Reisebericht: Rundreise–Kombination Schottland, Nordirland und Irland

18.08. – 31.08.2019, 14 Tage Busreise Edinburgh – Stirling – Highlands – Loch Ness – Glen Coe – Glasgow – Oban – Belfast – Giant's Causeway – Derry – Glenveagh–Nationalpark – Donegal – Carrowmore – Ceide Fields – Dublin


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Schottland, Nordirland und Irland werden mit abwechslungsreicher Landschaft, Metropolen, Whisky und viel Geschichte verbunden - wir durften es auf dieser erlebnisreichen Reise erfahren.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

1. Tag Sonntag 18.08.2019 Dresen – Amsterdam / IJmuiden (882 km)


„Nach Schottland also!" Wie schon Theodor Fontane, der in seinen Reiseaufzeichnungen um 1860 begeistert vom Land ´Jenseits des Tweed´ berichtete, so reisten auch wir am heutigen Tag mit unserem Busfahrer Bernd Ihle der Firma Wies Faszinatour in den hohen Norden Großbritanniens. Die Anreise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Schottlands, Nordirlands und Irlands begann recht zeitig und führte uns über Eisenach, Kassel vorbei am Ruhrgebiet zum Hafen von Amsterdam nach IJmuiden. Unser Schiff der DFDS „Princess Seaways" erreichten wir überpünktlich am frühen Nachmittag. Nach dem Kabinenbezug stärkten wir uns beim Abendessen an einem sehr leckeren und stilvollen Buffet. Uns stand eine ruhige Überfahrt bevor.

2. Tag Montag 19.08.2019 Newcastle – Edinburgh – Tattoo (232 km)


Das Schiff „Princess Seaways" legte über Nacht 267 Seemeilen zurück und brachte uns nach Newcastle upon Tyne. Bei nur leicht bewölktem Himmel betraten wir englischen Boden. Das Beständige am Wetter in Großbritannien ist das Wechselhafte. Dies wird uns die kommenden Reisetage immer wieder begleiten. Newcastle war eine der Befestigungsanlagen am Hadrianswall. Dieser wurde unter Kaiser Hadrian zwischen Newcastle und Carlisle als römische Befestigungsmauer errichtet.
Durch den Northumberland Nationalpark erreichten wir bei Carter Bar die englisch - schottische Grenze. Dies bedeutet für einen Schotten genauso viel, wie die weißen Klippen von Dover für einen Engländer. Nach einem kurzen Blick auf die Berge der Borderregion erreichten wir Jedburgh. Diese Abteiruine ist einen von zahlreichen Abteien, welche unter David I. errichtet und während der schottischen Unabhängigkeitskriege bzw. der Reformation zerstört worden sind. Nach einer kurzen Pause setzten wir unsere Reise nach Edinburgh fort. Im Holiday Inn Hotel erwarteten uns bereits die Fluggäste sowie unsere Stadtführerin Uschi sehnsüchtig.
Mit ihr erkundeten wir die schottische Hauptstadt sowie das Edinburgh Castle. Sie zeigte uns die Neustadt, Holyrood Palace sowie die Royal Mile, die Verbindung zwischen Holyrood und Edinburgh Castle. Der Verkehr in der Stadt war trotz des Festivals recht ruhig, sodass wir relativ zügig voran kamen.
Nach dem Besuch von Edinburgh Castle fuhren wir zum Hotel zum Abendessen. Ein Höhepunkt der Reise war das Royal Military Tattoo am Abend. Pünktlich um 21:00 Uhr begann auf der Esplanade vor dem Edinburgher Schloss der traditionelle Zapfenstreich unter dem Motto „Kaleidoskop". Die 180 Dudelsackspieler sowie die einzelnen Darbietungen der verschiedenen Militärkapellen aus der ganzen Welt zusammen mit dem Farben- und Lichtspiel an der Burg zogen uns in ihren Bann. Zum Glück regnete es nicht. Nach der Vorstellung freuten wir uns natürlich auch auf unser Bett. Unser Transfer wartete wie vereinbart und brachte uns zum Hotel. Der erste erlebnisreiche Tag neigte sich dem Ende.

