Reisebericht: Lucia–Fest in Stockholm – Schweden im winterlichen Adventsglanz

07.12. – 10.12.2023, 4 Tage petit–Reise in die schwedische Hauptstadt Stockholm: Schifffahrt nach Vaxholm – Julbord–Essen – Vasa–Museum – Lucia–Fest und Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Skansen – kleine Reisegruppe


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Stockholm ist gerade zum Lucia-Fest ganz besonders schön: alles erstrahlt im Lichterglanz. Neben dem touristischen Programm erlebten wir das einzigartige Lucia-Fest, ein typisch schwedisches Weihnachtsessen und eine unvergleichlich schöne abendliche Lichtershow
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Donnerstag, 07.12.2023: Flug nach Stockholm – abendlicher Weihnachtsrundgang durch die geschmückte Altstadt

Alle waren mit ihren Fliegern aus unterschiedlichen Richtungen fast pünktlich in Stockholm gelandet. Das ist ja schon eine kleine Sensation an sich, noch dazu nach dem großen Wintereinbruch im Süden Deutschlands, der dort alles zum Stillstand gebracht hatte. Im 4-Sterne Elite Eden Park Hotel im noblen Stadtviertel Östermalm angekommen, gönnten wir uns zunächst eine kleine Verschnaufpause. Dann ging es zu unserem ersten Programmpunkt. Auf uns wartete ein vorweihnachtlicher Rundgang durch die Altstadt von Stockholm mit unserer örtlichen Reiseführerin Renata. Zu Fuß, zwischendurch auch per Bus und Tram waren wir unterwegs und kamen wirklich aus dem Staunen nicht heraus. Das kann man sich nicht vorstellen, man muss es einfach gesehen und erlebt haben: Die ganze Stadt im Lichterglanz: Gebäude, Fenster, Bäume, Schiffe. Dazu überall schön geschmückte Weihnachtsbäume. Hauseingänge, Einkaufspassagen und ganze Straßenzüge präsentieren sich im vorweihnachtlichen Lichterglanz. Aber der absolute Höhepunkt waren für uns die in Lebensgröße gestalteten Elche und Rentiere am Verkehrsknoten Nybronplan, natürlich auch beleuchtet. Renata versorgte uns unterwegs nicht nur mit vielen Informationen über Stockholm und seine Geschichte, sondern verwöhnte uns auch mit Glühwein und Lebkuchen, das nennt man schwedisch Glögg und Pepperkakor. Zusätzlich zum Lucia-Fest war in Stockholm gerade die Woche der Nobelpreis-Verleihung. Und genau zu dieser Zeit findet seit einigen Jahren ein besonderes Programm statt, die Nobelweek lights. Das sind tägliche Lichtinstallationen zwischen 16 und 22 Uhr an Gebäuden an 17 verschiedenen Punkten der Stadt. Die schönsten Punkte dieser Nobelweek lights lernten wir auf unserer Tour mit Renata kennen. Während des gemeinsamen Abendessens im CC-Restaurant in der Altstadt probierten wir dann typisch schwedische Wild-Spezialitäten. Aber zuvor gab es einen Vorgeschmack auf das Lucia-Fest, denn zwei Sängerinnen gaben für uns im Restaurant ein kleines Lucia-Konzert, alles in Regie von Renata.

