Reisebericht: Rundreise Südschweden und Insel Bornholm

20.07. – 26.07.2015, 7 Tage Rundreise Kopenhagen – Malmö – Kalmar – Öland – Ystad – Bornholm


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Wir unternahmen eine kulturelle Erlebnisreise durch Seeland, Südschweden und Bornholm. Dabei lernten wir die lieblichen Landschaft Südskandinaviens kennen, wie auch wunderschöne Städte und Dörfer….
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1. Tag: Rostock – Fähre nach Gedser – Kopenhagen

Unser Bus startet vom Dredner Flughafen Richtung Norden nach Rostock-Warnemünde. Hier setzen wir mit der Fähre nach Dänemark auf die Insel Falster über und landen in der kleinsten Stadt des Königreichs an, namens Gedser. Einen Zwischenstop legen wir auf der kleinen Insel Farö ein. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die beiendruckende Brücke über den Storströmmen, der Falster von Seeland trennt. Am späten Nachmittag erreichen wir unser idyllisch gelegenes Hotel in Frederiksdal, wo wir schon erwartet werden. Nach einem exquisiten Grillbuffet lädt das Schloss Sorgenfri aus dem frühen 18. Jh. als Ziel noch zu einem abendlichen Verdauungsspaziergang ein.

2. Tag: Kopenhagen – Öresund– Malmö

Nach dem reichhaltigen Frühstück begeben wir uns in die Hauptstadt Dänemarks. In Bronze gegossen sitzt Dänemarks bekanntester Schriftsteller als Denkmal neben dem Rathaus. Über dem Rathauseingang grüßt uns zudem vergoldet Bischof Absalom, der als Gründer der Stadt gilt. Auf unserer Stadtrundfahrt lassen wir nichts aus und mit Christ haben wir wirklich Glück. Ausführlich schildert sie uns Schloß Christiansborg, die neue Oper, begleitet uns bei der Wachablösung am Schloß Amalienborg, zeigt uns die Börse und natürlich die kleine Meerjungfrau.
Zudem  stoppen wir am Nyhavn, einem Stichkanal mit alten Häusern, an dem H. C. Andersen drei Adressen bewohnte.
Aber nun reisen wir weiter nach Schweden. Über die riesige Öresundbrücke gelangen wir nach Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens und begeben uns zunächst unweit der Brücke zum Aussichtspunkt, um das Bauwerk noch einmal in Gänze zu betrachten. Zudem besuchen wir das neue Hafenviertel Vestra Hamn, das ähnlich wie die Hamburger Hafencity oder die Docklands von London von einer riesigen Werft und Industriebrache zu einem mordernen Wohn- und Büroviertel mutierte. Herzstück ist der Turning Torso, der mit 190 m höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und neuem Wahrzeichen der Stadt. Er ist in seiner Achse um 90 Grad gedreht. Danach beziehen unser 4 Sterne Hotel direkt am Zentrum.
Auf geht es zur Stadtrundfahrt mit unserem local guide, welcher uns auch in die Außenbezirke der Stadt führt, und den Innenhof des Schlosses führt. Ein  Spaziergang durch die Altstadt ist vor dem Abendessen der gelungene Abschluss.

3. Tag: Lund – Bosjö – Gronäsen

Heute führt uns unser Weg in die alte Bischofsstadt Lund mit einem Dom in lupenreiner Romanik. Neben einer Erläuterung der astronomischen Uhr, welcher jener am Prager Rathaus sehr ähnelt wartet das riesige Gebäude mit einer nicht minder kleinen Krypta auf, in deren manche Säulen Figuren eingearbeitet sind, welche auf die Sage der Domgründung Bezug nehmen. Es soll sich um den Riesen Finn, sowie dessen Frau mit Kind handeln. Wir reisen weiter nach Norden zum Ringsee. Hier befindet sich ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster. Das Bosjökloster liegt idyllisch am See und ist von herrlichen Gärten umgeben. Überall duftet es nach den blühenden Rosen. Unsere Führung bekommen wir vom Grafen selbst, der die Anlage auf Vordermann hält.
Unsere nächste Station beschäftigt sich mit dem berühmtesten Tier Skandinaviens, dem Elch. Im Elchpark Gronäsen  sehen wir diese riesigen Tieren, erfahren sie in artgerechten Freilandhaltungen  und können einen vierjährigen Bullen, angelockt mit frischen Grün sogar streicheln. Der Bast an seinen noch sehr neuen Geweih fühlt sich superweich, fast wie Watte an. Wie friedlich und trotzdem erhaben er doch wirkt....
Auch Växjo, die alte Stadt verfügt über einen stattlichen Dom. Dieser ist jedoch nicht romanisch, sondern eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche, Das wir uns inmitten des smoländischen Glasreiches befinden, in dem vor 300 Jahren über 100 Glashütten existierten, das merkt man spätestens in dem Bauwerk. Von zeitgenössischen Künstlern sind hier das Taufbecken, Fenster, Elementes des Altaraufsatzes, und verschiedenes mehr gestaltet worden, Am meisten hat es uns aber der Baum der Erkenntnis angetan, dessen Blätter sämtlich aus Glas sind, in dem gläserne Trauben und Äpfel hängen; und wer genau hinschaut, kann auch Adam und Eva entdecken.Nun aber begeben wir uns nun nach Kalmar, und beziehen direkt am Marktplatz unser Hotel in dieser geschichtsträchtigen Stadt.