3. Tag Dienstag 20.08.2019 Edinburgh – Falkirk – Stirling – Newtonmore (239 km)

Gestärkt durch das kalorienreiche schottische Frühstück begannen wir unsere Weiterreise Richtung Highlands.
Vorbei an den berühmten Firth of Forth Bridges ein erreichten wir Falkirk. Zu den Brücken gehören die Eisenbahnbrücke, ein Meisterwerk des 19. Jahrhunderts sowie die beiden Straßenbrücken.
l. Das Schiffshebewerk ist durch seine Konstruktion einzigartig auf der Welt. Es handelt sich um das erste und einzige sich drehende Schiffshebewerk. Bei einer Schifffahrt erlebten wir die Funktionsweise dieses Hebewerkes und genossen einen Blick auf die Umgebung.
An den bekannten Kelpies des Künstler Andy Scott im Helix Park legten wir eine Pause ein bevor es nach Stirlling ging.
Zuerst legten wir einen Stopp unterlagen des vulkanischen Felsens mit der Burg ein. Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden sie vieles aus der langen und ereignisreichen schottischen Geschichte erzählen können. Die einstige königliche Residenz war hart umkämpft während der Unabhängigkeitskriege, da sie als mächtigste und am schwersten einzunehmende Festung Schottlands galt. Wer Stirling besaß regierte in Schottland. Als die Stewarts auf den Thron gelangten, wurde Stirling Castle ständige königliche Residenz. Das Haus Stewart prägte diesen königlichen Burgflecken über viele Jahrhunderte. In dieser Zeit wurde Stirling Palace als Meisterwerk der Renaissance errichtet. Maria Stuart wurde in der alten Schlosskapelle zur Königin gesalbt. Der Blick auf die umliegenden Hügel sowie das National Wallace Monument waren faszinierend. Pünktlich zur Besichtigung hielt der Regen auch wieder auf.
Unsere Weiterreise führte uns nach Pitlochry. Einige Gästen nutzten die Zeit zum Shoppen, andere spazierten zum Stauwerk mit der Lachstreppe am Fluss Tummel. Auf dem Weg zum Hotel fuhren wir am Blair Atholl Castle vorbei. Der Herzog verfügt noch über die einzigste Privatarmee der britischen Inseln, die Atholl Highlander. In dem typischen schottischen Hochlandhotel - Balavil - in Newtonmore bezogen wir unsere Zimmer. Den Abend konnten wir bei Livemusik im Hotel oder bei einem Spaziergang mit Suche nach Wildkatzen verbringen.

4. Tag Mittwoch 21.08.2019 Newtonmore – Loch Ness – Glen Coe – Oban (289 km)


Gestärkt durch das schottische Frühstück setzten wir unsere Weiterreise über Inverness an den Kaledonischen Kanal fort. In dieser wunderschönen Hügel- und Berglandschaft um den Loch Ness hofften wir auf Nessie. Leider vergebens...
Die Burgruine von Urquhart Castle kann auf eine bewegte Vergangenheit als Bestandteil der Great-Glen-Verteidigungslinie zurückblicken. Ein Mönch sah im 8. Jahrhundert als erster das berühmte Seeungeheuer. Trotz zahlreicher Expeditionen, z. T. mit schwerer Ausrüstung wie U-Booten, Hubschraubern und Sonarortungsgeräten, konnte das Geheimnis um Nessie nicht gelüftet werden. Auch wir konnten keinen Blick auf Nessie erhaschen.
An der Schleusentreppe in Fort Augustus konnten wir beim Schleusen zu schauen. Am Commando Memorial blieb uns der Blick auf den höchsten Berg Großbritanniens, den Ben Nevis (1344 m) leider verwehrt.
Leider war die Fahrt durch das bekannte Glen Coe mit seinen rauen und eindrucksvollen Bergen total verregnet. Aufgrund des Massakers von Glen Coe, bei dem 1692 Mitglieder der Familie MacDonald auf brutale Weise getötet wurden, wird das Tal auch „Tal der Tränen" genannt.
Nach diesem kurzen Abstecher in das berühmte Tal fuhren wir entlang der Küste weiter bis Oban ins Royal Hotel. Nach dem Bezug der Zimmer erwartete man uns bereits zum Abendessen. Nach dem Abendessen ließ sich die Sonne wieder blicken, sodass einem Spaziergang zum McCraig Tower nichts im Wege stand. Auf Initiative eines Bankiers wurde die Nachbildung des Kolosseums in Rom errichtet. Auf diese Weise wollte er die Arbeitslosigkeit 1897 in Oban bekämpfen und gleichzeitig seiner Familie ein Denkmal setzten. Nach seinen Tod blieb dieses Projekt allerdings unvollendet.

