Reisebericht: Singlereise Schweden – im Land der Inga Lindström

13.07. – 20.07.2023, 8 Tage Rundreise für Singles inkl. Flug – Linköping – Trosa – Schloss Gripsholm – Eksjö – Vimmerby – Vätternsee – Götakanal – Stockholm – Schären


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Wenn Singles eine Reise machen, haben sie nicht nur viel zu lachen, sie können auch viel erzählen. In einem so freundlichen und entspannten Land wie Schweden werden Fremde zu Freunden, entdecken gemeinsam die Schönheiten von Natur, Architektur und Geschichte (und erleben auch das eine oder andere "Abenteuer").
Ein Reisebericht von
Heike Jack
Heike Jack

(Etwas holprige) Anreise und erste Eindrücke im Hotel und in Linköping

Am frühen Morgen trifft sich schon der größte Teil der Gruppe auf dem Dresdner Flughafen zum ersten Kennenlernen. Beim Check in sorgt die Aussage der Lufthansa-Mitarbeiterin für etwas Verwirrung, daß unser Gepäck nicht bis nach Schweden durchbefördert werden kann. Aber gut, wir haben ja für den Umstieg in Frankfurt vermeintlich lange zwei Stunden Zeit.
Also lernen wir zunächst den Frankfurter Flughafen kennen bei einer „Wanderung“ vom Ankunftsgate zum Gepäckband, dann mit Koffern zum Ausgang, zurück in die letzte Halle im Abflugbereich, stehen in der Schlange. Und jetzt wird es spannend: keiner der Reisegäste ist im Computer bei Eurowings zu finden. Einige Zeit und mehrere Telefonate der Reiseleiterin später dann tauchen wie von Geisterhand unsere Namen auf den Bildschirmen auf und wir schicken unsere Koffer nach Schweden. Da hat wohl jemand vergessen, aufs richtige Knöpfchen zu drücken. Nun heißt es aber Beeilung, schnell durch die Sicherheitskontrolle und zum Gate. Dort treffen wir endlich die anderen Gäste der Gruppe, die uns schon vermisst haben.
Der Flug nach Jönköping geht schnell vorbei, wir landen pünktlich und werden freundlich empfangen. Wo gibt es schon Zimtschnecken zur Begrüßung? Leider hat das einen Grund: wir erfahren, daß unser Bus sich etwas verspäten wird. Kann ja passieren. Bald stehen wir ganz allein auf dem kleinen „Flygplats“, der heute kein weiteres Flugzeug mehr erwartet. Wir nutzen die Zeit für eine Kennenlernrunde und trinken den Kaffee der kleinen Cafeteria aus. Denn aus der angekündigten halben Stunde werden zwei und sogar dann fast drei Stunden, bis der ersehnte Bus und unser schwedischer Busfahrer Kurt endlich eintreffen.
Bevor wir zu unserem Hotel fahren, gibt es einen kurzen Fotostopp im Centrum von Jönköping am Vätternsee, den wir später noch genauer kennenlernen werden.
Im Hotel angekommen bleibt noch etwas Zeit für einen Spaziergang in Linköping bevor wir unser erstes Abendessen – ein leckeres 3-Gänge-Menü - genießen und nach dem langen Reisetag früh zu Bett gehen.


