Romantisches Schweden – Midsommar, Kanalkreuzfahrten und idyllische Städte in Schweden
Reisebericht: 15.06. – 22.06.2015
Zwanzig Reisegäste, ein Busfahrer und eine Reiseleiterin machen sich für acht Tage auf den Weg rund durch Schweden. Wir wollen das nordische Land in seiner ganzen Fülle kennenlernen und den wichtigsten nordischen Feiertag, nämlich Midsommar feiern.
Ein Reisebericht von
Dorothea Baumert
Tag 1 – 15.06.2015 Dresden – Kiel – Fähre
Bei schönstem Wetter geht es los. Eine kleine, fröhliche Reisegruppe von 20 Gästen macht sich auf den Weg nach Schweden. Acht Tage haben wir Zeit, um dieses Land in all seinen unterschiedlichen Facetten kennenzulernen.
Auch ein Stau bei Hamburg kann uns von unserer Vorfreude auf das Schwedenabenteuer nicht abbringen. Pünktlich kommen wir schließlich in Kiel an, um das erste Highlight der Reise zu genießen: Die Überfahrt mit der atemberaubend großen Fähre M/S Stena Germanica. Beim Abendessen am überbordenden Buffet können wir die Landeskunde schon einmal über den Gaumen studieren: Krabben, Köttbullar, Knäckebrot sind da nur kleine Beispiele. Vom Schiff aus haben wir schöne Ausblicke auf Kiel und die Nordsee.
Tag 2 – 16.06.2015: Göteborg – Marstrand – Vänersborg
So, wie der gestrige Tag endete, nämlich mit einem Schlemmerbuffet, so beginnt der heutige. Die Küche der Stena Germanica verwöhnt uns mit einem ordentlichen Frühstück. Nebenbei können wir den Ausblick auf die Skären vor Göteborg genießen. Die maritime Landschaft ist wirklich zauberhaft und es ist ein Genuss, vom Sonnendeck aus die Einfahrt in den Hafen zu beobachten. Das Deck macht seinem Namen alle Ehre: Sonne gibt es genug, den ganzen Tag lang. Dazu ein leuchtend blauer Himmel mit einpaar hübschen Schäfchenwolken. Besseres Wetter kann man sich nicht wünschen.
Stadtführerin Monika zeigt uns Göteborg und lotst unseren Chauffeur Holger auch durch die dünnsten Nadelöhre und Baustellen der Stadt. Sympathisch erzählt die gebürtige Hamburgerin von ihrem Leben in Schweden.
Schließlich lockt uns die kleine Insel Marstrandsö, wo wir die freie Zeit im Sonnenschein genießen und nach eigener Lust und Laune bummeln.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg nach Vänersborg zu unserem Hotel. Ein gutes Abendessen rundet den Tag ab. Noch bis zum späten Sonnenuntergang ist es eine Freude, den Himmel zu betrachten, so schön ist er!
Tag 3 – 17.06.2015: Tagesausflug zum Dalslandkanal, Glashytta und Café
Der schwedische Wettergott zeigt uns, was wechselhaftes Wetter ist. Gestern bester Sonnenschein, heute miesestes Regenwetter. Wie gut, dass wir im 4-Sterne-Bus sitzen und es warm und gemütlich haben. Heute führt uns unser Weg auf der Westseite des Vänernsees gen Norden. In Håverud machen wir kurz Halt, um die Trogbrücke zu bestaunen und zu fotografieren. Schließlich treffen wir in Dals Långed auf das Schiff, welches uns für drei Stunden an Bord nimmt. Wir schippern durch den Regen über den Dalslandkanal, durchqueren mehrere Schleusen und schließlich einen See. Annika, die Frau des Kapitäns, hat für uns Mittagessen gekocht. Vortreffliche, schwedische Hausmannskost. Wir genießen das Essen und ihre Gastfreundschaft.
Nach der Schifffahrt staunen wir in der Glasmanufaktur von Håverud über die Glasware, die vor unseren Augen produziert wird.
Und als Abschluss des Ausflugs kehren wir in einem urigen Café zu Kaffee und Kuchen ein. Dass wir so einen schönen Ort in der schwedischen Prärie gefunden haben, macht das Hundewetter erträglicher.
Tag 4 – 18.06.2015: Von Vänersborg über Schloss Gripsholm nach Stockholm
Heute ist Humor wichtig. Erst der stetige Regen, dann eine verkorkste Raststätte und zum Schluss noch mehr Regen sind eine Herausforderung für die gute Laune. Zum Glück ist Schloss Gripsholm wunderschön, innen wie außen eine Augenweide. Und mit einem Schluck Sekt lässt sich das Bergfest unserer Reise auch trotz des Wetters gut feiern. Schließlich gelangen wir im äußerst modernen Hotel Scandic Talk an, welches am Messegelände von Stockholm liegt. Ein ordentliches Abendbrot schließt den Tag gut ab. Sechs unternehmungslustige Reisegäste wagen danach noch die Fahrt mit dem Regionalzug ins Stadtzentrum. Die Altstadt, Gamla Stan, sieht auch im Regen schön aus.
Tag 5 – 19.06.2015: Midsommar in Stockholm, und hochgeklappte Bürgersteige in Linköping
Schon wieder testet das Wetter unsere gute Laune. Können wir auch im Regen lächeln? Wir beginnen den besonderen Tag mit einer Stadtbesichtigung von Stockholm. Elisabeth, eine sympathische Deutsch-Schwedin, führt uns durch ihre Stadt, so sehen wir Gamla Stan (die Altstadt), das Stadshuset, das Diplomatenviertel und die Insel Djurgården. Schließlich haben wir kurz Zeit für individuelle Entdeckungen oder ein Brötchen vom Bäcker. Das Vasa-Museum mit dem imposanten Holzschiff wartet schon. Wir lassen uns in den Bann ziehen von der majestätischen Dschunke und sind ganz schön beeindruckt von der Ausstellung.