5. Tag Donnerstag 22.08.2019 Oban – Loch Lomond – Glasgow (174 km)


Leider hatten wir ab Mittag nicht sehr viel Glück mit dem Wetter. Leichter Nieselregen sollte uns begleiten. Am Morgen konnten wir allerdings Oban noch bei Sonnenschein genießen. Nach dem Koffer laden spazierten wir zur The Oban Distillery. Bei einer Führung lernten wir die Herstellung des „Lebenswassers" in einer der kleinsten und einer der ältesten Whiskybrennereien kennen. Wir konnten sogar zwei verschiedene Whiskys probieren.
Gegen Mittag verließen wir Oban und fuhren durch Argyll über den Pass of Brander, einer baumlosen Schlucht und vorbei an der Ruine von Kilchurn Castle nach Inverary.
Inverary ist ein hübscher Ort mit weißgekalkten Häusern am Ufer des Loch Fyne. Es wurde Mitte des 18. Jahrhundert auf Wunsch des Campbell Clans an der heutigen Stelle neu gegründet. Nach einem Brand im Schloss verkauften sie die Insel Iona und restaurierten dieses imposante Schloss.
Die schottische Landschaft beeindruckte uns während der Fahrt durch den Argyll Forest Park. Bei einem kurzen Fotostopp am Viewpoint „Rest and be thankful" genossen wir die Aussicht.
Am Loch Lomond, dem größten Binnensee Großbritanniens legten wir einen Stopp in dem wohl schönsten Ort am See in Luss ein. Leider bei starkem Regen.
Nach einer kurzen Fahrt mit viel Stau versehenen Fahrt erreichten wir Glasgow. Kurz vor dem Hotel legten wir einen kurzen Fotostopp beim Wissenschaftszentrum ein. Von hier hatten wir einen schönen Blick auf das „Gürteltier" Armadillo. Im Novotel Glasgow City bezogen wir unsere Zimmer. Es sollte zu Fuß zum Restaurant gehen. Bernd hatte Mitleid mit uns, da es regnete und fuhr uns zum Restaurant. Danke! Im O´Neill´s Restaurant nahmen wir das Abendessen ein und ließen den Tag bei Pubstimmung ausklingen.

6. Tag Freitag 23.08.2019 Glasgow – Belfast (139 km)


Der Vormittag stand ganz im Zeichen der größten Stadt Schottland Glasgow. Mit Claudia unternahmen wir einen Spaziergang vom Georges Square zur Kathedrale. Wir bewunderten die berühmte Treppe im Rathaus von Glasgow sowie dem Wappen des Stadtpatron, dem Heiligen Mungo. Vorbei an der Universität erreichten wir die St. Mungo Kathedrale sowie die Nekropole. Nach einer kurzen Freizeit fuhren wir noch zum Glasgow Green mit dem berühmten Terrakottabrunnen sowie der ehemaligen Teppichfabrick.
Gegen Mittag verließen wir Glasgow, um nach Cairnryan zu gelangen. Unser Weg führte uns durch die Grafschaft Ayrshire, welche durch den bekannten schottischen Dichter Robert Burns bekannt wurde. Am Strand von Girvan legten wir eine Mittagspause ein. Pünktlich erreichten wir den Hafen. Nach einer gut zweistündigen Überfahrt über die Irische See erreichten wir den Hafen von Belfast. Angekommen in Belfast fuhren wir durch die Stadt zu unserem Hotel Holiday Inn. Nach dem Abendessen hatten wir durch das zentral gelegene Hotel die Möglichkeit den Abend in einem Pub ausklingen zu lassen. Leider mussten wir von Bernd und unserem Bus Abschied nehmen. Aufgrund der Gesetzmäßigkeiten standen bei ihm jetzt zwei freie Tage auf dem Programm. Er fuhr weiter nach Letterkenny und konnte sich erholen.