Beliebte Drehorte für romantische Filme mit Happy End

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir unsere Spurensuche und fahren zunächst nach Trosa, einem wunderschönen und beliebten Drehort für die Inga-Lindström-Filme. Auch Stefanie, unsere örtliche Gästeführerin, hat schon einmal eine kleine Sprechrolle als Komparsin in einer Episode gehabt. Sie zeigt uns den Hafen, das blumengeschmückte Städtchen mit den pastellfarbenen Holzhäusern und erzählt, daß der malerische Ort auch „das Ende der Welt“ genannt wird, weil man genau diesen Eindruck am Ende der steinernen Mole haben könnte.
Kurt Tucholsky schrieb 1931 auf Bitte seinen Verlegers Ernst Rowohlt seine Sommergeschichte „Schloß Gripsholm“. Und genau dort fahren wir jetzt hin. Das burgähnliche Schloss Gripsholm wurde 1537 von Gustav I. Wasa erbaut und beherbergt heute u.a. die Staatliche Porträtsammlung. Wir sehen natürlich Darstellungen der königlichen Familie, aber auch Ingmar Bergmann, Björn Ulvaeus von Abba, Selma Lagerlöf und viele andere schwedische Berühmtheiten wurden dort verewigt. Die Räume im Schloss sind herrlich anzuschauen und ein besonderes Highlight ist das perfekt erhaltene königliche Schlosstheater aus den 1780er Jahren, wo man sogar die handbetriebene Bühnenmaschinerie unter der Bühne besichtigen kann.
Das Schloss liegt am See Mälaren, gleich neben dem malerischen Örtchen Mariefred, wo wir nach einem kurzen Spaziergang auch Zeit für einen Mittagssnack haben.
Unser Weg führt uns dann weiter zum Schloss Taxinge, wo wir durch den schönen Garten wandeln und Kunstgalerien in den Nebengebäuden besuchen. Besonders bekannt und beliebt ist das Schloss heute für sein üppiges Kuchenbuffet. Rund 65 verschiedene köstliche Kuchen- oder Gebäcksorten werden dort jeden Tage angeboten. Was für eine Verlockung!
Eine weniger kalorienhaltige Überraschung gibt es dann noch für uns: Inga Lindström hat allen Reisegästen ein persönlich gewidmetes Autogrammfoto zukommen lassen. So erfahren wir auch, daß Inga Lindström eigentlich Chistiane Sadlo heißt und auch keine Schwedin ist, sondern in Berlin lebt. Erst kürzlich wurde die 100. Folge dieser erfolgreichen Serie gefeiert. Herzlichen Dank und Glückwunsch!


Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt – Astrid Lindgren und ihre Kindergeschichten

Dies wird unser Ohrwurm des Tages, den wir schon am und im Bus fröhlich singen:
2 x 3 macht 4 / Widdewiddewitt / und Drei macht Neune!!
Ich mach' mir die Welt / Widdewidde wie sie mir gefällt ....

Hey - Pippi Langstrumpf / trallari trallahey tralla hoppsasa
Hey - Pippi Langstrumpf, / die macht, was ihr gefällt.

Ich hab' ein Haus, / ein kunterbuntes Haus / ein Äffchen und ein Pferd,
die schauen dort zum Fenster raus.
Ich hab' ein Haus, / ein Äffchen und ein Pferd, / und Jeder, der uns mag,
kriegt unser 1 x 1 gelehrt.

Durch herrliche schwedische Landschaften, viel Grün, natürlich dekoriert mit den typischen roten Häuschen, fahren wir nach Katthult. Auf diesem Bauernhof trieb einst Michel aus Lönneberga sein Unwesen. Jedenfalls im Film. Übrigens wurde aus dem schwedischen Original Emil in Deutschland der Michel, weil Emil als Kinderbuchstar ja schon durch Erich Kästners Emil und die Detektive belegt war. Astrid Lindgren war mit dieser Namensänderung einverstanden und wir können uns ja eigentlich gar nichts anderes vorstellen.
Wie die Kinder von Bullerbü schlenderen wir dann durch die kleine Ansiedlung Sevedstorp. Hier ist Astrid Lindgrens Vater aufgewachsen und so diente es ihr als Vorbild für die Bullerbü–Geschichten und auch die Filme wurden dort gedreht.
Highlight des Tages ist nun der Besuch von Astrid Lindgrens Heimatort Vimmerby. Im toll gestalteten Museum wird unsere Gruppe persönlich und mit einem beeindruckenden Film begrüßt und dann begeben wir uns auf einen Rundgang durch das Leben einer wunderbaren Frau, liebevollen Mutter und phantasievollen Kinderbuchautorin. Die Heldinnen und Helden unserer Kindheit – Pippi, Michel, Ronja Räubertochter, Meisterdetektiv Blomquist, Madita, Karlsson vom Dach, die Brüder Löwenherz und viele mehr sind ihrer Feder entsprungen. In allen ihren Geschichten empfindet man, was ihr wichtig war: „Zweierlei hatten wir, das unsere Kindheit zu dem gemacht hat, was sie gewesen ist - Geborgenheit und Freiheit.“ Ein Genuss sind auch der duftende Garten mit dem Geburtshaus von Astrid Lindgren, wo sogar der Limonadenbaum wächst.
Nach diesem wundervollen Ausflug in unsere Kinderzeit fahren wir mit viel Freude im Herzen zurück in unser Hotel zu einem weiteren schmackhaften Abendessen und einem „Absacker“ an der Bar. Sind doch aus der 15-Singles-Gruppe inzwischen Freunde geworden, die sogar das Essen teilen.


