Reisebericht: Exklusive Flugreise nach Stockholm in kleiner Reisegruppe

22.06. – 27.06.2022, 6 Tage Städtereise mit Flug und 4–Sterne–Hotel in Stockholm – kulinarische Stadtführung – Schifffahrten – Königsschloss – Vasa–Museum – Freilichtmuseum Skansen


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In kleiner Gruppe bei herrlichem Wetter und an endlosen Tagen in der skandinavischen Metropole, deren Einwohner das Licht der Midsommerfeiern genießen.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Mittwoch, den 22. Juni– Anreise und Stadtbummel

Um neun trafen sich die meisten Gäste mit dem Reiseleiter auf dem Berliner Flughafen, wo nach reibungsloser Abfertigung mit leichter Verspätung der Flug nach Stockholm in einer netten kleinen Maschine mit jeweils nur Doppelsitzen startete. In Stockholm kamen die Koffer schnell, die Taxis warteten und nachdem der Reiseleiter die Wochenkarten für den Stockholmer Nahverkehr besorgt hatte, fuhren die Taxis uns ins Hotel, wo wir sofort einchecken konnten. Nachdem sich alle auf ihren Zimmern frisch gemacht hatten, fuhren wir mit der Fähre in die Innenstadt und spazierten am Königsschloß vorbei in die Altstadt, wo der Reiseleiter ein nettes Bistro fand, in dem wir gemeinsam das erste leckere Abendessen in Stockholm genießen konnten. Den Heimweg trat jeder nach seinen Intuitionen an.

Donnerstag, den 23. Juni– Kulinarische Stadtführung

Um neun Uhr morgens erwartete und die deutschstämmige Stadtführerin Brigitta samt Großraumtaxi vor dem Hotel und startete unsere Stadtrundfahrt beim Aussichtspunkt auf dem höchsten Punkt von Södermalm, von wo aus man die gesamte Stadt gut überblicken kann. Es folgte eine Besichtigung des monumentalen Rathauses, das bis 1923 von Ragnar Östberg gebaut wurde. Eine Anekdote beschreibt, daß sich gegenüber gerade eine große deutsche Brauerei etabliert hatte, die täglich ein Boot mit Bier zur Baustelle brachte, weshalb sich der Bau zwölf Jahre hinzog, was heutzutage geradezu rekordverdächtig wäre. Im mit Mosaiken zur schwedischen Geschichte ausgeschmückten goldenen Saal finden alljährlich die Verleihungen des Nobelpreises statt.
Wir fuhren dann mit dem Bus zum Heuplatz mit dem Konzerthaus und fuhren dann zu den Östermalmshallen. In dieser gerade restaurierten Markthalle besorgte Brigitta allerhand typisch schwedische Köstlichkeiten. Das Taxi brachte uns dann zur Halbinsel Skeppsholmen, wo wir auf ein paar Bänken direkt am Norrström ein kleines Picknick veranstalteten.
Über Blasieholmen, vorbei am Nationalmuseum des preußischen Oberlandbaumeisters August Stühler, gelangten wir zum Königsschloß und von dort in die Altstadt. Hier gibt es nun an jeder Ecke etwas zu entdecken. Genannt sei nur die Georgskulptur, die an das Stockholmer Blutbad von 1520 erinnert, die engste Gasse oder die deutsche Kirche, wie überhaupt die Altstadt stark vom Einfluß deutscher Kaufleute geprägt war. In der Nähe des Nobelmuseums hatte Brigitta ein Kellerrestaurant reserviert, wo wir die typischen Kötbullar serviert bekamen, die nichts weiter sind als Frikadellen oder, wie der Berliner sagen würde, zu klein geratene Bouletten. Hier verabschiedeten wir Brigitta und jeder gestaltete den Rest des Tages nach seinen Wünschen.