7. Tag Samstag 24.08.2019 Belfast (43 km)


Endlich konnten wir den Tag mal ohne Koffer packen starten. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der nordirischen Hauptstadt. Mit Sean von Boyce Travel starteten wir den heutigen Tag in Belfast. Zuerst besuchten wir das 2012 eröffnete Titanic Museum. Dieses Museum nahm uns mit auf eine Zeitreise durch die Industriegeschichte von Belfast. In der einst bedeutenden Werft von Harland & Wolf wurde nicht nur die Titanic gebaut, sondern viele anderen Passagierschiffe. Im Anschluss entdeckten wir das Dock, in dem die Titanic gebaut wurde. Diese im Original erhaltene Doch der Harland & Wolf Werft war recht interessant und Claudia konnte uns auch einige Details erzählen. Die Titanic war in Ordnung als Belfast verließ. Sie war von Iren gebaut und von Engländern versenkt worden. Die Mittagspause konnten wir im Cafe der HMS Carolina, einem Schiff aus dem ersten Weltkrieg, welches die Schlacht im Skakerag überstanden hatte, einlegen. Bei Blechgeschirr und Kombüsenatmosphäre passte dies perfekt zum heutigen Vormittag. Am Nachmittag erwartete uns unsere Stadtführerin Bibi zur Stadtrundfahrt durch Belfast. Mit viel Humor und Wissen zeigte sie uns das Rathaus mit seinen zahlreichen Denkmälern, Westbelfast mit den verschiedenen Friedensmauern und -toren, das nordirische Parlament Stormont sowie die Universität in Südbelfast.
Mit vielen Eindrücken von Belfast kehrten wir in unser Hotel zurück und genossen unser Abendessen.

8. Tag Sonntag 25.08.2019 Belfast – Antrim Küste – Derry – Letterkenny (237 km)


Nach dem reichhaltigen Frühstück starteten wir zu einer landschaftlich sehr vielfältigen Reise entlang der Antrim Küste mit Sean von Boyce Travel. Dieser Küstenabschnitt war geprägt durch die zahlreichen Glens (Flusstäler), langen Stränden, reizvollen Dörfer sowie steilen Basalt- und Kalksteinfelsen. In der Ferne konnten wir sogar die schottische Küste, Mull of Kintyre erblicken. Nach kurzen Aufenthalten in Portaneery mit Blick auf die Hängebrücke Carrick o Reede Rope Bridge erreichten wir pünktlich den Giant´s Causeway, den Damm des Riesen. Dieser Giant´s Causeway war ein landschaftlicher Höhepunkt unserer Reise. Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Der Legende nach wurde er von einem Riesen namens Fionn mac Cumhaill errichtet, damit sein schottische Kollege trockenen Fußes nach Irland gelangen konnte. Die wissenschaftliche Erklärung ist viel nüchterner. Vor ca. 60 Millionen Jahren infolge von Vulkanausbrüchen und deren Nachwirkungen entstanden diese ca. 37000 vieleckigen Basaltsäulen. Bei schönem Wetter konnten wir die einzelnen Felsformationen bewundern.
Noch ein Stück entlang der Küste mit dem Blick auf Dunluce Castle fuhren wir weiter in die „Stadt mit dem Schrägstrich" Derry / Londonderry. Hier entdeckten wir während eines Spazierganges die Altstadt von Derry / Londonderry. Die Stadt ist umgeben von einer 1,6 km langen Stadtmauer. Wir spazierten über den Hauptplatz (The Diamond) zum Butcher´s Gate. Entlang der Stadtmauer erreichten wir das Rathaus. Im Rathaus befinden sich der wunderschöne holzgetäfelte Ratssaal mit der größten Orgel Nordirland sowie 23 Buntglasfenster.
Unser Domizil für die kommende Nacht sollte das Mount Errigal Hotel in Letterkenny sein. Wir bedankten uns bei Sean für die sichere Fahrt.

9. Tag Montag 26.08.2019 Letterkenny – Glenveagh Nationalpark (149 km)


Unser heutiger Tagesausflug führte uns in den Glenveagh Nationalpark sowie an die Atlantikküste bei Portnoo / Naran. Bei diesem Naturschutzgebiet handelt es sich um eine Moor-, Heide- und Waldlandschaft um den Lough Veagh. Ein romantisch gelegenes Schloss war das Ziel unseres Ausfluges. Der Unternehmer John Adairs kaufte im 19.Jh. mehrere Grundstücke auf, vertrieb deren Pächter und baute dieses Schloss. Seine Frau sowie die folgenden Besitzer ließen die Parkanlagen anlegen bzw. vergrößern. 1975 ging dieses Anwesen in den Besitz des irischen Staates über. Im Schloss lauschten wir den Ausführungen Claudia über die Räumlichkeiten. Es war zwar ein trockener Tag, aber leider ohne Fernsicht.
Vorbei am höchsten Berg des Co. Donegal, dem Mount Errigal sowie entlang ausgedehnter Moorlandschaften erreichten wir die Atlantikküste bei Portnoo / Narin. Hier konnten wir uns bei einem Strandspaziergang die Meeresluft um die Nase wehen lassen. Einige probierten ein Eis oder einen Irish Coffee. Durch die abwechslungsreiche Landschaft des County Donegal fuhren wir wieder zurück in Mount Errigal Hotel nach Letterkenny.

