Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russlands Zarenmetropole an der Newa

07.08. – 12.08.2018, 6 Tage Städtereise St. Petersburg mit Flug: Winterpalais – Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer in Puschkin


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St.Petersburg - Das nordische Venedig, mit einer reichen Geschichte, faszinierte uns jeden Tag aufs Neue. 6 Tage geniesten wir die Zarenresidenz mit der Vielfältigkeit an Kunstwerken und Epochen.
Ein Reisebericht von
Alina Konstantinov

Tag 1.: 07.08.2018 : Anreise nach St. Petersburg

Am frühen Dienstagmorgen versammelte sich der größte Teil der Gruppe am Dresdner Flughafen. Da dieser klein und dadurch sehr übersichtlich ist hat es uns keine Probleme bereitet einander zu finden. Nach der Passausgabe tätigten wir die letzten Check-In's, gaben unsere Koffer ab und vergaßen die bis zur Ankunft in St. Petersburg. „Es reist sich besser mit leichtem Gepäck", mit dieser Einstellung waren die Security Kontrollen schnell überwunden und wir konnten unseren Flug nach Frankfurt antreten. In Frankfurt, unter dem ganzen Tumult trafen wir auf den Rest unserer Gruppe, welcher in Leipzig startete. Zusammen suchten wir unsere Gate in Halle B auf. Nach einer kurzen Verspätung von 15 Minuten konnten wir endlich in den Flieger steigen und unsere Reise zur Zarenmetropole an der Newa beginnen. Als wir in St. Petersburg am Flughafen Pulkowo ankamen, stellten wir erleichtert fest, dass unser Gepäck es auch tat. So verschwanden einige Anspannungen und wir konnten unserer Reiseleiterin Vera freudig entgegen treten.
Vera führte uns zum Bus wo der Busfahrer Vladimir bereits auf uns wartete. Nachdem jeder einen Platz einnahm und es sich bequem gemacht hatte fuhren wir direkt zum Hotel. Auf dem Weg dahin teilte uns Vera mit, dass das erwartete Holiday In überbucht war und wir in die Staybridge Suits umgebucht wurden. Wir ließen uns überraschen was auf uns zukommen wird. Im Hotel am Moskowskij Prospekt angekommen checkten wir uns ein und bezogen die großen Suits die großzügig eigerichtet und seht gepflegt auf uns warteten. Nach einer kurzen Ruhezeit versammelten wir uns in der gemütlichen Lobby und gingen los um Geld zu tauschen. Wir gelangen schnell und sehr bequem zur Bank die sich auf der anderen Straßenseite befindet. Das Personal war äußerst überrascht so viele Touristen auf einmal in der kleinen SIAB Bank aufzutreffen. Durch ihre tatkräftige Unterstützung konnten wir schnell unsere Euros gegen russische Rubel tauschen. Als das erledigt war gingen wir los die Umgebung des Hotels und den Moskowskij Prospekt zu erkunden.
Am Abend wurden wir schon im großen Restaurant „Toskana" des Hotels erwartet wo wir ein kräftiges Abendessen zu uns nahmen, einander näher kennenlernten und uns gemeinsam auf den nächsten Tag freuten.