Bootstour zu den Schleusentreppen von Berg am Göta–Kanal

Eigentlich war für heute eine Fahrradtour geplant, aber diese Idee stieß nicht auf so viel Begeisterung und auch die Wettervorhersage riet eher davon ab. Aber die Gruppe ist unzertrennlich und so kapern wir uns ein Boot auf dem Kinda Kanal. Natürlich erst am Mittag, wenn der Regen sich verzogen hat. Sogar unser Busfahrer Kurt möchte uns an seinem freien Sonntag begleiten.
Die gemütliche Bootstour startet in Linköping. Wir durchqueren die grüne Natur und eine noch handbetriebene Schleuse in Nykvarn, schaukeln bei Wellen und Wind auf dem See Roxen und kommen viel zu schnell am anderen Ufer in Berg an. Dieses Schauspiel, das uns dort erwartet, hat keiner bisher gesehen. Die Schleusentreppen von Berg überwinden mit sieben Schleusen 18,8 m Höhenunterschied zwischen Roxen und Göta Kanal. Dieser Kanal ist mit 190 km Länge DAS Jahrhundertbauwerk von Schweden und verbindet Ostsee und Nordsee einmal quer durch das Land. Wir sind beeindruckt.
Nach einer kleinen Stärkung, es gibt Cafés, leckeres Eis und Restaurants in Berg, fahren wir entspannt mit dem Linienbus zurück.


