Reisebericht: Exklusive Flugreise nach Stockholm in kleiner Reisegruppe

21.06. – 26.06.2023, 6 Tage Städtereise mit Flug und 4–Sterne–Hotel in Stockholm – kulinarische Stadtführung – Schifffahrten – Königsschloss – Vasa–Museum – Freilichtmuseum Skansen


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Die längsten Tage des Jahres in der schwedischen Hauptstadt zu erleben, ist ein ganz besonderes Ereignis.
Ein Reisebericht von
Heike Jack
Heike Jack

Anreise und erste Eindrücke

Voller Vorfreude treffen die ersten Gäste – aus dem Berliner Raum – am BER gegen 10 Uhr die Reiseleiterin. Einige müssen noch die Koffer abgeben, es stehen lange Schlangen an den Schaltern. Gut beraten sind diejenigen, die einen Time Slot per Runway App zur Sicherheitskontrolle gebucht haben, die anderen werden teilweise sogar zum Terminal 2 geschickt.
Doch dann sitzen alle gut im Flugzeug und landen nicht einmal zwei Stunden später auf dem Arlanda Airport im „Venedig des Nordens“ – in Stockholm.
Die Taxi-Transfers stehen bereit und bringen uns ins Hotel Elite Hotel Marina Tower, das wunderschön direkt am Wasser gelegen ist.

Da die weiteren Gäste erst etwas später eintreffen, haben wir für 18 Uhr einen Willkommenstreff im Hotel vereinbart. Absolut Vodka – eine schwedische Spezialität gibt es als kleinen Aperitif zur Vorstellungsrunde, was für gute Stimmung sorgt.

Für das Abendessen am ersten Abend geht es ins Restaurant „DOCKLANDS“. Dahin geht man ca. 10 Minuten vom Hotel aus rechts schön am Wasser entlang. Eigentlich. Leider versperrte uns eine Baustelle den bequemen Weg und wir mussten den Berg umrunden, um ans Ziel zu gelangen. Im Restaurant werden wir freundlich begrüßt und bekommen einen schönen Tisch mit Blick auf das Wasser. Das vorab bestellte Essen schmeckt sehr gut, besonders der Fisch wird gelobt. Als „stärksten“ Alkohol gibt es in diesem Restaurant nur 3,5% Leichtbier, aber das stört niemanden.
Zurück zum Hotel fahren wir dann ganz entspannt eine Station mit der Fähre.

Panoramafahrt und kulinarische Stadtführung in Stockholm

Das Frühstück im Hotel ist sehr vielfältig. Im großen Frühstücksraum verteilen sich die Gäste, es wird nicht zu eng. Auf dem Buffet gibt es von süß bis herzhaft alles, was das Herz begehrt. Auch frisches Obst, frische Säfte und verschiedene Joghurtsorten finden sich in der Auswahl.

Die Gruppe hat gut geschlafen und so freuen sich alle auf die Panorama-Stadtrundfahrt mit Renata, unserer gut gelaunten örtlichen Reiseleitung.

Wir starten per Minibus nach Södermalm, wo wir die Aussicht von einer der ältesten Straßen Stockholms ‚Fjällgatan‘ zum Fotografiemuseum und in Richtung Gamla Stan genießen. Weiter geht’s – wir passieren Langholmen, wo ein früheres Gefängnis heute u.a. ein Hotel beherbergt. Hier kann man also mal ein paar Nächte hinter „schwedischen Gardinen“ verbringen. Am Stadshus (Rathaus) angekommen, erwartet uns eine kleine Sensation. Wir entdecken die Königliche Gondel, die sonst nicht öffentlich zu besichtigen ist. Sie wird gerade geputzt und „flott gemacht“, vermutlich wird das Königspaar sie heute noch benutzen, um zu den 100jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zu kommen. Letztere sind auch der Grund, warum wir nicht in das Rathaus hinein können, aber später gibt es dafür einen tollen Ersatz im Königspalast.

Am Hafen richtet Renata dann unser erstes Picknick aus. Sie hat jede Menge leckere Kostproben dabei: Knäckebrot, Hering, Kaviar und natürlich Aquavit. Dazu lernen wir ein fröhliches schwedisches Trinklied „Helan Går“, dessen Melodie uns nun als Ohrwurm begleitet.

