Reisebericht: Städtereise Moskau – Kurztrip in die Hauptstadt Russlands

12.06. – 15.06.2015, 4 Tage Flugreise Moskau mit Kreml – Rüstkammer – Roter Platz – Tretjakow–Galerie – Schifffahrt auf der Moskwa – Metro–Tour


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Die Stadt Moskau, die größte Stadt Europas, hat viel zu bieten. Die Zarenzeit, die Epoche unter Stalin, die sozialistischen Jahre und der Kapitalismus in seiner russischen Ausprägung haben ein faszinierendes, überraschend sauberes Stadtbild geschaffen.
Ein Reisebericht von
Christine Paulan

Flug mit Aeroflot und erste Eindrücke am 12.06.2015

Die kleine Reisgruppe traf sich auf dem Flughafen Dresden, um am Nachmittag in Richtung Moskau aufzubrechen. Nach der Zeitumstellung von einer Stunde landeten wir pünktlich kurz vor 19:00Uhr auf dem Flughafen Scheremetjewo. Nachdem dann auch der letzte Koffer noch gefunden worden war, ging es zum Ausgang, wo die örtliche Reiseleiterin Tatjana schon auf uns wartete und uns herzlich willkommen hieß.
Der Kleinbus stand bereit für die Fahrt zum Hotel. Da Nationalfeiertag war, gab es keinen Stau. In Russland wurde der 25.Jahrestag der Neugründung des Staates gefeiert. Tatjana nutzte die Zeit, um sich, das Programm der nächsten Tage und schon erste Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke vorzustellen. Um 22:00Uhr waren die Formalitäten im Hotel erledigt, die Zimmer bezogen und Geld getauscht, jetzt gab es Abendessen vom Buffet.

Erlebnis Metro und Besuch des Kreml am 13.06.2015

Pünktlich um 9:30Uhr trafen wir uns im Hotel wieder mit Tatjana, sie hatte herrliches Wetter mitgebracht. Als erstes stand die Besichtigung der berühmten und wohl schönsten Metro der Welt auf dem Programm. Waren die Stationen, die vor 1945 gebaut wurden, noch relativ schlicht ausgestattet, befahl Stalin nach dem Sieg im 2.Weltkrieg, sie zu Palästen für das Volk zu machen. Marmor, Kronleuchter, Mosaike, Goldverzierungen, Gemälde und Statuen bestimmen das Bild, wobei die Symbolik der Sowjetunion noch immer vorherrscht, Stalin selbst aber komplett entfernt wurde. Die Fahrt endete auf dem Theaterplatz, das beherrschende Gebäude ist das weltberühmte Bolschoi-Theater.
Da unsere Eintrittskarten für den Kreml erst für 13:00Uhr ausgestellt waren, machten wir vom Theaterplatz zuerst einen Spaziergang durch die Fußgängerzone zum Roten Platz. Die Größe des Platzes ist überwältigend. Er wird auf einer Längsseite durch den Kreml und gegenüber durch das riesige Kaufhaus GUM begrenzt. An der Moskwa befindet sich die Basilius- Kathedrale, sie war allerdings durch eine große mobile Bühne verdeckt. Die Südseite des Platzes wird durch das imposante Gebäude des historischen Museums beherrscht. Nach ersten Erläuterungen zur Geschichte des Platzes ging es ins GUM, das heute Geschäfte aller internationalen Marken und Designer beherbergt. Es war Zeit für einen ersten Bummel und ein original Moskauer Eis.
Über den Roten Platz und durch den Alexandergarten ging es dann zum Besuchereingang des Kremls. Auf dem Gelände des Kreml fiel als erstes der neue Kreml-Palast ins Auge, ein riesiges Gebäude aus Beton und Glas, das allein für die Parteitage gebaut worden ist. Heute steht es dem Bolschoi-Theater für Aufführungen zur Verfügung. Tatjana zeigte dann den Sitz des Staatspräsidenten und die Gebäude der Präsidentengarde. Anschließend ging es zum Kathedralen-Platz. Hier sind eine Vielzahl von Kirchen und Gebäude aus der Zarenzeit zu finden. Wir besuchten die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale, der Krönungskirche der russischen Zaren. Anschließend folgte der Besuch der Maria-Verkündigungs-Kirche, der Hauskirche der Zarenfamilien, wenn sie in Moskau waren. Nach einer kurzen Getränkepause im Park ging es vorbei am großen Kreml-Palast zur Schatz- und Rüstkammer. Wertvolle Gegenstände aus vielen Jahrhunderten russischer Geschichte, Geschenke aus aller Welt, Ikonen, Waffen und die Ausrüstung der Soldaten, Kleidung aus der Zarenzeit und imposante Pferdekutschen waren zu bewundern. Gegen 16:00 Uhr spazierten wir durch den Alexandergarten zurück zur Metro, anschließend stand Zeit für eigene Erkundungen zur Verfügung. Die Reisegruppe traf sich nach einem anstrengenden Tag um 20:00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im Hotel.