Tag 2.: 08.08.2018: Stadtrundfahrt – Peter–und–Paul–Festung – Metro


Nach einem ausgiebigen Frühstück in ruhiger und gemütlicher Atmosphäre konnten wir, mit neuer Kraft den zweiten Tag beginnen. 08.45 Uhr trafen wir uns in der Lobby des Hotels und gratulierten in allen verschiedenen Sprachen unserem Geburtstagsgast. Nach der kleinen Freude und den Fotos begrüßte uns Vera und begleitete zum Bus wo Vladimir uns ebenfalls freundlich in Empfang nahm. Nachdem es sich alle im Bus bequem gemacht haben starteten wir die Stadtrundfahrt. Von Anfang an, während wir die längste Straße „Moskowskij Prospekt" passierten erfuhren wir viel über die junge Stadt und Ihren Namen. Peter der 1. hat im Jahre 1703 die Stadt nach seinem Schutzheiligen benannt, dem Apostel Simon Petrus. 1914, nach Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde der Stadt der Name Petrograd gegeben und anschließend im Jahre 1924 nach Lenins Tod zu Ehren Lenin der Name Leningrad. Als im Jahre 1990 die Sowjetunion zerfiel, erhielt die Stadt nach einer Volksabstimmung den Namen St. Petersburg zurück und heißt auch heute noch so. St. Petersburg hat heute ca. 5 Millionen Einwohner und ist nach Moskau die zweitgrößte Stadt Russlands. Wir fuhren vorbei an dem Park des Sieges mit dem großen Stadion, an dem Lenin Platz mit der Statue, dem Siegesplatz mit dem Denkmal für die Verteidiger Leningrads. Die wundervolle Fassade des Isaaksplatzes mit der Isaakkathedrale und dem Denkmal für Nikolaus den I. ließ uns nicht vorbei fahren eher wir einen Fotostopp taten. Über den Admiralskij Prospekt gelangen wir kurze Zeit später zum berühmten Nevski Prospekt mit der Kasaner Kathedrale, dem Stroganow-Palais, dem Singer-Haus, dem Gostiny Dwor und weiteren atemraubenden Bauden. Die Straße wurde als Verbindung zwischen der Admiralität im Westen und dem Alexander-Newski-Kloster im Osten der Stadt angelegt. Später, als die zahlreichen Aristokraten da ihre Residenzen errichten ließen entwickelte sich daraus zunehmend eine Prachtstraße. Wir machten eine Runde um den Mikhaylovskiy Skver mit dem Denkmal für den größten Poeten Puschkin. Der nächste Stopp erfolgte an der Nikolaus-Marinen-Kathedrale, wo wir den russischen Gottesdienst erlebten. Nach einer ersten Harmoniepause in einem netten Souvenirladen reisten wir weiter und sahen bald den Hauptfluss der Stadt - die Newa. Vorbei an dem ältesten Museum Russlands - der Kunstkammer, dem imposanten Gebäude der Akademie der Künste, dem prachtvollen Menchikow-Palast sind wir an der Strelka der Wassiljewski Insel angekommen. Bei der traumhaften Panorama der anderen Newa-Seite, die roten Rostrasäulen und der majestätischen Newa selbst legten wir wieder eine kurze Fotopause ein. Danach ging es direkt zur Haseninsel wo wir uns von unserem Bus verabschiedeten und über die Ioannsbrücke zur Peter-und-Paul-Festung auf der kleinsten Insel liefen. Auf dem Gelände der Festung lauschten wir ganz aufgeregt der Kanone die kurze Zeit später einen lauten, erschreckenden Knall von sich gab. Danach besuchten wir das älteste Gebäude von St. Petersburg - die Peter-und-Paul-Kathedrale, die als letzte Ruhestätte der Mitglieder der Romanow-Dynastie dient. Vera, unsere lebende Enzyklopädie, erzählt uns über die reiche Geschichte der Romanows und auch über den Mord der letzten Zarenfamilie im Jahre 1918. Zum Schluss erlebten wir ein kleines a-capella Konzert des hiesigen Männerchors und waren von der Schönheit des Gesangs begeistert. Auf dem Spaziergang durch die Festung sahen wir den Sandstrand, gelegen an den Festungswänden, der laut Vera im Sommer wie im Winter sehr beliebt ist. Im Leningrader Café mit einer typisch sowjetischen Atmosphäre haben wir neue Kräfte getankt und verließen die Festung Richtung Metro-Station Gorkowskaja. Unterwegs sahen wir wieder die farbenfrohen Minarette der "Tataren-Moschee", die in der Sonne strahlten. Nachdem Vera uns die Metro-Münzen verteilt und auf die Gefahren hingewiesen hatte stiegen wir ab in die Tiefe von St. Petersburg. Ein Teil der Gruppe fuhr mit der Metro direkt zum Nevski Prospekt während der andere Teil weitere Metrostationen besichtigte oder den Weg zum Hotel aufsuchte. Wir schlenderten über den Nevski Prospekt, suchten nochmals die Statue von Puschkin auf und besichtigten den Gostiny Dwor. Nach diesem Kilometerstand stand dem festen Schlaf nichts mehr im Weg.

