Reisebericht: Rundreise Dänemark, Südschweden und Insel Bornholm

03.07. – 10.07.2023, 8 Tage Busreise an der Ostsee: Rostock – Gedser – Köge – Kopenhagen – Malmö – Kalmar – Insel Öland – Ystad – Insel Bornholm – Erbseninseln – Sassnitz


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Der Hitzewelle in Deutschland entfliehen und trotzdem den Sommer genießen? Auf nach Skandinavien! Auf dieser Reise in den Süden Dänemarks und Schwedens lernen wir die Lieblingsurlaubsinseln Öland und Bornholm kennen, durchstreifen die dichten Wälder Smålands und treffen Schwedens König des Waldes. Wir schnuppern aber auch Stadtluft in den Metropolen Kopenhagen und Malmö und wandeln auf historischen Pfaden in Kalmar und Ystad.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

Tag 1 Anreise nach Dänemark

Unsere gemeinsame Reise startet schon früh am Flughafen in Dresden und führt uns dann über Leipzig, westlich vorbei an Berlin und bis nach Rostock. Am frühen Nachmittag geht es dann auf die Hybridfähre Copenhagen der Scandlines, die uns innerhalb zwei Stunden über die Mecklenburger Bucht nach Gedser auf der dänischen Insel Falster bringt. Über die spektakuläre Farø-Brücke gelangen wir nach Seeland, die größte der dänischen Halbinseln, auf der sich ganz im Osten auch die Hauptstadt Kopenhagen befindet. Unser Weg führt uns heute allerdings nur bis nach Køge, eine Kleinstadt mit einem schönen mittelalterlichen Stadtkern. Unser Hotel liegt direkt an der Køge Bucht und lässt in der Ferne schon die Skyline von Kopenhagen erkennen.
Beim leckeren Abendbuffet kommen wir alle zum ersten Mal richtig ins Gespräch mit den Mitreisenden und lassen den ersten Abend unserer Reise hyggelig – das dänische Wort für gemütlich – ausklingen.

Tag 2 Metropolregion Kopenhagen–Malmö

Am nächsten Morgen starten wir früh in Richtung Kopenhagen, doch natürlich lässt es sich nicht vermeiden, dass wir ein wenig vom Berufsverkehr der Großstadt mitbekommen. Unser erstes Ziel ist das Rathaus mitten in der Stadt und der daneben gelegene Freizeitpark Tivoli. Hier treffen wir unsere Stadtführerin Christa. Die gebürtige Schweizerin wird uns in den nächsten Stunden ihre Wahlheimat näherbringen. Zunächst fahren wir in Richtung des Stadtteils Christianshavn, welcher ab 1619 im Auftrag König Christian IV. aufgebaut wurde und mit seinen Kanälen und Kontorhäusern an vielen Stellen an Amsterdam erinnert. Heute ist das Stadtviertel sehr beliebt bei jungen Menschen, früher befand sich hier unter anderem das Gefängnis für Straftäter aus Grönland, denn dort gab es kein Gefängnis. An der Börse vorbei erreichen wir dann die Christiansborg, eines der zahlreichen Schlösser Kopenhagens und sitz der Regierung. Hier unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und sehen uns unter anderem eine Statue Christians IV. an, der buchstäblich die Stadt auf den Kopf gestellt hat. Im Anschluss geht es ein mal quer durch die Stadt, vorbei an Schloss Amalienborg und dem Nyhavn. Natürlich besuchen wir auch das Wahrzeichen der Stadt, die kleine Meerjungfrau, die frei nach Hans Christian Andersen im Hafenbecken weilt. Dass sie auch eine jüngere Schwester hat, wissen allerdings die wenigsten. Ganz in der Nähe des Kreuzfahrtanlegers befindet sich die Kunstinstallation "The Genetically Modified Paradise" des dänischen Professors Bjørn Nørgaard – wir sind uns jedoch einig, dass uns das weniger abstrakte Original doch besser gefällt. Wir fahren weiter durch die Innenstadt, vorbei an Schloss Rosenborg und schauen uns noch gemeinsam die Domkirche an. Einen kurzen Regenguss später verabschieden wir uns dann auch schon von Christa und wer möchte, kann nun zu einer Kanalrundfahrt mit dem Boot starten – die Sonne scheint wieder für uns.
Am Nachmittag geht es für uns dann per Öresundverbindung hinüber nach Schweden. Die insgesamt 16 Kilometer lange Strecke, die die Kooperation Dänemarks und Schwedens in er Metropolregion Kopenhagen-Malmö sehr vereinfacht, wurde am 1. Juni 2000 eingeweiht und ist bis heute eines der wichtigsten Bauprojekte Skandinaviens. Die Öresundbrücke mit ihren 7845 Metern ist eine der längsten Brücken Europas und wird sowohl vom Straßenverkehr als auch vom Bahnverkehr genutzt.
Angekommen in Malmö werden wir schon von unserer Stadtführerin Rosemarie erwartet. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang in der Altstadt und sehen uns das Rathaus, den Großmarkt und den Kleinmarkt mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern an. Neben der mittelalterlichen Burg hat die ehemalige Industriestadt und zweitgrößte Stadt Schwedens aber auch jede Menge modernes zu bieten. Nachdem die Schwerindustrie ab den 1960er Jahren immer mehr zurückging musste man sich neu erfinden – heute ist Malmö Dienstleistungszentrum, Universitätsstadt und kulturelles Zentrum der historischen Provinz Skåne. 2005 hat die Stadt dann mit dem Bau des sogenannten Turning Torso des spanischen Architekten Santiago Calatrava ein neues Wahrzeichen bekommen. Das kombinierte Wohn- und Bürogebäude ist mit einer Höhe von 190 Metern und 54 Etagen der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und das dritthöchste Wohngebäude Europas.
Am frühen Abend checken wir dann ein in unser Hotel mitten im Zentrum und lassen die Eindrücke des Tages beim Abendessen Revue passieren.

