Rundreise romantisches Schweden
Reisebericht: 08.07. – 15.07.2025
Sommer in Schweden - mit dichten Wäldern, glitzernden Seen, kleinen roten Holzhäuschen und natürlich dem König des Waldes. Gibt's nur in Büchern von Astrid Lindgren und Inga Lindström? Von wegen! Wir verbringen eine traumhafte Woche mit herrlichem Wetter im romantischen Südschweden.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
08.07.2025 Anreise nach Kiel und Fährüberfahrt nach Göteborg
Unsere Reise beginnt früh morgens am Flughafen Dresden. Noch sind die Gäste ein wenig müde und unser Reisebus sieht auch noch ziemlich leer aus - aber beides soll sich im Laufe des Tages ändern. Über A4 und A14 navigiert uns unser Fahrer Jan zügig und ohne große Schwierigkeiten nach Grimma und dann weiter zum Flughafen Leipzig, wo weitere Mitreisende zu uns stoßen.
Über die A9 geht es nun erst einmal weiter in Richtung Berlin, bevor wir auf die A10 abbiegen, Potsdam auf westlicher Seite umfahren und dann auch schon das Havelland erreichen. Wir verlassen Brandenburg und reisen auf der A24 weiter in Richtung Mecklenburg-Vorpommern. Vorher allerdings stoßen noch einmal drei Reisegäste zu uns. Nun sind wir zunächst vollständig, den Rest unserer Reisegruppe werden wir erst am Hafen in Kiel treffen. Gegen Mittag passieren wir die Grenze nach Schleswig-Holstein und legen dort unsere Mittagspause ein. Nun dauert es nicht mehr lange bis wir auch die Landeshauptstadt Kiel erreichen, die uns mit mit einem standesgemäßen Wolkenbruch begrüßt - zum Glück dauert der aber nur kurz an und bald schon ist die Sonne wieder zurück. Da der Verkehr es heute so gut gemeint hat, haben wir nun noch Zeit ein wenig durch die Innenstadt von Kiel zu spazieren oder aber gleich an Bord der Stena Germanica zu gehen und dort das Wetter und die Aussicht auf dem Sonnendeck zu genießen.
Beim Abendessen ist unsere Gruppe dann vollzählig und erste Kontakte werden geknüpft. Während wir uns die vielen Leckereien vom Buffet schmecken lassen, verlässt unsere Fähre auch schon langsam den Anleger und passiert die Kieler Förde auf dem Weg hinaus auf die Ostsee.
09.07.2025 Göteborg und Marstrand
Am nächsten Morgen erreichen wir nach einer sehr ruhigen Überfahrt bei schönstem Wetter den Hafen von Göteborg. Die zweitgrößte Stadt Schwedens hat als Hafen- und Werftstadt auf den ersten Blick einiges mit Kiel gemein - was allerdings gleich ins Auge sticht, sind die sehr modernen Hochhäuser, die so gar nicht ins Bild passen mögen. Wir verlassen die Fähre zu Fuß und treffen im Hafenterminal auf unsere sympathische Reiseleiterin Franziska. Gemeinsam steigen in unseren Bus, der schon vor dem Terminal auf uns wartet.
Wie Goethe einst schon so schön gesagt hat: "Wenn man eine Stadt wirklich kennenlernen möchte, sollte man sie sich von oben ansehen" - also machen wir zunächst einen kleinen Abstecher zur Masthuggs-Kirche, von wo aus man einen fantastischen Blick über Göteborg hat. Franziska kann uns von hier oben einen tolle Einführung in ihre Wahlheimat geben bevor wir dann weiter in Richtung Stadtzentrum fahren. Vorbei am riesigen Stadtpark mit dem von Carl Linné angelegten botanischen Garten und der Festung Skansen Kronan geht unsere Fahrt bis zum Göta-Platz, wo ein recht interessanter Neptun in seinem Brunnen auf uns wartet. Wenig später verlassen wir den Bus und sehen uns das älteste Haus der Stadt an. Das sogenannte Kronhuset wurde 1654 fertiggestellt und diente seither als Kornkammer, Waffenlager und Garnisonskirche. Auch Reichstage wurden hier abgehalten und 1660 der erst vierjährige Kronprinz zum König Karl XI ernannt. Heute ist das Kronhaus eine Konzerthalle und rund herum befinden sich zahlreiche hübsche kleine Cafés und Künstlerwerkstätten. Ein schöner Ort zum Verweilen. Wir beenden unsere Führung nur ein kleines Stück weiter am Gustav Adolfs Platz, wo 1854 eine Statue des Stadtgründers errichtet wurde. Hier befinden sich auch das Rathaus, das Gericht und die Börse. Prächtig führt der Hauptkanal vorbei in Richtung Hafen - um die Stadt so nah am Wasser zu errichten hat man sich einst Hilfe aus den Niederlanden geholt, das lässt sich noch heute deutlich erkennen.
