Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russlands Zarenmetropole an der Newa

08.08. – 13.08.2011, 6 Tage Städtereise St. Petersburg mit Flug: Winterpalais – Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer in Puschkin


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Die einstige Zarenresidenz und geschichtsträchtige Stadt zog uns für 6 Tage in Ihren Bann. Wir erlebten Folklore, aber auch das moderne Russland, selbst wenn man in den Souvenirgeschäften gern mit der Vergangenheit zu locken versucht.
Ein Reisebericht von
Claudia Rossin

Tag 1 – Montag, 08.08.2011

Auf die Minute genau trafen wir uns am Flughafen Berlin-Tegel. Nach gemeinsamem Check-In und einem kleinen Snack ging es auch schon los in Richtung Osten. Der Flug war ging schnell vorüber, so dass wir nach dem Ausfüllen der Einreisekarten auch gleich von unserer örtlichen Reiseleitung Natalia und unserem Fahrer Igor in Empfang genommen werden konnten. Gemeinsam fuhren wir in die verregnete Innenstadt, die sich uns mit auffällig vielen Denkmälern und breiten Prachtstraßen präsentierte. Dabei gab uns Natalia erste Informationen über ihr Heimatland & zeigte uns auf dem Weg zum Hotel die ersten Sehenswürdigkeiten. Schon an den Straßenschildern und Reklametafeln konnten wir uns wieder mit der kyrillischen Schrift vertraut machen. Nach dem Check-In im Hotel „Pribaltyiskaya“ direkt am Finnischen Meerbusen und dem gemeinsamen Abendessen hatten wir noch einige Stunden, bis es richtig dunkel wurde. So nutzten viele von uns die Gelegenheit, uns die Gegend am Hotel etwas näher anzuschauen.

Tag 2 – Dienstag, 09.08.2011

Nach einem stärkenden Frühstück ging es um 10 Uhr los mit unserer Stadtrundfahrt. Dabei sehen wir auch die große Newa, die hier zwischen 300 und 800 Metern breit sein kann. An der Spitze der Wassilij-Insel hatten wir einen tollen Ausblick auf das erste bebaute Gebiet des heutigen St. Petersburg, auf die Peter- und Paulsfestung, die wir dann auch betraten. Die beeindruckende Kathedrale ist nicht nur reich verziert, sondern diente auch über 200 Jahre lang als Begräbnisstätte für die russischen Zaren, so dass uns Natalia allerhand zur Geschichte und den verschiedenen Zaren und Zarinnen erläutert. Hier wie auch in jeder anderen orthodoxen Kirche gibt es keine Kirchenbänke wie bei uns, weil man sich zum Beten auf den Boden kniet. Für die Zarenfamilie gab es eine mit Samt ausgekleidete solche Betstelle. Auch für die letzten Romanows gibt es hier eine Gedenkstätte. Weiter geht unsere Stadtrundfahrt zum ältesten Haus der Stadt und zum Panzerkreuzer Aurora, dessen Schuss als Beginn der Oktoberrevolution gesehen wird. Nach einer Kaffee-Pause in einem schönen Souvenirgeschäft ging es weiter zum Newskij-Prospekt, wo wir ein wenig Freizeit zum Bummeln und Pelmeni-Essen haben. Am Nachmittag fahren wir gemeinsam zur Isaak-Kathedrale, deren Kuppel durch 100 Kilogramm Gold schon von weitem her sichtbar ist. Diese Kathedrale wurde auf 30.000 Pfählen errichtet und ist innen mit Marmor, Edelsteinen und beeindruckenden Mosaiken ausgestattet, aber dabei auch die drittgrößte Kuppelkathedrale nach dem Petersdom in Rom und der St.Pauls-Kathedrale in London. Nach dieser Besichtigung machen sich einige Gäste auf den Weg in die Innenstadt oder besteigen die Isaak-Kathedrale, während der Großteil der Gruppe mit dem Bus ins Hotel gebracht wird, wo wir am Abend gemeinsam im Grillrestaurant zu Abend essen.

Tag 3 – Mittwoch, 10.08.2011

Heute besuchten wir die Eremitage. Das Winterpalais ist schon von außen beeindruckend, aber die Fülle an Ausstellungsstücken, ob Gemälde zahlreicher Epochen, prachtvoll gestaltete Räume wie der St. Georg-Saal mit dem Thronstuhl, endlose Gänge, Skulpturen, Silber- und Goldgegenstände  oder die Schlitten der Zarenfamilie und deren Wohnräume, verschlägt einem den Atem. Der schöne Pavillonsaal zeigt wunderschöne Mosaike und die Pfauenuhr und natürlich gibt es zahlreiche Kunstsammlungen, so dass wir sogar je ein Canalettobild von Dresden und Pirna entdecken können. Sehr beeindruckend war aber die Ägyptische Sammlung, Werke von Rubens und Rembrandt sowie die französischen Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter Monet, Gauguin, Renoir und Matisse. Noch voll mit gewaltigen Eindrücken aus der Eremitage ging es am Nachmittag dann zur Ablegestelle für unsere Fahrt durch die Kanäle der Stadt. Dazu hatten wir bestes Wetter: Sonnenschein und blauen Himmel. So ging es für uns über die Moika vorbei an hübschen Jugendstilfassaden, hindurch unter reich verzierten Brücken, bei denen wir den Kopf einziehen wollten, bis auf die große Newa mit einem tollen Blick auf die Peter- und Paulsfestung. Wir entdecken unterwegs auch den Sonnergarten und biegen auf den Fluss Fontanka. Derweil erklärt uns Natalia die Paläste und benennt die Brücken, die wir passieren. Leider war diese schöne Rundfahrt viel zu schnell vorbei. Wer wollte, konnte die Stadt noch weiterhin auf eigene Faust erkunden. Zurück im Hotel gab es dann gemeinsames Abendessen.

