reise und fakultativen Ausflüge in Wolgograd und Astrachan.
Schon um 10:00 Uhr kommt ein erstes Highlight auf uns zu: wir passieren die erste der insgesamt 13 Schleusen des Wolga-Don-Kanals, der den Don mit der Wolga verbindet. Einige von diesen Schleusen sind so eng und flach, dass der Abstand zwischen Bordwand und Mauer nur wenige Zentimeter beträgt.
Nette russische Verkäuferinnen aus dem Souvenir-Shop haben uns einen Vortrag über russische angewandte Kunst gehalten. Z.B. Gschel-Keramik - ein traditionelles russisches Handwerk, entstand bereits im 16. Jahrhundert. Das Muster ist eine Kombination von Kobaltblau und weißem Untergrund, oder Chochloma-Malerei - schwarz-rot-gold gehalten.
Nach dem Mittagessen wurden wir auf die Schiffsbrücke eingeladen. Es gab eine obligatorische Brückenführu und ganz viel nautisches Fachwissen. Der nautische Offizier erklärte alle Instrumente und Geräte, die es auf der Brücke gibt, diverse Abläufe und so weiter.
Den Nachmittag hat jeder nach seiner Art und Weise verbracht - einige haben sich dem russischen Unterricht gewidmet, andere haben einen musikalischer Aperitif in der Aquarelle- oder der Diagonale-Bar genossen.
Am späten Abend standen wir wieder auf dem Deck und beobachteten die Fahrt durch die nächste Schleuse. Doch auf der Fahrt nach Moskau sind so viele Schleusen zu sehen, das Schiff wird so oft gehoben und gesenkt, dass man schon nach einigen dieser Staustufen den Werken der Ingenieursbaukunst kaum noch die gebührende Beachtung schenkt.

Tag 4: 03.05.2018 – Wolgograd

In der Nacht passieren wir die letzte der 11 Schleusen des Wolga-Don-Kanals und landen auf der Wolga.
Die größte Lenin-Statue Russlands steht an der Einmündung des Wolga Don Kanals in die Wolga. Sie ist sehr beeindruckend. Zur Eröffnung des Wolga-Don-Kanals 1952 stand auf dem selben Podest eine Statue von Stalin. Im Zuge der Entstalinisierung wurde diese 1961 entfernt.
Nach dem Mitagessen erreichen wir Wolgograd. Mit der Reiseleiterin Anna fahren wir durch die Straßen der leidgeprüften Stadt. Im Frühling verwandelt sich die Stadt in ein Blütenmeer: die Aprikosenbäume, die „Wolgograder Kirschblüte" wachsen entlang der Straßen und in Höfen. Ihnen folgen Fliederbäume, Akazien, Trompeten- und Kastanienbäume. Wir steigen zur Allee der Helden hinauf. Dort wächst direkt aus der Asphaltstraße eine Pappel und obwohl der Baum eindeutig „stört", (er versperrt die Sicht) wagte es bisher noch niemand, ihn zu fällen, denn es ist der einzige Baum, der in ganz Stalingrad - welches abgebrannt und bis auf seine Grundfesten zerstört wurde - überlebt hat. Es war der einzige Baum in einer Stadt, in der es kein Grün mehr gab. Womöglich ist das der Grund dafür, warum es die Wolgograder so lieben, ihre Stadt zu bepflanzen. Die Uferpromenade und die Allee der Helden sind weitläufige Parkanlagen. Und der Lenin-Prospekt, die Hauptstraße Wolgograds, ist eigentlich gar kein Prospekt, sondern ein Boulevard mit einer großen Fußgängerzone, die zwei Hauptverkehrsadern teilen.
Unser nächster Stopp ist der Mamaew Hügel. Wolgograd, ehemals bekannt als Zarizyn und Stalingrad, genießt den Status als Heldenstadt aufgrund einer Schlüsselrolle im 2. Weltkrieg. Hitler ließ die Stadt im Zuge der Erweiterung der Ostfront monatelang bombardieren. Um die Glorie und Bitterkeit, den Schmerz und Stolz, der am Mamajew-Hügel in Stein verewigt wurde, empfinden zu können, muss man einen Fußmarsch auf sich nehmen. Auf dem Hügel erstreckt sich ein Denkmal-Ensemble, in dem man „blättern" kann, wie in einem Buch. Keine Seite gleicht der anderen: die Pappelallee und der Platz „Stehen bis zum Tod", die Mauerruinen und der See der Tränen, das Pantheon und die Statue der trauernden Mutter - so definiert sich diese Stätte der Erinnerung. Die Kulmination des Denkmalensembles bildet die gigantische Statue „Mutter Heimat", von deren Sockel aus man einen einmaligen Ausblick auf die Stadt und die Wolga genießen kann.
Danach fuhren wir weiter zum Panorama-Museum und Pawlow-Haus. Zum siebzigjährigen Jubiläum der Schlacht hat das Panorama-Museum eine neue Ausstellung unter dem Namen „Einer für alle ..." eröffnet. Es werden nur originale Gegenstände aus der Zeit der Schlacht gezeigt: Uniformen, Waffen, Trophäen, Alltagsgegenstände sowie Dokumente und Briefe, die von Soldaten verschiedenster Dienstränge, Funktionen und Nationalitäten stammen.
Neben dem Panorama-Museum befindet sich das Pawlow-Haus. Dieses Haus ist dafür bekannt, dass es während der Schlacht 58 Tage lang von nur einer Handvoll Soldaten verteidigt wurde: 25 Mann.
Stark beeindruckt von der Besichtigung der Stadt und dem Umgang der Russen mit der Kriegsgeschichte, kehren wir am späten Nachmittag zum Schiff zurück.
Rest des Tagess geniessen wir an Bord, auch für Abendunterhaltung sorgt das nette und freundliche Bar Team.

Tag 5: 04.05.2018 – Flusstag

Es ist Flusstag - die perfekte Abwechslung zu den pulsierenden Landausflügen! Heute ist Ausschlafen angesagt. Essen, Trinken, Sport, Wellness oder Entertainment stehen ganz oben auf der To-do-Liste. Langeweile kommt ganz sicher nicht auf.
Am frühen Nachmittag lud uns Timofej zur Chorprobe ein; viele Gäste nutzen die Gelegenheit die Texte der Lieder „Katjuscha" und „Moskauer Abende" auf Russisch zu lernen und aus dem Herzen gemeinsam zu singen.
Wer Russland kennen und verstehen will, sollte auch eine Vorstellung von der Volkskunst haben, die Land und Menschen nicht weniger prägt als Folklore, Küche, Literatur, Musik und all die vielen schönen übrigen Spielarten der Kultur. Deshalb war der Vortrag über die hohe Kunst der Lackminiaturen und der filigranen Objekte aus Birkenrinde sehr gut besucht.
Nach dem Mittagessen hatten wir die Gelegenheit den Film „Doktor Schiwago" auf dem Bord-Kanal zu schauen.
Ein paar Minuten vor Sonnenuntergang suchten wir einen schönen Platz auf dem Sonnendeck und genossen das Schauspiel.