Tag 3 Durch den grünen Süden: Skåne und Småland

Heute folgt Kontrastprogramm zum gestrigen Städte-Hopping, wir erleben Schweden von der typischen Seite. Doch zunächst führt uns der Weg in die nahegelegene Universitätsstadt Lund. 1666 wurde hier die zweite Universität Schwedens gegründet und die im 13. Jahrhundert erbaute Domkirche ist noch immer die größte und eine der wichtigsten Kirchen Skandinaviens. Bis 1588 gehörte Lund, wie die ganze Provinz Schonen zum dänischen Königreich, also haben wir es theoretisch auch mit einer dänischen Kirche zu tun. Der charmante Guide Samuel begrüßt uns, und führt uns mit vielen interessanten Erklärungen durch die romanischen Gemäuer. Besonders spannend sind das gotische Chorgestühl, das mindestens norddeutsche Vorbilder hat – wenn es nicht direkt importiert wurde – und die Krypta der Kirche. Dort hören wir auch die Geschichte des Riesen Finn, der für den Bau des Gotteshauses verantwortlich sein soll. Wie so oft ist es diese Art Geschichten, die bei Zuhörern jeden Alters das größte Interesse finden. Zum Abschluss dürfen wir noch die einzige funktionsfähige astronomische Uhr Skandinaviens bewundern, sie wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts installiert und zeigt nicht nur die Uhrzeit in 24 Stunden, sondern auch die Mondphasen, Tierkreiszeichen und einen Kalender.
Nach der Besichtigung fahren wir weiter zum nahegelegenen Bosjökloster, welches im Jahr 1080 von Benediktinerinnen gegründet wurde.
Während der dänischen Reformation wurde das Nonnenkloster geschlossen und das Anwesen wurde dänischer Kronbesitz. Nach mehrern Besitzerwechseln gehört das pittoreske Landgut seit Anfang des 20. Jahrhunderts der Familie Bonde, welche sich sehr engagiert um den Erhalt bemüht. Vom Familienoberhaupt höchst persönlich werden wir über das Gelände geführt und erfahren jede Menge Wissenswertes über die Geschichte, die Landwirtschaft und natürlich auch über den wunderbaren Rosengarten. Im Anschluss bleibt noch Zeit für eine Mittagspause, bevor wir dann zu unserer Fahrt durch die Wälder von Skåne und Småland aufbrechen. Zeitweilig gibt es ein paar kleine Regenschauer zu verbuchen, aber dennoch genießen wir die Fahrt durch die herrliche Natur. Am Nachmittag folgt dann noch ein kleines Highlight: im Grönåsens Elchpark können wir dem König des Waldes ganz nah kommen. Seit 1994 existiert das Familienunternehmen als einer der größten Elchparks Schwedens und ermöglicht es jung und alt das schwedische Lieblingsmaskottchen gefahrlos kennenzulernen – denn für die etwa 400.000 freilebenden Elche stellen Autos die einzige echte Gefahr da, und umgekehrt ist eine Elchbegegnung für einen Kraftfahrer meist auch kein spaßiges Erlebnis. Wir genießen also die gemütliche Version und freuen uns besonders darüber, dass wir den Nachwuchs als erstes kennenlernen dürfen. Elchbabys sind aber auch süß...
Aufgrund dessen, dass der Elch keine natürlichen Feinde hat, werden jedoch auch jedes Jahr Tiere geschossen, welche dann im Anschluss, unter anderem, zu Wurst weiterverarbeitet werden. Es darf also das Grillen einer leckeren Elchwurst bei unserem Besuch nicht fehlen.
Am Abend erreichen wir dann unser Hotel in Kalmar, welches wir für die nächsten beiden Nächte beziehen.