Zurück am Bus verabschieden wir uns von Franziska und folgen in unserer Mittagspause ihren Insider-Tipps für Leckereien und Sehenswürdigkeiten.
Am frühen Nachmittag verlassen wir Göteborg in Richtung Norden, denn auf uns wartet die Lieblingsinsel der Südwestschweden. Marstrand ist nur durch eine kleine, 200 Meter breite Meerenge von der Insel Koön getrennt, welche wir per Brücke erreichen und liegt mitten in der malerischen Scherenlandschaft der Westküste. Mit der kleinen Fähre setzen wir über auf die verkehrsberuhigte Insel auf der im Jahr 1970 ABBA ihr Musikvideo zu "The Winner Takes It All" gedreht haben. Hier bieten sich nun zahlreiche Möglichkeiten: ein Besuch in der Festung Carlsten, gemütlich entlang der Hafenpromenade schlendern und Eis essen oder - für die etwas Sportlicheren unter uns - die Insel einmal zu Fuß umrunden. Ungefähr fünf Kilometer sind es einmal um Marstrand herum und zahlreiche Spazier- und Wanderwege führen und den Wald und die zerklüfteten Fels- und Moorlandschaften. Bei dem wunderbaren Wetter lohnt sich das heute allemal.
Später fahren wir dann zurück hinüber nach Koön und treten die letzte Etappe des Tages an, um unser Hotel in Trollhättan zu erreichen. Die kleine Stadt ist nicht nur bekannt als Standort der Motorenfabrik Saab und als Startpunkt des 12 Kilometer langen Trollhätta-Kanal, sondern auch für die lokale Filmindustrie - so nennt man die Stadt auch liebevoll Trollywood.
Wir beziehen unser Hotel direkt am Kanal und nach dem Abendessen zieht es die meisten noch einmal für einen Spaziergang nach draußen, denn die Abendsonne taucht die Flusslandschaft in ein wunderbares Licht.
10.07.2025 Unterwegs auf dem Dalslandkanal
Unser heutiger Ausflug führt uns in die historische Provinz Dalsland. An den vielen Seen der Region hatten sich schon seit dem Mittelalter Eisenhütten und Papiermühlen angesiedelt, die ihre Produktion mit der zunehmenden Industrialisierung im 18. Jahrhundert steigern konnten und so neue Möglichkeiten benötigten, ihre Waren auf dem Wasserweg zu transportieren. Schon um 1765 zog man den Bau eines Kanals in Erwägung, doch erst 1863 beschloss der schwedische Reichstag den Bau des vom schwedischen Ingenieur Nils Ericson geplanten Dalsland-Kanals. Die Wasserstraße verbindet mit nur 12 Kilometern künstlicher Konstruktionen eine Strecke von über 245 Kilometern. Jedoch bereits etwa zehn Jahre nach Fertigstellung des Dalsland-Kanals wurde die erste Bahnstrecke in der Region eröffnet und das Wasserweg daher uninteressant.
Heute ist der Kanal vor allem wegen seiner spektakulären Schleusen und Brücken bei Touristen beliebt und die malerische Landschaft tut ihren Teil dazu.
