Norwegen – Land der Trolle
Reisebericht: 09.06. – 17.06.2013
9 Tage Norwegens schönste Landschaften und Städte - Oslo - Lillehammer - Trollstigen - Geirangerfjord - Bergen - Stavanger
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze
Reisebericht
Anreise nach Kiel
Es ist Sonntag, der 9. Juni 2013. Pünktlich um 06.00 Uhr morgens reisen wir in unserem ***** Sterne Bus nach Kiel. Über Döbeln, Leipzig; Berlin erreichen wir am zeitigen Nachmittag die Hafenstadt Kiel. Unseren Gästen bleibt noch ein wenig Zeit, in der Stadt zu bummeln, bevor wir um 17.00 Uhr gemeinsam an Bord der Stena Germanica gehen. Während unsere Gäste schon vom Abendbüfett schlemmen, verlässt die Nachtfähre den Kieler Hafen - mit Kurs nach Göteborg.
Oslo
Pünktlich um 09.15 Uhr, sind wir am nächsten Morgen und nach einer ruhigen Überfahrt, in der schwedischen Hafenstadt. Schnell verstauen wir das Handgepäck und starten unsere Busrundreise. Ziel ist an diesem Tag die norwegische Hauptstadt Oslo. Zur Mittagszeit erreichen wir die schwedisch - norwegische Grenze und gönnen uns hier eine entsprechende Pause. Oslo, die norwegische Hauptstadt, gelegen am gleichnamigen Fjord, empfängt uns mit Sonnenschein und blauem Himmel. Gemeinsam mit Kristina, unsere Gästeführein an diesem Nachmittag, begeben wir uns auf eine kleine Rundfahrt durch die Stadt. Vorbei an der im April 2008 eröffneten Neuen Oper - Aker Brygge - der Festung Akerhus (einige Festungsmauern aus dem 13. Jahrhundert sind noch erhalten) - entlang der Karl Johanns Gate und dem königlichen Schloss kommen wir zum Vigeland Park. Diese öffentliche Parkanlage mit den Skulpturen ist das Lebenswerk und Vermächtnis des Bildhauers Gustav Vigeland. Mit Kristina spazieren wir entlang der Hauptallee, bis zur wohl bekanntesten Bronzefigur des Parks; dem kleinen Trotzkopf, ein zornig mit dem Fuß aufstampfendes kleines Kind. Am Ende der Hauptachse steht der Monolith, aus verschlungenen Menschenleibern. Um ihn herum Figurengruppen aus Granit. Die gesamte Anlage entstand in den Jahren von 1924 bis 1943. Unsere Zeit erlaubt es uns, an diesem schönen Tag, hinauf zu fahren, zum Holmenkollen. Die Schanze vor den Toren der Stadt, bei gutem Wetter weithin sichtbar, ist die älteste Skisprungschanze. Der erste Wettkampf fand hier bereits 1892 statt. Die heutige Schanzenanlage, wurde anlässlich der Skiweltmeisterschaften 2011 neu gebaut und das Umfeld neu gestaltet. Von hier hat man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt Oslo und den Oslofjord. Endpunkt unserer Rundfahrt ist das Osloer Rathaus. Leider ist es am heutigen Tag für die Öffentlichkeit geschlossen und so fahren wir schließlich weiter, zum Best Western Hotel in Gardermoen.
