Reisebericht: Rundreise Südschweden und Insel Bornholm

20.06. – 26.06.2016, 7 Tage Rundreise Kopenhagen – Malmö – Kalmar – Öland – Ystad – Bornholm


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Sommer, Sonne, Elche und den schönsten Strand von Dänemark - was wollten wir mehr?
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

Von Dresden über ......nach Koege, am Montag –20.06.2016


Mit dem Reisebus starteten in Dresden die ersten Gäste schon recht früh, fuhren zu weiteren Einstiegsstellen, erlebten einen Fahrerwechsel und machten auch immer wieder zur rechten Zeit eine Pause. Pünktlich erreichten wir den Fährhafen in Rostock-Warnemünde und sahen unser Fährschiff Kronprins Frederik von der Fährgesellschaft Scandlines einlaufen. Vom Außendeck des Schiffes hatten wir einen guten Blick auf die Hafenanlagen, auf Warnemünde und auf ein dort liegendes Kreuzfahrtschiff. Einige Reisegäste sprachen aus, was Sie dachten vor langer Zeit beim Urlaub in Warnemünde, als ein (normal nicht erreichbares) Fährschiff nach Gedser auslief. Heute standen wir alle auf der Fähre und wurden nach Gedser in Dänemark befördert. Hier landeten wir auf der Insel Falster, eine von den etwa 100 bewohnten Inseln bei 474 Inseln insgesamt, die zum Territorium Dänemarks zählen. Einen Aufenthalt legten wir an der Faröbrücke ein. Eigentlich ist es ja eine zweigeteilte Brücke von Falster nach Seeland und wurde 1984 fertiggestellt. Die Südbrücke ist als Schrägseilbrücke, die Nordbrücke als Balkenbrücke gestaltet worden und beide Bauwerke sind in den Verlauf der Europastraßen 47/55 eingebunden als Teil der sogenannten Vogelfluglinie. Seit den 1960er Jahren sind die Verkehrsverbindungen zwischen den Großräumen Kopenhagen und Hamburg traditionell so bezeichnet worden, abgeleitet aus der parallel verlaufenden Flugroute der Kraniche.
Zu angemessener Zeit kamen wir im Hotel Comwell Koege Strand an, konnten uns in der Umgebung noch etwas bewegen und erhielten schließlich unser Abendessen. Hier machten wir eine erste Bekanntschaft mit den Preisen für ein Bier oder ein Glas Wein in Skandinavien. Aber - es war ja Urlaub.

Koege, Kopenhagen, Öresund, Malmö, am Dienstag –21.06.2016


Nach dem Frühstück fuhren wir nach Kopenhagen, erlebten die Rush Hour im Großraum der dänischen Hauptstadt und trafen unsere Stadtführerin Marielle dadurch etwas später. Aber auch mit ihr und ihren Ortskenntnissen ging es an diesem Vormittag im Straßenverkehr nur zäh voran. Fünf Kreuzfahrtschiffe lagen zeitgleich im Hafen und die Busse der "Kreuzfahrer" verstopften den Verkehr. Trotz allem konnten wir bei der Stadtrundfahrt den Freizeitpark Tivoli, das Rathaus, die Carlsberg Glyptothek,die königliche Bibliothek, Schloß Christiansborg, Schloß Amalienborg, die Kleine Meerjungfrau und mehr sehen bzw. auch erleben. Nach der Verabschiedung von der Stadtführerin hatten wir alle noch einige Stunden Freizeit in Kopenhagen. Die Mehrzahl der Reisegäste griff den Vorschlag des Reiseleiters auf, Kopenhagen von der Wasserseite zu erleben - also eine Hafen-und Kanalrundfahrt mit dem Boot zu unternehmen. Diese deutschsprachig begleitete Tour war sehr interessant, so später der mehrheitliche Kommentar. Andere bummelten durch Kopenhagen, was auch sehr kurzweilig war.
Nach dem Besuch der dänischen Hauptstadt fuhren wir nach Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens - über die bekannte, am 1. Juli 2000 eingeweihte Öresundbrücke. Sie gilt nach wie vor als weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr. In 40 Monaten und mit 90 % Großfertigteilen gebaut, bildet die Brücke zusammen mit dem Drodgentunnel und der künstlich geschaffenen Insel Peberholm die mautpflichtige Öresundverbindung zwischen Dänemark und Schweden. Auf der schwedischen Seite besuchten wir einen Aussichtspunkt für Fotos, aber auch zum Genießen eines Kaffees o.a.
Es war ja auch ein vorzügliches Begleitwetter. Anschließend bezogen wir unser Hotel in Malmö, trafen uns mit Karla- der Stadtführerin- zu einer Stadtrundfahrt und machten einen ersten Fotostopp am Turning Torso. Dieses ungewöhnliche moderne Wohnhhaus ist das höchste von Skandinavien. Wir erlebten aber auch, das Malmö sehr viel Grünanlagen hat und bummelten mit Karla durch die Altstadt von Malmö, die eine ganze Reihe von denkmalsgeschützten Gebäude besitzt. Nach der Verabschiedung von Karla bekamen wir im Hotel schnell unser Abendessen und im Anschluß konnte jeder noch einen Abendbummel in und durch die Altstadt machen.