Wir fahren zunächst nach Håverud. Hier befindet sich das bekannteste Bauwerk des Kanals: eine 33,5 Meter lange Trogbrücke. Vor dem großen Ansturm können wir uns die große Schleusenanlage, die alleine hier zehn Meter Höhenunterschied überwindet, ganz in Ruhe ansehen. Anschließend fahren wir über eine enge Landstraße weiter in Richtung Långbron. Jan kann hier mehrmals sein fahrerisches Können unter Beweis stellen, denn an vielen Stellen ist unser Weg wenig breiter als der Bus und die entgegenkommen Fahrzeuge wenig kooperativ.
Schließlich erreichen wir jedoch überpünktlich unser Ziel und haben sogar noch Zeit ein Eis zu essen, bevor unser Schiff MS Dalslandia anlegt.
Auf dem kleinen Kanalschiff geht es dann für uns los, zurück in Richtung Håverud. Wir genießen die herrliche Seenlandschaft mit ihren kleinen roten Holzhäuschen bei strahlendem Sonnenschein. Unterwegs passieren wir insgesamt 11 Schleusen, die Trogbrücke und rund 27 Höhenunterschied. Die etwa 16 Kilometer lange Fahrt ist für alle von uns sehr kurzweilig und gut gelaunt erreichen wir am frühen Nachmittag Håverud. Wir nehmen uns noch Zeit für eine Mittagspause und um das Örtchen noch ein wenig weiter zu erkunden, bevor wir zu unserer Rückfahrt aufbrechen.
Unterwegs werden wir zwar von Markierungsarbeiten auf der Landstraße aufgehalten, aber wir lassen es uns trotzdem nicht nehmen, noch einen kleinen Stopp am Vänern, mit einer Fläche von 5.519 km², dem größte See Schwedens einzulegen. Mit diesen Ausmaßen ist das Gewässer sogar der größte See der Europäischen Union sowie nach den beiden in Russland gelegenen Seen Ladogasee und dem Onegasee der drittgrößte Europas.
Wir genießen die schöne Aussicht bei Sonnenschein und werden sogar noch von einer netten jungen Dame mit Eistee überrascht.
Am frühen Abend kommen wir zurück nach Trollhättan, wo uns bald schon unser Abendessen erwartet.
11.07.2025 Von der Westküste an die Ostküste
Nach dem Frühstück verlassen wir Trollhättan in Richtung Osten. Am späten Vormittag legen wir einen kleinen Stopp ein am Borasee. Die Ortschaft Ramundeboda war einst ein wichtiger Halt auf der sogenannten Eriksgata, einer Reise, die die neu gewählten Könige Schwedens durch alle Provinzen ihres Reiches machten, um sich vom Volk legitimieren zu lassen. Vermutlich im 13. Jahrhundert entstand dann ein Kloster, welches Obdach für andere Reisende bot und 1636 eröffnete hier die erste Poststation Schwedens außerhalb einer Stadt.
Wir genießen den schönen Blick auf den See, die moosbewachsenen Ruinen - und leckere Waffeln mit Erdbeermarmelade.
Am frühen Nachmittag erreichen wir schließlich den Ort Mariefred, wo sich mit Schloss Gripsholm eines der neun Königlichen Schlösser Schwedens befindet. An Stelle einer mittelalterlichen Burg ließ Gustav Wasa ab 1537 hier ein Schloss errichten - und scheute sich nicht davor für Baumaterial zahlreiche Klöster schleifen zu lassen.
Heute beherbergt das Schloss die Königliche Portaitsammlung und ist als Museum zugänglich.
Im deutschen Sprachraum wurde das imposante Bauwerk vor allem durch Kurt Tucholskys Roman Schloß Gripsholm bekannt. Tucholsky verbrachte viel Zeit in Schweden und emigrierte schlussendlich vollständig. Seine Familie entschied nach seinem frühen Tod, seine Asche im Park des Schlosses zu verstreuen - das Grabmal des Schriftstellers befindet sich auf dem lokalen Friedhof.
Auch an sonsten hat Mariefred einiges an bunten Holzhäusern, Cafés und Geschäften zu bieten und wir nutzen die Zeit auch um ein wenig zu bummeln.