Museumsdorf Gamla Linköping und die Perlen am Vätternsee

Der Tag beginnt, die Gruppe sitzt wie immer superpünktlich im Bus. Doch was ist das? Das Gesicht unseres sonst immer zu Scherzen aufgelegten Busfahrers verzieht sich … der Motor bleibt stumm. Noch ein Versuch und noch einer. Nein, der Bus will heute nicht.
Also Planänderung. Wir lassen dem Fahrer etwas Zeit und gehen zu Fuß in das Freilichtmuseum Gamla Linköping, das sich unweit des Hotels befindet.
Hier wurden bis zu 250 Jahre alte Holzhäuser zu einer fiktiven und doch sehr realen Siedlung aufgestellt. Am Marktplatz finden sich kleine Geschäfte, Bankkontor und Restaurants. Neben den Straßen mit holprigen Pflastersteinen schauen wir über die roten Gartenzäune in blühende Gärten auf wunderschöne, heute teilweise noch bewohnte Häuser. Darin verbergen sich historische Handwerksstätten, eine Arbeiterwohnung aus den 1920er Jahren, die Mädchenschule und eine Apotheke. Es ist eine kleine Zeitreise in Schwedens Vergangenheit. Als ein paar Regentropfen fallen, genießen wir noch einen Kaffee im Café Dahlberg und dann erreicht uns die Nachricht, daß der Bus repariert werden konnte.
Mit dem Übeltäter Startkabel als Trophäe in der Hand holt Busfahrer Kurt uns ab und wir fahren Richtung Süden. An der Brahehus Ruine können wir - noch im Regen – einen Blick auf den zweitgrößten See Schwedens, den Vättern, werfen.
Kurz nachdem wir im hübschen Städtchen Gränna ankommen, verziehen sich die Wolken, die Sonne schaut heraus und wir machen uns auf die Suche nach den polkatanzenden Ferkeln. Dahinter verbirgt sich die Spezialität von Gränna – Polkagris – ursprünglich rotweißgestreifte Pfefferminz-Zuckerstangen, die es inzwischen in allen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen gibt. Wir schauen bei der Herstellung der Polkaschweinchen zu, die seit 1859 nach traditionellem Rezept handgefertigt werden.
Mit süßen Kostproben in den Taschen fahren wir nun am Vätternsee entlang. Der im 9. Jahrhundert entstandene, etwa 2,5m hohe Runenstein von Rök enthält mit 750 Zeichen die längste bislang bekannte Runeninschrift in Stein. Der Inhalt ist bis heute aufgrund von Geheimzeichen und Wortspielen nicht eindeutig entziffert. Zeit für einen kurzen Fotostopp. Vielleicht kommt ja einer von uns dem Geheimnis auf den Grund?
Die für uns heute letzte Perle am Vättern heißt Vadstena. Direkt am See liegt das Schloss. Angesichts des breiten Wassergrabens und der Zugbrücke können wir uns vorstellen, daß es im 16. Jahrhundert auch gut als Verteidigungsanlage diente. Die weithin sichtbare Klosterkirche ist ein beliebter Wallfahrtsort. Und die dritte historische Sehenswürdigkeit ist das Rathaus. Es ist seit ca. 1490 im Dienst und damit das älteste in Schweden. Wie wir hören, gibt es dort u. a. einen Bierkeller und ein Gefängnis. Ist das nicht eine perfekte Kombination?