10. Tag Dienstag 27.08.2019 Letterkenny – Donegal – Drumcliff – Ballina (185 km)


Die Weiterreise führte uns zuerst in die Ortschaft Donegal. Am Hauptplatz befindet sich das Denkmal an die Vier Meister, welche die „Annalen des irischen Königreiches" (irische Version der Geschichte des Landes). Leider regnete es während des kurzen Aufenthaltes in Donegal. Im Donegal Castle wurden wir zu einer sehr interessanten Führung erwartete. Dieses Schloss wurde erst in den 1990er Jahren wieder restauriert.
Heute tauchten wir in die prähistorische Geschichte Irlands ein. Dies begann mit einem Stopp am Kammergrab in Creevykell. Dies gehört zu den größten seiner Art in Irland.
Einer der berühmtesten irischen Schriftsteller wurde in Drumcliff begraben - William Butler Yeats. Auf diesem Friedhof befindet sich nicht nur sein Grab, sondern auch der Rest eines Rundturms sowie ein interessantes keltisches Kreuz.
In Carrowmore, einem der größten megalithischen Friedhöfe Irlands erfuhren wir mehr über die Besiedlung der ersten Menschen in Irland sowie die Errichtung der Dolmen und Steinkreise. Leider war der Besuch durch den Regen etwas getrübt. Die umliegenden Berge konnten wir leider nicht sehen.
Entlang der Küste vom County Mayo mit einem Zwischenstopp in Inishcrone erreichten wir Ballina. Inishcrone ist bekannt durch ein Seealgenbad bekannt. Dieses Bad befindet sich bereits in der fünften Generation und wird heute noch von vielen Gästen genutzt. Die stürmische See sowie der leichte Regen ließen uns nur kurz verweilen. Im Hotel Downhill Inn in Ballina wurden wir bereits erwartet. Nach einem sehr schmackhaften Abendessen konnten wir den Abend bei irischer Livemusik ausklingen lassen.

11. Tag Mittwoch 28.08.2019 Tagesausflug Ceidhe Fields und Achill Island (246 km)


Der heutige Tagesausflug sollte landschaftlich einer der schönsten werden. Zuerst besuchten wir in Killala den über 20 m hohen Rundturm. Diese Rundtürme wurden innerhalb von Klosteranlagen gebaut und dienten als Glocken- und Wachturm sowie als Zufluchtstätte. Dieser in Killala war aufgrund seiner Höhe und seiner Erhaltung beeindruckend.
In Ceidhe Fields wurden wir um 10 Uhr zur Führung erwartet. Hier handelt es sich um das älteste Siedlungsgebiet aus der Steinzeit, welches durch das Moor konserviert wurde. Es ist nachweisbar, dass vor 5000 v. Chr. hier Menschen Ackerbau betrieben und die Landschaft mit Steinmauer abgegrenzt haben. Durch diverse Klimaveränderungen verließen die Menschen dieses Gebiet und es entstand im Laufe der Jahrtausende eine Moorlandschaft. In den 1930er Jahren wurden beim Torf stechen diese Mauern entdeckt und später archäologisch untersucht. Seit 1993 befindet sich ein sehr interessantes Besucherzentrum auf diesem Gelände. Die Ausstellung gab Aufschluss über die erste Besiedlung, die Entstehung des Moores sowie die Klimaveränderung.
Entlang der Küste und durch die ausgedehnten Moorlandschaften erreichten wir zur Mittagspause das Ballycroy Nationalparkzentrum. Hierbei handelt es sich um eines der letzten großen Regenmoore Irlands. Achill Island, die größte Insel Irlands empfing uns mit starkem Regen. Am Ende der Insel, an einem der schönsten Strände Irlands - Keem Bay - hatten wir wieder Glück und konnten trocken die traumhafte Landschaft genießen. Auf dem Rückweg fuhren wir vorbei am Deserted Village und legten einen kurzen Stopp am Heinrich Böll Cottage ein. Achill Island wurde durch sein „Irisches Tagebuch" bekannt. Er verbrachte viele Jahre in Irland und beschrieb die Lebensweise seiner Zeit auf der grünen Insel.
Durch die Landschaft des County Mayo entlang der engen Straßen kehrten wir zum Hotel zurück. Bernd war froh, als er wieder in Ballina war. Auch heute konnten wir nach dem Abendessen bei Livemusik den Abend ausklingen lassen.