Nach einer knappen Stunde Weiterfahrr erreichen wir schließlich die größte Stadt Skandinavien, die zwischen der Ostsee und dem riesigen Binnensee Mälaren auf insgesamt 14 Inseln erbaut wurde. 53 Brücken verbinden die einzelnen Stadtteile Stockholms und sorgen für meist flüssigen Verkehr.
Wir beziehen unsere Hotelzimmer in einem modernen Hotel im Stadtteil Bromma und sind gespannt, was uns morgen erwartet.
12.07.2025 Ein Tag in Stockholm
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Wir fahren zunächst zum Stockholmer Rathaus, welches zwischen 1911 und 1923 auf der Insel Kungsholmen errichtet wurde. Auf dem 106 Meter hohen Turm thronen die drei Kronen des Königshauses. Hier treffen wir unsere Stadtführerin Benedikta, die uns viel Interessantes über das besondere Gebäude des berühmten schwedischen Architekten Ragnar Östberg erzählt.
Anschließend starten wir mit unserer Stadtrundfahrt während Benedikta uns über Geschichte und Gegenwart ihrer Wahlheimat erzählt. Wir fahren durch die Straßen der sonst so geschäftigen Insel Norrmalm, aber da nun Wochenende und Ferienzeit zusammentreffen, ist es ungewöhnlich ruhig - gut für uns! Wie man so schön sagt, im Juli und August gehört Stockholm ganz den Touristen. Weiter geht es durch die breiten Boulevards des Nobelviertels Östermalm. Auf dem Strandvegen, die prächtigsten Straße Stockholms geht es nun in die Diplomatenstadt mit ihren herrschaftlichen Villen. Auf der kleinen Insel Skeppsholmen legen wir einen Stopp ein, um den Blick auf die Altstadtinsel Riddarholmen zu genießen. Die meisten Gebäude dort stammen aus der Hansezeit, als sich das Land so weit gehoben hatte, dass der Zugang vom Mälaren zur Ostsee geschlossen wurde.
Wir beenden unsere Rundfahrt schließlich am Königlichen Schloss, von wo aus wir zu Fuß noch ein wenig die schönen Gassen der Altstadt erkunden. Wir lernen den kleinen Jernpoike, den Eisenjungen, kennen und lernen am Beispiel von Sten Sture, wie Selbstdarstellung im Mittelalter funktioniert hat. Anschließend besuchen wir die deutsche Kirche Sankt Gertrud, die auf die Zeit der Hanse zurückgeht. Rechtzeitig, kurz vor dem großen Einmarsch der Soldaten zur Wachablösung beenden wir unseren Rundgang und verabschieden uns von unserer Stadtführerin.
Gegen Mittag fahren wir dann zur Insel Djurgården, dort befinden sich die meisten Museen der Stadt, wie zum Beispiel das Nordische Museum, das Wasa Museum und das Freilichtmuseum Skansen. Hier besteht nun für jeden die Möglichkeit, das zu unternehmen, das ihn am meisten interessiert, bevor wir am Nachmittag zu unserer Weiterfahrt nach Linköping aufbrechen - gerade zur rechten Zeit, denn nun hat es doch noch angefangen zu regnen.
Als wir am frühen Abend die Industriestadt Linköping erreichen, haben sich die Wolken jedoch zum größten Teil schon wieder verzogen. Wir beziehen unsere Zimmer und genießen ein weiteres gutes Abendessen zum Abschluss des Tages.
13.07.2025 Sommer auf dem Götakanal und Weiterreise nach Småland
Am nächsten Morgen haben wir nur eine kurze Fahrt vor uns: auf dem Programm steht der berühmte Götakanal. Die Wasserstraße verbindet auf 190,5 Kilometern Ostsee und Trollhättakanal (und von dort aus die Nordsee) und sollte einst die Zölle Dänemarks im Kattegat vermeiden. Heute der Kanal für die Frachtschifffahrt längst zu klein und er ist zur Touristenattraktion im Sommer geworden. Unser Weg führt uns nach Berg, wo unter anderem die längste Schleusentreppe des Kanals zu finden ist. Insgesamt benötigt man 58 Schleusen und etwa 7 Tage um die gesamte Strecke zurückzulegen. So viel Zeit haben wir leider nicht, aber an Bord der MS Wasa Lejon werden wir wenig später immerhin 21 Kilometer und 9 Schleusen des Kanals kennenlernen können. Zunächst jedoch werfen wir von Land aus einen Blick auf die technischen Meisterwerke und genießen die Sonne, die schon jetzt kräftig vom Himmel strahlt. Wenig später sind wir dann an Bord und genießen die gemütliche Schifffahrt nach Borensberg bei perfektem Wetter.