Tag 6: 05.05.2018 – Astrachan

Früh am Morgen wachten wir in Astrachan auf. Der Tag war warm und sonnig und nach dem Frühstück haben wir uns auf die Entdeckungstour in Astrachan begeben.
Örtliche Reiseleiterin Irina erwartete uns im Bus, um uns Ihre Heimatstadt vorzustellen. Unsere Ankunft in Astrachan bedeutet gleichzeitig die Einfahrt ins Wolgadelta. Die im 13. Jahrhundert gegründete Stadt liegt ca. 100 Kilometer vom Kaspischen Meer entfernt. Astrachan bildete einen wichtigen Lebensraum der tatarisch-mongolischen Goldenen Horde, bevor es zur Hauptstadt des Khanats Astrachan wurde. Nachdem die Streitmächte von Iwan dem Schrecklichen die Tatarenstadt zerstört hatten, wurde sie von den Russen neu aufgebaut und stieg zu einem wichtigen Handelszentrum auf.
Wo zwischen endlosen Steppen und Halbwüsten die Wolga gemächlich in Richtung Kaspisches Meer strömt, verschwimmen unter der brütend heißen, flimmernden Sommersonne allmählich Europa und Asien. Im Straßenbild fällt auf, dass Kasachstan und Kaukasus nicht mehr weit sind. Russen bilden nur gut die Hälfte der Bevölkerung in der Stadt. Astrachan ist Multikulti seit Jahrhunderten: An der Grenze zwischen Europa und dem Orient unterhielten einst auch Perser und Inder eigene Kaufmannskontore. Bis heute bringen Schiffe Waren aus dem Iran und Mittelasien über das Kaspische Meer.
Wir besuchen den Kreml mit Uspenski Kathedrale und Dreifaltigkeit Kathedrale, machen einen Abstecher zum Fischmarkt und kehren anschließend zum Schiff zurück.
Verstärkt vom schmackhaften Mittagessen fahren wir als fakultativer Ausflug zum Wolgadelta. Es ist ein Naturschatz zwischen Meer und Halbwüste - und das größte Flussdelta Europas: Zwischen dem 46. und 47. Breitengrad verzweigt sind die Wolga in viele kleine und große Seitenarme, die schließlich an der russischen Grenze zu Kasachstan in das Kaspische Meer münden.
Zu den Attraktionen des Wolgadeltas zählen Fisch- und Seeadler, die es hier in großer Zahl gibt. Schildkröten und Wasserschlangen und fast 300 verschiedene Vogelarten leben im Wolgadelta. Wasservögel zählt man hier in Millionen. Und im Sommer tauchen blühende Lotospflanzen die Wasserfelder in zauberhaftes Rosa.
Müde, aber voller unvergesslicher Eindrücke, kehrten wir am späten Nachmittag zurück zum Schiff und lassen den Tag beim leckeren Cocktail in der Bar ausklingen.
Das Schiff bahnt sich den Weg zurück nach Wolgograd.

Tag 7: 06.05.2018 – Flusstag

Nach einer ruhigen, erholsamen Nacht gehen wir frisch und munter zum Frühstück. Wir genießen die Reichhaltigkeit des Büffets und haben das Gefühl, für den Rest des Tages nichts mehr essen zu können.
Vormittag lernen wir fleißig Russisch mit Xcenia, singen russische Lieder "Milaja moja" und "Stenjka Rasin" mit Timofej.
Und jetzt möchten sich einige von uns gerne auf einen Liegestuhl legen, die Wolga betrachten, den Wind um die Nase wehen lassen, die gute Luft einatmen und einfach die Schiffsreise genießen.
Andere Gäste haben sich für den Vortrag über die Tradition der russischen Küche, ihre Sitten und Bräuche interessiert.
Nach dem sehr guten, vielfältigen Mittagessen hat uns Xcenia die fakultativen Ausflüge präsentiert. Es wurden "Stalin Bunker" in Samara und "Rostow Welikij" in Jaroslawl angeboten.
Den Nachmittag gestaltet jeder nach seinem Geschmack - man gönnt sich eine Massage, testet die Sauna ausgiebig oder sucht einfach nur ein Plätzchen zum Lesen.
Gesättigt vom Abendessen und schon etwas müde von diesem "anstrengenden" Tag mit viel Sonne, frischer Luft und gut gefülltem Magen machen wir uns also auf den Weg zum Professoren-Quiz in der Bar.
Ein Flusstag bei bestem Wetter neigt sich dem Ende.

Tag 8: 07:05:2018 – Wolgograd

Heute haben wir ein Wiedersehen mit Wolgograd. Bis um 12:00 Uhr haben wir Freizeit und jeder kann die Stadt auf eigenen Faust erkundigen.
Der Himmel ist ein wenig bewölkt, aber es ist warm. Das Wetter lädt uns zum Spaziergang durch die von Geschichte erfüllten Straßen ein.
Die Straßen sind die wichtigsten Denkmäler Wolgograds. Doch auch das neu errichtete Stadtzentrum erinnert an jene, die es verteidigt und wieder neu aufgebaut haben. Wir flanieren entlang der Straße des Friedens - sie war die erste, die nach dem Krieg gebaut wurde und erhielt daher auch ihren Namen. Am Ende der Straße des Friedens trifft man auf das Planetarium, das aus architektonischer und historischer Sicht interessant ist: in diesem Gebäude, dessen Kuppel eine Statue von der sowjetischen Bildhauerin Vera Muchina krönt, findet man eine Ausrüstung vor, die aus Glas der Firma Carl Zeiss gefertigt wurde.
Auf dem Platz der gefallenen Kämpfer lief gerade die Generalprobe der Militärparade zum 9.Mai. Die Menschen auf der Straßen nutzten die Möglichkeit, die Probe live zu sehen.
Viele Eltern brachten ihre Kinder zur Probe mit, um ihnen Militärtechnik in Aktion zu zeigen. Es war sehr beeindruckend - die Atmosphäre, die wir hier miterlebt haben.
Es wurde uns deutlich welche große Bedeutung dieser Tag für alle Russen hat.
Fünf Gäste von uns haben fakultativen Ausflug "Friedhof Rossoschki" gebucht und sind gleich nach dem Frühstück zum Tor der Stadt gefahren. Hier ließ die Wehrmacht auf ihrem Vormarsch auf Stalingrad in zwei Dörfern - Bolschaja Rossoschka und Malaja Rossoschka - dem Führerbefehl entsprechend, „keinen Stein auf dem andern". Hier draußen steht bis heute kein Haus mehr, keine Kirche, keine Schule.
Rossoschka bei Wolgograd ist der Sammelfriedhof für die bei Stalingrad gefallenen Soldaten.
Auf der einen Seite der Straße liegen über 56.000 gefallene Soldaten der Wehrmacht und deren Verbündete, auf der anderen Seite über 13.000 tote sowjetische Soldaten. Auf beiden Seiten liegt nur ein Teil der Gefallenen der Kämpfe und dennoch - lebend wären sie ungefähr die gesamte Bevölkerung von Städten wie Bamberg, Lübeck oder Brandenburg.
Um 12:00 Uhr legt das Schiff Richtung Saratow ab. Nach dem Mittagessen entspannten wir uns in der Kabine beim Spielfilm, oder hörten den Vortrag über die Russischen Bräuche und Traditionen im Konferenzsaal.
Am Abend gingen wir zum Folklore-Konzert. Unsere tollen Musiker Alexander und Oleg haben für uns russische Volkslieder auf Akkordeon und Dombra sehr professionell und mit großem Können vorgespielt. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht zuzuhören.

