Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russlands Zarenmetropole an der Newa

18.05. – 23.05.2013, 6 Tage Städtereise St. Petersburg mit Flug: Winterpalais – Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer in Puschkin


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St. Petersburg die einstige Zarenresidenz ist immer eine Reise wert. So machten sich 23 Gäste und ihr Reiseleiter am Samstag den 18.5.2013 auf in die Stadt, die auch das Venedig des Nordens ernannt wird.
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

Anreisetag


Pünktlich erreichten alle Gäste unserer Gruppe mit dem Haustür-Transfer den Flughafen Berlin-Tegel. Nach einer Stärkung im Bistro "Leysieffer" ging es zum Terminal C, in dem wir in einer größten Schlange wartend den Check-in erledigten. Nach Sicherheits- und Passkontrolle war die Wartezeit am Gate nur sehr kurz und wir flogen pünktlich um 11 Uhr 55 mit einem Airbus 320 von Berlin nach St. Petersburg. Nach 2 Stunden Flugzeit landeten wir sicher in St. Petersburg und nach dem üblichen bürokratischen Prozedere und der Kofferaufnahme trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Katharina.
Mit dem Bus fuhren wir in unser Hotel, das für diese Reise das Holiday Inn war. Auf dem Weg dort hin erhielten wir erste Infos zur Stadt und seinen auf dem Weg liegenden Baudenkmälern.
Nachdem alle ihre Zimmerschlüssel hatten, war noch bis zum Abendessen Gelegenheit, die nähere Umgebung zu erkunden oder sich einfach nur nach dem Stress der Anreise zu erholen. Nach einem guten Abendessen wurden die ersten Informationen zum Reiseablauf der nächsten Tage gegeben und alle Fragen die bisher auftauchten geklärt.
So endete unser erster Tag der Reise und so mancher fiel einfach nur müde in sein Bett.

Stadtrundfahrt und Besichtigung Katharinenpalast

Der Wettergott hatte mit unserer Reisegruppe ein einsehen und so hatten wir nicht nur die Sonne im Herzen, sondern auch am Himmel war diese den ganzen Tag zu sehen.Nach einen guten und reichhaltigen Frühstück traf man sich gegen 9 Uhr in der Hotellobby. Der Vormittag mit vielen Informationen zur Stadtgeschichte und seinen schönen Bauten  war sehr abwechslungsreich und Katharina verstand es immer wieder mit Kompetenz und der richtigen Dosis dieses Wissen an uns weiterzugeben. So machten wir schon nach kurzer Fahrt vom Hotel wieder einen Halt vor der Metrostation Puschkinsskaya. Mit der Rolltreppe ging es tief in den Untergrund. Am Ende öffnete sich einer der schönsten Stationen der Metro. Nach einer Station hieß es schon wieder aussteigen und am Dostoyevskaya ging es wieder nach oben, um einen Bauernmarkt zu besuchen. Über den Nevsky-Prospekt, vorbei an der Admiralität war z. B.  der Issac-Platz einer unser vielen Fotostopps. Weitere sollten folgen, so u. a. die Sphinx, die Strelka mit den Rostra-Säulen und der Panzerkreuzer Aurora. Kurz vor Mittag betraten wir die St. Peter und Paul Festung über die erste Brücke der Stadt. Durch das Haupttor mit seinem Relief über dem Eingang, das den Sieg über die Schweden zum Inhalt hatte gingen wir in das Innere der Festung.  Beeindruckt von den gewaltigen Festungsmauern wurden wir auf die Mittagszeit mit dem traditionellen Böllerschuss aufmerksam gemacht.
Der Höhepunkt der Führung war die Kathedrale mit seinen unzähligen Zaren-Sarkophagen.
Sie erinnert nicht  unbedingt an eine orthodoxe Kirche, ist sie doch nur durch die Trennwand mit unzähligen Ikonen als solche zu erkennen.
Mit einer Kostprobe geistlichen Gesangs ginge dann in die Mittagspause.
Gestärkt warfen wir einen letzten Blick auf den 122,5 Meter hohen Turm und mit dem Bus ging es dann in Richtung Puschkin, wo am Nachmittag die Besichtigung des Katharinen- Palastes anstand. Auf dem Weg entlang der Newa sahen wir hinüber zum Smolny-Kloster und auf so manche Brücke, die nachts geöffnet werden muss.
Der Höhepunkt des Palastes und seiner Besichtigung ist wohl das rekonstruierte Bernsteinzimmer. Viele Mythen spinnen sich um dieses Zimmer. Einige davon wurden auf dem Weg dort hin von Katharina erzählt.
So war die Fahrzeit sehr kurzweilig und schon bald standen wir vor dem imposanten Sommerpalast.
Ob großer Festsaal oder gelbes, rotes oder grünes Zimmer zu Allem erhielten wir viele Informationen und die Pracht der Kunstschätze gab ein Übriges dazu. Da kam die sich anschließende Freizeit im Park wie gerufen. So mancher erholte sich in der Sonne auf einer Parkbank oder nutze die Zeit zu einem entspannten Spaziergang.Der Abend stand ganz im Zeichen der russischen Folklore und seiner Gastronomie. Im Restaurant "Podvorie" wurden wir mit vielen Köstlichkeiten der russischen Küche verwöhnt. Mit jedem Glas Wodka stieg die Stimmung. Am Ende wurden gemeinsam Lieder gesungen und einige durften sich sogar auf typischen russischen Instrumenten versuchen. Gestärkt und mit viel guter Launen traten wir den Heimweg zum Hotel an. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Besichtigung der wichtigen Kirchen der Stadt und die Stadtbesichtigung aus einem anderen Blickwinkel entlang der Neva und den vielen Kanälen