Viel zu schnell geht die Busfahrt voller Informationen durch Renata zu Ende und an der Östermalms Saluhall verabschieden wir unseren freundlichen Busfahrer. Nun geht es zu Fuß weiter. Die 1888 eröffnete historische Markthalle wurde erst 2020 komplett renoviert und ist wunderschön. Unter der bemerkenswerten Architektur gibt es alle Delikatessen, die man sich vorstellen kann. Wir probieren zunächst Elchaufschnitt, Bärenwurst und Rentierherz mit einem Gläschen Leichtbier.

Nach der Besichtigung der Markthalle kauft Renate weitere Köstlichkeiten ein, die wir gegenüber im gemütlichen Kirchgarten unter schattenspendenden Bäumen verzehren: Janssons Versuchung, Västerbottenostpaj und Moltebeeren.

Vorbei am Armémuseum spazieren wir dann zum Strandvägen und nach Gamla Stan, der historischen Altstadt von Stockholm. Dort schlängeln wir uns durch die nur 90 cm breite (und damit schmalste) Gasse Mårten Trotzigs gränd, sehen die Deutsche Kirche und genießen eine schwedische „Fika“ mit Zimtschnecken und Kaffee im „Grillska Huset“, bevor wir das Königliche Schloss besichtigen. Ein beeindruckendes Erlebnis, so nah dran zu sein an der Adelsfamilie. Am Ende der Besichtigung müssen wir uns nun leider von unserer großartigen Renata verabschieden, die auch noch kleine Überraschungsgeschenke für uns in der Tasche hat.

Das Abendessen genießt der größere Teil der Gruppe im „Nacka Strand Yacht Club / Restaurant J.“ Man kann bequem mit der Fähre hinfahren, sitzt sehr schön unter Einheimischen mit Blick auf das Wasser und auf die Skulptur ‚God our Father on the Rainbow‘, deren Wasserfontäne leider aber nicht sprudelte. Sehr gutes Angebot von originellen Vorspeisen bis frischen Fischgerichten, netter Service und ein angenehmes Ambiente lassen den Tag schön ausklingen.

Sightseeing Tour mit dem Schiff und Midsommar auf Skansen

Heute steht die Bootstour „Under the Bridges of Stockholm“ auf dem Programm. Wir fahren mit unserer „Hausfähre“ Linie 80 zum Nybroplan und laufen ein paar Schritte zum Strömkajen, wo die Boote abfahren.

Eine sehr schöne zweistündige Tour, aber wenn man gute Fotos machen möchte, sollte man unbedingt einen Fensterplatz ergattern. Mit den ausgeteilten Kopfhörern kann man die Erklärungen auf Deutsch anhören und die ausliegende Karte hilft bei der Orientierung. Wir durchqueren auch eine Schleuse, sehen tolle Hausboote und staunen über den Skihügel SkiStar Hammarbybacken. Stockholm hat sich bereits mehrfach um die Olympischen Winterspiele beworben, dann aber wieder zurückgezogen. Die Teile des bereits gebauten Olympischen Dorfes sind heute ein modernes Wohngebiet.

Nach der Rückkehr gehen wir direkt zur Bahn Linie 7 und fahren Richtung Skansen. Schließlich erwartet uns jetzt DAS Highlight unserer Reise: die Mittsommer-Festivitäten im ältesten Freilichtmuseum Skansen.

Das Freilichtmuseum geht auf Dr. Artur Hazelius (1833 – 1901) zurück. Er wollte schwedische Kulturgeschichte auf neue Weise präsentieren. Statt seine umfangreichen Sammlungen aus dem Leben von Bauern, Arbeitern, Stadtbürgern und Herren in einem herkömmlichen Museum auszustellen, wollte er die Gegenstände in ihrem ursprünglichen Zusammenhang zeigen: Bauernhöfe, eine Kirche, ein kleines Stockholmer Stadtviertel, einen Herrenhof, mehrere Handwerker-Werkstätten. Insgesamt gibt es fast 150 Bauten aus verschiedenen schwedischen Landschaften von Skåne bis Lappland.
Außerdem zeigt Skansen wilde Tiere des Nordens, darunter Vielfraße, Wölfe, Luchse und Bären sowie zahme nordische Tiere wie Kühe, Schafe, Schweine und Gänse.

Wir bestaunen traditionelles Kunsthandwerk, es gibt schwedische Delikatessen und wir erleben folkloristische Musik und Tänze. Was ist das für Erlebnis, was für eine herrliche Stimmung! Fast jeder Kopf ist mit einem Blumen- oder Birkenkranz geschmückt, Jung & Alt singen und tanzen mit. Weil viele zum ersten Mal dabei sind, wirkt das teilweise etwas chaotisch, aber durch die Mischung aus Einheimischen und Touristen wird ein riesiges Vergnügen daraus.