Malmö, Lund, Bosjökloster, Grönasens Elchpark, Kalmar am Mittwoch, 22.06.2016


Ein erstes schwedisches Frühstück auf unserer Reise und dann die Abfahrt nach Lund. Diese Stadt ist eine der ältesten Städte Schwedens und wurde vom dänischen König Sven Tveskägg ca. 990 gegründet, die Stadt ist stark von der Universität geprägt und gilt als echte Studentenstadt. Die Universität wurde 1666 gegründet und hat sich im Lauf der Zeit zu einer der wichtigsten Hochschulen Nordeuropas entwickelt. Wir aber statteten dem Dom von Lund einen Besuch ab, wo Monika uns zu einer Führung erwartete. So erfuhren wir u.a. von ihr, daß der Hochaltar des im romanischen Stil errichtete Kirchenbau 1145 eingeweiht wurde und der Dom dem heiligen Laurentius, er ist im Chorraum auf einer Bronzesäule aus dem 14.Jh. zu sehen, geweiht ist. Spannend auch die Geschichte des Riesen Finn in der Krypta des Domes, der aus Zorn wegen einer ausgebliebenen Zahlung seinen eigenen Bau wieder niederreißen wollte, aber vom Strahl der Morgensonne getroffen, schrumpfte und versteinerte. Es war eine kurzweilige Stunde, die uns Monika im Dom führte.
Das nächste Ziel war das Bosjökloster. Es wurde 1080 von Benediktinern gegründet und liegt, herrlich in die Landschaft eingebettet, am Ringsjönsee in der Gemeinde Höör. Während der Reformation im 16.Jh. wurde das Kloster geschlossen und zum dänischen Kronbesitz erklärt.
1629 ging es dann in den Privatbesitz einer Familie Beck über, wurde später schwedischer Staatsbesitz und gelangte 1735 durch ein Sondergesetz wieder in den Besitz der Familie Beck.
1908 wurde die Anlage an den Graf Philipp Bonde verkauft und dessen Familie besitzt und bewirtschaftet es noch heute. Der Graf persönlich führte uns durch seinen Rosengarten und wir konnten sein Zuhause im wahrsten Sinne erleben. Regelmäßig finden heute Kunstausstellungen und Konzerte im Bosjökloster statt. Unser nächstes Ziel war Växjö, Residenzstadt der historischen Provinz Smaland und heimliche Hauptstadt des sogenannten Glasreiches. Auf Grund der alten Grenze zwischen Dänemark und Schweden wurde die Stadt oft verwüstet, konnte aber auch vom Grenzhandel profitieren. Die Innenstadt wird dominiert vom Dom aus dem 14.Jh., an dessen Ostseite ein stattlicher Runenstein steht. Aufgerichtet
wurden solche Steine ab der Völkerwanderungszeit sowie in der Wikingerzeit (9.Jh.) primär zur Erinnerung an Verstorbene oder Gefallene, aber auch als Denkmäler eigener Leistungen. Dabei wurden Inschriften und/oder Bilder eingemeißelt und oft mittels Farbe hervorgehoben. Wir standen vor dem stattlichen Runenstein am Dom zu Växjö.
Der späte Nachmittag war vorgesehen zum Besuch Gronasen Elchparkes. Endlich wollten wir in Natura sehen, was uns bisher noch nicht begegnete - einen Elch. Wir trafen nicht nur einen Elch, gleich mehrere hatten Appetit und wurden beim Fressen(Äsen) angetroffen. Stattlich, stattlich so ein Tier. Bequem konnten wir durch die Parkanlage spazieren, später im Elch-Shop noch einige Dinge für die Lieben zu Hause erwerben und dann haben wir uns eine Elchwurst gegrillt. Ganz, ganz lecker!
Unser Hotel in Kalmar war anschließend letztes Tagesziel. Hier erwartete uns im Restaurant Lindström ein Hacksteak "Käpt´n Lindström", auch nicht schlecht. Da das Hotel eine gute Stadtlage hatte, konnten Interessenten noch einen schönen abendlichen Stadtbummel unternehmen.