Lillehammer Dombås
Der neue Morgen begrüßt uns wieder mit Sonnenschein. Entlang am Mjoesasee, vorbei an Hamar erreichen die Stadt Lillehammer, am nördlichen Ende des Sees. Die Stadt war im Jahr 1994 Ausrichter für die Olympischen Winterspiele. Die Lysgards - Schanzenanlagen erheben sich oberhalb der Stadt, sie wurden anlässlich der Spiele umgebaut. Bei traumhaftem Wetter haben wir auch einen traumhaften Blick auf den größten Binnensee Norwegens und auf die Stadt. Die Mittagszeit verbringen unsere Gäste im Zentrum, auf der Storgate, die Fußgängerzone lädt ein, mit ihren zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und zum bummeln. Durch das Gudbrunsdalen, das „Tal aller Täler", schon immer ein wichtiger Handels- und Verkehrsweg, gelangen wir nach Ringebu. Hier steht die im 13. Jahrhundert errichtet Stabkirche. Markantes Merkmal ist ihr roter Turm. Bei einer kleinen deutschsprachigen Führung erfahren unsere Gäste, dass die Stabkirche zu den größten des Landes gehört, mehrfach umgebaut wurde und man ihr bei Umbauarbeiten im Jahr 1921 die ursprünglichen Farben wieder gegeben hat. Im Inneren der Kirche steht die Skulptur des heiligen Laurentius, auch bekannt als Sankt Lars. An seinem Todestag feiert man in Norwegen den sogenannten „Larsok". Weiter geht unsere Reise durch das Gudbrunsdalen, es ist das längste Tal Norwegens und spielt auch in der norwegischen Geschichte eine bedeutende Rolle. Von hier stammt auch der berühmte Braunkäse - der Gudbrandsdalsost. Seine typische braune Farbe erhält der Käse durch einen speziellen Herstellungsprozess und auch seinen typischen süßen Geschmack nach Karamell. Davon können sich unsere Gäste in den nächsten Tagen beim Frühstück überzeugen. Die Stadt Dombås erreichen wir am Nachmittag, doch bevor wir an diesem Tag in unser Hotel einchecken bleibt noch Zeit für den Aufenthalt am Troll-Center. Hier gibt es große und kleine, dicke und dünne, hübsche und weniger hübsche Trolle. Die Auswahl fällt schwer. Doch wir sind ja erst am Anfang unserer Reise, es gibt noch viele Möglichkeiten.
Trollstigen Geiranger
Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit Gudbrandsdalsost, verladen wir die Koffer und fahren in Richtung Andalsnes. Der Weg führt uns durch das Romsdalen, begleitet von dem Fluss der Rauma Den ersten Fotostop legen wir am Sletafossen ein. Auch hier begegnen uns wieder die Trolle. Parallel zu den Gleisanlagen der Raumabahn - ist eine der schönsten Zugstrecken in Norwegen. Sie beginnt direkt am Meer in Andalsnes und endet in Dombas, in einer Höhe von 659 Metern. Baubeginn war 1912 und eröffnet 1924. Wie der Bahnverlauf so wenden auch wir uns mit unserem Bus durch das Tal. Immer wieder abwechselnde Landschaftsbilder begleiten uns. Den nächsten Stop machen wir an der Trollwand, es ist die höchste Steilwand Europas und wurde 1965 das erste Mal durchstiegen. Nach der kurzen Pause geht es weiter in Richtung Trollstigen. Bevor wir die Auffahrt wagen: schnell noch ein Foto von unten, denn es heißt ab jetzt „Vorsicht Trollalarm". Die Trollstigen, sind ein Teilstück der Reichsstraße Nummer 63 und die wohl bekannteste Touristenstrecke. Die Straße wurde 1936 eingeweiht, ist aber mittlerweile durch Umbaumaßnahmen weitgehend entschärft worden. Über 11 Serpentinen und mit einer Steigung von etwa 12 Prozent erreicht sie auf 850 m ü. NN den höchsten Punkt. Mittendrin stürzt der Wasserfall "Stigfoss" direkt neben der Straße in die Tiefe. Eingerahmt vom Trolltindan, dem Kongen, dem Dronningen und den Bispen. Der Sage nach versteinerten "Trolle". Oben erst einmal angekommen, eröffnen sich uns, von der neugebauten Aussichtsplattform, beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Berge. Hier ist auch Zeit für eine ausgiebige Mittagspause, bevor wir durch das Valdalen weiter fahren um nach Linge zu kommen. Hier haben wir eine kurze Fährüberfahrt über den Fjord und winden uns über die Adlerstraße hinab nach Geiranger. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, wir fahren erst mal an unserem Hotel in Geiranger vorbei und wir wagen die Auffahrt auf Dalsnibba. Es ist eine mautpflichtige private Straße, im Bus herrscht gespannte Ruhe. Auf einer Höhe von 1500 m erreichen wir das Aussichtsplateau und genießen die wunderbare Bergwelt die sich uns eröffnet und stoßen an mit einem Becher Sekt. Am späten Nachmittag sind wir dann im Hotel. Zum Abendessen sitzen wir an den großen Panoramafenstern und schauen hinab auf den Ort und schauen zu, wie es langsam anfängt zu regnen.