Tag 4 Kalmar und die Lieblingsinsel der Schweden

Von unserem Hotel sind es nur wenige Minuten mit dem Bus bis ins Zentrum von Kalmar, hier treffen wir auf Reiseleiter Stephan, der heute mit uns den Tag verbringen wird. Zunächst verlassen wir die Stadt und fahren über die 1972 fertiggestellte 6,072 Kilometer lange Ölandbrücke. Da die Öresundbrücke ja ein Gemeinschaftsprojekt mit Dänemark ist, ist die Ölandbrücke noch immer die längste Brücke Schwedens und erleichtert Einwohnern und Urlaubern das Leben ungemein.
Die 130 Kilometer lange Insel ist die zweitgrößte des Landes und hat eine ganze Menge zu bieten. So ist es kein Wunder, dass jährlich tausende Schweden hier ihren Urlaub verbringen, sogar die Königsfamilie residiert im Sommer auf Schloss Solliden im Norden der Insel.
Im Informationszentrum direkt an der Brücke sehen wir uns auf einem großen Modell an, was uns heute alles erwartet, dann starten wir auf den Küstenstraße nach Süden. Zunächst sehen wir uns drei der noch erhaltenen von einst hunderten Windmühlen an. Diese waren früher ein Zeichen von Macht und Reichtum und erleichterten den Bauern die Arbeit. Gleich in der Nähe befinden sich auch einige Hügelgräber, die von der Besiedlung in der Eisen- und Bronzezeit zeugen.
Entlang der Karstlandschaft des Sture Alvaret fahren wir weiter bis wir die Christian XXI.-Mauer erreichen. Der König erklärte Öland zu seinem Jagdgebiet und ließ die Mauer errichten, um Konflikte mit den ortsansässigen Bauern beizulegen, die wenig begeistert davon waren, dass Hirsche und Rehe ihre Ernte fraßen und zertrampelten – die Mauer half jedoch auch nur wenig, da sie zu niedrig war um die Tiere daran zu hindern, darüber zu springen.
Wir passieren nun das königliche Gut Ottenby und erreichen schließlich die Südspitze der Insel. Hier befindet sich der älteste und höchste Leuchtturm Schwedens, der Långe Jan. Wer möchte kann ganz nach oben steigen und die Aussicht genießen.
Die Mittagspause verbringen wir mitten im Sture Alvaret, sodass wir die Möglichkeit haben, uns die besondere Landschaft noch einmal genauer anzusehen. Anschließend geht es dann weiter zu den zwei bekanntesten Windmühlen der Insel: der Kvarnkungen ist die größte Bockwindmühle und die Drottning ist die größte Holländermühle.
Unseren letzten Abstecher machen wir durch das landwirtschaftliche Gebiet im Zentrum der Insel bis zu den Überresten einer der eisenzeitlichen Festungen die heute noch zu finden sind. Die Gråborg hat einen Durchmesser von über 200 Metern und fungierte vermutlich zunächst als Fluchtburg und später als Einfriedung für ein ganzes Dorf.
Zurück auf dem Festland sehen wir uns natürlich noch Kalmar etwas genauer an. Die Kleinstadt war einst Schauplatz eines der wichtigsten Ereignisse der skandinavischen Geschichte: 1397 einte Königin Margarete von Dänemark ihr Königreich mit Schweden und Norwegen zur sogenannten Kalmarer Union. Ziel war es, sich gegen Feinde, vor allem gegen die gefürchtete Soldatenflotte der Hanse, verteidigen zu können. Bis 1588 hielt der Bund an, dann zog Gustav Wasa nach Kalmar und erklärte Schweden für unabhängig.
Von den glanzvollen Zeiten zeugt die prächtige Altstadt auf der Insel Kvarnholmen, die wir uns zusammen mit Stephan noch bei einem gemeinsamen Spaziergang ansehen. Anschließend bleibt noch Zeit für ein paar individuelle Erkundungen oder eine typisch schwedische Fika – eine Kaffeepause.
Am Abend fahren wir dann zurück zu unserem Hotel, wo wir noch eine weitere Nacht verbringen.