2. Tag: Freitag, 08.12.2023: Schifffahrt und Ausflug nach Vaxholm – Julbord–Essen vom Feinsten

Heute stand zunächst ein Schiffsausflug durch den winterlichen Schärengarten nach Vaxholm auf dem Programm. Unser morgendlicher Spaziergang führte uns vom Hotel zum Nybroplan, wo wir gestern auf dem Heimweg schon die Elche und Rentiere ausgiebig bewundert und natürlich fotografiert hatten. Nybroplan ist ein zentraler Platz zwischen den beiden Stadtteilen Norrmalm und Östermalm. Es ist außerdem ein Verkehrsknoten, der auch leicht den Anschluss an das Straßenbahnnetz und die Bootslinien ermöglicht. Ein kurzer Fußweg durch die Stallgatan, schon waren wir am Bootsanleger Strömkajen, wo unser Schiff nach Vaxholm ablegen sollte. Wir genossen die herrliche Fahrt durch die winterlichen Schären. Eine gute Stunde, und man ist am Ziel, in Vaxholm, der Hauptstadt der Stockholmer Schären. Vaxholm ist eine beschauliche Kleinstadt mit kleinen Geschäften und gemütlichen Cafés. Hier kann man ein wenig bummeln, auch nach Weihnachtsgeschenken und Mitbringseln Ausschau halten, sich beim Bäcker einen Kaffee und eine Zimtschnecke gönnen. Weihnachtlich geschmückte Holzhäuser bieten reichlich Fotomotive, nicht zu vergessen die Festung von Vaxholm auf der gegenüber liegenden Insel. Mit dem Schiff ging es dann durch die Schären zurück nach Stockholm. Die Tram 7 brachte uns zur Haltestelle Nordisches Museum/Vasamuseum. Ein kurzer Spaziergang, und schon waren wir am bekannten Restaurant „Ulla Winbladh“, wo ein typisch schwedisches Weihnachtsessen auf uns wartete. Dieses Weihnachtsessen, ein großes Buffet, nennt man hier Julbord. Es hat in Schweden eine lange Tradition. Nicht nur das Buffet war eine Augenweide. Alle Räume waren sehr schön weihnachtlich dekoriert. Wir hatten uns natürlich vorgenommen, möglichst viele der Leckerbissen zu probieren. Es war ein wirklicher Festtagsschmaus mit warmen und kalten Speisen, mit Fisch, Schinken, Würstchen, Braten, mit Köttbullar und einem Gericht namens Janssons Versuchung, einem schmackhaften Auflauf aus Kartoffeln, den man gut nachkochen kann. Und dann erst die feinen Desserts in großer Zahl! Nach diesem schmackhaften, überaus reichhaltigen Essen tat uns der kleine Spaziergang zur Tram 7 und dann vom Nybroplan, vorbei an den leuchtenden Elchen und Rentieren zum Hotel ausgesprochen gut.

3. Tag: Samstag, 09.12.2023: Stadtrundfahrt in Stockholm – Vasa–Museum – Lucia–Fest und Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Skansen