Die Wettervorhersage für den heutigen Tag war so formuliert, dass Alles möglich war. Aber wenn Engel unterwegs sind und die Gäste mit der richtigen Ausrüstung ausgestattet sind, kann das Wetter einem nichts anhaben.
So stand der heutige Tag ganz im Zeichen von Kirchen und Kanälen der Stadt. Und schon kurz nach der Abfahrt in Richtung Issac-Kathedrale hatte sich abgezeichnet dass es auch am heutigen Tag keinen Regen während der Tour geben sollte.
Auf dem Weg zum ersten Stopp erfuhren wir viel vom heutigen Leben in St. Petersburg. Ob Einkommen, Schulsystem, Scheidungsraten und Wohnsituation Katharina konnte vieles den Gästen näher bringen. Der Verkehr am Montag war natürlich wesentlich dichter. Doch durch die zahlreichen Informationen verging die Zeit sehr schnell bis wir vor der Issac-Kathedrale standen.
Das erste Wort, was einen zu diesem Bau einfällt, ist gigantisch oder imposant. Ihre Proportion und die Dimension gelten als architektonische Ikone des 19. Jahrhunderts. Ist sie doch die größte Kirche St. Petersburgs auch wenn sie heute nur noch ein Museum ist und nur zu besonderen Anlässen als Gotteshaus genutzt wird. Die Grundfläche als orthodoxes Kreuz hat Platz für 14.000 Menschen. Was waren das für Baumeister, die es schafften die Granitsäulen mit je 114 Tonnen aufzustellen oder eine Kuppel, die die dritt größte der Welt ist in mehr als 100 Meter Höhe zu gestalten.
Da wird die Bauzeit von 40 Jahren und deren Baukosten von 23 Millionen Rubel durchaus verständlich.
Nach den vielen Informationen von Katharina hatten einige sogar noch Lust die Stufen bis zur Aussichtsplattform zu besteigen. Die Aussicht von dort auf die Stadt ist ein Erlebnis Danach ging es vorbei am Winterpalast und Eremitage zur Blutskirche, die einzige im orthodoxen Stil im Zentrum der Stadt.
Schon von Außen besticht der altrussische-byzantinsche Stil mit seinen vielen bunten Kuppeln. Im Inneren jedoch wird man von der Pracht der Mosaike mit vielen bekannten biblischen Motiven gefesselt. Nach so viel Gold und Pracht hat die Mittagspause eine regelrechte erholsame Wirkung. Bei Sonnenschein konnte man in einer der zahlreichen Cafés der näheren Umgebung das Gesehene sacken lassen. Denn auch der Nachmittag hatte vieles zu bieten. Im Musikviertel machten wir einen kurzen japanischen Fotostopp vor dem Mariinski-Theater, das das größte und bekannteste der Stadt ist. Gleich gegenüber sahen wir das älteste Theater der Stadt. Nach kurzer Fahrt erneuter Fotostopp an einer Stelle an der man 7 Brücken gleichzeitig sehen konnte. Und von der Ferne konnte man schon unser nächstes Ziel sehen - die Nikolaus-Marine-Kathedrale, die auch unter Sowjetzeit immer als Kirche genutzt wurde.
Schön war auch, dass man das aktive Kirchenleben mit verfolgen konnte, da zu dieser Zeit gerade eine Taufe in der Kathedrale stattfand.
St. Petersburg ist ein großes Freilichtmuseum, das wir in den letzten Tagen schon per Bus oder zu Fuß erkundeten. Da aber St. Petersburg das Venedig des Nordens genannt wird, durfte eine Fahrt auf der Newa und den vielen Kanälen nicht fehlen. Aus einer ganz anderen Perspektive wurde uns nun die Stadt mit ihren vielen barocken und klassizistischen Gebäuden durch Katharina vermittelt.
Mit vielen Eindrücken kamen wir am späten Nachmittag wieder zum Hotel. Nach einem guten Abendessen wurden wir auf den nächsten Tag - eine Besichtigung der Eremitage eingestimmt. Mit einem Glas Wodka oder Bier lies man den Abend dann ausklingen.