4. Tag: Kalmar – Öland

Morgens treffen wir unseren Gästeführer und beginnen die Stadtrundfahrt durch Kalmar mit Photostop gegenüber des Schlosses. Im Vorgängerbau wurde 1397 unter Margarete I. die Kalmarer Union unterzeichnet, die Dänemarks Vorherrschaft über Norwegen und Schweden sicherte. Kreuz und quer geht es durch die Strassen der Mitte des 17. Jh. planmäßig neu angelegten Stadt. Schon queren wir die Ölandbrücke über den Kalmarsund.  Auf der schmalen Insel sehen wir uns einer großen kulturellen und naturellen Vielfalt gegenüber. Zunächst begeben wir uns auf das Kalksteinplateau mitten auf der Insel. Das Stora Alvaret ist eine Steppe. Wir sind beeindruckt, auf welch dünner Erdkrume Pflanzenwachstum möglich ist. Bäume wachsen hier nicht. Wacholderbüsche sind das höchste. Jedoch sind hier auch viele Orchideenarten ansässig.
Früher gab es auf der Insel mehr als 1200  typische Windmühlen, von denen heute nur noch ein Bruchteil vorhanden ist. Bei Lerkaka stehen gleich 5 Stück hintereinander und lassen das Bild der erahnen, wie es früher auf der gesamten Insel ausgesehen haben mag. Nach der Besichtigung der Kirche von Gärdslösa, der einzigen mittelalterlich erhaltenen der Insel reisen wir in Ölands größten Ort, nach Borgholm. Hier genießen wir den Sonnenschein bei individuellen Spaziergängen. Einige Gäste ziehen es vor, den Park von Schloss Soliden zu begehen, während wieder andere ein Bad im Kalmarsund bei strahlendem Sonnenschein nehmen. Borgholm wird von einer riesigen Schloßruine überragt, an der wir noch einen Stop einlegen, bevor wir die Insel wieder verlassen. Jedoch nicht, ohne mit Blick auf die über 6 km lange Kalmarsundbrücke mit einem Schluck Sekt auf das Bergfest der Reise anzustoßen.
Doch nun erleben wir noch eine nette Erläuterung im Dom in Kalmar. Zu unserem Hotel gehen wir nur ein paar Schritte zum Hotel zurück. Und nach dem Abendessen lädt der überschaubare Altstadtkern noch zu einem Spaziergang ein.

5. Tag: Karlskrona – Ystad – Fähre nach Bornholm

290 km reisen wir heute an Schwedens Südküste nach Ystad in der Provinz Schonen. Doch Zuerst machen wir einen ausgiebigen Halt in der Welterbestadt Karlskrona, die den Namen von König Karl XI. trägt. Dieser hatte nach der Schlacht bei Lund, den Dänen Südschweden abgeluchst und suchte nach einer Stelle für einen eisfreien Hafen. Er fand ihn hier und baute seine Festungen, Flottenstützpunkte und die Stadt auf mehr als 30 Inseln und Inselchen. Beachtenswert ist die Admiralitätskirche, die größte Holzkirche Schwedens. Aber auch der Marktplatz mit seiner Dreifaltigkeitskirche, der Frederikskirche und dem Rathaus ist sehr beeindruckend. Alles drei sind übrigens von Nikodemus Tessin d. J. entworfen worden, Schon sein Vater entwearf den Dom im Kalmar. Unterwegs machen wir einen Stop in Mörrum. Rauschendes, wildes Wasser stürzt zwischen Felsbrocken zu Tal. Hier haben es Lachse schwer zu springen und so hat der Ort eine Jahrhunderten alte Lachsfangtradition. Mittags verbringen wir in dem kleinen Städtchen
Doch dann haben wir das mittelalterliche Ystad erreicht, das damals das Zentrum des Heringsfangs der Hanseflotte war. Über 300 Fachwerkhäuser sind hier noch erhalten, und unsere Gästeführerin schafft es gut, uns die Geschichte der Stadt etwas zu vermitteln. Zugleich leitet sie uns auf die Spuren von Kommissar Wallander, und damit auf Henning Mankell, dessen literarisches Werk in 40 Sprachen übersetzt ist. Mankell hat es geschafft, das Verbrechen mit dieser Figur in eine schwedische Kleinstadtidylle zu projizieren. Überall werden wir auf Szenen aus den Krimis hingewiesen.
Schon wartet die Fähre auf uns, die uns nach Bornholm übersetzt. Nach nicht allzu langer Zeit landen wir in Rönne an und betreten wieder dänischen Boden. Nur eine kurze Strecke ist es bis zu unserem ruhig gelegenen Hotel, von dem es nur gut 200 m durch einen dichten Wald zum sandigen Badestrand sind.

