Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russland

09.05. – 13.05.2019, 5 Tage Städtereise mit Direktflügen ab/an Berlin mit Bustransfer Dresden – Berlin Dresden: Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer – Isaaks–Kathedrale – Peter–und–Paul–Festung – Auferstehungskirche


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Wir begrüßen gemeinsam den Frühling im Venedig des Nordens.
Ein Reisebericht von
Bianka Kirsche

Donnerstag, 09.05.2019 Anreise St. Petersburg


Voller Vorfreude und mit gepackten Koffern begeben wir uns vorerst mit dem Reisebus zum Flughafen Berlin Schönefeld. Bei Sonnenschein startet pünktlich am Spätnachmittag der Aeroflot-Flug nach St. Petersburg. Nach Erledigung aller Einreiseformalitäten durch die russische Passkontrolle dürfen wir alle in Russland einreisen. Gemeinsam treffen wir in der großzügigen Ankunftshalle am Flughafen Pulkovo auf unseren örtlichen Reiseleiter Jewgenij. Circa 20 Minuten später erreichen wir schon unser modernes Hotel Holiday Inn Moskowskoye Worota am Moskowsky Prospekt.

Freitag, 10.05.19 Stadtrundfahrt, Peter und Paul Festung, Isaak Kathedrale

Nach einem ausgiebigen Frühstück beginnen wir mit unserer Erkundungstour durch die Zarenmetropole an der Newa.
Im bequemen Reisebus chauffiert uns Michael bis zur im Barockstil erbauten Nikolaus-Marine-Kathedrale, die für die Seeleute der Zarenzeit errichtet wurde. Das Besondere an diesem Kirchenbau und typisch für Russland sind zwei Kirchräume, die sogenannte Unter- bzw. Oberkirche. Die Unterkirche wirkt in der Bauweise eher gedrungen und wird für die Gläubigen zum Gebet täglich geöffnet, wobei die Oberkirche lediglich an Feiertagen genutzt wird. Unser nächster Stopp ist der wohl schönste wasserumgebene Uferplatz von St. Petersburg. Auf dem Strelka Platz spazieren wir entlang und genießen die Aussicht zum Winterpalast und den steinernen Mauern der Festungsinsel Peter-und-Paul. Als Schutz gegen die schwedische Invasion begann Peter der Große 1703 mit dem Bau der Festung, in deren Mitte sich die Peter- und- Paul- Kathedrale mit der schlanken gold glänzenden Turmnadel erhebt. Geschaffen wurde dieses Bauwerk, heute die älteste Kirche der Stadt und Grablege der Romanowdynastie, vom italienisch-schweizerischen Architekten Domenico Trezzini. Die Festung wurde ab 1720 als Kasernenanlage genutzt und war eines der gefürchtetsten Gefängnisanlagen des Zarenreiches, in der auch Maxim Gorki und Fjodor Dostojewski inhaftiert waren. So viele neue Eindrücke machen hungrig und so verleben wir die Mittagpause entlang des Newski Prospektes.
Ein weiteres bedeutendes Bauwerk von St. Petersburg ist die 1848 geweihte St.-Isaak-Kathedrale. Erbaut auf dem sumpfigen Boden der Stadt, wird sie von 24000 in den Boden gerammten Holzpfählen getragen. Die Wände des Innenraums bestechen durch eine Vielzahl von Gemälden, Edel- und Schmucksteinen, Säulen aus Malachit und Lapislazuli. Wir sind umgeben von überbordendem Prunk.
Gefühlt ganz Petersburg ist heute Nacht auf den Beinen; die Jugend tanzt und schlendert über den Newski Prospekt und wir mittendrin. Ganz bequem im Reisebus werden wir bis zum Isaakplatz gebracht, laufen vorbei am Obelisk zur Schlossbrücke und stoßen bei einem Glas russischen Sekt an, um die in volksfestähnlicher Zeremonie abgehaltene Schlossbrückenöffnung über der Newa zu beobachten. Wir beenden unsere nächtliche Rundfahrt am angestrahlten Smolnyj- Kloster im russischen Barockstil.