Geirangerfjord Sognefjord
Wieder heißt es an diesem Morgen Koffer laden und Abfahrt. Erst mal in die kleine Ortschaft Geiranger, die in den Sommermonaten überlaufen ist von Touristen. Legen doch hier manchmal bis zu 4 Kreuzfahrtschiffe am Tag an. Wir konnten die „Queen Elisabeth" bestaunen. Mit dem Schiff machen wir eine Fahrt durch den Fjord. Er ist einer der bekanntesten in Norwegen, gehört seit 2005 zum UNESCO - Weltnaturerbe und ist nur 15 km lang. Sehenswert auf dieser Fjordfahrt sind die Wasserfälle. Die „Sieben Schwestern" - der „Freier" und der „Brautschleier". An den steilen Berghängen sind verlassene Bauernhöfe zu sehen und natürlich immer wieder die phantastischen Ausblicke auf die umliegenden Berge. Von Hellesylt aus geht unsere Reise weiter in Richtung Sogndal. Entlang an den Ausläufern des Nationalparks Jostedalsbreen. Er ist der größte europäische Gletscher auf dem Festland. Zu den bekanntesten Auslassgletschern gehört der Briksdalsbreen. Als wir dort ankommen fängt es wieder an zu regnen. Trotzdem scheuen wir uns nicht und wandern alle gemeinsam zum Gletscher. Wir kommen ganz schön ins schwitzen den währenddessen kommt auch wieder die Sonne zum Vorschein und wir genießen die Ausblicke auf den Gletscher. An Hand von Markierungstafeln zeigt man an, wie sich der Gletscher seit 1750 (Kleine Eiszeit) zurück gezogen hat. Am Gletschersee stellt sich so man Reisegast in Pose und wir schießen einige Fotos. Wir brauchen doch Beweismaterial, für zu Hause!!! Als Hauptzunge des Jostadalsbreen wird der Boyabreen bezeichnet. Auf unserer Fahrt zum Hotel legen wir an ihm noch einen kurzen Fotostop ein und erreichen schließlich das Hoflund Fjordhotel in Sogndal. Romantisch und verträumt liegt es direkt am Ufer des Sognefjordes.
Sognefjord Aurlandsfjord Naerofjord
Unser Buschauffeur bringt uns an diesem Morgen nach Kaupanger. Abfahrtsstelle für eine Fjordkreuzfahrt durch drei Fjorde. Bevor wir an Bord unseres Schiffes gehen bleibt noch Zeit für einen Fotostop. Vor uns liegt eine Fahrt auf dem Sognefjord, dem Aurlandsfjord und dem Naerofjorde. Der Naerofjord, nur 18 km lang, gilt als einer der engsten Fjorde Europas, wird eingerahmt von über 1000 Meter hohen Felswänden und steht auf der Weltnaturerbeliste. In Gudvangen endet, mit Verspätung, unsere kleine Kreuzfahrt. Hier wartet schon der Bus auf uns und wir fahren weiter nach Flam. Es ist Zeit auch für die Mittagspause, bevor wir in den Zug der Flambahn einsteigen. Wir sind nicht allein. Unzählige Kreuzfahrttouristen reihen sich in die Schlange der Wartenden mit ein. Wir freuen uns über das Wiedersehen mit der japanischen Reisegruppe, haben wir sie doch schon alle auf dem Schiff kennen gelernt und der Zufall will es, wir sitzen auch noch im gleichen Abteil. Von Flam aus fährt die Bahn nach Myrdal auf eine Höhe in 866 Metern. Unterwegs können wir uns ein Ahhh und Ohhh nicht verkneifen, eröffnen sich uns doch immer wieder die schönsten Aussichten. An einer der schönsten Stelle während der Zugfahrt halten wir an: am Kjosfossen. Zeit zum fotografieren und die Elfen tanzen dazu bei leichter Musik. In Myrdal, auf dem höchsten Punkt endet die Fahrt mit der Flambahn und wir steigen um, in die Lokalbahn nach Voss. Von hier aus geht es weiter nach Bergen, in die regenreichste Stadt. So ist es dann auch Bergen empfängt uns mit Regen und wir checken ein im Thon Hotel Rosenkrantz.