Tag 9: 08.05.2018 – Saratow

Heute steht Saratow auf dem Programm. Nach dem Frühstück steigen wir in den Bus, wo auf uns die örtliche Reiseleiterin Olga wartet. Der Bus fährt mühsam durch schmale Straßen, wo die Autos rasen. Saratow wurde 1590 gegründet und war ein Knotenpunkt für Reisende von Asien nach Europa. Die Stadt war eine Zarenfestung, die in der Zeit zwischen 1586 und 1590 gegründet wurde, um die damals neu eroberten Territorien sowie die äußere Grenze des Russischen Kaiserreichs zu verteidigen. Das moderne Saratow wurde beinahe über Nacht errichtet. Ursprünglich lag die Stadt weiter nördlich. Die hölzernen Gebäude wurden abgebaut und am heutigen Platz wieder errichtet.
Zuerst stiegen wir am Park des Sieges aus. Der Park wurde zu Ehren des dreißigsten Jahres des Sieges 1975 gegründet. Das bekannteste Objekt dieses Parkes ist ein 40-Meter-Sieges-Denkmal «Kraniche". Es wurde den während des Großen Vaterländischen Krieges gefallenen Bewohnern von Saratow gewidmet. Die Kraniche sind das Symbol für Menschen, die nicht mehr leben, aber sie sind in der Erinnerung geblieben und begleiten durchs Leben als Kraniche.
Im Sieges-Park wurden nicht nur Monumente und Denkmäler aufgestellt. Der Park ist ein Freilichtmuseum geworden. Beim Eingang in den Park können die Besucher einen Sanitärzug und ein Kanonenboot anschauen. In den Alleen des Parks sind Flugzeuge und Panzer zu sehen.
Beeindruckt von dem Sieges-Denkmal und dem Park fahren wir weiter Richtung Zentrum und haben dann Freizeit. Wir steigen beim Kryty Rynok, ein überdachter Markt, der bereits 1916 erbaut wurde, aus. Hinter ihm findet man das alte sowjetische Kino Pobeda. Gleich gegenüber liegt die Kirow Straße - Fußgängerzone mit vielen kleinen Restaurants und Straßencafes. Es ist hier kein Gebäude zu finden, das nicht zum Architekturerbe gehörte: die zarten Pastellfarben der Häuser sehen sehr attraktiv aus. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören verschiedene Statuen, wie die eines Mannes, der auf einem Akkordeon spielt oder die eines jungen Mannes, der mit Blumen in der Hand auf seine große Liebe wartet und dabei vom Lied über Saratow inspiriert wurde. Wir treffen uns mit Olga am Ende der Kirow Straße beim Staatlichen Leonid-Sobinow-Konservatorium und kehren zurück zum Schiff.
Beim Mittagessen hat auf uns eine Überraschung gewartet - die Kellner waren in traditionellen russischen Trachten gekleidet und wir erhielten eine Wodka-Probe. Während wir das leckere Essen genossen, legte das Schiff Richtung Samara ab.
Am Nachmittag widmeten wir uns den Russischen Tänzen mit Anastasia und Timofej oder haben am Russischunterricht teilgenommen.
Es war ein rundum gelungener Tag. Aber am Ende waren wir ganz schön kaputt und begaben uns in unsere Kabinen.

Tag 10: 09.05.2018 – Samara

Heute ist der 9. Mai - der Siegestag, der wichtigste Nationalfeiertag in Russland.
Um 09:00 Uhr, im Bordradio hat der Kapitän allen zum Siegestag gratuliert. Danach haben die Vertreter von jeder Reisegruppe im Namen seiner Gruppe und in zwei Sprachen (Russisch und Muttersprache) kleine Dankrede an Russen und Gratulation im Bordradio gesprochen.
In meiner Rede habe ich mehr die Kontinuität der Generationen im Sinne der Erinnerungen an die Gefallenen im Krieg und die durch Krieg und Gewalt ausgelösten Katastrophen betonnt.
Vor dem Frühstück habe ich jedem Gast auf den Tisch eine Georg-Schleife zur Erinnerung an das Siegesfest 9. Mai, den die Gäste in Russland verbracht haben, gelegt.
Mit der Georg-Schleife erinnert der Orden an den Heiligen Georg den Siegreichen. Der Orden hat Katharina die II. im Jahre 1769 gegründet und seit der Zeit bekommen Soldaten den Orden für die besonderen Verdienste vor dem Vaterland.
Das orange-schwarze Sankt-Georgs-Band ist zum Symbol des Siegestages geworden. Vom 24. April bis zum 9. Mai werden Millionen von Georgs-Bändchen überall in Russland und auch im Ausland kostenlos verteilt.
Am Vormittag konnten wir bei der Chor-Probe das Lied "Kalinka" lernen und uns über die fakultative Ausfluge in Moskau informieren.
Nach dem Mittagessen legen wir in Samara an und starten unsere Stadtrundfahrt mit Margarita.
Wir fahren vom Wolga-Ufer Richtung Zentrum und steigen am Tschapaew Platz aus. Auf dem Platz bewundern wir ein großartiges, rotes Gebäude mit weißen steingeschnitzten Bauelementen, das wie ein altes Einzelhaus aussieht. Es ist das Schauspielhaus von Samara. Vor dem Schauspielhaus kann man das Denkmal von Wasilij Tshapaew, dem Helden des Bürgerkrieges von 1917 -1922, sehen. Für sehr lange Zeit war diese Skulptur eine der größten in der ganzen UdSSR.
Hinter dem Theater im Puschkin Park geniessen wir eine schöne Aussicht auf das Iwerskij Frauenkloster und die Brauerei Zhiguli.
Nächter Stopp ist einer der wichtigsten Plätze der Stadt, er bietet einen Panoramablick auf die Wolga: Hier steht das Monument des Ruhmes - ein 40-Meter-Postament und darauf die 13 Meter hohe Figur eines Arbeiters, der in den Händen stilisierte Flügel hält. Während des Zweiten Weltkrieges leistete Samara einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der russischen Luftfahrt: lokale Werke stellten die legendären Schlachtflugzeuge IL-2 her, die von den Nazis als "der schwarze Tod" bezeichnet wurden. Militärisches Gerät, das von Arbeitern und Ingenieuren der Stadt an der Wolga hergestellt wurde, wurde in allen wichtigen Operationen verwendet. Das Geld für die Aufstellung des Denkmals wurde von der ganzen Stadt gesammelt. Heute ist das Monument eines der Hauptsymbole von Samara.
Etwas weiter wurde die ewige Flamme in Erinnerung an die Hunderttausenden von Stadtbürgern entzündet, die für ihre Heimat im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatten. Heute am 9. Mai, am Siegestag, sind zu diesem Ort besonders viele Menschen gekommen, um die Erinnerung an die Gefallenen zu ehren.
Während der Weiterfahrt haben wir einen Fotostopp am Denkmal der russischen Weltraum-Transport-Rakete Sojuz gemacht.
Auf der Leningradskaja Straße, die die Einwohner die Samarer Arbat-Strasse nennen, hatten wir die Freizeit. Es ist eine Fußgängerzone mit Brunnen, Blumenbeeten, Bänken und Straßenmusikern. Rechts und links befinden sich alte Gebäude der kaufmännischen Epoche von Samara, die heutzutage als Modegeschäfte, Restaurants und Cafes benutzt werden. Hier kann man Bilder mit dem Stadtausblick von lokalen Malern kaufen.
Am späten Nachmittag, zum Abendessen kehren wir zum Schiff zurück. Das Essen wurde heute zum Feier des Tages besonders feierlich angerichtet und beim Eingang bekam jeder Gast einen kleinen Becher Wodka, im Hintergrund spielte die Musik.
Nach dem Essen wurden wir zum festlichen Konzert im Konferenzsaal eingeladen. Die Besatzung des Schiffes - Rezeptionisten, Kellner, Dolmetscher u.a. haben uns Lieder aus der Kriegszeit gesungen. Es war von ganzem Herzen gemacht und sehr bewegend.
Wärend das Schiff Richtung Uljanowsk seinen Weg bahnt, schliefen wir friedlich in unseren Kabinen, müde von dem eindruckvollsten Tag.