Tag 5 Über Karlskrona und Ystad nach Bornholm

Wir verlassen Kalmar heute Richtung Süden und fahren entlang der Ostseeküste bis nach Karlskrona. Die Stadt ist bis heute geprägt von ihrer militärischen Vergangenheit, denn sie wurde im 17. Jahrhundert als Hauptstützpunkt der schwedischen Admiralität gegründet. Bis heute verteilen sich die Stadtteile auf 30 kleinen Inseln. Wir legen einen Stopp an am Stortorget, dem einzigen Großmarkt in Schweden, der vom barocken Baustil geprägt ist. Von hier aus unternehmen wir einen Spaziergang zur Admiralskirche – hier begrüßt uns eine lebensgroße Holzfigur, die Rosenbom genannt wird. Er fungiert als Spendenbox für Almosen, die man einwirft, indem man seinen Hut nach oben klappt. Der Legende nach soll Mats Rosenbom im Winter 1717 als Bettler durch Karlskrona gezogen sein und neben Geldspenden auch eine Menge Schnaps erhalten haben. Wenn er dann zum Dank seinen Hut zog, fiel der ihm hinunter, sodass ein Admiral ihn aufhob und ihn ihm wieder aufsetzte. Ein Tischlermeister soll über den Besuch des betrunkenen Rosenbom wenig begeistert gewesen sein und soll ihn davongejagt haben, woraufhin der Bettler verschwand und am nächsten Morgen erfroren aufgefunden wurde. Aus Reue soll der Tischlermeister die Holzfigur geschaffen haben.
In Selma Langerlöffs Kinderbuch „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ unterhält sich Nils mit dem Rosenbom in Karlskrona, so ist auch ihm ein kleines Denkmals ganz in der Nähe der Kirche gewidmet.
Unsere Mittagspause verbringen wir in dem kleinen Küstenort Åhus, der vor allem für die Herstellung von Absolut Wodka bekannt ist. Wir machen jedoch keine Alkoholverkostung, sondern begnügen uns mit Würstchen und Eis bevor wir die letzten Kilometer nach Ystad antreten.
Die kleine Hafenstadt ist vor allem als Kulisse der Krimi-Romane des Schriftstellers Henning Mankell bekannt. In 12 Büchern klärt Kommissar Wallander Mordfälle in der pittoresken Kleinstadt auf. Durch die Fernsehserie die ab 2005 aufgenommen wurde, kommen heute immer noch zahlreiche Fans in die Stadt, um die echten Drehorte zu sehen. Stadtführerin Karin bringt uns ihre Wahlheimat bei einem kleinen Spaziergang etwas näher.
Am späten Nachmittag geht es dann auf die Fähre in Richtung Bornholm. Nur 37 Kilometer trennen die dänische Insel an der engsten Stelle von der schwedischen Küste. Für uns sind es immerhin etwa 70 Kilometer, die wir in knapp zwei Stunden zurücklegen. Am Abend erreichen wir dann den Hafen der Inselhauptstadt Rønne. Von hier aus brauchen wir noch eine halbe Stunde um Bornholm einmal in der breite zu queren und unser Hotel am Strand von Balka zu erreichen.
Wir beziehen unsere Zimmer und richten uns für die nächsten drei Nächte hier ein, bevor wir am leckeren Abendbuffet den Tag beschließen.