Kalmar, Insel Öland, Kalmar am Donnerstag, 23.06.2016


Nach dem Frühstück erwartete uns Siegfried zu unserem Ausflug auf die Insel Öland. Die Insel wird auch als Königsinsel bezeichnet, war es doch Victoria von Baden (1907-1930 Königin von Schweden), die das Sommerschloß Solliden unweit von Borgholm errichten ließ. Noch heute ist es der feste Sommersitz der Königsfamilie.
Mit ausreichend Informationen aus dem Touristenbüro versehen begann unsere Rundfahrt zunächst in den südlichen Inselteil. Seit 2000 steht die Agrarlandschaft Südöland auf der Weltkulturerbeliste und umfasst große Teile Südölands, einschließlich dem Stora Alvaret als weltweit einzigartige Karstlandschaft. Wir besuchten dieses steppenartige Areal mit seiner besonderen Flora und Fauna. Durch schmucke Orte und vorbei an Burg Eketorp, Ölands einzige vollständig erforschte Fluchtburg, gelangten wir an die südlichste Spitze der Insel mit einem markanten Leuchtturm. Hier legten wir eine Mittagspause ein und der Reiseleiter bat bei bestem Wetter zum "Sektempfang". Dann widmeten wir dem nördlichen Teil der Insel unsere Aufmerksamkeit. Vorbei an Schloß Borgholm bzw. der beeindruckenden Ruine, es war einst eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen des schwedischen Reiches, fuhren wir nach Borgholm und machten einen längeren Aufenthalt. Einige wollten baden bei diesem Wetter, andere wollten noch etwas einkaufen und einige wollten sich einfach nur urlaubsgemäß treibenlassen. Mit einem Fotostopp an einer ganzen Reihe der typischen Windmühlen auf Öland endete schließlich der Tag und wir fuhren zum Hotel in Kalmar zurück. Nach der Verabschiedung von Siegfried war noch Zeit zum Erholen bis zum Abendessen.

Kalmar, Mörrum, Simrishamn, Ystad, Bornholm am Freitag, 24.06.2016


Nach dem Motto "Früher Vogel fängt den Wurm" brachen wir nach dem Frühstück auf nach Süden, wollten wir doch nach Bornholm- die dänische Perle der Ostsee. Eine genußvolle Pause legten wir in Mörrum, einem der größten Dörfer in Blekinge und seit Jahrhunderten Zentrum für das Lachsangeln, ein. Auf Schautafeln hat man hier, auch in deutscher Sprache, alles Wichtige und Interessante über die Fische und die Fischerei in der Mörrum erläutert. Abgefahren sind wir dann nach Simrishamn, ein direkt an der Ostsee gelegener Küstenort, und verbrachten die Mittagszeit mit einem Imbiss oder einem kleinen Spaziergang. Das Wetter war uns dabei ein sehr guter, wenn auch manchmal ein zu warmer, Begleiter.
Rechtzeitig zur Stadtführung in Ystad kamen wir vor dem Kunstmuseum und der Touristinformation an, sogar der Besuch einer Entspannungsoase war noch möglich.
Dann trafen wir Agneta und sie führte uns durch Ystad mit herrlichen Hausfassaden, mit ruhigen Gassen und sie wandelte mit uns auch auf den Spuren von Wallander, dem Kommissar aus Ystad. Wer noch keinen Film mit ihm sah wird sich nunmehr kümmern!?
Noch ein wenig Zeit zum Bummeln, Erholen und dann ab zum Fährhafen. Hier gingen wir an Bord einer Katamaranfähre, die uns mit etwa 70 km/h Reisegeschwindigkeit zur Insel Bornholm übersetzte. Pünktlich angekommen, sind wir nach gut einer halben Stunde im Hotel eingetroffen und haben eine Willkommenskultur des Hotelmanagements kennengelernt. Toll!
Hotelanlage beschnuppern, Weg zum Strand finden und Abendessen vom Büffet. Ein schönes Ankommen auf Bornholm und ein wunderschöner Sonnenuntergang beendeten den Tag.