Heute sollten wir nun Stockholm noch besser kennen lernen. Gestärkt nach einem guten Frühstück, waren wir bereit. Pünktlich stand unsere Stadtführerin für den heutigen Tag, Renata, die wir ja schon kannten, vor dem Hotel. Ein feiner dunkler Kleinbus mit dem sympathischen Busfahrer Andros am Steuer wartete auf uns. Renata hatte viele Informationen zur Geschichte der Stadt Stockholm und ganz Schwedens parat und natürlich auch zur aktuellen Entwicklung und zum Alltag der Menschen. Stockholm erstreckt sich über 14 Inseln. In dieser Woche ist die Nobel-Preis-Verleihung in aller Munde. Renata erzählte uns vor dem Rathaus eine Menge über die damit verbundenen Feierlichkeiten und kürte uns schließlich vor der Konzerthalle, in der auch das berühmte Nobel-Konzert stattfindet, alle zu Nobelpreisträgern! Jeder bekam eine Medaille aus Schokolade. Das ist der erste Schritt zum echten Nobelpreis, fanden wir. Also, der Anfang ist gemacht! Übrigens, das Nobel-Konzert wird im schwedischen Fernsehen life übertragen. Einige aus unserer Gruppe haben es sogar gesehen. Natürlich gab es auf unserer Rundfahrt auch Fotostopps, so z.B. auf Södermalm oberhalb des Wikinger-Terminals, von wo man einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Dort zeigte uns Renata auch den Weg, den das Vasa-Schiff genommen hatte, bevor es nach gut einem Kilometer sank. Sowieso war das Vasamuseum auf der Insel Djurgarden gleich anschließend auf unserem Programm. Gemeinsam fuhren wir dorthin, hatten mit Renata noch einen kleinen Picknick im Vasamuseum, verabschiedeten uns von ihr und gingen in den Kinosaal, um uns den Film über das Vasa-Schiff anzusehen. Das Vasa-Schiff, in Auftrag gegeben von keinem geringeren als König Gustav II. Adolf, der im 30-jährigen Krieg in der Schlacht bei Lützen (bei Leipzig) fiel, und für den es dort auch eine Gedenkstätte gibt, hatte das Schiff in Auftrag gegeben. Allerding war es am 10. August 1628 auf seiner Jungfernfahrt im Stockholmer Hafen gesunken. Grund war der zu weit oben liegende Schwerpunkt des Schiffes. Erst 333 Jahre später konnte es geborgen werden. Der Film zeigt aber nicht nur den dramatischen Untergang des Schiffes, sondern auch seine aufwändige Restaurierung. Man glaubt es kaum, aber was wir im Museum bestaunen konnten, besteht zu 98% aus Originalteilen! Zahlreiche kleine Ausstellungen in Seitennischen des Vasamuseums stellen spezielle Themen vor, so z.B. die Buchführung, den Alltag zu dieser Zeit in Stockholm, den Handel und noch vieles mehr. Es war genügend Zeit, dies alles zu ergründen. Natürlich gibt es neben dem Film im Museum auch Führungen in verschiedenen Sprachen oder man lädt sich die entsprechende App herunter. Alle waren beeindruckt von diesem außergewöhnlichen Schiff. Und der nächste Höhepunkt unserer Reise wartete schon, das älteste Freilichtmuseum der Welt „Skansen“. Es wurde auf Initiative von Artur Hazelius angelegt. Ziel war und ist es bis heute, die schwedische Kultur, die historische Bauweise und Geschichte, die Volkskunde im weitesten Sinne, auch die heimische Flora und Fauna anschaulich zu präsentieren. Dieses weitläufige Gelände ist immer und zu jeder Jahreszeit ein besuchenswerter Ort. Heute findet hier das Lucia-Konzert statt. Zuvor sehen wir uns noch den Weihnachtsmarkt an, halten an den Marktständen Ausschau nach einem Souvenir oder auch einem Weihnachtsgeschenk. Natürlich bestaunen wir auch die Gebäude aus vergangenen Zeiten und aus unterschiedlichen Regionen Schwedens. Die Beschäftigten tragen regionale Trachten. Und selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Nun setzt ein leichter Flockenwirbel ein, genau passend zum Lucia-Konzert. Auf der Solliden-Bühne spielt schon die ganze Zeit ein Orchester. Gegen 16 Uhr kommt dann Lucia mit ihren Sängerinnen und Sängern durch den Schnee. Alle gehen auf die Bühne und Orchester und Chor geben ein weihnachtliches Konzert. Der Platz vor der Bühne und auch an den Seiten hatte sich schnell gefüllt. Keiner will den einmaligen Auftritt verpassen. Es gibt viel Applaus. Nun sind wir aber ganz schön durchgefroren und machen uns auf den Weg zu unserem Hotel. Alle hatten sich im Skansen schon die eine oder andere schwedische Spezialität schmecken lassen. So stand uns am Abend lediglich der Sinn nach einer Kleinigkeit oder einem Drink.

4. Tag: Sonntag, 10.12.2023: Heimflug

Nach herrlichen Tagen kam nun der Abschied von Stockholm. Unsere Transfers zum Flughafen waren vorbestellt, wir verabschiedeten uns, machten noch einen Spaziergang im Viertel unseres Hotels oder auch in der Altstadt, je nach Abreisezeit. Es hat einfach alles gepasst! Diese Fahrt ins weihnachtlich geschmückte Stockholm hat bleibende Eindrücke hinterlassen, und das hatten wir uns ja auch gewünscht. Wir erlebten mit unserer Kleingruppe ein gut abgestimmtes Programm, mit für diese Jahreszeit moderaten Temperaturen um den Gefrierpunkt und gelegentlichem Flockenwirbel, der bereits vor unserer Ankunft schon für eine weiße Winterwelt gesorgt hatte. Einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen jedoch die einzigartigen Kompositionen der Beleuchtung in der ganzen Stadt. Das muss man einfach gesehen haben! Nun nehmen wir uns demnächst Stockholm im Sommer vor. Das wird uns garantiert ebenso begeistern. Da sind wir ganz sicher. Und Sehenswertes wartet in Stockholm und Umgebung ohnehin noch genügend auf uns.

Schlusswort

Ihnen allen wünsche ich alles, alles Gute, Gesundheit an erster Stelle und dazu Energie für viele schöne Reisen und andere Unternehmungen, aber zunächst einmal frohe Weihnachtstage und ein glückliches neues Jahr!
Auch ein herzliches Dankeschön möchte ich Ihnen sagen für ein gutes Miteinander, für Ihren ganz persönlichen Beitrag zum Gelingen dieser herrlichen Tour. Kommen Sie einfach mal wieder mit! Ich freue mich darauf!
Ihre Dr. Inge Bily

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