Freitag, den 24. Juni– Schiff und Skansen

Während am Vortag noch bis zum Mittag gearbeitet wurde, war nunmehr für fast alle Schweden der wichtigste Feiertag des Jahres- Midsommar, Johannistag, Sommeranfang, nicht endender Tag, 18 Stunden Sonnenschein und für uns Temperaturen von 26 Grad, so warm, wie es um diese Zeit das letzte Mal vor 50 Jahren war. Da war eine Bootsfahrt durch die Brücken von Stockholm genau das Richtige. Sie begann um 11 Uhr am Strömkajen und verlief Richtung Westen vorbei am Rathaus, Kungsholmen und Langholmen, auch eine Schleusung fehlte nicht.
Zurück am Strömkajen spazierten wir gleich am eleganten Strandvägen entlang auf die Insel Djurgarden zum Freizeitpark Skansen, dem 1891 gegründeten ersten Freilichtmuseum der Welt. Hier gibt es über 150 alte Holzhäuser und Bauernhöfe aus ganz Skandinavien und dazwischen laufen frei die Wildenten mit ihren Jungen. Auch ein Zoo mit einheimischen Tieren , wie Wölfe, Bären und Elche, sogar mit Aquarium ist dort. Ganze Betriebe, wie eine Glasbläserei oder eine Druckerei, dazu viele Mühlen fehlen natürlich nicht. Heute am Midsommertag waren tausende Menschen da, die sehen wollten, wie der Midsommarbaum aufgerichtet wird. Abends macht man ein großes Lagerfeuer, um das traditionell getanzt wird. Überall ist Picknick, denn Essen und Trinken sind wichtiger Bestandteil der Feiern. Es gab auch auf mehreren Bühnen tolle Livemusik. Ich war ganz lange bei einem Mundharmonikaquartett, die neben schwedischen Volksliedern auch feine Bluestitel spielten. Schöne Atmosphäre. Eberhardt Travel hatte für uns ein sehr schönes Restaurant reserviert, in dem es als Buffet das typische und beliebte Smörgasbrod gab, unzählige varianten eingelegten Fischs, Salate, Pferdewurst und andere Köstlichkeiten. Man lese bei Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga nach, der oft in Speisefolgen schwelgt.
Die Feiern in Skansen konnte dann jeder bis zum Schluss nach gusto auskosten.

Sonnabend, den 25. Juni– Vasamuseum und Schärentour

Um halbzehn fuhren wir mit unserer heiß geliebten Fähre Nr. 80, einige Gäste kannten schon alle Schiffsjungen, zum einzigartigen Vasamuseum auf Djurgarden. Da wir die ersten waren, hatten wir zu Beginn das gesunkene Flaggschiff König Gustavs allein für uns. Der Zufall wollte es, daß sich das schwedische Königspaar in Berlin und Lützen aufhielt, wo eben dieser König vor 390 Jahren unter noch nicht genau geklärten Umständen gefallen ist.
Nach einer Mittagspause traf sich ein Teil der Gruppe mit dem Reiseleiter zu einer Bootsfahrt in die Schären. Auf den Inseln herrschte reges Leben, denn an Midsommar verbrachten die Stockholmer die Zeit dort in ihren Wochenendhäusern. Betrieb auch an allen Stränden, doch bei den sogar überdurchschnittlichen 13 Grad Wassertemperatur hielt sich der Badebetrieb in Grenzen.
Die Bootsfahrt endete auf der Insel Vaxholm, die 1543 auf Befehl von Gustav Vasa zur Festung ausgebaut wurde. Auch hier quirliges Sommertreiben vor den Cafés in idyllischen Holzhäusern. Nach zwei Stunden traten wir die Rückfahrt an. Die Nachmittagshitze war auf dem Wasser gut zu ertragen und so empfanden alle den Ausflug als angenehme Bereicherung.

Sonntag, den 26. Juni– Drottningholm und Abschiedsessen

Um neun Uhr fuhren wir per Fähre in die Stadt und schlenderten vorbei am Schloß zum Rathauskai, wo wir das Schiff zum Sommerschloß der schwedischen Könige Drottningholm bestiegen. Schon die Bootsfahrt dorthin war bei herrlichem Sommerwetter ein reines Vergnügen. Nach der Ankunft konnten wir sofort das Schloß besichtigen. Der Reiseleiter übernahm die Führung und vermittelte, daß die preußische Prinzessin Luise Ulrike, jüngste Schwester Friedrich des Großen, als schwedische Königin für den dominanten Rokokostil des Schlosses verantwortlich zeichnet. Unter König Oskar II. wurden dann einige Räume in den klassizistischen Stil umgewandelt. Anschließend gingen wir zum ebenfalls von Luise Ulrike gegründeten Schloßtheater, das als das älteste durchgängig bespielte Theater zum UNESCO- Weltkulturerbe gehört. Dort hatten wir eine Führung in Englisch. Anschließend schlenderten wir gemeinsam durch den weitläufigen Park bis hin zum Chinaschloss. Anschließend ging es per Boot zurück nach Stockholm und nach dem freien Nachmittag trafen wir uns abends auf Djurgarden in der Nähe vom Biologiemuseum im Wirtshaus Ulla Windbladh, wo bereits ganz stilvoll eine Tafel für uns eingedeckt war. Es gab ein schmackhaftes Dreigangmenu und der Reiseleiter ließ sich nicht nehmen, im Namen von Eberhardt Travel die Eröffnungsrunde zu spendieren.

Montag, den 27. Juni– Freizeit und Heimreise

Am nächsten Tag war vor dem Abflug Freizeit angesagt und das hieß ausschlafen, spät frühstücken und dann nochmal in die Stadt fahren. Viele Gäste fuhren nach Djurgarden und gingen ins Abbamuseum, andere genossen die nahen Shoppingmöglichkeiten.

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