6. Tag: Bornholmrundfahrt

Heute lernen wir Bornholm kennen, das östlichste Eiland Dänemarks mit 544 qkm Fläche. Wir besuchen zuerst den Sanduhrensandstrand von Duedodde im Südosten der Insel. Dieser Sand wurde tatsächlich für die Bestückung von Sanduhren benutzt, so fein ist er. Und plötzlich bricht ein heftiges Gewitter los. Klitschnass erreichen viele erst den Bus. Wir müssen abwerten, bis es vorbei ist. Aber die Natur kann ja nicht nur von Sonne leben, auch Regen wird ab und zu gebraucht.
Wir reisen durch Nexö, einer Stadt, die sich ein weiterer bekannter Schriftsteller Dänemarks als Pseudonym erkor.  Vor dem Museum Martin Andersen Nexö machen einen kurzen Halt. Hier hat der Verfasser von „Pelle der Eroberer" 16 Jahre lang gewohnt.
Ein schönes Städtchen ist auch Svaneke im Nordosten der Insel. Huggelige, also gemütliche Fachwerkhäuser, ein idyllischer Hafen und viele Cafes und Geschäfte laden zum Schauen und Verweilen ein. Hier werden Pralinen oder Negerküsse hergestellt, dort wird Bonbonmasse geknetet. Bei allem kann man zuschauen. Danach begeben wir uns in die Rundkirche von Österlars. Diese Rundkirchen sind Wehrkirchen gewesen und gehen auf die Anfänge des Christentums auf der Insel zurück. Sie sind mitunter 900 Jahre alt. Muss man gesehen haben!
Doch nun lockt der Hunger nach Hasle. In der dortigen Fischräucherei genießen wir den goldenen Bornholmer (geräucherter Hering), oder die Sonne von Gudhjem (derselbe mit rohem Eigelb).
Auch die Burg Hammerhus lassen wir uns nicht entgehen. Es handelt sich um eine der mächtigsten mittelalterlichen Burganlagen Skandinaviens. Seit dem 17. Jh. als Steinbruch benutzt macht sie auf dem 74 m hohen Felsen über dem Meer immer noch einen gewaltigen Eindruck mit ihrer 750 m langen Ringmauer um den äußeren Burghof.
Bevor wir ins Hotel zurückkehren halten wir uns noch in der Hautstadt Rönne auf. IN der alten Nikolaikirche beeindruckt ein riesiges Votivschiff, welches von der Decke hängt. Leider hat das historische Theater von 1832 gerade Sommerpause und so kann jeder die Innenstadt auf eigene Faust erkunden und vielleicht die letzten noch vorhandenen Dänischen Kronen ausgeben. Denn morgen heißt es leider schon Abschied nehmen von der liebreizenden Insel, die sich nachmittags dann doch wieder bei strahlendem Sonnenschein zeigte.

7. Tag: Fähre nach Rügen – Heimreise

Um 7 Uhr gibt es Frühstück, denn 8.15 heißt es auf der Fähre von Rönne nach Sassnitz auf Rügen einchecken. Mittags kommt der Königsstuhl in Sicht und wir setzten, wieder in Deutschland,  unsere Reise nach Süden fort. Mit Pausen sind wir gegen 20.30 Uhr an unserem Ausgangspunkt, dem Flughafen Dresden. Jeder wird seine eigenen vielfältigen Eindrücke dieser Reise mit sich tragen. Seien es die Erinnerungen an unsere hervorragenden Gästeführer, die Schauplätze berühmter Schriftsteller oder Könige, die vielen Blumen an den Häusern und in den Gärten, Wasser, Elche, Schlösser, Kirchen, Orgeln, oder wellige, von der Eiszeit geprägte, blühende Landschaften bei schönstem Wetter. Diese Dinge haben-, aber auch jeder aus der Gruppe hat zum überaus guten Gelingen dieser Reise beigetragen.

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