Rundfahrt Bornholm am Sonnabend, 25.06.2016


Es wurde früh hell. Manche wachten deshalb auch ohne Aufstehhilfe früh auf. Wie auch immer, nach dem Frühstück war für Interessenten ein Bad am schönsten Strand von Bornholm, von Dänemark, ja von Europa angesagt. Und es machten schon mehr als gedacht mit. Es war aber auch eine natürliche und sehr ruhige Atmosphäre am schönsten Strand- erst später wurde es turbulent. Da waren wir bereits in Svaneke, die östlichste Stadt Dänemarks mit ca. 1200 Einwohnern. Hier hatten auch die Läden auf und die Sonne meinte es gut mit uns und Aktivitäten um die Mittagszeit wurden in Svaneke vorbereitet, so das Hühnerscheißen. Ein Huhn wird auf einem aufgezeichneten Feld mit Zahlen ausgesetzt und man wettet, auf welches Nummernfeld das Huhn scheißt. Viele wollten es nicht glauben als der Reiseleiter den Programmpunkt aus dem Bornholmer Aktivitätenkalender vorstellte, in Svaneke waren alle mit der Realität konfrontiert. Und bei der Wette nur 10 DKK pro Zahl!
Von banalen aber lustigen Gegebenheiten in Svaneke fuhren wir jetzt zur größten Rundkirche Bornholms, der Osterlars Rundkirche. Der Name bezieht sich auf den Heiligen dieser Kirche, St. Laurentius. Schiff, Chor und Apsis stammen alle aus der Zeit um 1150 mit späteren Anbauten. Als Material setzte man Feldsteine ein, aber für die Tür- und Fensterverkleidungen einen dunklen Kalkstein. An vielen Stellen der Wände und Decken sind Fresken gewesen, aber nur am Mittelpfeiler hat man sie 1892 freilegen und restaurieren können. In der Vorhalle steht ein Runenstein, wir kannten einen solchen ja bereits aus Växjö, und die Entzifferung bedeutet:
-Broder und Edmund ließen diesen Stein für ihren Vater Sigmund errichten. Christ und Sankt Mikkel und Sankte Marie mögen ihren Seelen helfen-.
Mittagszeit, der Magen meldet sich und der Reiseleiter sprach von Bornholmer Hering. Gute Gründe nach Hasle zu fahren um dort einen Fischimbiss einzunehmen. Auch wieder sehr lecker, so die Meinung von vielen Reisegästen.
Nicht verpassen darf man bei einem Aufenthalt auf Bornholm die größte Burgruine Skandinaviens zu besuchen, Hammershus. Das machten wir gestärkt nach dem Imbiss in Hasle, denn Hammershus ist eine weitläufige Anlage. Die ältesten Teile stammen aus der Zeit um 1250, später wurde immer wieder und kräftig umgebaut. Als Verteidigungsanlage wurde die Burg um 1600 bedeutungslos, da die Kraft der Schusswaffen sich erhöhte. Zeitweise bediente man sich auch an der Burgruine als Materialspender. So wurde die Hauptwache in Roenne 1744 aus Steinen von Hammershus erbaut. Ein guter Grund nun Roenne einen Besuch abzustatten. Bei bestem Wetter flanierten wir an der St. Nicolai Kirche vorbei, um durch noch ursprünglich erhaltene Stadtteile mit Gebäuden um 1800 errichtet, ein ursprüngliches Stadtbild kennenzulernen. Beispiel war hier die Straße Vimmelskaftet und das älteste private Theater Dänemarks von 1823. Als größte Stadt Bornholms und von Deutschen während des zweiten Weltkriegs besetzt, wurde der Ort von der sowjetischen Luftwaffe schwer bombardiert. Der deutsche Kommandant auf Bornholm lehnte eine Kapitulation ab.
Unglaublich, aber wahr. Schweden half beim Wiederaufbau von Roenne nach dem Krieg.
Zurück im Hotel gab es bald das Abendessen und das Wetter trübte sich ein - vielleicht hatte es eine Ahnung zu unserer Abreise.

Bornholm, Sassnitz und über .... nach Chemnitz am Sonntag, 26.06.2016


Da die Fährgesellschaft einen festen Zeitplan hat, mussten wir uns dem mit der Zeit zum Frühstück anpassen. Pünktlich kamen wir zur Fähre, überpünktlich legte sie ab und pünktlich landeten wir in Sassnitz auf Rügen. Mit entsprechenden Pausen erreichten die ersten Gäste pünktlich und nach kleinen Verzögerungen auch die letzten Gäste die Ausstiegsstellen.
Es war sehr angenehm Sie begleiten zu dürfen, danke!
Es wünscht Ihnen von hier aus nochmals alles, alles Gute Ihr Reiseleiter Norbert Binder

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Herr Binder,
für den eindrucksvoll geschilderten Reisebericht und die schönen Fotos möchte ich Ihnen herzlichst danken. Es war ein tolles Erlebnis mit Ihnen reisen zu dürfen.
Meine Highlights waren Koppenhagen, Bornholm und Sie, lieber Herr Binder.
Ihre charmante Ausstrahlung und zauberhafte Stimme haben mich fasziniert.
Ich vermisse Sie!
Vielleicht sehen wir uns einmal wieder?
Alles Liebe wünscht Ihnen
Leslie Wiechert.

Leslie Wiechert
17.07.2016