Ein Tag in der Hauptstadt

Es geht schon früh am Morgen los, aber wir haben ja auch eine längere Busfahrt vor uns. Doch alle freuen sich auf das „Venedig des Nordens“, das durchaus ein Höhepunkt unserer Reise ist. Auch dort werden immer wieder Szenen für Inga-Lindström-Filme gedreht. Schließlich spielt sich das Leben auch in Schweden nicht nur auf verträumten Schäreninseln ab.
Wir beginnen unseren Rundgang am Stadshus / Rathaus am Mälarsee, wo Stadtregierung und Stadtparlament sitzen. Dort findet auch alljährlich das festliche Bankett zu Ehren der frisch gekürten Nobelpreis-Träger statt. Der markante eckige Turm mit den drei goldenen Kronen ist weithin sichtbar.
Wir gehen vorbei an der Kunstakademie, über die beliebte Einkaufsstraße Drottninggatan, entdecken das Opernhaus, durchqueren das Riksdagshuset, den Sitz des schwedischen Reichstages und gelangen so in die verwinkelte Altstadt. Hier schlängeln wir uns durch die Touristenmassen und vor allem im Gänsemarsch durch die engste Gasse der Stadt (Mårten Trotzigs gränd). Am Königlichen Schloss mit 605 Zimmern wird es noch belebter. Alle wollen die Wachablösung sehen.
Wir verteilen uns um den Platz, harren der Dinge, die da kommen sollen und werden nicht enttäuscht. Zunächst wird die Wachablösung mit großem Ernst vollzogen. Einmarschieren, Gewehre salutieren, Flagge zeigen. Auch Frauen sind Mitglieder der Königlichen Garde.
Zum Abschluss wird das Zepter übergeben und es beginnt das Platzkonzert der Militärkapelle. Völlig überraschend hören wir „We will rock you“ – von Queen für die Queen? Und mit dem Can Can von Offenbach wird es so richtig beschwingt. Die Hosen der Musiker flattern im Wind und die Zuschauer können nicht anders, als mitzuwippen. Damit hatte keiner gerechnet.
Gut gelaunt treffen wir nun am Obelisk unsere Stockholmer Gästeführerin, die uns in den nächsten beiden Stunden ihre Stadt präsentieren wird. Nach kurzer Einleitung in der Altstadt besteigen wir den Bus und können einige der 14 Inseln, auf denen Stockholm erbaut ist, live erleben. Zum sowieso schon grandiosen Ausblick von Södermalms Fjällgatan stellt sich auch noch ein tolles Segelschiff für uns ins Bild. Wir fahren durch Östermalm zum 1912 erbauten Olympiastadion und zur Museumsinsel Skeppsholmen mit dem Museum für moderne Kunst. Ein paar Objekte, zum Beispiel die bunten Skulpturen von Niki de Saint Phalle, können wir auch im Freien bewundern.
Nachdem wir auch das Diplomatenviertel mit der Deutschen Botschaft erkundet haben, bringt uns der Bus nach Djurgarden. Dort verabschieden wir uns von Elisabeth und haben nun die Qual der Wahl. Verschiedene Museums-Aktivitäten stehen zur Auswahl: das Freilichtmuseum Skansen, die Wikinger, ABBA und das VASA-Schiffswrack. Die Gruppe verteilt sich auf die beiden letztgenannten. Während also die einen ihre Lieblings-Ohrwürmer aus den 80ern pflegen, tauchen die anderen ab in die Zeit der Entstehung und des schnellen Unterganges eines berühmten Kriegsschiffes. Freud und Leid liegen nah beieinander – wäre die Vasa nicht gesunken, wäre sie sicher den Kanonenkugeln des Feindes zum Opfer gefallen. So hätte sie nicht in den 1960er Jahren geborgen und von uns heute besichtigt werden können. ABBA jedenfalls lebt noch, die vier SängerInnen und vor allem die Musik.
Und damit die ganze Reisegruppe etwas davon hat, spielt die Reiseleiterin auf der Rückfahrt eine Abba-CD. „Thank you for the music“,”The winner takes it all“ oder “Ring Ring” bleiben noch lange im Ohr.


Bootstour ins Schärenparadies auf die Insel Harstena

Versprochen ist eine Fahrt ins Paradies und dort werden wir auch ankommen, doch abenteuerlustig wie wir sind, etwas anders als gedacht. Über Söderköping fahren wir nach Tyrislöt, wo sich der kleine Hafen befindet. Busfahrer Kurt und Gästeführerin Stefanie sind auch wieder dabei. Ein kleines Schnäpschen soll ja gegen Seekrankheit helfen – und Reiseleiterinnen beruhigen ;-) Denn als wir auf dem hübschen Ausflugsschiff Platz genommen haben, erfahren wir, dass dieses überfüllt sei und werden gebeten, wieder von Bord zu gehen.
Und nun? Ein Extra-Boot nur für uns wird angekündigt. Dieses kommt schneller und ist kleiner als gedacht. Der charmante Skipper schippert uns entspannt, aber flott zwischen den vielen kleinen Inselchen hindurch. Kormorane, Möwen und Schwäne begleiten uns. Leider können wir keine Robben entdecken. Die wenigen, die es noch gibt, leben weiter draußen in den Außenschären.
Auf der Insel Harstena angekommen, sind wir wirklich im Paradies. Rote Holzhäuschen, Restaurant und Fischräucherei am Hafen. Zur Bäckerei laufen wir einen Kilometer und lassen uns dort Kaffee und frisch gebackenen Kuchen schmecken. Die tiefroten Seerosen gibt es nur dort, wir klettern über die Felsen und genießen die Ausblicke auf das Wasser. Am blauen Himmel hängen weiße Deko-Wolken. Es ist still, kein Autoverkehr stört die Idylle. Das Postboot ist angekommen. Ein Inselbewohner holt seine Post aus dem kleinen Häuschen mit den Briefkästen. Er hat die Schubkarre dabei, damit er seine Päckchen nicht zum Haus schleppen muss. Uns fallen romantische Lindström-Geschichten ein, die hier spielen könnten.
Und dann wird es Zeit für die Rückfahrt und eine weitere Überraschung. Ein Teil der Gruppe findet gerade noch Platz auf dem Ausflugsschiff. Doch die meisten bekommen wieder eine ‚Extrawurst‘: „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön…“ ist das Motto des Tages. Auch Schafe, Kühe und andere Inselbewohner müssen ja mal raus. Wir dürfen uns deren Lastenkahn leihen. Wer kann so etwas schon erleben? Wir haben jedenfalls Spaß!
Zurück in Tyrislöt wartet schon der Bus, der uns nach Söderköping bringt, wo Stefanie uns durch den mittelalterlichen Stadtkern führt, der auch wieder am Göta-Kanal liegt. So schließt sich ein Kreis und wir können noch einmal diese typisch schwedischen Holzhäuser, hier hinter herrlich blühenden Stockrosen, bestaunen.