Tag 6 Die Lieblingsinsel der Dänen

Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir zu unserer Erkundungstour auf Bornholm. Die 588km² große Insel hat eine ganze Menge zu bieten, sowohl landschaftlich, als auch kulturell und kulinarisch. Zunächst fahren wir ganz in den Süden, wo wir in den Dünen der Dueodde einen kleine Spaziergang unternehmen, bevor die ersten Busse mit Kreuzfahrttouristen eintreffen. Anschließend fahren wir in die kleine Gemeinde Østerlars, wo sich die größte der vier noch erhaltenen mittelalterlichen Rundkirchen befindet. Die Kirche, die dem Heiligen Lars geweiht ist, wurde vermutlich schon im 13. Jahrhundert erbaut und ist ganz offensichtlich als Wehrkirche konzipiert: meterdicke Mauern und Schießscharten in den oberen Geschossen sprechen eine deutliche Sprache. Glaubt man den örtlichen Legenden, soll die Kirche sogar als Versteck für den Schatz der Tempelritter gedient haben.
Wir fahren nun weiter die Ostküste hinauf, passieren die Örtchen Gudhjem und Allinge und erreichen den nördlichen Teil der Insel, der vor allem von Wald und Granitgestein dominiert wird. In einem alten Steinbruch befindet sich mit dem Opalsee einer der zahlreichen Süßwasserseen. Wir legen hier einen kleinen Stopp ein und beobachten die mutigen Urlauber, die sich mit einer Seilrutsche ins kalte Nass befördern lassen.
Nur ein kleines Stück weiter befinden sich die Überreste der herrschaftlichen Festung Hammershus. Die Ruine zählt als größte zusammenhängende mittelalterliche Wehranlage Skandinaviens und wurde schon im 13. Jahrhundert erbaut. Viele Jahrhunderte stand sie unter der Leistung des Erzbischofturms Lund und diente zur Verteidigung der Insel gegen Invasaionen der Schweden und der Hanse. Ab dem 18. Jahrhundert bezogen die Landvögte bequemere Landgüter im Zentrum der Insel und die Festung verlor an Bedeutung, sodass diese als Steinbruch missbraucht wurde. 1822 erklärte das dänische Könighaus die Festung zum Denkmal und unterband damit den weiteren Abbruch.
Zum Mittag geht es weiter nach Hasle, wo sich eine der noch etwa zehn verbliebenen Räuchereien Bornholm befindet. Traditionell wird hier schon seit Jahrhunderten Fisch geräuchert und damit haltbar gemacht. Eine Spezialität ist die „Sonne über Gudhjem“ - geräucherter Bückling auf Butterbrot mit grobem Salz, Schnittlauch, Radieschen und Zwiebeln, übergossen mit einem Eigelb. Nach der Stärkung geht es dann weiter in die Inselhauptstadt Rønne. Wir bummeln durch die Gassen mit bunten Fachwerkhäusern, bewundern die blühenden Stockrosen und genehmigen uns ein Eis in der Fußgängerzone, der am Samstag Nachmittag recht ruhigen Innenstadt.
Unser letztes Ziel des Tages ist Svaneke. Der Ort liegt an der Ostküste und besticht durch sein Zentrum mit kleinen Fachwerkhäusern und zahlreichen Geschäften. Unter anderem besuchen wir die Bonbonkocherei, wo noch nach altem Rezept viele süße Leckereien hergestellt werden.
Am Abend kommen wir zurück zu unserem Hotel und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Tag 7 Ausflug auf die Erbseninseln