Am frühen Nachmittag wagen sich dann einpaar wenige hinaus ins Skansen, ins erste Freiluftmuseum der Welt. Dort tanzen mit Blumen geschmückte Mädchen und Männer in Trachten um den aufgestellten Majbaum. Und über uns allen prasselt der Regen...
Am Ende dieses aufregenden Tages brechen wir in Richtung Süden auf. Stockholm Adieu, nun geht es nach Linköping, wo wir nach dem Abendessen durch die Stadt bummeln. Aber wo sind denn all die Leute geblieben? Scheinbar zieht es die Schweden zu Midsommar hinaus aufs Land, jedenfalls haben wir diese niedliche kleine Stadt heute für uns.
Tag 6 – 20.06.2015: Linkjöping, Schifffahrt auf dem Götakanal, Zuckerlecken in Gränna, Waldspaziergang in Växjö
Es ist Midsommardag in Schweden und in den Städten nicht viel los. Alle Welt ist aufs Land hinaus gefahren, um mit der Familie zu feiern. Auch wir verlassen die Stadt, doch zunächst, um eine gemütliche Schifffahrt auf dem berühmten Götakanal zu unternehmen. An Bord der M/S Lejon sind wir die einzigen Gäste und können nach Lust und Laune unsere Aussichtspunkte wechseln. Die vorüberziehende Landschaft ist wirklich malerisch. Nur einwenig Sonnenschein könnte den Ausblick noch verbessern. Nach guten drei Stunden haben wir die 17km/h von Berg nach Borensberg auch hinter uns gebracht und gehen wieder an Bord unseres gemütlichen Reisebusses. Holger hat schon Mittag gemacht, sodass „kommen und essen" zu einem gelebten, geflügelten Wort wird. Nun geht es weiter gen Süden. Am Vättern machen wir noch einmal kurz Pause, um die Sicht auf den zweitgrößten See Schwedens zu genießen. Und kurz darauf legen wir einen Zwischenstop in Gränna ein, um in der Zuckerbäckerei zuzuschauen, wie die Polkagrisar - die rotweiß gestreiften Zuckerstangen - hergestellt werden. Von da an geht es schnurstracks gen Växjö. Unser Hotel ist diesmal nahe am Wald gelegen, sodass ein Waldspaziergang nach dem Abendessen durchaus eine Erwägung wert ist. Oder lieber doch ein Bummel in die Stadt?
Tag 7 – 21.06.2015: Der Dom zu Växjö, das Glasreich, Elchpark, am Abend dann Malmö
Der Tag verspricht gut zu werden: Bei zaghaftem Sonnenschein und endlich ohne Regen starten wir zu einem spontanen Ausflug ins Stadtzentrum von Växjö. Der Dom mit seinen vielen bunten Details aus Glas, zeigt uns deutlich, dass wir uns in der Hauptstadt der Glashütten befinden. Schön ist dieses sakrale Gebäude, das so gut alte und neue Kunst miteinander verbindet.
Gleich darauf können wir die Produktionsstätte der Glaskunstwerke besichtigen. Stellvertretend für die 13 anderen Glashütten von Smaland, besuchen wir den Betrieb in Kosta. Das ist die älteste erhaltene Glasmanufaktur Schwedens, welche aber inzwischen auf moderne Herstellungsweisen umgestiegen ist und auch recht moderne Kunstwerke kreiert.
Mit dem ein oder anderen Mitbringsel aus Glas im Gepäck machen wir uns auf den Weg in den Elchpark Grönasens, denn Elche haben wir soweit noch nicht in der freien Wildbahn gesehen, da müssen wir sie doch wenigstens im Wildpark anschauen gehen. 14 erwachsene Tiere und drei Kälber soll es geben und mindestens die Hälfte davon zeigt sich uns auf unserem Rundgang durch den Park. Am Ende kommt auch Elchroster auf unseren Mittagsteller - die müssen wir allerdings erst einmal selber grillen. Selbst ist der Mann, selbst ist die Frau. Man isst nicht alle Tage Elchwurst und noch seltener kommt man auf einer Busreise dazu, selbst am Grill zu stehen.
Den Nachmittag verbringen wir dann größtenteils im Bus. Bis nach Malmö sind es mehr als 200 km, die müssen ersteinmal gefahren werden. Nach dem Abendessen bummelt jeder nach eigener Laune durch die Stadt und lässt den Tag ausklingen.
Tag 8 – 22.06.2015: Von Malmö nach Trelleborg, mit der Fähre nach Rostock und dann gen Heimat
Ganz früh am Morgen starten wir unseren Rückweg von Malmö. In Trelleborg gehen wir an Bord der Fähre M/S Mecklenburg Vorpommern. Es ist eine ruhige Schiffsfahrt und unsere letzte auf dieser Reise, wo wir doch so oft zu Wasser unterwegs waren. Von dem Wasser, welches die Wolken über uns verteilten, will ich gar nicht sprechen. Das wird uns wohl noch bis Deutschland und weiter begleiten. Von Rostock nun geht's weiter Richtung Heimat. Mit Wehmut, dass der Urlaub vorbei ist und Vorfreude auf Zuhause sehen wir dem deutschen Ostseehafen entgegen.