Bergen Stavanger
Die Regenwolken vom Vortag haben sich verzogen und unser Reisetag beginnt mit einer Stadtrundfahrt durch Bergen. Unsere Gästeführerin Gudrun holt uns am Hotel ab und zeigt uns ihre Heimatstadt. Wir erfahren, das Bergen 1070 von König Olav Kyrres gegründet wurde, erste Reichshauptstadt Norwegens war und im Mittelalter eine der größten des Landes. Die Fahrt führt uns unter anderem vorbei am Fischmarkt, am Hafengelände, am Hexenstein, an den Grieghallen und endet in Bryggen. Das Weltkulturerbe Bryggen war und ist ein zentraler Punkt der Hansestadt. Gudrun erklärt uns wie Bryggen nach einem Brand wieder aufgebaut wurde und zeigt uns den Wunschbrunnen. Im Anschluss setzen wir unsere Fahrt fort. Diesmal geht es schon südwärts. Richtung Stavanger, mit Fährüberfahrten von Hallhejm nach Sandvigvak und von Arsvagen nach Mortavika. Am zeitigen Nachmittag sind wir in Stavanger. Die Stadt, gegründet von König Sigurd, entwickelte sich im Verlauf der Jahrhunderte - angefangen vom Fischfang, vom Schiffbau, über die Konservenherstellung zu einem heute bedeutenden Wirtschaftszentrum in Norwegen. Dank der schnell wachsenden Ölindustrie. Inzwischen ist Stavanger die viertgrößte Stadt in Norwegen. Sie war Europäische Kulturhauptstadt und ist „Öl" Hauptstadt und deshalb nutzen wir die verbleibende Zeit um unseren Gästen die Möglichkeit zu geben am Hafen spazieren zu gehen, das Erdölmuseum zu besuchen oder einfach durch die Fußgängerzone zu bummeln. Bevor wir im Rica Hotel einchecken drehen wir noch eine kleine Runde zu den „Schwertern im Fels". Sie stehen in einem Felsen - als Denkmal zu Ehren für König Harald Schönhaar, der Norwegen im Jahr 872 zu einem Reich vereint hat. Die drei Schwerter sind Symbole für den Frieden - die Einheit und die Freiheit.
Den Sonntagmorgen beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück im Rica Hotel von Stavanger. Es gibt ein üppiges Frühstücksbüfett - da bleiben keine Wünsche offen. Ausgeruht und ganz gemütlich starten wir in Richtung Kristiansand, hier geht am Nachmittag unsere Fähre nach Hirtshals in Dänemark. Die Fahrt führt uns entlang der Westküste an Eigersund, Lund, Sokndal, Flekkefjord vorbei in die Nähe der kleinen Stadt Farsund. Hier erstreckt sich das Lyngdal in das Landesinnere. Hier unternehmen wir einen Abstecher zum Kvasfossen - es ist die Premiere. Wir finden ihn auch, er stürzt nicht von den Bergen in die Tiefe, nein gleich neben der Straße - fällt der Vossen 36 m in die Tiefe. Die Zeit ist voran geschritten und wir nutzten sie gleich für die Mittagspause. Am frühen Nachmittag erreichen wir das Hafengelände der Color Line. Sie kommt gerade in den Hafen und wir schauen dem Landemanöver zu. Mit an Bord eine Wandergruppe von unserem Reiseveranstalter Eberhardt Travel. Sie werden die nächsten Tage Norwegen zu Fuß von seiner schönsten Seite entdecken. Pünktlich um 16.30 Uhr legt unser Schiff ab und bringt uns nach Hirtshals. Von dort ist es noch eine Stunde Fahrzeit, so dass wir gegen 21.00 Uhr unser Hotel in Aarlborg erreichen.
Am letzten Reisetag geht es in Richtung Deutschland. Ein weiter Weg liegt vor uns. Längs durch das Königreich Dänemark führt uns unsere Heimreise. Gegen Mittag überfahren wir die dänisch - deutsche Grenze. Wir kommen unerwartet gut voran und erreichen pünktlich unsere Ausstiegsstellen, wo wir uns nach und nach von allen Reisegästen verabschieden. Eine schöne, gelungene Reise geht zu Ende. Ein Dankeschön im Namen der kleinen Reisegruppe an die Macher von Gemeinsam Schöner Reisen.
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen
Ihre Gabi Schwarze