Am Nachmittag treten wir dann unsere Weiterfahrt in Richtung Südwesten an. Unser Ziel für heute ist die wohl bekannteste Schwedische Landschaft: Småland. Erst einmal erreichen wir jedoch das nordöstliche Ende des Vättern, dem zweitgrößten Sees Schwedens. Er macht mit seinen 135 Kilometern Länge und 31 Kilometern Breite je nach Wetterlage fast den Eindruck als wäre man an der Küste, heute ist die Sicht allerdings so gut, dass wir bis an das nördliche Ufer schauen können. Leider verzögert sich unsere Weiterfahrt aufgrund eines Baustellenstaus erheblich, sodass wir nur einen kurzen Stopp in der Nähe von Gränna einlegen können. Die Kleinstadt ist für ihre Süßwaren, insbesondere Bonbons und Zuckerstangen, bekannt. Es gibt zahlreiche Kochereien, die die kleinen Polkagriser herstellen. Auch wir haben die Gelegenheit noch ein paar süße Souvenirs einzukaufen.
Vom südwestlichen Ende des Vättern geht es für uns dann weiter in Richtung Süden, in die endlos erscheinenden Wälder Smålands. Das Holz dieser Wälder und gute Sandvorkommen begünstigten die Entstehung zahlreicher Glashütten in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Wir übernachten heute in Växjö, der größten Stadt der Region.
14.07.2025 Smålands Glasreich, der König des Waldes und lebendiges Malmö
Am nächsten Morgen unternehmen wir als erstes einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Växjö: das Ziel ist die Domkirche. Sie soll an dem Ort stehen, an dem der heilige Siegfried, ein angelsächsischer Missionar, im 11. Jahrhundert begraben worden ist. Seit dem frühen Mittelalter ist die Kirche zahlreiche Male erneuert, zerstört und neuaufgebaut worden, dennoch finden sich Reste mittelalterlicher Malereien in einer der Seitenkapellen. Uns interessiert jedoch vor allem die moderne Ausstattung, allem voran der moderne Glasaltar von Bertil Vallien aus dem Jahr 2002.
Nach unserem Besuch in der Kirche verlassen wir Växjö und machen uns auf der Touristenstraße des Glasreichs auf den Weg in Richtung Kosta. Dort wurde 1628 die erste Glashütte eröffnet. Im Laufe der Zeit waren entstanden über 100 verschiedene Glasbläsereien von denen heute noch ungefähr zehn in Betrieb sind. In Kosta befindet sich die älteste, noch betriebene von ihnen - immerhin schon seit 1742. Wir legen hier einen Stopp ein und erkunden den Ort mit seinen zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten.
Am Mittag folgt dann noch ein kleines Highlight: im Grönåsens Elchpark können wir dem König des Waldes ganz nah kommen. Seit 1994 existiert das Familienunternehmen als einer der größten Elchparks Schwedens und ermöglicht es jung und alt das schwedische Lieblingsmaskottchen gefahrlos kennenzulernen – denn für die etwa 400.000 freilebenden Elche stellen Autos die einzige echte Gefahr da, und umgekehrt ist eine Elchbegegnung für einen Kraftfahrer meist auch kein spaßiges Erlebnis. Wir genießen also die gemütliche Version und freuen uns besonders darüber, dass wir neben dem kontaktfreudigen Kaspar auch den Nachwuchs als kennenlernen dürfen. Baby-Elche sind aber auch süß!