Wir haben Spaß, bis … ja bis ganz überraschend ein gewaltiger Regenguss über dem Park niedergeht. Die Gruppe hat sich etwas zerstreut, einige können sich unterstellen, andere werden pitschepatschenass. Nach etwa einer Stunde hört der Regen auf und es wird weiter bis in den Abend hinein gefeiert, gesungen und getanzt.

Vasa–Museum und Ausflug in die Stockholmer Schären

Der Besuch des Vasa-Museums auf Djurgården stellt für viele ebenfalls ein Highlight dar. Und tatsächlich – beim Betreten des Museums kann kaum einer ein „WOW!“ unterdrücken. Der Anblick des Schiffswracks ist atemberaubend.
Es ist ja eine eher unrühmliche Story, mit der dieses Kriegsschiff in die Geschichte einging. Aber man kann ziemlich sicher sagen, daß es heute nicht mehr zu besichtigen wäre, wenn es damals erfolgreich in den Krieg gezogen wäre, statt nur 1.200 m vom Hafen entfernt zu sinken.
Wir schauen uns den sehr informativen Einführungsfilm an, suchen uns den Audioguide auf den Handys und erkunden dann das Museum individuell.

Mittagessen gibt es direkt im Restaurant des Vasa Museum. In der Sonne können wir uns nach der musealen Kühle etwas aufwärmen.

Danach spazieren wir ganz entspannt direkt zum Ableger am Strandvägen, wo unsere Archipeltour durch die Schären startet. Herrliche Landschaft erwartet uns im schönsten Sonnenschein. Leider ist das Boot ziemlich überfüllt, was die Freude und und vor allem die Aussicht etwas trübt.

Ausflug zum Schloss Drottningholm und Abschiedsessen

Am sonnigen Sonntagmorgen sind wir pünktlich am Bootsanleger Klara Mälarstrand, wo die M/S Prins Carl Philip, ein historisches Schiff, das schon 1901 gebaut wurde, uns nach Drottningholm bringt.

Dort gibt es noch eine kleine „WOW-Überraschung“. Da wir uns ja im Drehgebiet der Inga Lindström Filme befinden, bekommen alle Gäste eine persönlich gewidmete Autogrammkarte von Inga Lindström überreicht. Gerade feiert das ZDF die 100. Folge dieser erfolgreichen Fernsehserie.

Auf Schloss Drottningholm wohnt die königliche Familie. Ein großer Teil des Schlosses sowie der Park sind der Öffentlichkeit zugänglich. Wir besichtigen zunächst das herrliche Schloss und genießen dann eine sehr sympathische Führung durch das historische Schlosstheater

Bevor unser Boot zurückfährt, bleibt noch etwas Zeit, um den Chinesischen Pavillon von außen anzuschauen und ein Eis zu essen.

Später erfahren wir von dem schlimmen Unfall, der im Vergnügungspark Gröna Lund an diesem Tag passiert ist. Wir sind ja täglich mehrfach an den Achterbahnen vorbeigekommen. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers und wir wünschen allen Verletzten bald gute Genesung.

Nun ist schon der letzte Abend unserer Stockholm-Reise angebrochen. Wir gehen zum Wärdshuset ”ULLA WINBLADH”, wo unser Abschiedsessen reserviert ist. Ein gemütliches Restaurant im Grünen auf Djurgården. Die meisten haben sich für das Menü mit den Tournedos Rossini entschieden und wir lassen es uns schmecken.

Zurück am Hotel heißt es nun Abschied nehmen, da die ersten schon früh am nächsten Morgen abgeholt werden. Die Gruppe hat sehr schöne Tage gemeinsam verbracht.

Heimreise

Frühstück gibt es heute schon ab 6:30 Uhr, die Taxi-Transfers stehen pünktlich vor dem Hotel und fahren uns zügig zum Flughafen.
Der Stockholmer Flughafen ist auf dem neuesten technischen Stand, das heißt, es müssen keine Flüssigkeiten oder elektronische Geräte mehr ausgepackt werden.
Nach einem entspannten Flug landet unsere Gruppe mit leichter Verspätung in Berlin und nach der sehr herzlichen Verabschiedung machen sich nun alle mit wunderbaren Erinnerungen an die Stockholmer Mittsommertage auf den Heimweg.

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