Auf den Straßen und Plätzen in Moskau am 14.06.2015


Nach dem Frühstück um 9:00 Uhr begaben wir uns zur Metro und fuhren 2 Stationen bis zur Tverskaya, Hier befindet sich der Puschkin-Platz mit vielen Gebäuden, die mit dem berühmten Dichter verbunden sind. Dort gibt es auch das Revolutionsmuseum, doch die Geschichte der Revolution und insbesondere die Person Lenins stehen heute nicht mehr im Fokus. Tatjana zeigte uns dann einen historischen Delikatessenladen, wir gingen weiter zu Fuß am Sitz des Bürgermeisters von Moskau und am Gebäude der Duma vorbei, die Duma ist das russische Parlament.
Entlang der Besucherschlangen für das Leninmausoleum ging es zur Basilius-Kathedrale, einem beliebten Fotoobjekt auf den Roten Platz. Die Straße der heiligen Barbara mit ihren vielen Kirchen war leider zum Teil durch Baustellen verdeckt. Von der Moskauer Brücke aus hatten wir einen herrlichen Blick auf das Panorama der Stadt, den Kreml, die neue Erlöser-Kathedrale und die Moskwa. Die Sonne meinte es gut mit uns an diesem Tag, ein schattiges Plätzchen war erstrebenswert. Gegen Mittag begann für einen Teil der Gäste das individuelle Programm, der andere Teil fuhr mit Tatjana zur Tretjakow-Galerie. Hier waren einerseits eine Vielzahl von Gemälden aus unterschiedlichen Epochen der russischen Malerei zu bewundern, andererseits wertvolle Ikonen, z.T. aus dem 5. Jahrhundert zu sehen.
Die Reisegruppe traf sich dann um 20:00 Uhr im Hotel zum gemeinsamen Abendessen, hier wurden die Erlebnisse des Tages ausgetauscht.

Stadtrundfahrt und Abreise am 15.06.2015


Bereits mit den Koffern im Bus begann um 8:00 Uhr die Stadtrundfahrt und damit die Gelegenheit, Gebäude, Straßen und Plätze der riesigen Stadt zu sehen, die nicht unmittelbar im Stadtzentrum liegen. Als erstes ging die Fahrt vorbei am Weißen Haus und dem ehemaligen RGW-Gebäude mit Blick auf die neu entstehenden Wolkenkratzer zum Neujungfrauenkloster. Hierhin wurden in der Zarenzeit viele ungeliebte Frauen verbannt. Vom Park aus hatten wir einen tollen Blick auf die Klosteranlage. Anschließend ging es weiter in die Sperlingsberge, den höchsten Punkt Moskaus. Von hier, vor dem imposanten Gebäude der Lomonossow-Universität, hat man einen tollen Blick auf die Stadt mit ihren über 11 Mio. Einwohnern. Sogar eine Sprungschanze gibt es hier oben, die im Winter tatsächlich genutzt wird.
Nächste Station der Rundfahrt war die neu gebaute Christi-Erlöser-Kathedrale, die größte orthodoxe Kirche der Welt. Auch mit dem Geld deutscher Unternehmen wurde dieses Gebäude nach dem Vorbild der hier durch Stalin zerstörten Kirche 1997 wieder eröffnet. Von der Brücke über die Moskwa aus hat konnten wieder schöne Fotos von der Umgebung gemacht werden.
Jetzt war noch Zeit für einen Besuch des „Alten Arbat", der ältesten Fußgängerzone Moskaus. Unmittelbar am Gebäude des Außenministeriums im „Zuckerbäckerstil" beginnt die Straße mit vielen restaurierten Altbauten, Theatern, Cafes und Skulpuren. Am Montagvormittag begannen die Künstler gerade erst, ihre Gemälde und Karikaturen auszupacken, die Gaststätten ihre Stühle rauszustellen. Erst am Abend erwacht das Künstlerviertel um den Arbat zu vollem Leben. Mit dem Bus fuhren wir dann noch den neuen Arbat mit seinen vielen Gebäuden aus sozialistischer Zeit entlang, um dann den Weg zum Flughafen in Angriff zu nehmen. Bereits am Eingang zum Flughafen gibt es eine erste Sicherheitskontrolle. Nach dem Einchecken verabschiedeten wir uns herzlich von unserer Reiseleiterin Tatjana, die mit sehr Wissen und Engagement umfangreiche Informationen vermittelt und auf alle Fragen Antworten gegeben hat. Unsere Aeroflot-Maschine brachte uns wieder nach Dresden, eine sehr erlebnisreiche und informative Reise in eine tolle Stadt mit viel Historie und Zukunft ging zu Ende.

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