Tag 11: 10.05.2018 – Uljanowsk

Im Gegensatz zu den letzten Tagen, hat uns Uljanowsk mit dem kalten und regnerischen Wetter begrüßt (nur 7 Grad statt 22-25 Grad in der letzen Tagen). Aber für Reisende spielt das Wetter keine entscheidende Rolle und entsprechend warm angezogen, steigen wir in den Bus, wo auf uns die Reiseleiterin Tatjana wartet.
Früher hieß die Stadt Simbirsk und galt als "adlige Stadt an der Wolga". Der Zarenerlass über die Gründung der Stadtfestung ist auf das Jahr 1648 datiert. Doch auch zuvor war die Gegend bereits besiedelt. So segelten orientalische Kaufleute auf der Wolga flussaufwärts in Richtung Norden. Die Oktoberrevolution markiert den Start für eine neue Zeitrechnung. Sie verwandelte Russland in ein anderes Land und veränderte die ganze Welt. Wie kein anderer plante und prägte Wladimir Iljitsch Lenin den Umsturz der Bolschewiki und die Gründung der Sowjetunion. 1924 wurde Lenin zu Ehren sein Geburtsort Simbirsk an der Wolga in Uljanowsk umbenannt - so hieß Lenin mit Nachnamen.
Wir steigen oberhalb der Stadt auf der Wenez-Höhe aus, wo beinahe schon majestätisch der gewaltige, ganz aus hellem Marmor „Lenin-Memorial-Komplex" trohnt. Die Sammlung des Museums besteht aus einem Diorama des historischen Simbirsk zur Zeit von Lenins Geburt und tausenden Andachtsgegenständen. Lenin auf allem: Tassen, Tellern, Teppichen, Leinwänden, Vasen, Münzen, Ansichtskarten, Mammutknochen und Skulpturen unterschiedlicher Größe.
Wir spazieren längst der Wolga auf der Kronen-Promenade an der Bibliothek vorbei. Einige Schritte weiter befindet sich das Heimatkundemuseum und die landwirtschafliche Akademie. Es beginnt zu regnen, wir entscheiden uns den Spaziergang zu unterbrechen und fahren weiter.
Nächster Stopp ist das Lenin-Museum, das in dem Gebäude eingerichtet ist, in dem Wladimir mit seinen Eltern und Geschwistern aufwuchs. Die Einmaligkeit dieses Museums besteht darin, dass hier alles nur im Original ausgestellt ist. Dabei haben die Geschwister von Lenin geholfen. Im Lenin-Museum herrscht dieselbe Atmosphäre, die in der Kindheit und der Jugendzeit von Wolodja Uljanow vorgeherrscht haben. Jedes Zimmer des Museums ergänzt die Vorstellung über die Lebenshaltung und Interessen der Familie Uljanow. Hier wurde der ganze Komplex wiederhergestellt: ein Garten und ein Kinderspielplatz, die für Simbirsk typisch waren.
Gegen Mittag verlassen wir das Museum und kehren zum Schiff zurück - pünktlich zum Mittagessen waren wir an Bord.
Vor dem Abendessen haben viele Gäste an der Wodka-Probe teilgennomen. Uns wurden bei Folklore Musik und Gesang fünf Wodka-Arten angeboten. Es war eine lustige Veranstaltung mit pfiffigen Trinksprüchen und lustigen Geschichten über die Trink-Bräuche in Russland. Anschließend wurde eine Flasche Wodka verlost.
Für Abendunterhaltung sorgte wieder das nette und freundliche Bar Team.