12. Tag Donnerstag 29.08.2019 Ballina – Dublin (282 km)


Heute stand Dublin, die irische Hauptstadt auf dem Programm. Doch erstmal mussten wir 240 km fahren. Wir durchquerten den County Meath. Hier befinden sich die bekanntesten prähistorischen Zeugnisse Irland wie Newgrange und Dowth sowie der berühmte Hill of Tara sowie die Zisterzienserabtei Melinfont. Im Phoenix Park, dem größten Stadtpark weltweit legten wir am Besucherzentrum eine Pause ein.
In der Nassau Street erwartete uns unser Stadtführer William Stadtrundfahrt. Wir erfuhren viel Wissenswertes und entdeckten die Hauptsehenswürdigkeiten der irischen Hauptstadt. Vorbei an den berühmten Dublin Doors erreichten wir die St. Patrick´s Kathedrale sowie das Papst Kreuz im Phoenix Park.
Am Nachmittag besuchten viele Gäste das Guiness Storehouse und einige das berühmte Book of Kells im Trinity College. In der alten Bibliothek befinden sich das berühmte Book of Kells (Buch der vier Evangelien) sowie die älteste Harfe Irland. Der Long Room ist der schönste Raum mit 200000 Handschriften.
Andere Gäste wollten lieber das Guiness Storehouse besuchen. Auch für sie bestand die Möglichkeit in die Geheimnisse des irischen Bieres eingeweiht zu werden. Von der Gravity Bar genossen sie nicht nur ein Guiness, sondern auch einen schönen Blick auf Dublin.
Mit den zahlreichen Eindrücken der irischen Hauptstadt im Gepäck fuhren wir zu unserem The Croke Park Hotel am Croke Park Stadion.

13. Tag Freitag 30.08.2019 Dublin – Hull (372 km)


Heute hieß es zeitig aufstehen, denn unsere Fähre sollte bereits 08:10 Uhr Dublin verlassen. Leider war sie 45 min verspätet. Die 107 km langen Überfahrt über die Irische See fuhren wir mit der Stena Adventure.
Einen kurzen Stopp legten wir in Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllandysiliogogogoch ein. Er bedeutet: „St. Marienkriche am Teich der weißen Haselsträucher in der Nähe des schnellen Strudels an der roten Grotte der Kirche des heiligen Tysilio." Dieser lange Ortsname mit 58 Buchstaben beruht auf einer Erfindung, um Touristen anzulocken. Bernd machte wie immer seinen Kontrollgang um den Bus und bemerkte den großen Metallbolzen im Reifen. Reifenwechsel war angesagt und das in 30 min.
Ab Chester erwarteten uns nur noch Staus. Wir konnten sie erfolgreich umfahren, obwohl auch auf diesen Strecken recht viel Verkehr war. Um Manchester herum ging dann gar nichts mehr. Wir fingen langsam an zu bangen - erreichen wir unsere Fähre?! Zum Glück konnte Claudia auch fahren. Am Rasthof Birch wurde gewechselt und weiter ging es zum Terminal nach Hull. Wir hatten noch 15 min Aufschub erreichen können. Allen von uns viel ein Stein vom Herzen als wir die Bordkarten in der Hand hielten. Ein Hotel in Kingston upon Hull war bereits durch Eberhardt Travel vorreserviert worden. Zum Glück benötigten wir dies nicht.
Die „Pride of Hull" von P&O Ferries brachte uns von Hull nach Rotterdam. Nach dem Bezug der Kabinen stand uns nicht nur ein Abendbuffet, sondern auch eine ruhige Überfahrt bevor. Wir waren noch nie so gerne auf diesem Schiff.

14. Tag Samstag 31.08.2019 Rotterdam – Dresden


Fast pünktlich legten wir in Rotterdam an und begannen unsere Rückreise.
Wir hoffen, dass Sie in Ihrem Gepäck zahlreiche Eindrücke von Schottland und der grünen Insel mit nach Hause genommen haben. Herzlichen Dank, dass Sie mit Eberhardt Travel gereist sind, und wir Ihnen Schottland und Irland näher bringen durften. Bleiben Sie weiterhin recht neugierig, reiselustig und vor allem gesund, um noch weitere Reisen durchführen zu können. Bis dahin verbleiben wir mit herzlichen Grüßen Ihr Busfahrer Bernd Ihle sowie Ihre Claudia Bernhardt.

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