Aufgrund dessen, dass der Elch keine natürlichen Feinde hat, werden jedoch auch jedes Jahr Tiere geschossen, welche dann im Anschluss, unter anderem, zu Wurst weiterverarbeitet werden. Da sich schon seit einigen Tagen großes Interesse in unserer Gruppe entwickelt hat, zu erfahren, wie Elch denn eigentlich schmeckt, darf jeder sich als Überraschung eine Elchbratwurst grillen. Eine Mittagspause der anderen Art.
Auch wenn es schwer fällt, sich von den (lebendigen!) Elchen zu verabschieden, müssen wir am frühen Nachmittag doch wohl oder übel aufbrechen und unsere Reise Richtung Südwesten fortsetzen.
Wir durchfahren die bis 1658 zu Dänemark zugehörigen Provinzen Blekinge und Schonen und erreichen am späten Nachmittag Malmö. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Kopenhagen und wie das funktionieren würde, das schauen wir uns noch an: bei herrlichem Wetter genießen wir den Ausblick auf die Öresundbrücke. Mit ihren 7845 Metern ist sie eine der längsten Brücken Europas und wird sowohl vom Straßenverkehr als auch vom Bahnverkehr genutzt. Insgesamt 16 Kilometer lang ist die komplette Öresund-Querung, die die Kooperation Dänemarks und Schwedens umgesetzt wurde und die Verkehrsverbindung in der Metropolregion Kopenhagen-Malmö sehr vereinfacht. Sie wurde am 1. Juni 2000 eingeweiht und ist bis heute eines der wichtigsten Bauprojekte Skandinaviens.
Nach einem Fotostopp geht es dann weiter ins Zentrum von Malmö. Die ehemalige Industriestadt und zweitgrößte Stadt Schwedens hat auch jede Menge zu bieten. Nachdem die Schwerindustrie ab den 1960er Jahren immer mehr zurückging musste man sich neu erfinden – heute ist Malmö Dienstleistungszentrum, Universitätsstadt und kulturelles Zentrum der historischen Provinz Skåne. 2005 hat die Stadt dann mit dem Bau des sogenannten Turning Torso des spanischen Architekten Santiago Calatrava ein neues Wahrzeichen bekommen. Das kombinierte Wohn- und Bürogebäude ist mit einer Höhe von 190 Metern und 54 Etagen der zweithöchste Wolkenkratzer Skandinaviens.
Wir beziehen unser Hotel in zentraler Lage und wer Lust hat, kann nun vor dem Abendessen noch ein wenig die Altstadt zu Fuß erkunden, bevor wir uns zu unserer letzten gemeinsamen Mahlzeit treffen.
15.07.2025 Über die Ostsee nach Rostock und Heimreise
Früh startet der letzte Tag unserer Reise, denn die Fährgesellschaft stellt sich leider nicht auf die Wünsche der Urlauber ein. Der Bus wird beladen und noch vor dem Frühstück brechen wir auf in Richtung Hafen.
Nach einer guten halben Stunde erreichen wir dann Trelleborg und checken ein bei der TT-Line nach Rostock. Die Wartezeit überbrücken wir mit Kaffeetrinken und ersten Verabschiedungen, dann geht es auch schon relativ schnell mit dem Bus in den Bauch des Schiffes. An Bord bekommen wir dann auch endlich unser wohl verdientes Frühstück und vertuen uns anschließend die Zeit damit, die letzte Woche Revue passieren zu lassen.
Pünktlich erreicht die Fähre Rostock und gleich geht es für uns wieder auf die Straße - bevor wir uns wenig später von den ersten Mitreisenden verabschieden müssen. Problemlos geht die Fahrt weiter in Richtung A24 und auf dem gleichen Weg wie die Anreise weiter in Richtung Heimat. Überpünktlich treffen wir am Abend in Dresden ein und eine schöne Reise geht zu Ende.
Liebe Gäste,
wir möchten uns noch einmal ganz herzlich für die tolle Stimmung in der Reisegruppe und die brillante Mitarbeit am Wetter bedanken!
Es hat wirklich viel Spaß gemacht mit Euch und wir hoffen, alle haben tolle Eindrücke mit nach Hause genommen.
Wir würden uns sehr über ein Wiedersehen freuen.
Tack så mycket!
Sinah und Jan