Tag 12: 11.05.2018 – Kasan

Dieser Morgen war auch kalt, aber die Sonne hat geschienen und wir haben uns über die Hauptstadt der Republik Tatarstan - Kasan gefreut.
Kasan hat eine spannende Geschichte. Die Stadt wurde von den Mongolen gegründet, anschließend von der Goldenen Horde besetzt und schließlich Hauptstadt des Khanats Kasan. Im 16. Jahrhundert eroberte Iwan der Schreckliche das Gebiet. Die facettenreiche Vergangenheit hat das heutige Stadtbild geprägt. Das halb russisch und halb tatarische Kasan ist ein Schmelztiegel muslimischer und christlicher Bewohner. Aber auch die zweisprachigen Beschilderungen auf Russisch und Tatarisch in der Stadt sind Symbol der kulturellen Vielfalt der Stadt. Seine Traditionen verbindet das Istanbul an der Wolga auf harmonische Weise mit der Moderne.
Die Reiseleiterin Alina fuhr mit uns zuerst zur Peter-Paul-Kathedrale. Die Kirche wurde zwischen 1723 und 1726 vom Kasaner Kaufmann I. A. Mikhailev zu Ehren des Zaren Peter des Großen erbaut. Der Zar hatte den Kaufmann besucht, als er auf dem Weg nach Persien war. Die Peter und Pauls-Kirche ist zweifelsohne die bekannteste in Kasan. In ihr verkehrten wichtige Frauen und Männer der russischen Geschichte. Neben Peter dem Großen besuchte auch die Zarin Katharina die Zweite die Kirche, Alexander Puschkin verweilte dort, Alexandre Dumas beschrieb sie in seinen Werken. Die Peter-Pauls-Kirche überstand die ersten Jahre der Sowjetmacht unbeschadet. Aber schon im Jahre 1930 wurden die Glocken abgenommen und zerstört, auch die Reichtümer der Kirche sind zu dieser Zeit konfisziert worden. 1939 wurde das Gotteshaus geschlossen. Im Gebäude der Kathedrale wurde zunächst das Parteiarchiv untergebracht und ab 1945 die Restaurationswerkstätten des Staatlichen Museums von Tatarstan. Im Erdgeschoss wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein Planetarium eingerichtet.
Die Weiterfahrt führt uns zum Kreml, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Der Kreml von Kazan ist sehr groß, weitläufig und mit seinen Prunkbauten und Kirchtürmen glitzert alles wunderschön in der Sonne. Hier reiht sich eine eindrucksvolle Moschee an eine orthodoxe Kathedrale. Die Moschee wurde erst im Jahre 2005 fertiggestellt und ist ein wahrer Prachtbau. Sie bietet Platz für anderthalbtausend Gläubige, auf dem Vorplatz können weitere zehntausend Menschen beten. Auf der Kuppel sind Formen dargestellt, die an die „Kasaner Kappe", die Krone der Kasaner Khane, erinnert, die der Legende zufolge nach der Eroberung Kasans nach Moskau gebracht wurde und heuer in der Rüstkammer des Moskauer Kremls ausgestellt wird. Kul-Scharif ist nicht nur ein funktionierendes Gotteshaus, sondern beherbergt zudem zwei Museen - das Museum für islamische Kultur des Wolgagebiets und das Museum für altertümliche Handschriften.
Die Mariä-Verkündigungs-Kirche im Kreml war bis Oktoberrevulition die wichtigste Kirche Kazans. Im Jahre 1925 wurde sie geschlossen und in ein staatliches Archiv umgewandelt. Erst Ende der 1980er Jahre wurden die Restaurationsarbeiten begonnen. Heute erstrahlt die Kirche in ihrem alten Glanz.
Zum Abschluss haben wir schließlich noch einen Spaziergang auf der Hauptstraße von Kasan, der Baumann Straße, gemacht. Hier ist immer was los! Eine lustige Sache ist die Musik, die über die gesamte Länge der Fußgängerzone aus Lautsprechern tönt. Neben vielen Musikgruppen, fanden hier auch Kleindarsteller ihr Publikum. Auch Einkaufslustige kommen hier auf ihre Kosten. Denn hier reiht sich ein Geschäft an das andere.
Nach der Stadtbesichtigung hieß es dann: „Leinen los"! Auf der MS Kandinsky geht es von Kasan nach Nischni Nowgorod.
An Bord konnten wir am frühen Nachmittag die Russische Teestunde genießen. Im Restaurant wurde schwarzer Tee mit fünf kleinen Stücken von verschiedenen Kuchensorten serviert. Kellner haben russische Tracht an und die Musiker spielten uns russische Folklore-Lieder vor.
Am Abend haben wir das Konzert von Akkordeonspieler Alexander und Dombraspieler Oleg im Konferenzsaal genossen. Die Musiker haben sehr professionell und mit großer Hingabe berühmte Musikstücke von Rossini, Vivaldi, Mozart, Rachmaninow, Piazzolla und anderen Komponisten gespielt.
Es war ein krönender Abschluss vom heutigen sehr interessanten Tag.

Tag 13: 12.05.2018 – Nischni Nowgorod

Heute hatten wir in unserer Gruppe ein Geburtstagkind. Was wäre ein Geburtstag ohne Geburtstagskuchen? Ich habe den Bordkonditor mit dem Backen einer Geburtstagstorte beauftragt und gleich beim Frühstück wurde sie dem Geburtstagskind mit Kerzen und musikalischer Begleitung feierlich übergeben.
Nischni, wie die Einheimischen ihre Stadt titulieren, ist unser heutiger Stopp.
Schon bei der Anfahrt haben wir ein sehr beeindruckendes Bild - die Seilbahn , die die Wolga überspannt. Sie sollte die längste der Welt sein.
Nischni Novgorod liegt malerisch an der Mündung des Flusses Oka in die Wolga und ist die fünftgrößte Stadt Russlands. Von 1932 bis 1990 hieß die Stadt Gorki, benannt nach ihrem vielleicht berühmtesten Bürger Alexei Maximowitsch Peschkow, alias Maxim Gorki.
Die Besichtigung der Stadt beginnt an der prachtvollen Mariä-Geburt-Kathedrale. Der örtliche Reiseleiter Rafail hat uns die Geschichte der Kathedrale erzählt. Sie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von dem berühmten Salzmagnaten, Schiffbauer und Mäzen Grigori Stroganow erbaut, der Militärkampagnen von Peter dem Großen finanzierte. In der Architekturgeschichte wird ein besonderer Stil hervorgehoben, der als speziell für alle von der Familie Stroganow erbauten Kirchen gilt - der so genannte „Stroganow Barock" - wegen seiner besonderen Üppigkeit und Liebe zu Details. Die Mariä-Geburt-Kathedrale wird als geschnitzte kostbare Schatulle bezeichnet: sie ist mehrstufig, hat eine bunte Kuppel mit fantasievoller Schnitzerei und sieht sehr feierlich aus.
Wir fuhren weiter zur Anhöhe oberhalb der Flussmündung und steigen beim Nischni Nowgoroder Kreml aus rotem Ziegelstein aus. Er ist einer der ältesten erhaltenen russischen Festungen und wurde in den Jahren von 1508 bis 1511 erbaut. Von der Festungsanlage hatten wir einen majestätischen Blick über die Wolga und die Einmündung der Oka.
Heute befindet sich im Kreml die offizielle Residenz des Gouverneurs von Nischni Nowgorod.
Wir spazieren durch das Kremlgelände zur Erzengel-Michael Kathedrale. Dies ist die älteste Kathedrale in Nischni Nowgorod, deren Grundsteinlegung mit der Gründung der Stadt im Jahr 1221 zusammenfällt. Die Kathedrale brannte mehrmals ab und wurde wiederaufgebaut. Damals gab es vier Kirchen im Bereich der Burg, aber nur der Erzengel-Michael-Kathedrale wurde der Status einer Filiale des historischen Museums in sowjetischer Zeit verliehen. Dort befindet sich die Grabstätte einiger Fürsten von Nischni Nowgorod. Eben dieser Status hat es ermöglicht, die Kathedrale zu bewahren.
Dann machten wir einen Spaziergang über die Fußgängerpromenade. Die Fußgängerzone Bolschaja Pokrowskaja Uliza zählt zu den ältesten Straßen der Stadt, auf der es viele Gebäude aus vergangenen Jahrhunderten zu bewundern gibt. Eines davon ist das Nischni Nowgoroder Puppentheater, das kunstvoll mit Zinnen, Wetterfahnen und Märchenfiguren verziert ist. Die lange Bolschaja-Pokrowskaja-Straße ist von prächtigen Verwaltungsgebäuden und stattlichen Villen aus dieser Zeit gesäumt. Dazu zählen unter anderem das Schauspielhaus und das eindrucksvolle Bankgebäude, in dem sich heute die örtliche Verwaltung der Bank von Russland befindet.
Schließlich kehren wir an Bord zurück, um unsere Flusskreuzfahrt fortzusetzen.