Tag 3.: 09.08.2018: Bootsfahrt auf den Kanälen – die Eremitage


Nach dem vorhergehenden Tag konnten die Gäste ausschlafen. Nach einem kräftigen Frühstück versammelten wir uns 10:15 Uhr in der Lobby und traten unseren Weg zur berühmtesten Kunstkammer Russlands an. Vor der Ermitage trafen wir an unzählige Touriste- Gruppen die genauso aufgeregt auf den Eintritt warteten. Während Vera die Karten besorgte und sich für uns bereits in die Schlange stellte genießten wir das Flair des Schlossplatzes und machten eine Mänge Fotos. Danach ging es ins Innere des prachtvollen Winterpalaist wo wir die Pracht der Säle bestaunten, zahlreiche Werke weltberühmter Meister und nicht zuletzt das wundervolle Originalparkett und die Traumhaften Leuchter. Vera erzählte jede Menge über die Entstehung, Geschichte und Gegenwart der Sammlung, zeigte uns die schönsten Ausstellungsstücke und erklärte die interessantesten Gemälde. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, während wir an zahlreichen Kunstwerken vorbeiliefen. Vera erzählte uns, man bräuchte ganze Jahre, um sich die fast 3 Millionen Exponate in den über 350 Räumen der Eremitage anzuschauen. So viel Zeit hatten wir leider nicht und verließen nach etwa 2,5 Stunden, gefüllt mit tollen Eindrücken und wertvollen Informationen, dieses großartige Museum. Nicht umsonst wird St. Petersburg die Stadt Venedig des Nordens genannt: hier befinden sich insgesamt 93 Kanäle und Flüsse mit über 400 Brücken, die sich über eine Gesamtlänge von 300 Kilometer erstrecken. Unweit vom Schlossplatz stiegen wir auf unser Boot und glitten bei einem Glas Sekt und russischem Konfekt auf den zahlreichen Wasserstraßen St. Petersburgs. Danach war Freizeit angesagt und die Gäste erkundigten sich in der Stadt auf eigene Faust oder erholten sich bei einem russischen Kwas im Sommergarten.

Tag 4.: 10.08.2018: Peterhof – Nächtliches St. Petersburg


Auch dieser Tag begann mit einem kräftigen Frühstück. Niemand wollte den Tag individuell nutzen sodass wir uns alle 10:15 Uhr in der Lobby trafen und gemeinsam mit Vera den Weg in den außerhalb der Stadt gelegenen Peterhof antraten. Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir entlang dem Moskowskij Prospekt, vorbei am Moskauer Tor, am Lenin-Denkmal auf dem Moskauer Platz und am Siegesplatz wir nach ca. 40 Minuten erreichten die Ortschaft Strelna. Da fuhren wir am Kongress Zentrum vorbei und bewunderten den Konstantinow-Palast, die Sommerresidenz des russischen Präsidenten Putin. In Peterhof angekommen erfuhren wir beim Betreten bereits, dass Peter der I. diesen kaiserlichen Landsitz Peterhof gegründet hatte und dieser zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeweiht wurde. Wir erfuhren, dass heute über 100.000 Menschen in Peterhof leben und die Stadt Schulen, Krankenhäuser und Universitäten besitzt. Die meisten Menschen werden jedoch im Zentrum mit dem großen Palast und den Gartenanlagen beschäftigt. Zuerst schlenderten wir durch den prachtvollen Garten wo wir die Meisterstücke, bekanntester Brunnenmeister und Gärtner aus verschiedensten Epochen bewunderten. Wir sahen alle Highlights des Parks wie die Schachbrett-Kaskade, die Sonnenfontäne, die römischen Fontäne und natürlich die Große Kaskade. Vorbei an unzähligen Blumen, wunderschönen Wasserspielen, eleganten Bänken, Skulpturen und nicht zuletzt witzigen Scherzfontänen wo sich Kinder und Erwachsene lachend und kreischend daran amüsierten, an diesem heißen Tag, mit kaltem Wasser bespritzt zu werden. Nach der Führung durch den Garten erwartete uns ein köstliches 4-Gänge-Mittagessen in den schönen Sälen der Orangerie. Mit neuen Kräften konnten wir die Besichtigung des Lieblingsortes vom Peter den I. - dem Schlösschen Monplaisir beginnen. Wir mussten wenige Minuten warten bis uns die Empfangs Dame herein treten ließ. Nach dem große Rucksäcke abgegeben und die Schutzüberzieher übergezogen worden waren, konnten wir die prunkvollen Räume der¬ „Kronresidenz" der russischen Zaren bewundern. Danach hatten wir noch Zeit zur individuellen Erkundung des Gartens. Auf dem Rückweg zum Hotel gerieten wir in einen Stau doch als wir die Ringstraße erreichten, waren wir relativ schnell angekommen. Am späten Abend machten wir uns auf den Weg in das wundervoll beleuchtete Stadtzentrum. Wir genossen das nächtliche Ambiente am Newski Prospekt, machten Fotos mit der beleuchteten Isaak-Kathedrale, stießen am Schlossplatz mit einem Glas Sekt nochmal auf den vergangenen Geburtstag an und bewunderten die Brückenöffnung unter Begleitung harmonischer sowjetischer Musik. Die wunderschön beleuchteten Fassaden ließen uns den Tag nicht bereuen.