Die gesamte Gruppe hat sich entschieden, bei herrlichem Wetter am fakultativen Ausflug auf die Erbseninseln teilzunehmen. Die kleine Inselgruppe liegt etwa 18 Kilometer östlich von Bornholm und sieht auf der Karte im Vergleich tatsächlich aus wie eine Hand voll Erbsen, die ins Meer geworfen wurden. Insgesamt haben die drei größeren Insel Christiansø, Frederiksø und Græsholm, sowie einige kleine Felsen nur eine Fläche von etwa 36 Hektar und unterstehen als Festung direkt dem Verteidigungsministerium.
Von Gudhjem aus bringt uns die MS Ertholm in einer knappen Stunde hinaus nach Christiansø, den östlichsten Punkt Dänemarks. Die größte der Inseln ist mit einer Brücke verbunden mit Frederiksø. Auf befestigten Wegen können wir entlang der Mauern der im 17. Jahrhundert errichteten Festung spazieren und bei strahlendem Sonnenschein die Aussicht genießen. Die 93 Einwohner, die fest auf den Inseln wohnen, scheinen sich nicht an den Tagestouristen zu stören, die neugierig quasi durch ihre Vorgärten stolpern. Hier schließt niemand seine Haustür ab, es gibt auch weder Klingeln noch Briefkästen und alles macht einen recht entspannten Eindruck.
Nach der Besichtigung des ehemaligen Gefängnisses, das heute eine Pension ist, und der beiden Wehrtürme sind wir dann aber doch recht froh, nach Bornholm zurückkehren zu können.
In Gudhjem angekommen genießen wir noch ein wenig die Urlaubsatmosphäre des Hafenörtchens und fahren schließlich zurück nach Balka Strand, um dort den Nachmittag des letzten Tages auf der Insel noch ausgiebig für ein Bad in der Ostsee oder im Pool zu nutzen.
Zum Abendessen erwartet uns heute zum Abschluss noch einmal ein großzügiges Buffet.

Tag 8 Heimreise

Früh startet der letzte Tag unserer Reise, denn die Fährgesellschaft stellt sich leider nicht auf die Wünsche der Urlauber ein. Der Bus wird schon vor dem Frühstück beladen, sodass wir dann, immerhin mit vollem Magen, gleich aufbrechen können in Richtung Hafen.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir dann ein letztes Mal die Inselhauptstadt Rønne und checken ein bei der Bornholmslinje nach Sassnitz. Nach kurzer Wartezeit geht es dann auch schon mit dem Bus in den Bauch des Schiffes und überpünktlich verlassen wir den Hafen. Noch ein letzter Blick zurück auf die Südküste Bornholms und dann geht es über die Ostsee in Richtung Rügen.
Pünktlich erreicht die Fähre die Küste der größten Insel Deutschlands und gleich geht es für uns wieder auf die Straße – über Rügen und über die drei Kilometer lange Rügenbrücke nach Stralsund. Problemlos geht die Fahrt weiter bis an den nördlichen Rand Berlins, dann macht uns leider der Verkehr einen kleinen Strich durch die Rechnung. Schlussendlich findet unser Bus dann jedoch den Weg über die A13 bis nach Dresden und dann schließlich bis nach Chemnitz, wo auch die letzten Reisegäste am Abend wohlbehalten ankommen.

Schlusswort

... und so schnell geht eine Woche Urlaub zu Ende.
Liebe "Travel-Buddies",
ich danke Euch ganz herzlich für die schöne Reise. Ihr wart eine sehr angenehme Gruppe und es hat mir viel Spaß gemacht, mit Euch unterwegs zu sein. Gerade weil viele von Euch ja eigentlich andere Reiseziele im Kopf hatten, hat es mich sehr gefreut, dass alle so eine positive Grundstimmung mitgebracht haben und ich den Eindruck hatte, dass alle die Reise doch sehr genossen haben.
Ich hoffe Ihr habt schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen und wünsche Euch alles Gute, viel Gesundheit und noch viele schöne Reisen - vielleicht ja irgendwann auch mal wieder mit mir :)
Eure Sinah

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