Tag 14: 13.05.2018 – Pljos/Kostroma

Heute frühr sind wir in Pljos angekommen. Hier haben wir keine Stadtrundfahrt weil der Ort so winzig ist, eine der kleinsten Städte in Russland. Jeder darf die Stadt auf eigene Faust zu Fuss erkundigen.
Auf 2 500 Einwohner kommen hier neun Kirchen, fünf Museen, ein Theater und eine große Sammlung bunter Holzhäuschen, die über die Hänge der Hügel und Schluchten verstreut sind. . Es ist eine der besterhaltenen und malerisch gelegenen Kleinstädte an der Wolga. Die Stadt steht in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz.
In Russland hat Pljos viele Namen: Perle an der Wolga, Smaragd des Nordens, Goldenes Pljos und Russische Schweiz.
Die erste urkundliche Erwähnung dieses Ortes, der ursprünglich als Festung diente, stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Trotz ihrer von Kriegen geprägten Geschichte waren es Künstler, die die Stadt bekannt machten. Das lag vor allem an den ungewöhnlich malerischen Orten.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Pljos zu einem beliebten Erholungsort für Moskauer Adelige, Künstler und andere, die zu den heißen Monaten zahlreich dorthin reisten. Darunter Isaak Lewitan, Fjodor Wassiljew, Alexei Sawrassow und andere.
Der Spaziergang beginnt vom Flusshafen auf der drei Kilometer langen Uferpromenade, von Kaufmannsvillen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert gesäumt.
Auf der Erhebung befinden sich die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale, einem Bauwerk aus dem Jahr 1699 und ein Denkmal für Wassili I., den Gründer der Stadt.
Im Zentrum der Vorstadt, auf dem Marktplatz, erhebt sich auf halber Höhe des Berghangs die Auferstehungskirche.
Neben der Kirche erstreckt sich der Peter-und-Paul-Friedhof, der ursprünglich vor dem Holzbau der Peter-und-Paul-Kirche angelegt worden war.
In Pljos kommen auf wunderbare Weise die stille Provinzialität einer gemächlichen Stadt an der Wolga und ein pulsierendes kulturelles Leben zusammen.
Um 11:00 Uhr legt das Schiff ab und nach dem Mittagessen beginnt unsere Stadtrundfahrt im nahegelegenen Kostroma mit Natalja.
Das ist eine alte Stadt an der Wolga. Gebaut wurde die Stadt während der Zeit Katharinas der Großen nach einem konkreten Plan. Heute ist das ganze Stadtzentrum ein Museum unter freiem Himmel. Alte Handelsreihen, Kirchen, Bürgerhäuser aus dem 19 Jahrhundert und eine wunderbare Sicht auf die Wolga; das alles ist hier zu sehen.
Sehr bekannt ist auch der Ipatiew-Kloster, das im 15 Jahrhundert gegründet wurde. Es hat eine besondere historische Bedeutung, denn hier wurde 1613 Michael Romanow zum Zaren erkoren. Das Kloster wird somit als Wiege der Romanow-Dynastie betrachtet. Heute dient das Kloster als Männerkloster.
Zentrales Element im Kloster-Ensemble ist die Dreifaltigkeitskathedrale.
Sie wurde in ihrer jetzigen Form in den Jahren 1650-1652 erbaut und weist eine schmucke Gestalt mit einer traditionellen Fünfer-Komposition aus Zwiebeltürmen sowie dem Paradeeingang in Form einer Treppengalerie mit Zeltdach auf. Die aufwändigen Freskenbemalungen im Inneren der Kathedrale entstanden nach und nach im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Gleich rechterhand der Dreifaltigkeitskathedrale fällt der Anfang des 17. Jahrhunderts noch unter Boris Godunow erbaute Glockenturm auf.
Nordöstlich wird das Ensemble durch das feierlich aussehende Romanow-Palais abgeschlossen. Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts als Wohngebäude errichtet und diente der Romanow-Familie unter anderem während der polnischen Invasion im Jahre 1613 als Unterkunft.
Neben dem Kloster befindet sich ein Freilichtmuseum mit zahlreichen Holzbauten wie z. B. Windmühlen, Badehäuser, Kirchen und Wassermühlen, die aus der umliegenden Gegend hierher gebracht wurden.
Nach dem Bummel durch die Reihen eines kleinen Straßenmarktes mit schönen Kleidungsstücken aus Leinen fahren wir ins Zentrum der Stadt. Wir steigen bei den Handelsreihen am Abhang vom Sussanin-Platz aus. Der Kern des Handelsreihen-Komplexes besteht aus den 1789 bis 1793 erbauten Mehlreihen, den Pfefferkuchenreihen und den Fischreihen. Bekannt ist auch die Erlöser-Kirche in den Handelsreihen mit ihrem barocken Glockenturm, der mit seinem dorischen Portikus den Auftakt zum Handelszentrum bildet.
Von den Handelsreihen gehen wir in Richtung der Wolga. Direkt am Ufer befindet sich mit dem sogenannten Ostrowski-Pavillon ein weiteres Wahrzeichen Kostromas. Es handelt sich dabei um einen Sieben-Säulen-Portikus von der Form einer Rotunde, der 1956 in Erinnerung an den berühmten Dramatiker Alexander Ostrowski, der Kostroma öfters besuchte, erbaut wurde. Das Pavillon steht über dem Ufer auf einer künstlich geschaffenen Anhöhe, die einst ein Teil der Erdwälle rund um den Kreml von Kostroma gewesen war. Vom Kreml selbst ist heute außer dieser Wälle nichts mehr übrig geblieben: die hölzerne Befestigung brannte 1773 aus, und die beiden Kathedralen, die sich einst über der Wolgapromenade erhoben, wurden 1934 im Zuge der antireligiösen Kampagne der Frühsowjetzeit abgerissen.
Danach bekommen wir Freizeit. Wir nutzen es, um den Markt zu besuchen und bummeln durch die Straßen.
Nach einer dreiviertel Stunde treffen wir uns auf den Sussanin-Platz neben dem Feuerwachturm von 1823 und fahren zurück zum Schiff.
Nach dem Abendessen haben wir wieder die wunderschöne Musik von unseren Bordmusiker genossen.

Tag 15: 14.05.2018 – Jaroslawl

Gleich nach dem Frühstück legen wir in Jaroslawl an und es beginnt unsere Stadtrundfahrt mit Olga. Sie erzält uns die Geschichte der im 11. Jahrhundert gegründeten Stadt, die einst Hauptstadt des Jaroslawl Großfürstentums war und sich später zu einem Handels- und Industriezentrum entwickelte.
Wir erreichen den alten Stadtkern, der 70 Meter oberhalb des Zusammenflusses von Wolga und Kotorosl liegt. Mitten auf der Strelka (Pfeilspitze), der Altstadt von Jaroslawl steht das Christi-Verklärungs-Kloster, das im 12. Jh. gegründet und im 16. Jh. mit einer mächtigen Festungsmauer umgeben wurde. Besonders sehenswert sind hier der für sein liebliches Geläut berühmte Glockenturm mit Arkaden sowie die Verklärungs-Kathedrale mit ihren vergoldeten Kuppeln.
Wir spazieren weiter zum Dreifaltigkeit-Denkmal. Der berühmte zeitgenössische Jaroslawler Künstler Nikolai Muchin schuf zusammen mit seinem Mitstreiter Trejwus ein spektakuläres Werk - die in Stein gemeißelte alttestamentarische Dreifaltigkeit von Abraham und seiner Frau erschienenen Engeln.
Weiter geht's zur Aussichtsplattform an der Stelle, an der die Flüsse Wolga und Kotorosl zusammenfließen und vor tausend Jahren Jaroslawl entstand. Hier eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Uferpromenade mit ihren Laternen und Springbrunnen. In der Mitte haben die Stadtgärtner aus Blumen das Stadtwappen gepflanzt - einen auf den Hinterbeinen stehenden Bären. Es ist der Ort für besondere Verabredungen, Liebeserklärungen, Heiratsanträge und Hochzeitsfotos. Seit Kurzem ist es offiziell verboten, an Hochzeitstagen Schlösser am Pavillon zu befestigen, weil sie das spätklassizistische Bauwerk bereits verschandeln. Als Alternative für die jungen Paare wurde ein „Baum der Liebe" gepflanzt.
Anschließend besuchen wir die Prophet-Ilias-Kirche, wo wir einer kleinen musikalischen Darbietung lauschen.
Der Besuch von Jaroslawl wäre unvollständig ohne den obligatorischen Bummel in der rezvoll hergemachten Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Cafes und Geschäften.
Nach dem Mittagessen an Bord machen drei Gäste den Ausflug nach Rostow Welikij. Die anderen nutzen die Zeit für individuelle Erkundungen in Jaroslawl oder zur Erholung an Bord.