Tag 5.: 11.08.2018: Isaakskathedrale – Blutskirche – Puschkin mit Katharinenpalast

Den heutigen Tag widmeten wir der Besichtigung der wohl schönsten russisch-orthodoxen Kathedralen der Zarenmetropole. Als Erstes besuchten wir die Isaaks-Kathedrale, eine der weltgrößten sakralen Kuppelbauten. Mit ihren dimensionalen 111 Meter-Länge, 97 Meter-Breite, 101,5 Meter-Höhe ist sie die größte Kirche St. Petersburg und die viert größte der Welt. Sie bietet Platz für über 10.000 Gläubige. Danach ging es zu der bekanntesten Kirche Russlands, der Auferstehung- oder im Volksmund Blutskirche genannt. Sie wurde an jener Stelle errichtet, wo 1881 der Zar Alexander II durch ein Attentat ermordet wurde. Im Inneren erwarteten uns zauberhafte Mosaikbilder, die der Kirche eine besondere Atmosphäre verleihen. Nach dem Rundgang fuhren wir zu der ältesten sommerlichen Zarenresidenz nach Puschkin, früher Zarskoje Selo. Unterwegs lauschten wir unserer Reiseleiterin, welche eine Menge über Belagerung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erzählte. Wir hörten auch über das Leben des russischen Nationalschriftstellers Puschkin, über seine Spielkartenleidenschaft und Liebe zu den Duellen. Wir wissen jetzt, dass Puschkin im Zarendorf das Lyzeum besuchte und hier auch viele seiner Werken geschaffen hat. Wir gelangen schnell dahin, sodass wir bis zum Einlass in den Katharinenpalast eine ausgiebige Pause machten. Nach dem Betreten des Katharinenpalastes hieß es wieder: „Bitte die Museumspantöffelchen überziehen!" Ordentlich überzogen betraten wir die wunderschöne weiße Treppe und später den prunkvollen Großen Baalsaal welcher zum Tanz einlud, den Blauen Salon von Cameron, die eleganten Speisesäle, das legendäre, liebevoll wiederhergestellte Bernsteinzimmer, etc. Jeder Raum ist besonders und besonders prunkvoll. Nach der Besichtigung unternahmen wir einen Spaziergang durch die schlichte, aber doch sehr schöne Parkanlage und sahen das auf einer kleinen Insel gelegenes Eremitage-Schlösschen, die Orangerie und auch die beiden Badehäuser. Den Abend ließen wir in einem sehr bekannten Restaurant in Pawlowsk ausklingen. In dem im typisch russischen Stil erbauten Podvorje feierte sogar Vladimir Putin seinen Geburtstag. Doch an diesem Tag wurden wir dort empfangen und freundlich zum Tisch begleitet. Bei russischer Folklore-Musik konnten wir die Atmosphäre und die schmackhaften russischen Speisen genießen. Auch das berühmte russische Nationalgetränk und ließen wir nicht aus. Mit guter Laune und gesättigt fuhren wir am Abend singend wieder zum Hotel.

Tag 6: 12.08.2018: Letzter Spaziergang am Moskowskij Prospekt– Heimreise

Am letzten Tag war der Himmel bewölkt. Nach einem letzten kräftigen Frühstück im schönen Staybridge übergaben wir unsere Koffer in die Obhut des Hotelpersonals. Trotz dem regnerischen Wetter verloren wir keine Zeit um nochmals durch die Stadt zu schlendern und die letzten Geschenke für die Lieben zu erwerben. 15:00 Uhr hieß es dann Abschied nehmen. Vladimir war heute besonders pünktlich. Wir fuhren in Begleitung von Vera zum nahegelegenen Flughafen Pulkovo von wo wir uns wieder auf den Heimweg machten. St. Petersburg verabschiedete uns mit Tränen. Am Flughafen angekommen passierten wir eine Sicherheitskontrolle, checkten wir uns ein, passierten eine Bordkartenkontrolle, dann die übliche Passkontrolle und eine weitere Sicherheitskontrolle. Erst dann durften wir in unserem Flugzeug Platz nehmen und die Russische Föderation verlassen. In Frankfurt wurden wir mit einer zusätzlichen Sicherheitskontrolle inkl. Polizei und Körperscanner überrascht. Trotzdem haben alle Gäste noch rechtzeitig die Abfluggates erreicht und kamen wohlauf zu Hause an.
Liebe Gäste,
ich bedanke mich für die schöne Zeit mit Ihnen in St. Petersburg. Es hat mich gefreut Sie kennengelernt zu haben.
Ich wünsche Ihnen noch viele eindrucksvolle Reisen und hoffe wir sehen uns wieder.
Ihre Reisebegleitung Alina

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