Samstag, 11.05.2019 Smolnyi– Kloster, Eremitage und Blutskirche

Ich freue mich, dass ich Sie heute wieder gut gelaunt und voller Vorfreude auf den Tag begrüßen kann. Auch unser Reiseleiter und Chauffeur, den wir schon ins Herz geschlossen haben, erwarten uns bereits.
Unsere historische Erkundungsrunde beginnen wir mit dem Besuch des im schlichten Weiß ausgestatteten Innenraums des Smolnyi-Klosters. Katharina die Große ließ hier das erste Internat für adelige Mädchen in Russland einrichten. Angekommen in der weltberühmten Eremitage verteilt Jewgenij seine kleinen „Maschinchen" wie er die Audioguides nennt. Damit haben wir die hervorragende Chance, seinen Erklärungen durch die edlen Ausstellungsräume und kunstvoll bemalten Gänge im Eremitage-Museum zu folgen. Dieses offenbart uns eine einzigartige Sammlung russischen Mobiliars mit feinster Intarsienarbeit; wir bewundern Gemälde weltberühmter Meister, verweilen vor dem Bilde „Die stillende Madonna", laufen über die Jordan-Treppe zum Petersaal und anschließend zum 800 Quadratmeter großen Thronsaal. Von dort aus gelangen wir in die kleine Eremitage mit der goldenen Pfauenuhr. Zu besonderen Anlässen wird das Laufwerk in Gang gesetzt. Dabei schlägt der Pfau sein Rad, der Hahn kräht und die Eule verdreht ihren Kopf. Wir können dieses Wunderwerk der Technik nur bestaunen! Im Anschluß besichtigen wir die Auferstehungs- oder auch Blutkirche genannt, die zweifelsohne zu einer der schönsten Kirchen der Stadt gehört. Sie wurde exakt an der Stelle errichtet, an der Zar Alexander II. von Russland im Jahre 1881 im Zuge eines Angriffs ermordet wurde. Die farbenfrohe, im russischen Stil gestaltete Kirche ist ein echter Hingucker. Der Innenraum besticht durch Ikonenbilder, die vorwiegend aus Mosaiksteinchen zusammengesetzt worden sind.
Aus dem Russischunterricht aus vergangenen Tagen können sich vielleicht noch einige von uns an die tollen Bilder der Metrostationen in St. Petersburg erinnern und angelehnt an diese Memoiren erkunden einige Interessierte aus der Eberhardt-Reisegruppe die teilweise sehr aufwendig verzierten Stationen bis in die späten Abendstunden hinein . Mit einem russischen Wässerchen zur Stärkung beschließen wir den Abend. An dieser Stelle vielen Dank an die Herren in der Gruppe für die Einladung.

Sonntag, 12.05.2019 Ausflug nach Peterhof und Puschkin

Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein erkunden wir heute die ländliche Umgebung St. Petersburgs am finnischen Meerbusen. Hier erschuf die Zarendynastie ihre Sommerresidenzen. Peter der Große begann, angelehnt an die holländische Bauweise, mit dem Bau des Lustschlosses Monplaisir. Nach und nach dehnte sich die Parkanlage immer mehr aus. Wir bestaunen die verspielte Bauweise und die zum Lustwandeln einladende Atmosphäre, das in Goldfarben getauchte Schlossgebäude, Kaskaden, Spaßfontänen, Brunnen und Wasserspiele. Nicht minder prunkvoll und beeindruckend ist auch der Katharinenpalast, der zusammen mit den vergoldeten Kuppeln der Palastkirche eine wundervolle Einheit bildet. Eine Augenweide ist es, die Formenvielfalt der 300 Meter langen Fassade zu erfassen bis wir mit der Innenbesichtigung beginnen. Hervorzuheben sind der fulminante Thronsaal mit seinen Spiegeln und vergoldeten Kronleuchtern und natürlich das nach langer Rekonstruierungszeit wiedererstandene Bernsteinzimmer . Wir sind überwältigt von der handwerklichen Kunstfertigkeit der aus fossilem Harz gefertigten Wand - und Deckenschnitzereien.
Am späten Nachmittag und bei herrlichem Sonnenschein nehmen wir Platz an Deck eines Ausflugsbootes und „gondeln" durch die Kanäle und schippern auf der mächtigen Newa entlang. Hier ziehen nun die zahlreichen Paläste, wunderschöne Bürgerhäuser und Brücken sowie Gärten und Parkanlagen an uns vorüber. Während wir uns bei russischem Sekt und Konfekt gemütlich zurücklehnen, bemerken wir einen jungen Burschen, der uns ganz auffällig von einer Brücke aus zuwinkt, an der nächsten Brücke bemerken wir ihn wieder. Er hat sich uns auserwählt und grüßt von jeder Brücke, die wir während der gesamten Rundfahrt passieren, um uns später an der Anlegestelle wieder aufzutauchen. Sein sportlicher Ehrgeiz wird belohnt.

Montag, 13.05.2019 Rückflug nach Deutschland

Pünktlich um 05:00 Uhr werden wir vom bestellten Weckruf munter gemacht. Auch unser Reiseleiter Jewgenij, der uns mit so viel interessanten Ausführungen seine Heimatstadt nähergebracht hat, möchte uns heute Morgen „Do Swidanja" sagen. Michael, unser Buschauffeur, bringt uns entspannt zum Flughafen. Mit vielen Eindrücken und schönen Erlebnissen treten wir die Heimreise an.
Ein großes Dankeschön an Sie alle für Ihr Interesse, schön, dass ich Sie begleiten durfte. Bleiben Sie weiter neugierig, reiselustig und vor allem gesund!
Herzlichst und bis zu einem Wiedersehen
Ihre Bianka Kirsche

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