Tag 16: 15.05.2018 – Uglitsch

Gegen 8.30 Uhr erreichten wir Uglitsch und wurden wie gewohnt von den örtlichen Reiseleitern Eugenija in Empfang genommen. Die Anlegestelle liegt mitten im Zentrum, so dass wir gleich hier mit dem Stadtrundgang beginnen konnten.
Nach ca. acht Minuten erreichten wir das Stadtzentrum von Uglitsch und besichtigten den einstigen Kreml mit der Christus-Verklärungs-Kathedrale.
Der Kreml in Uglitsch entstand im 10. Jahrhundert am Wolgaufer und mit ihm wurde auch die dazugehörige Stadt gegründet. Zu dem massiven Festungsbau gehört die Kirche „Auf dem Blut" des jungen Fürsten Dmitrij, die an genau jener Stelle errichtet wurde, wo der jüngste Sohn des Zaren Iwan des Schrecklichen ermordet wurde. Außerdem beherbergt der Kreml auch die einstige persönliche Kammer Dmitrijs mit einer eigenen Prachttreppe und wunderschöner Veranda.
Der Tod Dmitrijs ist derweil bis heute nicht völlig geklärt. Die unter Historikern am weitesten verbreitete Version geht von einem Mord aus, als Dmitrij acht Jahr alt war. Wahrscheinlich wurde er Opfer der Kämpfe der verschiedenen Elitenclans in ihrer Gier nach der Macht im Lande.
In der Christus-Verklärungs-Kathedrale erhielten wir auch erneut eine Kostprobe eines Chors.
Danach hatten wir noch 1,5 Stunden Freizeit, die wir mit Bummeln und Souvenir-Einkäufen verbrachten.
Gegen 12.00 Uhr hieß es wieder „Leinen los" und es ging weiter in Richtung Moskau. Mit dem Schiff fuhren wir zuerst durch die wirklich schöne Uglitscher-Schleuse.
Nach dem Mittagessen erblickten wir den Glockenturm von Kaljazin. Mitten in der Wolga ragt er traurig und bizarr auf einer einsamen und viel zu kleinen Insel empor. Er ist das Opfer der sowjetischen Industrialisierung. Die Kirche stand einst mitten in Kaljasin und wurde mit dem gesamten Ort in den 30ern Jahren des vergangenen Jahrhunderts beim Bau des Uglitscher Stausees einfach geflutet. Jahre später hatte man ein Einsehen und entschied sich, den langsam zerfallenen Turm zu befestigen und ihn mit einem künstlichen Inselchen zu umgeben. Und seit 2007 finden sogar wieder Gottesdienste statt.
Am Abend hieß es sich wieder schick zu machen, da der Kapitän zum Abschluss der Flusskreuzfahrt noch einmal zum Sektempfang eingeladen hatte.
Das Abendessen war wieder ein Genuss, ein großes Kompliment an den Chefkoch und sein Team.
Am späten Abend konnten wir ein unvergessliches Konzert genießen; die talentierten Gäste der Kreuzfahrt waren die Solisten. Sie haben gesungen, Theater und Sketche vorgespielt, Gedichte rezitiert. Es war eine sehr amüsante und lustige Show!

Tag 17: 16.05.2018 – Moskau

Nach dem Frühstück fuhr das MS Kandinsky auf dem Moskau-Kanal in Richtung Moskau. Von weitem konnte man bereits die Skyline erahnen.
Um 13:30 Uhr beginnen wir unsere Stadtbesichtigung mit der Reiseleiterin Galina, denn in Moskau gibt es unglaublich viel zu sehen. Wir begeben uns zum Kreml.
Am Roten Platz liegt der Eingang zum Kreml, auf dessen Gelände wir die wundervollen orthodoxen Kathedralen besichtigen.
Der Moskauer Kreml gilt als eines der Markenzeichen Russlands und ist ein in der Welt absolut einzigartiger Komplex.
Der Kreml ist eine der größten vollkommen erhaltenen Festungen der Welt. Es ist ein Museum und gleichzeitig die offizielle Residenz des Präsidenten der Russischen Föderation.
Im Inneren des Kremls befinden sich mehrere Paläste und Kathedralen aus dem 14. bis 19. Jahrhundert. Jahrhunderte lang waren sie Symbole der russischen Macht. Es gibt auch viele interessante Exponate wie die Zarenkanone, früher die größte Kanone der Welt, und die Zarenglocke (200 Tonnen), noch heute die größte Glocke weltweit.
Beeindruckt von der Weitläufigkeit des Geländes und den prächtigen Kirchen, verlassen wir den Kreml über das Spasskij-Tor zum Roten Platz.
Einige Gäste sind zum fakultativen Ausflug "Rüstkammer" geblieben, andere erkundeten die Stadt auf eigene Faust und der Rest der Gruppe fuhr mit dem Bus zurück zum Schiff.
Am späten Abend beginnt der fakultative Ausflug "Moskau bei Nacht".
Bei Nacht verwandelt sich Moskau in eine ganz andere Stadt, die Stadt der Lichtspiele. Seit mehreren Jahren werden immer mehr Objekte in Moskau beleuchtet: der Kreml, der Rote Platz, die Kirchen und die Kathedralen, die Architekturdenkmäler, die Brücken, die Wolkenkratzer, die Parks mit den Springbrunnen, Elite-Häuser und komplette Straßen wie Twerskaja oder Kutusovskij Prospekt. Auch wenn Sie dieselben Plätze am Tage gesehen haben, bei Nacht ist alles anders. Ein Schauspiel des Lichts, eine Verwandlung der Stadt, viele fantastische Bilder.
Daran schloss sich die obligatorische Metrofahrt an, die alle ebenfalls durch die langen und rasanten Rolltreppen und die üppig gestalteten Stationen stark beeindruckte.