Fahrt zum Flughafen Jönköping und Rückflug

Die Koffer sind gepackt, das letzte Frühstück im Hotel war wieder köstlich und – große Freude – der Bus springt sofort an. Wir fahren in südliche Richtung, können noch einmal das Panorama am Vätternsee bewundern und sind pünktlich am Flugplatz in Jönköping. Herzlich verabschieden wir unseren freundlichen Busfahrer Kurt, der uns sicher durch das Land gefahren hat.
Check in und Boarding funktionieren reibungslos, es bleibt noch Zeit für einen Kaffee, der hier nicht einmal einen Euro kostet.
Als der witzige Stuart die Passagiere an Bord begrüßt mit dem Worten ‚Ich freue mich, daß ich da bin‘, hat er die volle Aufmerksamkeit. So werden die Sicherheitshinweise ‚zum inneren Blumenpflücken‘ und auch als Wasser aus dem Gepäckfach tropft, läßt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Regnet es im Flugzeug etwa rein? Nein, es ist nur eine offene Wasserflasche.
Die Frankfurter sind schnell am Ziel ihrer Reise, nur die Gäste aus Sachsen und Sachsen Anhalt müssen sich noch etwas die Zeit vertreiben, bis sie etwas verspätet, aber gesund und fröhlich in Dresden landen.


Schlusswort

Ich verabschiede mich mit einem Zitat von Pippi Langstrumpf:
„Am besten, Ihr geht jetzt nach Hause, damit Ihr morgen wiederkommen könnt. Denn wenn Ihr nicht nach Hause geht, könnt Ihr ja nicht wiederkommen. Und das wäre schade!“
Und so ist es ja auch, auf Reisen ist es schön und doch freut man sich auf zu Hause. Und dann kann man sich wieder auf die nächste Reise freuen. Ich wünsche meiner immer gut gelaunten „Abenteuerreisegruppe“ und allen Reisenden vor allem Gesundheit und hoffe, bald wieder mit Euch gemeinsam die Welt entdecken zu können.

Kommentare zum Reisebericht

Hallo liebe Heike,ein wunderschöner Reisebericht.Wenn man das liest,kann man alles noch einmal erleben und wir haben gemeinsam viel erlebt. Es waren sehr schöne Abenteuer dabei.Du warst immer für uns da und hast dich um uns gekümmert.Das habe ich so noch nicht erlebt.
LG Petra

Petra Gräfe
05.08.2023

Ganz herzlichen Dank für dieses tolle Feedback. Es hat auch wirklich Spaß gemacht, trotz oder gerade wegen der kleinen "Überraschungen", Dich und diese (abenteuer)lustige Gruppe zu begleiten. Bis zum nächsten Mal, Heike

Heike 08.08.2023