Tag 4 – Donnerstag, 11.8.2011

Heute geht es nach Peterhof. Auf dem Weg dorthin erklärt uns Natalia einiges über den revolutionären Zaren, der die französische Sprache förderte und die Kartoffel einführte. Heute hat Peterhof 100.000 Einwohner, was wir uns aber auf Grund der idyllischen Lage kaum vorstellen können. Wir beginnen mit der Besichtigung des großen Palastes, doch leider haben heute viele Gruppen das Gleiche vor, weswegen wir auf den Einlass warten müssen. Doch das Warten lohnte sich in jedem Fall! Nachdem wir unsere Straßenschuhe mit Überziehern versehen hatten, damit wir die kostbaren Böden nicht beschädigen, bestaunten wir den prächtig ausgestatteten Palast mit seinen großen Sälen, gemäldeverzierten Decken, Porzellan, Vasen, Spiegeln und anderen goldverzierten Räumen.
Danach spazierten wir durch die riesige Parkanlage mit ihren zahlreichen Wasserspielen und Fontänen. Zunächst gingen wir an der Großen Kaskade vorbei hinunter zum Finnischen Meerbusen und dem Schloss „Monplaisir“. Von hier aus konnten wir die goldene Kuppel der Isaak-Kathedrale am Horizont erkennen. Danach ging es weiter vorbei an wunderschön gepflegten Blumen, Hecken und Gartenanlagen zur Sonnenfontäne, den Vogelhaus und der Pyramidenfontäne. Unterwegs trafen wir auf ein paar Wasserspiele, die uns zum Teil etwas nass machten, je nachdem, ob man auf den falschen Stein getreten war. An der Schachbrettkaskade beendeten wir den gemeinsamen Rundgang, so dass wir uns an den Souvenirständen umschauen oder auf einen Kaffee in die Orangerie gehen konnten. Wer sich durch die basarähnlichen Stände voll mit Andenken kämpfen konnte, erreichte dann auch wieder unseren Bus, mit dem wir zurück nach St.Petersburg fuhren. Einige unserer Gäste fuhren aber auch mit dem Boot zurück nach St.Petersburg, was ca. 30 Minuten dauerte. Den Abend ließen wir dann nach einem Zwischenstopp im Hotel mit einer Lichterfahrt durch St. Petersburg ausklingen.

Tag 5 – Freitag, 12.8.2011

Als erster Programmpunkt stand heute der Besuch der Heilig-Blut- oder Auferstehungs-Kirche auf dem Programm. Diese mit farbenprächtigen Mosaiken gestaltete Kirche wurde an der Stelle gebaut, wo Zar Alexander II ermordet worden war. Danach besuchten wir eine typische Markthalle, in der viel frisches Obst und Gemüse, aber auch Fleisch, Fisch, Honig & Milchprodukte angeboten wurden. Gleich nebenan befindet sich die Metrostation „Vladimirskaya“, wo wir auf langen Rolltreppen in die Tiefe abtauchten. Nach der Metrofahrt wartete schon der Bus auf uns, der mit uns nun in Richtung Katharinenpalast und Zarskoje Zelo/ Puschkin fuhr. Unterwegs machten wir an einem Supermarkt Mittagspause, wo uns das Schnellrestaurant „Teremok“ mit leckeren, typisch russischen Blini oder Borschtsch beköstigte. Am Nachmittag besichtigten wir dann den Katharinenpalast, der einer der Lieblingsorte der Zarin gewesen war. Schon die gigantischen Ausmaße der Palastfront lässt uns staunen. Das „Versailles des Ostens“ beherbergt zahlreiche große Säle, aber auch Privatgemächer der Zarenfamilie. Absoluter Höhepunkt war aber für viele von uns sicher das Bernsteinzimmer, dass mit viel Liebe zum Detail nach altem Vorbild wieder hergestellt wurde. Interessant sind für uns aber auch die zahlreichen ausgestellten Exemplare von Meißner Porzellan, das wir nur in Vitrinen begutachten dürfen. Nach dem Besuch des Palastes spazieren wir noch kurz durch den Park, bevor wir wieder in unser Hotel fahren. Dort hatten wir noch etwas Zeit zum Ausruhen und „Frischmachen“, bevor wir uns am Abend zur Fahrt ins Restaurant St.Petersburg trafen. Mit leckeren Gerichten, Wein, Wodka und russischer Folklore ließen wir diesen erlebnisreichen Tag ausklingen.

Tag 6 – Samstag, 13.8.2011

Heute heißt es Abschied nehmen von St. Petersburg. Doch bevor wir wieder in den Flieger steigen, besuchen die meisten unserer Gruppe noch den Jussupow-Palast. Dieser Palast einer reichen Adelsfamilie steht den anderen prunkvollen Bauten, die wir während der letzten Tage besichtigt haben, in nichts nach. Besonders beeindruckend sind sowohl das hauseigene Theater als auch die Räumlichkeiten, in denen der berühmte Rasputin ermordet worden sein woll. Dank der aufgestellten Wachsfiguren und Natalias Erläuterungen können wir uns alles sehr bildlich und genau vorstellen. Mit vielen Eindrücken der russischen Vergangenheit und Gegenwart geht es für uns dann zum Flughafen, wo wir pünktlich unseren Rückflug nach Deutschland antreten können.
Ich danke allen Gästen für diese schöne gemeinsame Reise und hoffe, Sie bald wieder einmal begleiten zu können! Ihre Claudia Rossin

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