Tag 18: 17.05.2018 – Moskau

Die russische Hauptstadt mit ihren majestätischen Plätzen, begrünten Boulevards, den Parks und Gärten sowie nicht zuletzt den Ufern der Moskwa ist eine der faszinierendsten Städte weltweit. Heute verlassen wir das Schiff für eine Busrundfahrt. Zu unseren Ausflugszielen gehören die Aussichtsplattform in den Sperlingsbergen, die Christ-Erlöser-Kathedrale und natürlich der Rote Platz mit GUM. Hier finden neben weiteren Sehenswürdigkeiten die St. Basilius-Kathedrale, die mit ihren bunten Zwiebeltürmen eine Kirche wie aus einem Märchen und ein berühmtes Wahrzeichen Moskaus ist.
Unser erster Stopp sind die Sperlingsberge, wo sich ein riesiges Parkgelände befindet, das sich von der Lormonossow-Universität bis zum Ufer der Moskwa erstreckt. Sie waren schon zur Zarenzeit ein beliebtes Naherholungsgebiet und wurden seit jeher als "grüne Lunge" Moskaus bezeichnet. Auffällig bei dem Gelände sind die Sprungschanzen der Moskauer Skispringer, die hier auch im Sommer ihr Training absolvieren.
Der Höhepunkt der Sperlingsberge ist die auf einer Höhe vom 85 Metern gelegene Aussichtsplattform - von dort oben hat man einen überwältigenden Blick auf die in der Ferne gelegenen Kuppeln der Kreml-Kirchen, die Christi-Erlöser-Kathedrale sowie auf das Neujungfrauenkloster, das eines der schönsten Klöster der Stadt ist.
Wir setzen unsere Fahrt fort und fahren Richtung Zentrum. Direkt am Ufer der Moskwa befindet sich hier die Christ-Erlöser-Kathedrale.
Am 23. September 1839 wurde in Moskau der Grundstein für die Christ-Erlöser-Kathedrale der Russisch-Orthodoxen Kirche gelegt. Die Kathedrale wurde als Gedenkstätte für den Mut des russischen Volkes im Kampf gegen Napoleon 1812 errichtet. Das heutige Gebäude, eine Kopie der alten Kathedrale, wurde in den 1990er-Jahren mit Spenden aus der Bevölkerung gebaut.
Von der Aussichtsplattform der Kathedrale eröffnet sich eine wunderbarer Blick auf den Kreml, die Bezirke des Stadtzentrums und den Fluss Moskwa.
Von der Kathedrale führt eine der bekanntesten Brücken der Stadt über die Moskwa - die Patriarchen-Brücke. Heute kann man von der Patriarchen-Brücke einen Panoramablick auf die frühere Süßwarenfabrik Roter Oktober werfen.
Bei unserem nächsten Stopp erfreuten wir uns nun an dem großartigen Anblick des Roten Platzes und schauten uns dann das GUM an, nun auch prächtig renoviert und nur die teuersten westlichen Geschäfte beherbergend. Dort konnten wir in einem sowjetisch gestylten Lokal Blini und andere typisch russische Gerichte essen.
Für die meisten Gäste endete hier die heutige Stadtrundfahrt, aber für drei ging es weiter zum fakultativen Ausflug "Neujungfrauenkloster und Alter Arbat".
Erschöpft und voll von neuen Eindrücken kehrten wir zum Schiff zurück.
Die restliche Zeit verbrachten wir mit Koffer packen und beglichen unsere Rechnung an der Rezeption.

Tag 19: 18.05.2018 – Abreise

Die Sachen sind gepackt, der Koffer befindet sich vor der Kabinentür, die letzten Rubel werden noch ausgegeben und irgendwie freut man sich auch wieder auf zu Hause und die vertraute Umgebung.
Die Koffer wurden in der Zwischenzeit von der Besatzung zu den Bussen getragen. Gegen 12.30 Uhr verließen wir etwas wehmütig das MS Kandinsky und bestiegen den uns zugeteilten Bus.
Pünktlich zum Flughafen angekommen, sitzen wir in der Aeroflot-Maschine und gehen mit den Gedanken an unsere Reise zurück.
17 Tage war das Schiff unser schwimmendes Heim, mit dem wir auf dem Väterchen-Don und Mütterchen-Wolga von Hafen zu Hafen gefahren sind und die Schönheit des Wolga-Flusses und einzigartige Architektur der alten russischen Städte genossen haben.
Wir haben einen Einblick in die Seele Russlands gewonnen. Nach den ersten Stadtbesichtigungen wurde schnell klar: Russland ist schon lange nicht mehr das Land, was sich in vielen Köpfen so festgesetzt hat. Natürlich gibt es die klassischen, runtergekommenen Plattenbauten in den Randregionen der Städte, doch die Innenstädte und dann vor allem die historischen Bauten sind neu renoviert und modernisiert. Und die Leute sind offen und freundlich, sie leben wie alle überall auf der Welt.
Samuel Johnson hat gesagt: " Der Sinn des Reisens besteht darin, unsere Phantasien durch die Wirklichkeit korrigieren. Statt uns die Welt vorzustellen, wie sie sein könnte, sehen wir sie wie sie ist."
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und reisefreudig - und schön, dass Sie mit uns unterwegs waren. Auf ein nächstes Mal
Ihre Galina Kraslavskaya.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo, mit großem Interesse haben wir Ihren Reisebericht gelesen, welcher sehr aufschlussreich und vielseitig verfasst wurde. Wir haben deshalb so großes Interesse daran, weil wir im April 2019 diese Reise antreten werden und bereits gebucht haben. Deshalb können Sie uns vielleicht einige Fragen beantworten, worüber wir uns sehr freuen würden.
1. muss man Handtücher mitnehmen oder sind diese an Bord vorhanden
2. kann man ein Getränkepaket an Bord dazubuchen und in welcher Höhe liegen die Preise für Wasser, Bier, Kaffee etc.
3. muss man Rubel tauschen oder ist die Mitnahme von Euros
ausreichend

Wir bedanken uns im voraus für Ihre Bemühungen
mfG Fam. Kreße
nd,
bzw. eine Kreditkarte

Kreße, Siegfried und Karin
04.07.2018

Sehr geehrte Familie Kreße,

wir bedanken uns zunächst für Ihre Anfrage sowie gleichzeitig für Ihr Interesse an unseren Reiseangeboten. Sehr gern beantworte ich Ihnen nachstehend Ihre aufgekommenen Fragen zu unserer 19-tägigen Kreuzfahrt auf Don und Wolga bis Moskau:

zu Punkt 1.: Handtücher sind an Bord vorhanden.
zu Punkt 2.: An Bord gibt es keine Getränkepakete. Ein 0,5 l Bier kostet ca. 3 €; 0,5 l Wasser kostet ca. 1,5 € und Kaffee ist beim Essen frei.
zu Punkt 3.: An Bord des Schiffes können Sie sowohl zusätzlich angebotenen Ausflüge, Souvenirs sowie Getränke in Euro zahlen. Während der Landgänge ist es zudem möglich, dass Sie in die Landeswährung umtauschen, sollten Sie sich etwas während dieser kaufen wollen.

Sehr gern stehe ich Ihnen auch zu weiteren Fragen sowie Ihren Reservierungswünschen zur Reise zur Verfügung.

Wir würden uns über Ihre Reiseanmeldung freuen und verbleiben

Ihre Johanna Schilling
sowie das Team von Eberhardt TRAVEL

Johanna Schilling 05.07.2018