Eremitage – Zeit für die Kunst und Baugeschichte und anschließend der Bummel über den Nevsky–Prospekt


Wetterprognosen sind eben nur Prognosen - für den heutigen Tag eben zu unserem Vorteil, denn schon am Morgen wurden wir mit blauen Himmel und Sonnenschein begrüßt.
Gestärkt von einem guten Frühstück stand der heutige Tag ganz im Zeichen der Kunst und Baugeschichte, denn wir besuchten die weltbekannte Eremitage, die sich ohne das Eremitagetheater auf 4 Gebäudekomplexe (Winterpalast, Kleine Eremitage, Alte Eremitage und Neue Eremitage) erstreckt. Doch vorher erlebten wir das Verkehrschaos der Stadt. Kurze Staus waren auf dem Weg dort hin unser ständiger Begleiter. Schließlich betraten wir mit einiger Verspätung den Winterpalast. Schon der Treppenaufgang verriet, welchen Prunk wir auch am heutigen Tag  erleben sollten. Wieder hatten unsere Sinne auf der Besichtigungstour von 3 Km viel zu tun, auch wenn wir nur ein Bruchteil der 60.000 ausgestellten Exponate sahen.
Die Besonderheit ist hier, dass alle Gegenstände Originale sind. Katharina führte uns vom Kleinen Thronsaal zum Wappensaal - dann zum großen Thronsaal. Weiter ging es zum Pavillonsaal mit der Pfauenuhr und schließlich vorbei an der Galerie der Helden zu den alten Meistern. Dort sahen wir Werke von Rembrandt, Leonardo da Vinci, Tizian, Raffael oder El Greco. Nicht zu vergessen ist die einzige Kopie der Eremitage die Raffael-Loggien. Aber auch wenn es eine Kopie des vatikanischen Vorbildes ist, besticht auch diese durch ihre Pracht.
Manchmal lohnte sich auch ein Blick aus dem Fenster. Seien es die hängenden Gärten oder die Sicht auf die breiteste Stelle der Newa - jeder Blick wurde belohnt.
Nach diesem Rundgang hatte einige noch nicht genug und besuchten die Impressionistenausstellung. Hier boten sich Werke von Monet, Renoir, Cézanne aber auch Werke von Picasso, van Gogh oder Kandinsky waren zu sehen.
Der Nachmittag wurde eröffnet mit dem Besuch der Kasaner-Kathedrale. Hier erlebten wir erneut eine Taufe - diesmal aber ohne Kindergeschrei, denn es war ein Erwachsener, der getauft wurde.
Danach bummelten wir entlang des Nevsky-Prospekts und schauten uns besonders die markanten Jugendstilgebäude an. Ob Singerhaus, schönstes Kaufhaus oder der Delikatessenladen. Alle hatten ihren Charme auch nach so langer Zeit nicht verloren. Nach soviel Kunst brauchten die Sinne etwas Erholung und so mancher versuchte in einem Café das Erlebte zu verarbeiten bevor es nach dem Abendessen und einigen Stunden im Hotel zur fakultativen Lichterfahrt ging.
Der Höhepunkt war die Öffnung der Brücken. Um diesen Anlass würdig zu begehen stießen wir mit einem Gläschen russischen Sekt auf die Öffnung an. Auch das Flair der Gebäude und der Stadt bei fast „weißen Nächten" ist etwas ganz besonderes. So erschienen die Gebäude am Nevskyprospekt oder das Smolnykloster, das wir noch anfuhren, im Scheinwerferlicht noch edler als am Tage. Müde und voll von Eindrücken endete der Tag oder die Nacht gegen 2 Uhr 30.

Peterhof das Versailles des Nordens


Nach einer sehr kurzen Nacht fuhren wir heute nach dem Frühstück zum 20 km von St. Petersburg entfernten Peterhof, der auch das Versailles des Nordens genannt wird. Direkt am finnischen Meerbusen gelegen ist es der erste Sommerpalast der nach der Gründung von St. Petersburg im Jahre 1704 gebaut wurde. Auf dem Weg dort hin kamen wir auch am neuen Sommerpalast des Präsidenten Putin vorbei. Für den heutigen Tag war wechselhaftes Wetter angesagt und so mussten wir uns auf alles einstellen. Doch von Stunde zu Stunde wurde der Himmel freundlicher und nach unserer Palastbesichtigung konnten wir bei Sonnenschein die Parkanlage mit seinen zahlreichen Fontänen erleben.
Ob im Palast oder im Park mit seinen Fontänen - Gold soweit das Auge reicht. Auch wenn vieles durch die Zerstörung im Krieg nur als Rekonstruktion der Nachwelt erhalten ist, stört dies beim Lustwandel durch die Anlage in keiner Weise. Ist dies doch auch ein stolzer Beweis des Könnens der Restauratoren dieses Landes. Bevor es in den Palast ging, konnten wir sogar den Start der Fontänen, die mit der Hymne von St. Petersburg angekündigt wird, miterleben. Mit langsamem Schritt ging es durch die zahlreichen Räume, ob Ballsaal, Thronsaal, Chinesische Zimmer oder das Arbeitszimmer von Zar Peter dem Großen. Vieles wurde durch Katharina auch zu diesem Gebäude erzählt.
Nach etwa 1 1/2 Stunden ging es dann nach draußen. Dies war auch bitter nötig, denn mit der Zeit wurde die Luft im Palast immer dünner und die Frischluft war eine Wohltat.
Vorbei an der großen Kaskade mit ihren zahlreichen Figuren ging es zur Schachkaskade dann zu den römischen Brunnen, die zusammen mit den herrlichen Tulpenfeldern eine wunderschöne Ensemble bilden. Auf einer Sichtachse war schon das Schloss Monplaisir zu sehen. Doch Vorsicht war geboten, da der Weg dorthin durch den Bereich der Scherzfontäne führte. Immer mehr näherten wir uns dem finnischen Meerbusen. Links und rechts waren auch die Sonnenfontäne und die Vogelhäuser, mit exotischen Vögeln einen Blick wert.
Am Schloss endete die Führung von Katharina und alle gingen noch zum Meer mit seinen schönen Blick auf St. Petersburg und nach Finnland.
Danach hatte jeder noch genügend Zeit den Park auf seine eigene Weise zu erleben. Am späteren Nachmittag kamen wir dann zum Hotel zurück und bis zum Abendessen konnte jeder seine Eindrücke nochmals Revue passieren lassen. So schnell sind die Tage vergangen. Erst mit den Ausführung zum Abreisetag wird jedem Bewusst, dass die Reise sich seinem Ende nähert.

Abreisetag mit einem kurzen Abstecker zu schönen Metrostationen


Da keiner den Jussupow-Palast besuchen wollte, war für den letzten Tag noch ein Spaziergang durch den Sommergarten und das Marsfeld geplant. Doch der Himmel weinte am heutigen Tag die Tränen des Abschieds. So wurde schnell eine Ersatzlösung für den Vormittag gesucht. Gerade die Linie 1 der Metro, die auch die rote Linie genannt wird, hat viele schöne Bahnhöfe zu bieten. Einen Eindruck dazu hatten wir schon zweiten Tag der Reise. Diesmal fuhren wir aber  in die andere Richtung dieser Linie stadtauswärts. An zwei Stationen machten wir halt und erlebten die ganze Pracht sozialistischer Baukunst. Zuerst am Narskaya mit seinen Skulpturen, die die sozialistische Arbeiterklasse verherrlichte und nach zwei weiteren Stationen stoppten wir am Bahnsteig Avtovo mit seinen Stuckdecken und den Säulen eingefasst mit Glas. Am wunderschönen Mosaikbild noch ein Gruppenfoto geschossen und dann ging es wieder zurück zum Hotel. Hier machten wir Mittag und um 2 Uhr ging es dann zum Flughafen. Hier erwartete uns wieder das beschwerliche Prozedere des Check-in und der Passkontrolle. Aber die Gruppe ließ sich ihre gute Laune nicht vermiesen. So manche Einlage einiger Gäste unserer Gruppe beim Sicherheitscheck sorgte sogar bei den Bediensteten und anderen Fluggästen für ein Lächeln auf den Lippen. Mit etwas Verspätung traten wir den Rückflug an. Nach ca. 2 Stunden Flug in einer Boing 737-700 landeten wir sicher in Berlin-Tegel, wo uns schon die Transferfahrer erwarteten.

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